Enertia PLUS Revival Projekt
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Enertia PLUS Revival Projekt
Moin zusammen,
ich konnt's mal wieder nicht lassen und als Mitte Februar 2025 die Kleinanzeigen-App am EiFon eine Push-Meldung zu Brammo zeigte, habe ich aufgrund lediglich einem kleinen dreistelligen Betrag den Verkäufer direkt angeschrieben und eine Woche später das "Motorrad" aus Offenbach abgeholt. Verkäufer war eine kleine Maschinenbaufirma, die u.A. auch Umbauten zu Elektro-PKWs anbietet - also durchaus Profis.
Es handelt sich um eine 2013ner Enertia Plus mit 4.500km, die die letzten Jahre nicht geladen wurde und nun als defektes Bastlermotorrad verkauft wurde. Seltsamerweise noch mit HU bis 06/2025!
Der Zustand war erbärmlich, das Moped stand die ganze Zeit regengeschützt unter einem Vordach, hat da aber ordentlich Patina angesetzt. Nun ja, bei der lächerlichen Summe klagt man nicht, sondern läd ein und bedankt sich artig.
Was ich erfahren konnte:
Der Senior hatte das Bike vom Zweitbesitzer für 1EUR nach einem Unfall übernommen und wohl auch ein paarmal gefahren. Nachdem es keine Ladung vom internen Lader annimmt, haben sich Senior und Junior nicht weiter drum gekümmert. Letztes Jahr dann ein Versuch der Inbetriebnahme - klappte aber nicht aufgrund Ladung.
Gut, mein Plan war es, die beiden Akkublöcke 12s7p Li(NiCoMn)O2 zu zerlegen und ggf. Zellen nachzuladen oder durch LiFePo4 zu ersetzten... oder so. Halt "irgendwas"... Ihr merkt schon: Bin da etwas planlos dran gegangen.
Habe dann, als das Bike schon hier stand, viel in einem Uralt-Foum brammoforum.com gelesen und auch ein paar wichtige Dinge herausgefunden:
1. Die Akkus sind per RE485-Bus als DaisyChain mit der VCU verbunden. Es gibt eine Diagnose-SW, die wohl auch noch läuft. Die Installation der SW war abenteuerlich, da eine LabView Runtime in einer nicht zu neuen Version installiert sein muss. Adapter gekauft, Diagnosekabel zusammengespaxt und... tataaaa! Man kann jede Zelle auslesen, natürlich SOC sowie eine Reihe von Temperatursensoren. Da die Zelle mit der geringsten Spannung immerhin noch 2,5V hatte (höchste knapp 3V), habe ich erst mal die Akkus ganz gelassen und per Labornetzteil separat langsam auf 44V gebracht. Und - zack: Das Bike startete wieder!
2. Laden per internem Ladegerät klappt nicht. Die Ladung wird nicht initiiert, alles steht jedoch auf "Charging".
3. Die Reifen sind von 2012 und die Flanken rissig. Zudem von AVON. Neue Contis sind bereits aufgezogen, aber leider sind noch die hinteren Radlager fest. Vorne sind sie nur schwergängig, die bleiben erst mal.
4. Bremsflüssigkeit... ja, das muss ja eine schwarze undurchsichtige Flüssigkeit sein, gell? Na gut, da muss ich noch ran.
To be continued...
ich konnt's mal wieder nicht lassen und als Mitte Februar 2025 die Kleinanzeigen-App am EiFon eine Push-Meldung zu Brammo zeigte, habe ich aufgrund lediglich einem kleinen dreistelligen Betrag den Verkäufer direkt angeschrieben und eine Woche später das "Motorrad" aus Offenbach abgeholt. Verkäufer war eine kleine Maschinenbaufirma, die u.A. auch Umbauten zu Elektro-PKWs anbietet - also durchaus Profis.
Es handelt sich um eine 2013ner Enertia Plus mit 4.500km, die die letzten Jahre nicht geladen wurde und nun als defektes Bastlermotorrad verkauft wurde. Seltsamerweise noch mit HU bis 06/2025!
