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Überraschung!
Verfasst: Mo 11. Sep 2023, 12:38
von der niederrheiner
Will ich heute morgen zur Werkstatt fahren und bocke frohgemut die SR/S. Kommt so‘n dumpfes Plotsch! vom Hinterrad.
Kenn‘ ich. Reifen platt. Total platt. Keine Luft mehr über.
Schraube reingefahren *seufz
Immerhin kann ich dann mal Bilder machen, falls sich mal einer fragt? Was kommt da auf mich zu.
An Werkzeug braucht es eine 27er Stecknuss (Achse), samt Ratsche. Klar. Einen 45er Torx und einen 13er Maulschlüssel. Dann wäre noch‘n Stück Kordel nützlich, damit man den Nummernschildträger hochbinden kann. Aber das geht auch mit der vorderen Schraube. Die nur lösen, die anderen beiden raus. Träger hochklappen. Die Scheaube wieder festziehen. Reicht.
Ganz wichtig scheint mir noch die Bremsleitung und das Kabel aus den Klemmen zu lösen. Damit gewinnt man Bewegungsfreiheit. Diese Sensorscheibe geht etwas in‘s Rad rein. Die kann nicht einfach rausgezogen werden.
Den Bremssattelhalter nach Vorne schieben, damit der aus der Führung und von der Scheibe geht und weggenommen werden kann. Die Felge geht da nicht dran vorbei.
Ich hab‘n Holzklotz zum Sitzen und das Rad mit den Füssen hochhalten, während ich die Achse ziehe. Den Bremssattel und die Sensorscheibe entferne.
Immerhin fallen keine undefinierten Distanzscheiben oder Abdeckungen runter. Meist unbemerkt, bis zur Montage.
Jetzt gibt‘s 'n Café. Und Mineralwasser. Eigentlich zu Warm für so Arbeiten.
Edith zeigt die Bilder: (Bilder bring ich später am PC in eine bessere Reihenfolge)
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Re: Überraschung!
Verfasst: Mo 11. Sep 2023, 14:00
von MEroller
Ach du dickes Ei! Sowas braucht man nun überhaupt nicht... Reparatur erst mal war nicht möglich? Mit so ner braunen Latex-Wurst?
Re: Überraschung!
Verfasst: Mo 11. Sep 2023, 17:49
von der niederrheiner
Naja, wenn mir wieder eingefallen wäre, wo ich die hingeräumt hab. Mein Reifenhändler hält die Art der Reparatur bei Motorradreifen für nicht Sachgerecht. Mur wäre es egal gewesen.
Wollte das alles in einem Aufwasch mit dem Akkutausch erledigen lassen. Na gut, Profil is‘ ja eh fertig. . .
Stephan
Re: Überraschung!
Verfasst: Mo 11. Sep 2023, 18:19
von Stivikivi
Du bist nicht vom Glück gesegnet
Re: Überraschung!
Verfasst: Di 12. Sep 2023, 06:28
von der niederrheiner
Eigentlich doch. Wenn ich erst auf dem Weg nach D'dorf gestern, den Platten bekommen hätte, wäre der Tag beschissener gelaufen. Wäre garantiert in dem fetten Stau dort passiert. Dann möglichst mit zu knapper SoC Reserve. . .
Stephan
Re: Überraschung!
Verfasst: Do 14. Sep 2023, 13:33
von der niederrheiner
So, Rad ist wieder drin.
Es gibt da einige Punkte, auf die man achten muss. Zum einen die kleinen Dreiecke, die sich unter den Schiebeteilen unter der Achsmutter Links und dem Achsenkopf Rechts aussen, sind. Die in die Aussparung richtig reinzubekommen ist simpel. Die Verstellschrauben sollten weitmöglichst gelockert, aber nicht rausgeschraubt werden. Man muss die Versteller verschieben können, während des Achseibschiebens!
Dann sollte die Distanzbuchse auf der linken Radseite mit etwas steifem Lagerfett in die Radlagerbohrung einsetzen. Das widersetzt sich dem Rausfallen im falschen Moment und wegkullern in die dunkelsten Werkstattecken. Die Buchse sollte auch nicht mit zum Reifenhändler gehen. Sowas kommt weg.
