Spätestens wenn man mit dem Kopf mal auf ein Autodach aufschlägt weiß man, dass Integralhelme einen Vorteil haben: man bremst mit dem Kinnbügel und nicht mit dem Unterkieferknochen. Das ist dann zwar immer noch wie in Boxschlag aufs Kinn kurz vor dem Knockout, aber man behält sein gutes Aussehen.
Schutzkleidung hängt natürlich davon ab, zu welchen Jahreszeiten und bei welchen Witterungsverhältnissen man fährt. Und Stadtverkehr ist natürlich noch mal eine andere Gefährdungslage als eher ländlicher Straßenverkehr.
Handschuhe: sind nach dem Helm das wichtigste Teil, denn beim Sturz bremst man instinktiv mit den Händen. Ich habe einen Sommer- und einen Wintersatz, Leder mit Protektoren. Daran würde ich nicht sparen und die bei Louis, Polo etc. kaufen, die muss man auch anprobieren vor dem Kauf. Leider sind Handschuhe mittlerweile recht teuer geworden, der Spaß geht so ab 30€ aufwärts los.
Schlauchschal: gibt es in einfachen Versionen und auch dicker, und in verschiedenen Längen. Bleibt es beim Jethelm, dann einen Schlauchschal, den man sich auch mal als Insektenschutz vor die Zähne schieben kann. Im Winter ziehe ich einen dünnen Schlauchschal um einen normalen Schal, damit der nicht wegflattert.
Motorradjacke: aus der Erfahrung heraus eine Jacke mit Ellbogen-, Schulter- und auch Rückenprotektoren nehmen. Da ich sowieso auf klassische Lederjacken stehe, habe ich nur Jacken mit mindestens 15 Jahren auf dem Buckel, demnächst kommt eine 35-jährige dazu (ich freu mich darauf), überwiegend per Kleinanzeigen gekauft, eine neu vor tatsächlich 15 Jahren. Da geht es gebraucht ab ca. 50€ los (ggf. nochmals 50€ für den Schneider einkalkulieren), und neu leider jenseits von ca. 300€ für langlebigere Produkte, eher mehr, wenn es haltbar sein soll. Es gibt aber auch gute Textiljacken fürs Moped, und teilweise auch in auffälligen Farben mit Reflektorstreifen. Aber auch da liegt man neu bei eher 200€.
Hose: das kann durchaus eine Motorradjeans mit Knie- und Hüftprotektoren sein. Die sind leider auch nicht mehr preiswert, der Einstandspreis hat sich in den letzten 2-3 Jahren verdoppelt, die Gebrauchtpreise für neuwertige Motorradjeans sind aber recht weit im Keller geblieben.
Regenüberbekleidung: gebraucht aus den Kleinanziegen.
Schuhe / Stiefel: ich bevorzuge mittlerweile knöchelhohe Stiefel. Man mag darüber lachen, aber mit Strauss-Arbeitsstiefeln komme ich gut zurecht, die halten jetzt schon 2 Jahre in nahezu täglichem Gebrauch und die sind trotz Stahlkappen schön leicht an den Füssen. Habe ich neu als Schnäppchen für 10€ bekommen (Fehlkauf eines Dachdeckerbetriebes in der dort falschen Größe).
Da meine Jacken doch überwiegend dunkel sind, fahre ich demnächst wieder mit Warnweste, aber in Gelb, um nicht mit Klimaklebern verwechselt zu werden. Aber eine auffällige Textiljacke täte es auch.
Man mag es ja für übertrieben auf einem 45er Roller halten, aber ich habe damals mit meinem ersten Roller nach und nach "aufgerüstet", und die Materialschlacht hat sich dieses Jahr ausgezahlt, als ich mit einer Restgeschwindigkeit von 30km/h abgeschossen worden bin und in die Beifahrertür eines Autos landete. "Nur" ein Armbruch, kein Kratzer, keine Beule, und dank Kinnbügel nur kurz vor dem KO.