Der Zustand war erbärmlich, das Moped stand die ganze Zeit regengeschützt unter einem Vordach, hat da aber ordentlich Patina angesetzt. Nun ja, bei der lächerlichen Summe klagt man nicht, sondern läd ein und bedankt sich artig.
Was ich erfahren konnte:
Der Senior hatte das Bike vom Zweitbesitzer für 1EUR nach einem Unfall übernommen und wohl auch ein paarmal gefahren. Nachdem es keine Ladung vom internen Lader annimmt, haben sich Senior und Junior nicht weiter drum gekümmert. Letztes Jahr dann ein Versuch der Inbetriebnahme - klappte aber nicht aufgrund Ladung.
Gut, mein Plan war es, die beiden Akkublöcke 12s7p Li(NiCoMn)O2 zu zerlegen und ggf. Zellen nachzuladen oder durch LiFePo4 zu ersetzten... oder so. Halt "irgendwas"... Ihr merkt schon: Bin da etwas planlos dran gegangen.
Habe dann, als das Bike schon hier stand, viel in einem Uralt-Foum brammoforum.com gelesen und auch ein paar wichtige Dinge herausgefunden:
1. Die Akkus sind per RE485-Bus als DaisyChain mit der VCU verbunden. Es gibt eine Diagnose-SW, die wohl auch noch läuft. Die Installation der SW war abenteuerlich, da eine LabView Runtime in einer nicht zu neuen Version installiert sein muss. Adapter gekauft, Diagnosekabel zusammengespaxt und... tataaaa! Man kann jede Zelle auslesen, natürlich SOC sowie eine Reihe von Temperatursensoren. Da die Zelle mit der geringsten Spannung immerhin noch 2,5V hatte (höchste knapp 3V), habe ich erst mal die Akkus ganz gelassen und per Labornetzteil separat langsam auf 44V gebracht. Und - zack: Das Bike startete wieder!
2. Laden per internem Ladegerät klappt nicht. Die Ladung wird nicht initiiert, alles steht jedoch auf "Charging".
3. Die Reifen sind von 2012 und die Flanken rissig. Zudem von AVON. Neue Contis sind bereits aufgezogen, aber leider sind noch die hinteren Radlager fest. Vorne sind sie nur schwergängig, die bleiben erst mal.
4. Bremsflüssigkeit... ja, das muss ja eine schwarze undurchsichtige Flüssigkeit sein, gell? Na gut, da muss ich noch ran.
To be continued...
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Re: Enertia PLUS Revival Projekt
Wo war ich?
Ach ja, die Akkus. Das Diagnosetool hat sie nach anfänglichen Zicken dann vernünftig mit 100%SOC erkannt, nach zwei Tagen ist wie durch ein (BMS-)Wunder die Zelldrift auch weg gewesen, und da beide Blöcke an der VCU hängen, scheint die sich auch noch mit dem Ausgleich der beiden Blöcke zu beschäftigen. Mir ist nicht klar, wie das passiert - weil das Bike ja bis auf wenige Minuten nur immer aus war. Dennoch sind nun alle Zellen unter 0,015V und die Blöcke wichen ebenfalls nur 12-15mV voneinander ab.
Time for a Ride!
Wir wohnen in Hannover in einem Mischgebiet; abends ab 18h ist hier lokal nichts mehr los. Jetzt ahnt ihr es schon: Ohne Sattel und Verkleidung, ohne Zulassung musste ich letzte Woche einfach mal schauen, ob die Kiste läuft. Mehr als 80km/h habe ich nicht geschafft, das lässt die Straße und mein Mut mit den alten Reifen nicht zu. Nun ja, 7kW halt, verbunden mit gut gepflegten 110kg Fahrergewicht. Die reißen keine Bäume aus, nicht mal ein Grasbüschel
. Aber für die Stadt sollte es reichen.
Akkus: CHECK!
Next Stop: Ladegerät. Habe wirklich super Messenger-Kontakt zu Ralph Twele mit seiner Empulse gehabt; er war bei allen Versuchen immer die Stimme der Vernunft und hat mir mit super Ideen weiter geholfen. Zudem habe ich über das brammoforum Karel Frey kennengelernt, der hier übrigens auch unterwegs ist
. Ganz ehrlich: Wären die beiden nicht gewesen, dann hätte ich längst aufgegeben.
