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Umweltgedanke ja, Umsetzung nein...

Verfasst: Di 24. Jan 2023, 18:46
von RST-Nick
Moin,

wie schon erwähnt, war ich bis gestern bereit, für die meinige Elektromobilität, bis zu 5.000,-€ + -, vieleicht bis 6000,-€, inkl. Allem auszugeben. Hatte eigentlich die Vorstellung mir für ca. 5000€ einen Roller zu kaufen, meinen alten 3er Führerschein um die B196 zu erweitern und damit mir, der Umwelt und damit der Gesellschaft als solches, etwas gutes zu tun. ...denkste Puppe...


Gestern war ich bei der Fahrschule. Die Kosten für diese lächerliche Eintragung, steigen von den angedachten 600,-€, die ich bereit gewesen wäre zu zahlen, auf ca. 2000,-€.
Zum Einen wären da 10 Pflichtstunden a´75,-€, dazu kommen dann noch 300,-€ Gebühren, so bleiben in der Fahrschule schon mal 1050,-€. Dazu kommt noch, das der Fahrlehrer auf einen kompletten Motorradkombi besteht, der mich nocheinmal 1000,-€ kostet. Dann muß der Führerschein umgeschrieben werden, der Roller versichert und mit Kennzeichen angemeldet werden.

So kostet mich das dann, mit großem Topcase, etc. ...7500,-€, für einen Roller, der ca.80-90 km/h fährt und eine ungefähre Reichweite von noch nicht mal 100km hat. Sorry, das ist mir zu viel, bzw. das kann ich mir nicht leisten, da ich aus gesundheitlichen Gründen Frührentner in Grundsicherung bin.



Jetzt lasse ich meinen Roller, eine Sfera RST50 von 94 herrichten, der an guten Tagen auch seine 70 läuft und wende mich erstmal wieder von der E-Mobilität ab, obwohl ich eigentlich ein Befürworter dieser Technik bin.
Sauer bin ich auf die Politik, die mir zwar erlaubt mit 350km/h über die Autobahn zu brettern, damit ein Hochrisikofaktor im Verkehr zu sein, aber mir im Gegenzug verbietet einen 120kg schweren, 70km/H schnellen E-Roller zu fahren. Das ist einfach nur lächerlich und ist mit nichts logisch zu begründen. Die Initiative hierzu muß wohl von der FDP, dieser radikalen Splittergruppenpartei gekommen sein, anders kann ich mir das nicht erklären.

So, das mußte mal raus, traurig und enttäuscht bleibe ich jedoch weiterhin...

Gruß, Nick

Re: Umweltgedanke ja, Umsetzung nein...

Verfasst: Di 24. Jan 2023, 18:56
von Alfons Heck
Danke für deine Sicht. Es ist schon traurig das es nur eine Fahrschule gibt und auch sonst kommst du mit vorgeschobenen Argumenten um die Ecke. Aber gut das wir mal darüber geschrieben haben :lol:

Gruß
Alfons.

Re: Umweltgedanke ja, Umsetzung nein...

Verfasst: Di 24. Jan 2023, 19:19
von RST-Nick
Gern geschehen, obwohl du dir deine Sicht auch gerne hättest schenken können.

Die Plichtstunden bleiben Pflichtstunden und auch die Gebühren werden sich nicht groß unterscheiden.

Was dann vorgeschoben sein soll, könntest du evtl. beurteilen, wenn du mich gut kennen würdest. Da du das, was vorgeschoben sein soll, nicht weiter ausführst kann ich das eh nicht für voll nehmen und werte es als Trollpost ab.

Habe eh ein Problem mit Posts, in denen pubertär Emoties verwendet werden.

Re: Umweltgedanke ja, Umsetzung nein...

Verfasst: Di 24. Jan 2023, 21:13
von STW
Pflicht sind 5 Doppelstunden / 10 Stunden zu je 45 Minuten. Da mögen die Preise tatsächlich angezogen haben - es ist aber auch denkbar, dass sich da jemand in der Fahrschule verrechnet hat und 10 Doppelstunden angesetzt hat. Nachfragen hilft, auch bei der Konkurrenz. Die Gebühren / Kosten für die Theorieprüfungen waren aus der Erinnerung heraus 180€.
Richtig ist aber auch, dass selbst hier die Fahrschulen das Problem haben, dass die Nachfrage die Anzahl der Fahrlehrer übertrifft. Da kann man also zulangen, und natürlich haben auch die Betriebskosten für Motorräder angezogen. Über die Ursachen würde ich mich gerne auslassen, aber ...

