E-Motion hat geschrieben: ↑Sa 16. Dez 2023, 09:31
nur als Anregung bzw. Ergänzung zur laufenden Diskussion: was machen eurer Meinung nach jetzt eigentlich die RGNT Händler, die täglich mit den berechtigten Fragen von Kunden und/oder Interessenten konfrontiert werden?
Und meistens noch 1 bis 2 RGNT Bikes im Showroom stehen haben... leider weiß ich, wie sowas läuft
So viele Fragen wird es nicht geben. 150 Maschinen sind in Europa verkauft worden, lass es mal 50 - 70 in Deutschland sein optimistisch geschätzt, und die allermeisten der Besitzer haben von der Firmenpleite noch nichts mitbekommen, da RGNT wohl nur Geschäftspartner informiert hat, und App und Server noch laufen.
Die Kisten sind nach meinem Dafürhalten recht reparaturarm. An echten Defekten hatte ich nur eine schlechte Steckverbindung, die ist ganz am Anfang aufgefallen, und einen Joystick, dessen Defekt erst mit dem letzten Firmwareupdate aufgefallen ist, weil bis dahin nicht alle Kontakte genutzt wurden. Dann soll noch der Seitenständerschalter anfällig sein. Nun sind das alles Standardbauteile, und bis auf vielleicht individuelle anzupassende Steckerbelegungen sind die Sachen auf dem Ersatzteilmarkt beschaffbar. Die Ersatzteilbeschaffung sollte also besser laufen können als bei manchen Chinesen (Alrendo etc.), solange wie keine Komponente betroffen ist, auf der Software oder Parameter von RGNT aufgebracht worden sind.
Bei den Maschinen im Showroom könnte es durchaus sein, dass die RGNT noch selbst gehören, also dort ohne Papiere stehen. Zumindest waren die Vorführer oft genug das Vorserienmodell mit schwedischem Kennzeichen. Sofern ein Händler schon selbst die Kisten bezahlt hat wird er die wohl trotzdem verkaufen wollen. Übel wäre es nur, wenn man einen Bestand hat, und die Reste aus der Insolvenzmasse für kleines Geld auf den Markt geschmissen würden.
Noch ist RGNT mit wenigen Leuten aktiv, die zentrale Mailadresse wird bedient, Fragen beantwortet, und man könnte ganze Maschinen und sicherlich auch Ersatzteile vom Lager kaufen oder auf Gewährleistung beziehen (keine Ahnung wie das jetzt läuft, im Oktober oder November habe ich den Joystick noch kostenlos zugeschickt bekommen).
Wenngleich ich jetzt nicht sonderlich angetan wäre von der Idee, dort Fahrzeuge oder Teile gegen Vorkasse zu kaufen ohne einen Treuhänderservice.
Ansonsten heißt es abwarten. Der Insolvenzverwalter wird feststellen, ob es Interessenten für den Firmennachlass gibt, und ansonsten wird das Material versteigert werden. Wir haben ja genug Kleinhersteller in Europa oder auch ehemalige Firmenangestellte, die ggf. mit der Produktion und Support auf eigene Rechnung weitermachen könnten. Aber solche Sondierungen dauern oft genug Monate, vor Januar / Februar rechne ich da nicht mit Hinweisen.
Mit Glück läuft das so wie bei VanMoof oder Kumpan - der Firmenname wird verkauft als auch die Restbestände, und ein Nachfolgeunternehmen macht weiter, wird sich aber nicht als Rechtsnachfolger für Gewährleistungsfälle sehen, aber immerhin einen Ersatzteilservice anbieten können.