Zudem war letztes Wochenende das Norddeutsche GoingElectric-Foren-Treffen bei Sabine in Sehnde (alle 4 Wochen, primär Autos - aber immer auch mal Motorräder). Die versammelte norddeutsche Kompetenz hat sich über die ausgebaute Ladegerät-Platine und den Schaltplan gemacht. Die Schwarmintelligenz ist zum Schluss gekommen, dass wohl die Signalpegel zwischen Ladegerät, VCU (und auch BMS) das Anlaufen der Ladung verhindern. Der Lader selbst könnte durchaus in Ordnung sein; eigentlich müsste ich nun mal Teile durchtauschen. Tja, leider habe ich alles nur 1x
. Zudem gibt das Batterie-Diagnosetool noch Fehler aus, die sind m.E. Aber unkritisch (Abweichung der Temp.-Sensoren max 4°C, ist 4,3°C. Anfangs auch Zelldrift, die ist aber mittlerweile im erlaubten Bereich).
Wie gehts nun weiter?
Morgen kann ich Räder mit neuen Reifen abholen, dann baue ich die Lager ein. Heute habe ich das 2s-Akkupaket mit einem zusätzlichen Anderson-Stecker versehen, um das gesamte Paket laden zu können. Zulassung ist kommende Woche. Haftpflicht ist mit 43EUR/Jahr ja geradezu lächerlich - trotz Drittvertrag mit SF2.
In etwas weiterer Ferne (April) habe ich den Daumen auf einem zweiten Bike als ET-Träger zum gleichen Preis, dem allerdings bereits viel entnommen wurde: Nur noch ein Akkublock (Zustand unbekannt, fraglos tiefentladen, eventuell unwiederbringlich defekt), kein Ladegerät (SEHR SEHR SCHADE), keine VCU, aber immerhin noch ein DC-DC Konverter sowie Motor und offenbar auch Controller. Zudem 2 Räder, Gabel, Federbein, Rahmen, Schlüssel. Ohne Verkleidung.
Oh man, meine Frau wird mich umbringen.
Werde dann bei Gelegenheit mit Messen der Signalpegel weiter machen - aber ich will erst mal die vollen 7kW genießen und etwas fahren! Einen potentiellen Abnehmer für die Ersatz-Gabel habe ich bereits, aber der hat z.Zt. andere Projekte. Nun ja, die schimmelt so schnell ja nicht.
Zum Abschluss ein paar Bilder:
Ich stelle diesen Thread u.a. aber auch deshalb ein, weil es hier ja noch Brammo-Kenner geben könnte, die mir Tipps geben könnten. Bei Bedarf kann ich gerne ausführen, was wir uns auf dem Forentreff in Sehnde so ausgedacht haben
.
Ach ja, die Akkus. Das Diagnosetool hat sie nach anfänglichen Zicken dann vernünftig mit 100%SOC erkannt, nach zwei Tagen ist wie durch ein (BMS-)Wunder die Zelldrift auch weg gewesen, und da beide Blöcke an der VCU hängen, scheint die sich auch noch mit dem Ausgleich der beiden Blöcke zu beschäftigen. Mir ist nicht klar, wie das passiert - weil das Bike ja bis auf wenige Minuten nur immer aus war. Dennoch sind nun alle Zellen unter 0,015V und die Blöcke wichen ebenfalls nur 12-15mV voneinander ab.
Time for a Ride!
Wir wohnen in Hannover in einem Mischgebiet; abends ab 18h ist hier lokal nichts mehr los. Jetzt ahnt ihr es schon: Ohne Sattel und Verkleidung, ohne Zulassung musste ich letzte Woche einfach mal schauen, ob die Kiste läuft. Mehr als 80km/h habe ich nicht geschafft, das lässt die Straße und mein Mut mit den alten Reifen nicht zu. Nun ja, 7kW halt, verbunden mit gut gepflegten 110kg Fahrergewicht. Die reißen keine Bäume aus, nicht mal ein Grasbüschel

Akkus: CHECK!