Motorradkleidung: meine Fahrschule bestand auf Schutzkleidung. Jacke mit Protektoren war eh vorhanden (Kostenpunkt unter 200€), eine Hose mit Protektoren kostete mich rund 120€, die trage ich aber jetzt immer auf dem Moped. (Handschuhe kosten auch nochmal richtig Geld, ich habe Sommer- und Winterhandschuhe, da ich das ganze Jahr über fahre. Aber Handschuhe und Helm wirst Du sicherlich schon haben). Das war also kein rausgeschmissenes Geld. Achja: die Fahrschule hätte Leihklamotten gehabt - aber bei meinem Körperbau war das schwierig, und außerdem mußte ich ja nur die Hose nachkaufen.
Bei den Stiefeln wurde von Motorradstiefeln gesprochen - ich bin mit Arbeitsschutzstiefeln aus meinem Bestand anmarschiert, die Knöchel sind geschützt, das hat dem Fahrlehrer gerreicht.
Wenn man sparen möchte: Ebay-Kleinanzeigen. Wenn man eine gängige Kleidergröße hat, ist dort alles sofort zu bekommen, ansonsten muss man mal ein paar Tage immer wieder mal gucken. Da habe ich auch schon zugeschlagen. Ein kompletter zweiter Satz aus Jacke und Hose bestehend, wasserdicht, 50€ inkl. Protektoren, und passt sogar über mein Brauereigeschwür.
Eine Lederjacke mal für 20€ gebraucht gekauft, beim Schneider das Innenleben erneuern lassen für rund 100€ - sieht schön Retro aus, und ist mit dem neuen Innenleben in einem tollen Zustand.

Oder um es mal "grün" zu sagen: es hilft nichts, etwas CO2 sparen zu wollen, wenn man dann die Schutzkleidung komplett aus Fernost ankarren läßt. Nachhaltig und für das Portemonaie günstiger ist das Aufarbeiten entsprechender gebrauchter Kleidung.

Kommen wir zum Roller: für ca. 5000€ bekommt man einen NIU GTS, der ist gut und tut es. Aber die Preise waren Dir sicherlich vorher bekannt? Preislich darunter kann es sein, dass man sich hinterher ärgert. Mit allen Kosten für eine preiswertere Fahrschule, Kleidung, usw. sind also 6000 - 6500€.

Kommen wir nochmals zum Thema Nachhaltigkeit / Umwelt usw.: es wird mir hier nicht jeder im Forum zustimmen, aber den Sfera wieder benutzen ist auf die nächsten Jahre gesehen die umweltfreundlichste Lösung. Der ist schon produziert, der muss nicht recycelt werden, das spart eine Menge an Ressourcen, die man erstmal im Vergleich Benzin / Strom einsparen müßte.

Re: Umweltgedanke ja, Umsetzung nein...

Verfasst: Di 24. Jan 2023, 23:37
von Afunker
Jetzt zäume ich das Pferd von hinten auf:
Roller für 5000.- € Neu,
Freiwillige Zulassung nach § 3 FZV, dadurch
a.Steuerbefreit
b.keine HU
c.grosses Kennzeichen und nur Versicherung (bei mir so 112 € im Jahr)
d. THG-Quote beantragen, spart man jedes Jahr (je nach Anbieter) so 300 bis 450 €....

Motorradkleidung: Habe ich bei Louis für knapp 200.- € Neu bekommen. (Jacke, Hose, Handschuhe)
Helm von Nolan (musste eh Neu sein) so 120.- €...
Stiefel taten es auch welche von Deichmann für 50.- €....

Fahrschule für B196 so 600.- € und darin waren 4 Doppelstunden Theorie
und 5 Doppelstunden Praxis auf einem 125er Motorrad.
Da ich schon jahrelang mit 50er Roller und fast 2 Jahre mit meiner Wuxi M3 gefahren bin,
hat der Fahrlehrer mir nur immer beim Fahren besondere Hinweise gegeben,
wie Schalten, richtig Bremsen (das Teil hatte ABS!) und wie schnell es "schmierig/rutschig" bei Regen wird...
Den Fahrlehrer werde ich weiter empfehlen....!

Re: Umweltgedanke ja, Umsetzung nein...

Verfasst: Mi 25. Jan 2023, 02:17
von achim
Ich kann Nick da nur zustimmen. Unter diesen Umständen wär für mich der Fall auch gegessen. Ist alles nur noch reine Abzocke und lächerlich obendrein. Ging früher ja auch mal anders. 10 Fahrstunden für den 1er und die Sache war für alle Zeiten gegessen. Und komme mir keiner mit der Sicherheit. Auch mit 10 Fahrstunden konnte man jahrzehnte unfallfrei fahren. Heute wird für jede Variante abkassiert. Nicht mal Anhänger darf man mehr ohne zusätzlichen finanziellen Aufwand fahren.
Die Sfera ist ein super Roller, macht genauso viel Spaß.