Wenn das Rad in die Schwingen geschoben wird, muss der Bremssattelhalter zum einen auf die Scheibe und zum anderen mit dem Langloch auf den Haltenocken am Schwingenarm getrickst werden. Gleichzeitig die Sensorscheibe in‘s Rad stecken. Bei der Sensorscheibe darauf achten, dass das Kabel auf der richtigen Seite vom Bremsschlauch liegt. Auch diese Bauteile können ein gaaanz klein wenig Fett vertragen.
Jetzt kommt der schwierigere Teil. Das Rad muss angehoben werden, die gereinigte und leicht eingefettete Achse angehoben und in den ersten Versteller und weiter in die Bremshalterbohrung und dann in die Sensorbohrung, geschoben werden. Die Bremshalterbohrung ist ein wenig tricky. Das Teil kann sich etwas verschieben.
Ich will mir schon länger einen Luftkissenheber anschaffen. Damit kann man das Rad anheben und ist flexibel genug, mal in die Achsbohrung reinzuschauen, um zu sehen wo man hinmuss. Jetzt sitz ich vor dem Rad, heb es mit den Füssen an und kann da erst weg, wenn die Achse drin ist.
Rad drin. Riemenspannung stimmt. Jetzt kann ich das vor 10Tagen gezerrte Handgelenk wieder kühlen.
Es kann durchaus hilfreich sein, eine 1-2mm dünnere Hilfsachse zu haben. Sowas benutze ich bei den Schwingen meiner Gespanne. Durch den kleineren Durchmesser muss man nicht so fummeln um alle Distanzen aufzufädeln. Zudem muss das Rad nicht so lange angehoben werden. Wenn dann alles an Ort und Stelle ist, schiebt man mit der Radachse die Hilfsachse wieder raus und fädelt gleichzeitig alle Teile auf.
Natürlich alles ohne Gewähr und Machete!
Stephan
Re: Überraschung!
Verfasst: Do 14. Sep 2023, 22:17
von weiki
Das kenne ich von meinen Roller (Yamaha Tmax 530)...gleiche Konstruktion.
Ich habe da immer ein entsprechend hohes Brett untergelegt.
Aber ich nehme mal stark an, das deine SR/S einen Hauptständer besitzt.
Meine hat keinen...wie würden das dann wohl die Werkstätten machen?
Könnte man höchstens unterm Motor aufbocken, mit einem flachen Wagenheber.
Spätestens wenn meine Reifen runter sind habe ich das Problem...
Re: Überraschung!
Verfasst: Do 14. Sep 2023, 22:31
von STW
Die Werkstätten haben da einen passenden Heber, einige Beispiele mal hier
https://www.louis.de/produktkategorie/m ... wMode=grid
Je nach Fahrzeug setzt man das unter den Rahmenschwingen an oder an anderer passender Stelle, Hauptsache der Schwerpunkt wird einigermaßen getroffen.
Tipp: die Dinger findet man in elektronischen Kleinanzeigen teilweise recht preiswert. Hier mal in Deiner Nähe eine Auswahl
https://www.kleinanzeigen.de/s-motorrae ... 6l20955r50
Re: Überraschung!
Verfasst: Fr 15. Sep 2023, 06:28
von der niederrheiner
Jep. Aus dem Grund gehört für mich möglichst immer ein Hauptständer zum Motorrad. Und wenn keiner da ist, eben vernünftige Heber. wofür die Schwinge ja schon Aufnahmegewinde hat. Mit unten drunter ist dann schwierig, wenn ich da auf eine Plastelandschaft schaue. Und davon erst einiges runterschrauben muß, um einen Heber ansetzen zu können.
Die SR/S hat unter'm Lenkkopf, genau da wo eine Heber eingreifen könnte, den Bremsverteiler sitzen. Da müsste ich dann schauen wie einfach dessen Halter zulösen ist und das Geraffelt zur Seite geschoben werden kann. Wobei solche konstruktiven Aussetzer kein ZERO-Alleinstellungsmerkmal ist. Die Gabel hat zwar Vertiefungen wo ein Heber angreifen könnte, aber für einen Radwechsel ist eine sehr wackelige Angelegenheit.
Die selbe Arbeit muß wohl auch für den Riemenwechsel durchgeführt werden. Je nachdem wo der Stecker der Kfz-Beleuchtung sitzt, braucht man dann aber speziell Kabelbinder. Eigentlich ein Unding.
Ich hatte ja auch bei einer ZERO-Werkstatt in meiner Nähe angefragt. Mein malades Handgelenk hätte das besser gefunden. Aber da hätte ich bis Ende September auf einen Termin warten müssen. Hab dankend verzichtet.
Stephan