Next Stop: Ladegerät. Habe wirklich super Messenger-Kontakt zu Ralph Twele mit seiner Empulse gehabt; er war bei allen Versuchen immer die Stimme der Vernunft und hat mir mit super Ideen weiter geholfen. Zudem habe ich über das brammoforum Karel Frey kennengelernt, der hier übrigens auch unterwegs ist

Zudem war letztes Wochenende das Norddeutsche GoingElectric-Foren-Treffen bei Sabine in Sehnde (alle 4 Wochen, primär Autos - aber immer auch mal Motorräder). Die versammelte norddeutsche Kompetenz hat sich über die ausgebaute Ladegerät-Platine und den Schaltplan gemacht. Die Schwarmintelligenz ist zum Schluss gekommen, dass wohl die Signalpegel zwischen Ladegerät, VCU (und auch BMS) das Anlaufen der Ladung verhindern. Der Lader selbst könnte durchaus in Ordnung sein; eigentlich müsste ich nun mal Teile durchtauschen. Tja, leider habe ich alles nur 1x

Wie gehts nun weiter?
Morgen kann ich Räder mit neuen Reifen abholen, dann baue ich die Lager ein. Heute habe ich das 2s-Akkupaket mit einem zusätzlichen Anderson-Stecker versehen, um das gesamte Paket laden zu können. Zulassung ist kommende Woche. Haftpflicht ist mit 43EUR/Jahr ja geradezu lächerlich - trotz Drittvertrag mit SF2.
In etwas weiterer Ferne (April) habe ich den Daumen auf einem zweiten Bike als ET-Träger zum gleichen Preis, dem allerdings bereits viel entnommen wurde: Nur noch ein Akkublock (Zustand unbekannt, fraglos tiefentladen, eventuell unwiederbringlich defekt), kein Ladegerät (SEHR SEHR SCHADE), keine VCU, aber immerhin noch ein DC-DC Konverter sowie Motor und offenbar auch Controller. Zudem 2 Räder, Gabel, Federbein, Rahmen, Schlüssel. Ohne Verkleidung.
Oh man, meine Frau wird mich umbringen.

Werde dann bei Gelegenheit mit Messen der Signalpegel weiter machen - aber ich will erst mal die vollen 7kW genießen und etwas fahren! Einen potentiellen Abnehmer für die Ersatz-Gabel habe ich bereits, aber der hat z.Zt. andere Projekte. Nun ja, die schimmelt so schnell ja nicht.
Zum Abschluss ein paar Bilder:
Ich stelle diesen Thread u.a. aber auch deshalb ein, weil es hier ja noch Brammo-Kenner geben könnte, die mir Tipps geben könnten. Bei Bedarf kann ich gerne ausführen, was wir uns auf dem Forentreff in Sehnde so ausgedacht haben

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Re: Enertia PLUS Revival Projekt
Top das du dich da so hinter hängst.
Nach sowas suche ich eigentlich auch weil ich in naher Zukunft ebenfalls auf ein schnelleres Zweirad umsteigen möchte.

Nach sowas suche ich eigentlich auch weil ich in naher Zukunft ebenfalls auf ein schnelleres Zweirad umsteigen möchte.
Kreidler Amaze 50 | 1900km | 48V 40AH LFP
E-Max 90s | 20727km | 48v ~62AH LFP | Wartung
https://www.youtube.com/c/pedator92 Diy | Reparatur | Solar
B196
auf der Suche nach einem Zweirad
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Re: Enertia PLUS Revival Projekt
Moin zusammen,
kleines Update:
Habe hinten neue Lager verbaut - und mit Verwunderung festgestellt, dass Brammo tatsächlich vier (!!!) Kugellager vorsieht. Zwei auf jeder Seite. Die äußeren beiden waren korrodiert und sind nun neu, die inneren waren noch tadellos. Neue ContiGo-Reifen sind auch drauf.
Ich habe die Akkus per Anderson als 2s-Gesamtpaket 2x auf 100% geladen - sie waren jeweils nur bis etwa 70% entladen (kleine Fahrt plus mehrfach über Stunden angelassen).