Mein erster E-Roller hat aus der Kiste noch 450 Euro gekostet. Da machte das Basteln und Experimentieren noch Freude. Heute werden für Roller in Chinaqualität Preise aufgerufen, für die man eine ausgewachsene japanische 750er bekommen hat.
Einfachste Lösung wäre: Einfach boykottieren, nicht mehr kaufen. Aber so lange noch genug Geld unterwegs ist wird die Abzocke weitergehen. Frage ist nur, wie lange noch...

Gruß,
Achim

Re: Umweltgedanke ja, Umsetzung nein...

Verfasst: Mi 25. Jan 2023, 09:55
von Afunker
achim hat geschrieben:
Mi 25. Jan 2023, 02:17
Die Sfera ist ein super Roller, macht genauso viel Spaß.

Heute werden für Roller in Chinaqualität Preise aufgerufen, für die man eine ausgewachsene japanische 750er bekommen hat.
Einfachste Lösung wäre: Einfach boykottieren, nicht mehr kaufen. Aber so lange noch genug Geld unterwegs ist wird die Abzocke weitergehen. Frage ist nur, wie lange noch...

Gruß,
Achim
Achim, du verkennst (wie viele Fahrer von Verbrenner Mopeds, Rollern und Motorrädern,
dass beim Unterhalt von den Werkstätten inkl.evtl. HU, abkassiert wird.
Beispiel: An meinem letzten Roller einer Kymco Agility Naked 50er, verreckte die Lima.
Nur (angeblich) im Original von Kymco erhältlich. Kostenpunkt inkl. Aus und Einbau: 450.- €....
Sehe doch mal bei Stecher Motorradtechnik in HH auf YT vorbei.
Da wird es dir anders, wenn nach gerade mal 15000 Km der Motor für 5000 € inkl. Einbau kostet...
Das ist 1/3 des Neupreises einer Zero, einer BMW C Evo usw.... :roll:

Re: Umweltgedanke ja, Umsetzung nein...

Verfasst: Mi 25. Jan 2023, 12:02
von der niederrheiner
Für die Kohle kann man ja direkt den grossen Führerschein machen. . .


Stephan

Re: Umweltgedanke ja, Umsetzung nein...

Verfasst: Mi 25. Jan 2023, 21:45
von achim
Naja, ich kann nur von mir berichten. Meine Yamaha Cygnus läuft seit gefühlten Ewigkeiten ohne Defekt, mein damaliger Rex zickte zwar öfter mal, aber die Ersatzteile waren spottbillig. Bei den meisten China- Rollern sind sie das heute noch. Eine komplette Vario kriegt man für 25 Euro, Vergaser unter 50 Euro. Als ich mal einen Platten hatte, kaufte ich ein Komplettrad weil das nicht teurer war als ein nackter Reifen beim Händler Wir hatten damals 5 Rex in der Familie und billiger kann man kaum fahren.

Bei Werkstattpreisen kann ich nicht mitreden, weil meine Fahrzeuge in der Regel nie eine Werkstatt gesehen haben.

Konkurrenzlos billig war auch mein GoE von dem bösen Anbieter in Fürth. 650 Euro hat er gekostet, wurde geliefert und hat nun über 15000km runter. Einziger Defekt war das Scheinwerferbirnchen.

Mit Schaudern erinnere ich mich an den Gilera Runner 180.
Teuer, ständig was kaputt und horrende Werkstattpreise. Der kam ganz schnell wieder weg. Die Hexagon und die SKR 125 waren da um Welten besser.
Teuer ist halt nicht immer unbedingt auch gut. Ich kann mich weder über die Verbrenner, noch über die E- Roller beklagen.

Gruß,
Achim

Re: Umweltgedanke ja, Umsetzung nein...

Verfasst: Mi 25. Jan 2023, 23:07
von Alfons Heck
RST-Nick hat geschrieben:...Was dann vorgeschoben sein soll...
Na das du weder eine passende Fahrerlaubnis noch passende Schutzkleidung hast ist eine Sache die mit e-Mobilität gar nichts zu tun hat. Das brauchst du bei einem vergleichbaren Verbrenner auch. Dann noch mit einem Fahrzeug zu argumentieren das "getunt" ist wenn es tatsächlich schneller als 45km/h fährt...ganz dünnes Eis.


Gruß
Alfons.