Im Stillstand gilt vor allem das Ohmsche Gesetz, auch bei einem Elektromotor, der in diesem Fall mehr ein statischer Elektromagnet ist.
Bei einfacheren Controllern (wie Kelly oder Chinesische no-names) wird mit Block-Kommutierung gearbeitet, und auf jeden Fall wird aus der Batterie-Gleichspannung von einem Controller eine Art Wechselspannung generiert, weswegen man zu solchen Controllern für bürstenlose Synchronmotoren auch Umrichter sagt. Bei der Blockkommutierung wird die Spannung auf jeweils 2 von 3 Motorphasen gegeben und durch sehr schnelles Takten die Spannung und somit der Strom generiert. Je länger im Takt-Zeitraum AN ist im Verhältnis zu AUS, desto höher die effektive Spannung und der Strom in den Spulen. Hallsensoren melden dem Controller, wann er die nächsten zwei Spulen bestromen soll.
Da bei der Blockkommutierung selbige ziemlich kantig erfolgt gibt es vor allem bei langsamer Fahrt die kuriosesten Geräusche aus dem Motor, und man spürt auch jede Kommutierung als Ruckeln. Mit höherer Drehzahl wird es gleichmäßiger und Trapezförmiger, weil die Induktivitat der Spulen den scharfen Anstieg und Abfahl zunehmend dämpft.
Die besseren (und teureren) Vektorregler von z.B. Sevcon oder Emsiso erzeugen synchron zur jeweiligen Rotorposition annähernde Sinusspannungen zwischen allen drei Spulen, was vor allem den langsamen Lauf ERHEBLICH geschmeidiger macht und oft nahezu unhörbar. Da zu fast jeder Zeit alle drei Spulen bestromt werden ist die Effizienz dieser Ansteuerung etwas höher als bei Blockkommutierung, und man kann mehr Leistung aus einem gegebenen Motor herausholen. Hier wird der Sinusverlauf und seine Amplitude entweder auch per Leistungs-PWM getaktet, oder es wird quasi-analog ähnlich einem Synthesizer eine Schwingung erzeugt. Zusätzlich kann bei der Vektorregelung in den Nulldurchgängen bei hohen Drehzahlen ein Zusatzstrom durch die Spule geschickt werden, welche einen Strom im gerade benachbarten Permantmagneten erzeugt, welcher ein dem Magneten entgegengesetztes Magnetfeld generiert und somit seine Wirkung auf die Spule schwächt und dadurch in ihr weniger strombremsende Gegenspannung induziert. Dadurch kann der folgende positive oder negative Spulenstrom höher werden und in Summe dem Motor eine höhere Maximaldrehzahl erlauben als ohne diesen Trick. Aber das ist natürlich nicht mehr so effzient.
Bei beiden Systemen kann drehzahlabhängig der Zeitpunkt der Kommutierung bzw. der Nulldruchgänge nach vorn oder nach hinten verschoben werden, um die Leistung zu erhöhen oder um zu rekuperieren. Eine schöne Online-Anwendung gibt es hier, wo man sich die verschiedenen Möglichkeiten in Ruhe anschauen kann. Unsere Radnabenmotoren haben übrigens meist eine Sternschaltung, sprich die drei Spulen sind an einem Ende verbunden und nur das andere Ende guckt als Kabel raus. Am interessantesten sind daher die Optionen "BLDC-Motoren"- "Block-Star" und -"Block-Sinus". Der Unterschied in der Laufruhe ist frappierend