Ich weiß nicht, wie, aber die beiden 2s-Blöcke (mit je einem BMS und 12s9p) haben keine nennenswerte Drift untereinander. Hier lag (und liegt immer noch) meine größte Sorge, dass die Blöcke voneinander abdriften und ich sie manuell einzeln angleichen muss. Nun, das muss ich auf jeden Fall weiter beobachten! Ich kann nur vermuten, dass trotz nicht aktiviertem Bike die beiden BMSse sich untereinander unterhalten. Da meine Laborladegeräte erst CC und dann CV laden, geht der Strom ja nun gegen Ende auch wirklich in den Keller. Bei unter 75mA Ladestrom habe ich dann abgeklemmt.
Hat hier jemand ein Service-Handbuch für die Enertia Plus (das der Basic habe ich als PDF) und würde mir das zukommen lassen? Wäre hilfreich...
kleines Update:
Habe hinten neue Lager verbaut - und mit Verwunderung festgestellt, dass Brammo tatsächlich vier (!!!) Kugellager vorsieht. Zwei auf jeder Seite. Die äußeren beiden waren korrodiert und sind nun neu, die inneren waren noch tadellos. Neue ContiGo-Reifen sind auch drauf.
Ich habe die Akkus per Anderson als 2s-Gesamtpaket 2x auf 100% geladen - sie waren jeweils nur bis etwa 70% entladen (kleine Fahrt plus mehrfach über Stunden angelassen).
Ich weiß nicht, wie, aber die beiden 2s-Blöcke (mit je einem BMS und 12s9p) haben keine nennenswerte Drift untereinander. Hier lag (und liegt immer noch) meine größte Sorge, dass die Blöcke voneinander abdriften und ich sie manuell einzeln angleichen muss. Nun, das muss ich auf jeden Fall weiter beobachten! Ich kann nur vermuten, dass trotz nicht aktiviertem Bike die beiden BMSse sich untereinander unterhalten. Da meine Laborladegeräte erst CC und dann CV laden, geht der Strom ja nun gegen Ende auch wirklich in den Keller. Bei unter 75mA Ladestrom habe ich dann abgeklemmt.
Hat hier jemand ein Service-Handbuch für die Enertia Plus (das der Basic habe ich als PDF) und würde mir das zukommen lassen? Wäre hilfreich...
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Re: Enertia PLUS Revival Projekt
Nochmal ein kleines Update:
Bin mittlerweile grob 150km gefahren. Als längste Fahrt hatte ich von 100%SOC auf 35% runter. Ich kenne es von anderen Brammo-Eignern, dass trotz vermeidlich angemessener Zellspannung (kann man sich für die höchste und niedrigste Zelle anzeigen lassen) gerne mal bei 30% einfach alles aus geht und key-off-key-on nichts bringt. Probleme:
(i) wirklich schneckenlahme Beschleunigung. Auch ein 50cc Roller nimmt mir in der Stadt beim Ampelstart mehrere 100m ab, bis ich dann wieder ran komme. Top Speed ist aber dennoch tatsächlich 105km/h (Tacho), also die max Leistung ist da.
(ii) Der Sevcon-Controller geht ab 75°C ins „Thermal Cutback“ - das passiert zwar nicht bei 50km/h, aber bereits nach 5km bei 70-80km/h. Und das bei einstelligen Außentemperaturen am Morgen.
Ich stehe noch in Kontakt mit einem Forenmitglied hier aus Tschechien, der jede Schraube und jedes Bit mit Vornamen kennt. Seine Enertia Plus kommt bei einer 130km langen Fahrt nur auf 35-42°C. Denkbar ist es, dass beide Probleme am Controller hängen (muss aber nicht sein). Einen Controller habe ich in dem zweiten Bike, welches ich als ET-Träger kaufen konnte (wo aber wirklich sehr vieles schon fehlt - immerhin ist noch ein Akkublock drin, der DC-DC und der Sevcon - und jemand hat beim Wiedereinbau des Hinterrades dieses mal entgegen der Laufrichtung mit Kettenrad links statt rechts eingebaut
).
