Enertia PLUS Revival Projekt
Verfasst: Di 11. Mär 2025, 18:03
Moin zusammen,
ich konnt's mal wieder nicht lassen und als Mitte Februar 2025 die Kleinanzeigen-App am EiFon eine Push-Meldung zu Brammo zeigte, habe ich aufgrund lediglich einem kleinen dreistelligen Betrag den Verkäufer direkt angeschrieben und eine Woche später das "Motorrad" aus Offenbach abgeholt. Verkäufer war eine kleine Maschinenbaufirma, die u.A. auch Umbauten zu Elektro-PKWs anbietet - also durchaus Profis.
Es handelt sich um eine 2013ner Enertia Plus mit 4.500km, die die letzten Jahre nicht geladen wurde und nun als defektes Bastlermotorrad verkauft wurde. Seltsamerweise noch mit HU bis 06/2025!
Der Zustand war erbärmlich, das Moped stand die ganze Zeit regengeschützt unter einem Vordach, hat da aber ordentlich Patina angesetzt. Nun ja, bei der lächerlichen Summe klagt man nicht, sondern läd ein und bedankt sich artig.
Was ich erfahren konnte:
Der Senior hatte das Bike vom Zweitbesitzer für 1EUR nach einem Unfall übernommen und wohl auch ein paarmal gefahren. Nachdem es keine Ladung vom internen Lader annimmt, haben sich Senior und Junior nicht weiter drum gekümmert. Letztes Jahr dann ein Versuch der Inbetriebnahme - klappte aber nicht aufgrund Ladung.
Gut, mein Plan war es, die beiden Akkublöcke 12s7p Li(NiCoMn)O2 zu zerlegen und ggf. Zellen nachzuladen oder durch LiFePo4 zu ersetzten... oder so. Halt "irgendwas"... Ihr merkt schon: Bin da etwas planlos dran gegangen.
Habe dann, als das Bike schon hier stand, viel in einem Uralt-Foum brammoforum.com gelesen und auch ein paar wichtige Dinge herausgefunden:
1. Die Akkus sind per RE485-Bus als DaisyChain mit der VCU verbunden. Es gibt eine Diagnose-SW, die wohl auch noch läuft. Die Installation der SW war abenteuerlich, da eine LabView Runtime in einer nicht zu neuen Version installiert sein muss. Adapter gekauft, Diagnosekabel zusammengespaxt und... tataaaa! Man kann jede Zelle auslesen, natürlich SOC sowie eine Reihe von Temperatursensoren. Da die Zelle mit der geringsten Spannung immerhin noch 2,5V hatte (höchste knapp 3V), habe ich erst mal die Akkus ganz gelassen und per Labornetzteil separat langsam auf 44V gebracht. Und - zack: Das Bike startete wieder!
2. Laden per internem Ladegerät klappt nicht. Die Ladung wird nicht initiiert, alles steht jedoch auf "Charging".
3. Die Reifen sind von 2012 und die Flanken rissig. Zudem von AVON. Neue Contis sind bereits aufgezogen, aber leider sind noch die hinteren Radlager fest. Vorne sind sie nur schwergängig, die bleiben erst mal.
4. Bremsflüssigkeit... ja, das muss ja eine schwarze undurchsichtige Flüssigkeit sein, gell? Na gut, da muss ich noch ran.
To be continued...
ich konnt's mal wieder nicht lassen und als Mitte Februar 2025 die Kleinanzeigen-App am EiFon eine Push-Meldung zu Brammo zeigte, habe ich aufgrund lediglich einem kleinen dreistelligen Betrag den Verkäufer direkt angeschrieben und eine Woche später das "Motorrad" aus Offenbach abgeholt. Verkäufer war eine kleine Maschinenbaufirma, die u.A. auch Umbauten zu Elektro-PKWs anbietet - also durchaus Profis.
Es handelt sich um eine 2013ner Enertia Plus mit 4.500km, die die letzten Jahre nicht geladen wurde und nun als defektes Bastlermotorrad verkauft wurde. Seltsamerweise noch mit HU bis 06/2025!
Der Zustand war erbärmlich, das Moped stand die ganze Zeit regengeschützt unter einem Vordach, hat da aber ordentlich Patina angesetzt. Nun ja, bei der lächerlichen Summe klagt man nicht, sondern läd ein und bedankt sich artig.
Was ich erfahren konnte:
Der Senior hatte das Bike vom Zweitbesitzer für 1EUR nach einem Unfall übernommen und wohl auch ein paarmal gefahren. Nachdem es keine Ladung vom internen Lader annimmt, haben sich Senior und Junior nicht weiter drum gekümmert. Letztes Jahr dann ein Versuch der Inbetriebnahme - klappte aber nicht aufgrund Ladung.
Gut, mein Plan war es, die beiden Akkublöcke 12s7p Li(NiCoMn)O2 zu zerlegen und ggf. Zellen nachzuladen oder durch LiFePo4 zu ersetzten... oder so. Halt "irgendwas"... Ihr merkt schon: Bin da etwas planlos dran gegangen.
Habe dann, als das Bike schon hier stand, viel in einem Uralt-Foum brammoforum.com gelesen und auch ein paar wichtige Dinge herausgefunden:
1. Die Akkus sind per RE485-Bus als DaisyChain mit der VCU verbunden. Es gibt eine Diagnose-SW, die wohl auch noch läuft. Die Installation der SW war abenteuerlich, da eine LabView Runtime in einer nicht zu neuen Version installiert sein muss. Adapter gekauft, Diagnosekabel zusammengespaxt und... tataaaa! Man kann jede Zelle auslesen, natürlich SOC sowie eine Reihe von Temperatursensoren. Da die Zelle mit der geringsten Spannung immerhin noch 2,5V hatte (höchste knapp 3V), habe ich erst mal die Akkus ganz gelassen und per Labornetzteil separat langsam auf 44V gebracht. Und - zack: Das Bike startete wieder!
2. Laden per internem Ladegerät klappt nicht. Die Ladung wird nicht initiiert, alles steht jedoch auf "Charging".
3. Die Reifen sind von 2012 und die Flanken rissig. Zudem von AVON. Neue Contis sind bereits aufgezogen, aber leider sind noch die hinteren Radlager fest. Vorne sind sie nur schwergängig, die bleiben erst mal.
4. Bremsflüssigkeit... ja, das muss ja eine schwarze undurchsichtige Flüssigkeit sein, gell? Na gut, da muss ich noch ran.
To be continued...