Elektroroller-Forum.de

Hi zusammen,

als Besitzer einer Medley 150, Baujahr 2020 spiele ich mit dem Gedanken einer Hybridisierung. Relativ einfach wäre ein Austausch des Vorderrades gegen eines mit integrierten Radnabenmotor. Allerdings kommen da schnell 10-20kg zusätzliche Masse ungedämpft ans Vorderrad, was nicht so toll fürs Fahrverhalten sein dürfte...

Nun haben die neueren Roller des Piaggio Konzerns ja den Starter schon kombiniert mit der Lichmaschine direkt an der Kurbelwelle. Dieses Systen nennen sie RISS ( Regulator Inverter Start Stop). Da ist es theoretisch nurmehr ein kleiner Schritt zum milden Hybriden.
Hat irgendjemand eine Idee welche Leistung der Startergenerator in diesen Rollern bringt und mit welcher Spannung man den betreiben kann? Da der Generator schon bei ~2000 RPM um die 14 V liefert, dürfte der bei den 6000-7000 RPM während dem Fahrbetrieb wohl auch über 36V liefern, welche dann natürlich per Regulator wieder auf ~14V für den Bleiakku begrenzt werden. Von daher frag ich mich ob man den Starter nicht eventuell mit 36V Lithium Akku als Leistungs-Booster während der Fahrt verwenden könnte. Da Frage ist halt welche Leistung der auf Dauer aushält. Bei rund 1kW könnte man bei langsamen Geschwindigkeiten sogar nur elektrisch fahren. Zusätzlich müsste man halt die Drosselklappe voll öffnen um den Widerstand des Ottomotors dabei möglichst klein zu halten. In das aktuelle Batteriefach, bekommt man ca 600-1000Wh an Li-Ionen Akkus rein, wenn dan Fach vorne voll ausnützt. Also das klingt also garnicht mal so schlecht ohne das das Gewicht signifikant steigt.

Hat sich sonst schon jemand darüber Gedanken gemacht, oder kennt ähnliche Projekte?

Grüße,

Thomas

Bin mir ziemlich sicher, dass Drosselklappe zu besser ist als komplett auf. Differenzdruck ist unterschiedlich, und je höher Differenzdruck umso mehr Verlust, auch wird im Kompressorbetrieb Wärme abgeführt was extra Leistung frisst. Unwisschenschaftlicher Vergleich, Mofa schieben Gas geben zu kein Gasgeben.

Ansonsten nein würde ich nicht in Erwägung ziehen. Piaggio wahrscheinlich alles verdongelt, Startermotor vom billigsten Anbieter und wahrscheinlich nicht auf Dauerleistung 0,5 kW bis 4 kW ausgelegt. Am ehesten Vorderradmotor, Tüv wahrscheinlich ausser Frage, Fahrdynamisch keine Meinung, habe aber Vorurteile. Wenn, aber lieber so, dann ist der Motor ausgekuppelt bis zum nächsten Mal gasgeben.

Es gibt Motorräder (e.g. Ducati) welche die Motorbremse per Drosselklappenaktuator einstellen können. Die geschlossene Drosseklappe ist auch mit ein Grund für die schlechtere Effizienz in Teillast von Ottomotoren gegenüber Dieselmotoren. Wärmeverluste gibt es natürlich bei der Kompression mit offener Drosselklappe, ansonsten hilft der aufgebaute Druck ja wieder in der Rückwärtsbewegung des Kolbens. Also bei idealem Gas und ohne Wärmeverluste würde da keine Leistung verloren gehen. Ausprobieren mittels Anschieben funktioniert bei Rollern mit Fliehkraftkupplung nicht. Aber man kann ja beim Bergabrollen die Zündung kurz ausmachen und Gas geben... werd ich bei nächster Gelegenheit mal versuchen.

Weiteres Problem könnte sein, das im reinen Elektrobetrieb das Öl nicht auf Temperatur kommt. Würd ich aber mit dem verwendeten 0W30 und niedrigen Drehzahlen fast riskieren... ansonsten müsste man es halt etwas einschränken und nur zwischendurch verwenden wenn der Motor warm ist.
Oder halt wirklich nur als Booster immer zusammen mit dem Verbrennungsmotor. Dann fallen alle vorherigen Punkte weg.

... und es bleibt die Frage nach der Haltbarkeit des E-motors. Ganz so billig werden die Komponenten auch nicht sein, denn in der Stadt hat der Motor bei Stopp&Go auch viel zutun und der Strom zum Wegfahren ist eventuell fast im 3 stelligen Amperebereich...

Bin mir abermals ziemlich sicher, dass Ducati mittels Drosselklappenaktuator stumpf Gas gibt, also Benzin verbrennt um die Motorbremse zu reduzieren. Elektronische Anti hopping Kupplung um zu überspielen, das ihre Hobel halt doof zu fahren sind. Der ideale Motor macht das auch mit Vakuum. Nur noch besser, weil in der Zwischeinzeit keine Reibungsverluste an einer Luftsäule auftreten, die zuerst angesaugt und dann 3 Takte später in den Auspuff geschoben werden muss. Und immer an den Katalysator denken, je nach Einfachheit der Einspritzung provoziert man so Fehlzündungen und Katschäden. Einfache Einspritzungen machen das nach Kennfeld aus Drehzahl und Gasbefehl, der ist im Zweifelsfall egal ob die Zündung mittels Killschalter (so vorhanden) an ist oder nicht.