Ich bin echt unbewandert in diesen Dingen, daher weiß ich nicht, ob mein Vorgehen wirklich schlau ist. Aber als nächstes plane ich nun erst mal den Austausch des Controllers - wobei mir niemand sagen kann, ob der Tausch-Controller okay ist. Und dann mal den noch eingebauten öffnen und nachsehen, ob die Wärmeleitung zum Kühlkörper noch funktioniert…
Mein Bike steht mittlerweile mechanisch/optisch ganz ordentlich dar. Falls jemand Ideen hat - immer her damit!
Bin mittlerweile grob 150km gefahren. Als längste Fahrt hatte ich von 100%SOC auf 35% runter. Ich kenne es von anderen Brammo-Eignern, dass trotz vermeidlich angemessener Zellspannung (kann man sich für die höchste und niedrigste Zelle anzeigen lassen) gerne mal bei 30% einfach alles aus geht und key-off-key-on nichts bringt. Probleme:
(i) wirklich schneckenlahme Beschleunigung. Auch ein 50cc Roller nimmt mir in der Stadt beim Ampelstart mehrere 100m ab, bis ich dann wieder ran komme. Top Speed ist aber dennoch tatsächlich 105km/h (Tacho), also die max Leistung ist da.
(ii) Der Sevcon-Controller geht ab 75°C ins „Thermal Cutback“ - das passiert zwar nicht bei 50km/h, aber bereits nach 5km bei 70-80km/h. Und das bei einstelligen Außentemperaturen am Morgen.
Ich stehe noch in Kontakt mit einem Forenmitglied hier aus Tschechien, der jede Schraube und jedes Bit mit Vornamen kennt. Seine Enertia Plus kommt bei einer 130km langen Fahrt nur auf 35-42°C. Denkbar ist es, dass beide Probleme am Controller hängen (muss aber nicht sein). Einen Controller habe ich in dem zweiten Bike, welches ich als ET-Träger kaufen konnte (wo aber wirklich sehr vieles schon fehlt - immerhin ist noch ein Akkublock drin, der DC-DC und der Sevcon - und jemand hat beim Wiedereinbau des Hinterrades dieses mal entgegen der Laufrichtung mit Kettenrad links statt rechts eingebaut

Ich bin echt unbewandert in diesen Dingen, daher weiß ich nicht, ob mein Vorgehen wirklich schlau ist. Aber als nächstes plane ich nun erst mal den Austausch des Controllers - wobei mir niemand sagen kann, ob der Tausch-Controller okay ist. Und dann mal den noch eingebauten öffnen und nachsehen, ob die Wärmeleitung zum Kühlkörper noch funktioniert…
Mein Bike steht mittlerweile mechanisch/optisch ganz ordentlich dar. Falls jemand Ideen hat - immer her damit!
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Re: Enertia PLUS Revival Projekt
Moinsen - so langsam reduzieren sich meine Optionen… Das Motorrad mit ausgetauschtem Controller zeigt exakt das gleiche Verhalten wie zuvor: Thermal Cutback und lahme Beschleunigung.
So, nun sehe ich noch zwei Möglichkeiten:
1. Tausch der VCU
PRO: Die VCU stellt u.a. auch ein Signal am Stecker zum Ladegerät bereit, welches sich „Charge Enable“ nennt. Dies liegt bei mir jedoch nicht an. Das Ladegerät wurde bei einem Forentreff mal begutachtet; man geht davon aus, dass es okay ist, jedoch eben nicht das gültige Signal erhält. Verweist ebenso auf die VCU.
CONTRA: Ich habe keine VCU, die ich mal ersatzweise verbauen könnte. Ein User hat eine VCU, das ist jedoch das Modell der Enertia BASIC (andere Akkukonfiguration und geringere Spannungslage). Umprogrammieren scheitet leider an vorhandenem Wissen, Software und Diagnosekabel.
2. Tausch des Motors
PRO: Das Motorrad ist mal auf die rechte Seite gefallen (Unfall, nicht nur Umkipper), dabei ist u.a. sogar die Fußraste abgebrochen. Der Encoder könnte „einen weg“ bekommen haben. In meiner kleinen unprofessionellen Lego-Welt habe ich dabei auch die Fieber-Phantasie, dass das zu einem zu hohen Wärmewert in der VCU führt und eben auch aufgrund minimaler Fehlstellung die geringe Beschleunigung erklärt.
