Kauf Kabinenroller - gebraucht oder neu, welche Marke empfehlenswert, Service

[Kabinenroller]

Hallo, ich freue mich, dass ich dieses Forum gefunden habe, da ich einfach Erfahrungswissen suche.

Wir wollen/müssen für meinen Schwiegervater kurzfristig einen Kabinenroller ohne Führerschein bis 15 km/h, 4 Räder kaufen, damit er mobil bleibt.
Nun findet man im Netz diverse Angebote. Stromborn, Econelo werden online vertrieben, haben keinen Service vor Ort und einige Beiträge klingen nicht nach einem Qualitätsprodukt. Da wir nicht immer vor Ort sind, brauchen wir aber was Unkompliziertes/Gutes - also mit einem Servicepartner vor Ort. Da mein Schwiegervater im Raum Freiburg im Breisgau wohnt, haben wir in Kenzingen das Elektromobil Charly https://charly-elektromobil.de/ entdeckt, was aber teuer ist.
Ich habe auch nach Gebrauchten geschaut und was von 2016 gefunden.

Nun meine Fragen - wie viel sollte man mindestens beim Kauf anlegen, worauf sollte man beim Kauf achten, welche Marken sind zu empfehlen, sind Gebrauchte empfehlenswert, gibt es noch andere Firmen mit einem Servicenetz in der Nähe von Freiburg, gibt es jemand, der das Elektromobil Charly fährt?

Ich freue mich über eure Hinweise, da wir recht schnell eine Entscheidung treffen müssen.

[Schnabelwesen]

Hallo @Kabinenroller,
deine Fragen sind berechtigt, weil es nicht so einfach ist.
Alle mir bekannten Kabinenroller haben Qualitäts- und Servicemängel, auch wenn man mal Glück haben kann und eine Weile sorglos fährt. Viele lassen sich nur auf 25km/h drosseln.
Insofern scheint mir ein Fahrzeug von einem Händler vor Ort mit einem gewissen Qualitätsanspruch die bessere Wahl zu sein. Aber auch hier gibt es Haken. Neben einem Charly sieht ein Lima Q3 oder ähnliche schon recht erwachsen aus.
Außerdem ärgert mich immer, dass bei den hochpreisigen Seniorenfahrzeugen so nachlässig mit den Angaben zum Akku umgegangen wird. Bei Charly steht nichts über Blei oder Lithium (also wohl Blei-Gel) und nicht mal die Kapazität, sodass man die Angaben zur Reichweite nicht näherungsweise überprüfen kann.
Außerdem scheint Charly Trommelbremsen vorne zu haben - kein Drama, aber irgendwie nicht up to date.
Trotzdem sollten Zuverlässigkeit und Service im Vordergrund stehen, wenn das Fahrzeug nach einer Probefahrt in Frage kommt (Sitz- und Federungskomfort, Lenkverhalten, Leistung am Berg, softe Geschwindigkeitsregelung?)
Gebraucht muss man sich unbedingt erkundigen, welche Batterien unter der Haube stecken. Meistens ist es Blei-Gel. Die können lange halten, tun es aber meistens nicht. Das liegt auch daran, dass die Mobile schon länger stehen oder wenig gefahren sind, bis sie verkauft werden.
Dass heißt: der Kaufpreis muss auch dann noch stimmen, wenn neue Batterien mit kalkuliert werden. Sonst ist gebraucht schnell teurer als neu.
Ansonsten Probefahren, alle Funktionen prüfen, mehrmals kräftig bremsen, an den Rädern wackeln (Radlager lose, Radaufhängung mit Spiel?), auf Geräusche achten.
Schöne Grüße und viel Erfolg, Bertolt

[didithekid]

Hallo,

aus meiner Sicht kommt (ohne Führerschein und geboren früher als 1980) ein Leichtkraft-Fahrzeug mit 25 km/h-Drosselung in Frage (also nicht bloß 15 km/h). Beim Neuverkauf hat man da in der Regel die Wahl: 45er-Variante oder 25er-Variante. Bei einigen Fahrzeugen sind auch die Papiere für beide Geschwindigkeiten dabei und gedrosselt wird mit Kabelverbindung am Motor-Controller.
Die Fahrzeuge sind ja in der Regel aus chinesischer Produktion und wenn von "ausgibiger Qualitätskontrolle" die Rede ist, sortiert die deutsche Vertreiber-Firma wohl aus, was auf den ersten Blick schon mängelbehaftet aus China geliefert wurde.
Die Anspüche an Qualität und Problemfreiheit sollten da nicht zu hoch geschraubt werden, aber viele hier fahren ja diese Fahrzeuge und äußern sich vielfach zufrieden.
Kritik gilt aber oft der begrenzen Akku-Reichweite (dann kann die Farzeugtechnik ja so schlecht nicht sein), und der kurzen Lebensdauer der Blei-Akkus (insbesondere, wenn man die maximale Reichweite aus diesesn häufig "herrauszupressen" versucht.
Vertreiber sind aber eher kleinere Firmen und nicht jedes Ersatzteil ist da auch immer zeitnah zu bekommen.
Die Preise der geschlossenen 3-Rad-/4-Rad-Kabinenroller liegen ja neu so um 5.500-7.000€, wenn die pflegehungrigen Blei-Akkus eingebaut sind.
Gebraucht 3.500-4.500 €, wobei dann früher oder Später ein neuer Akku-Satz fällig wird. Einen günstigeren Gebrauchten zu kaufen und direkt mit einem Lithium-Akku auszustatten, kann eine Alternative für Jene sein, denen Elektrik im Blut liegt.
Fahrzeuge mit Getriebe-Umschaltung für steil bergauf oder ebene Straße, die man nur betätigen darf, wenn das Fahrzeug dabei steht, haben einzelne Senioren aber auch mechanisch schon nach kurzer Zeit lahm gelegt, wenn das nicht beherzigt wurde.
Gerade bei den 3-Rad-Rollern ist ansonsten eher Roller-Technik eingesetzt. Eine Werkstatt, die Elektroroller verschiedener Firmen reapiert, ist da eher der Ansprechpartner, als klassische KFZ-Betriebe.
Freiburg scheint diesbezüglich aber nicht das Mekka der Elektromobiliät auf zwei Rärdern zu sein.

Viele Grüße
Didi

[Fasemann]

Es gibt in Freiburg den Herren W. mit reichlich 2Rädern, aber davon gibt es auch nicht so viele positive Erfahrungen, daher würd deren"Werkstattservice" bestimmt nichts mit Fremdprodukten machen.

[Kabinenroller]

Danke für eure Antworten und Tipps.

Mein Schwiegervater ist über 90 Jahre und wird den Führerschein abgeben, daher hatten wir an 15 km/h ohne Führerschein und 4 Räder (Stabilität und ein ähnliches Autogefühl) gedacht.

Liebe Grüße Lisa