CONTRA: Sehr viel Schraub-Arbeit, aber da muss ich faules Stück wohl durch
. Zudem sitzt der Motor echt bestens geschützt unten im Rahmen und ist allseitig mit verschweißten Blechen umgeben. Kontakt mit Fahrbahn nicht möglich. Falls doch defekt, dann ggf. durch den harten Aufprall… Tja, ob das wahrscheinlich ist…??
Nochmal die Bitte an alle mitlesenden (falls hier überhaupt wer mitliest): Habt ihr noch Ideen oder wilde Spekulationen?
Habe mal die vom Controller gemessene Temperatur über der Streckenlänge aufgezeichnet. Bin allerdings auch bis zu 100km/h gefahren. Schon auffällig ist, dass die Temperatur irgendwie bei 80° gedeckelt aussieht.
So, nun sehe ich noch zwei Möglichkeiten:
1. Tausch der VCU
PRO: Die VCU stellt u.a. auch ein Signal am Stecker zum Ladegerät bereit, welches sich „Charge Enable“ nennt. Dies liegt bei mir jedoch nicht an. Das Ladegerät wurde bei einem Forentreff mal begutachtet; man geht davon aus, dass es okay ist, jedoch eben nicht das gültige Signal erhält. Verweist ebenso auf die VCU.
CONTRA: Ich habe keine VCU, die ich mal ersatzweise verbauen könnte. Ein User hat eine VCU, das ist jedoch das Modell der Enertia BASIC (andere Akkukonfiguration und geringere Spannungslage). Umprogrammieren scheitet leider an vorhandenem Wissen, Software und Diagnosekabel.
2. Tausch des Motors
PRO: Das Motorrad ist mal auf die rechte Seite gefallen (Unfall, nicht nur Umkipper), dabei ist u.a. sogar die Fußraste abgebrochen. Der Encoder könnte „einen weg“ bekommen haben. In meiner kleinen unprofessionellen Lego-Welt habe ich dabei auch die Fieber-Phantasie, dass das zu einem zu hohen Wärmewert in der VCU führt und eben auch aufgrund minimaler Fehlstellung die geringe Beschleunigung erklärt.
CONTRA: Sehr viel Schraub-Arbeit, aber da muss ich faules Stück wohl durch

Nochmal die Bitte an alle mitlesenden (falls hier überhaupt wer mitliest): Habt ihr noch Ideen oder wilde Spekulationen?
- Alfons Heck
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Re: Enertia PLUS Revival Projekt
Was ist das für eine Temp.? Die vom Motor oder die vom Controller und kommst du an den Meßfühler?
Gruß
Alfons.
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Re: Enertia PLUS Revival Projekt
Moin - die Brammos schreiben ein Log-File auf einen USB-Stick. Kann man per Tool in CSV wandeln. Diese Temperatur wird schlicht mit "Motor Controller Temperatur" beschrieben. Motortemperatur wird auch geloggt, ist aber separat und habe ich nicht dargestellt. Wo der Fühler sitzt, das weiß ich nicht - ich gehe aber davon aus, dass es irrelevant ist, da ja sowohl der ursprünglich verbaute als auch der ausgetauschte Controller ein gleiches Verhalten aufzeigen.
Nicht wundern, dass die Temperatur bereits bei 35° beginnt. Bin zuvor bereits kurz gefahren und hatte das Bike dann kurz ausgemacht.
Worauf willst Du hinaus bzw was vermutest Du?
Nicht wundern, dass die Temperatur bereits bei 35° beginnt. Bin zuvor bereits kurz gefahren und hatte das Bike dann kurz ausgemacht.
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- Alfons Heck
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Re: Enertia PLUS Revival Projekt
Die Überlegung ist ob der Fühler defekt, falsch justiert, ... ist und daher die Beschleunigung ausbremst.
Gruß
Alfons.
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Re: Enertia PLUS Revival Projekt
Zero z.B. lässt den Fühler im Motor gute 18°C zu viel anzeigen, so dass die thermische Drosselung früher einsetzt als eigentlich nötig (bezüglich der Wicklungen).
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