Erfahrung mit dem China Selbstimport / GK183

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TomChina

Re: Erfahrung mit dem China Selbstimport / GK183

Beitrag von TomChina »

Nachtrag:

Ich habe diesen (hoffentlich nicht langweilenden) Bericht geschrieben, um mal einen Blick in ein chinesisches Werk zuzulassen.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass bei einem Eigenimport ein größerer Anbieter wie Jonway in Betracht gezogen werden sollte.

Auf der Messe habe ich auch einen Vetreter von DHL getroffen.

Der hat mir erzählt, DHL hätte spezielle Transportpaletten für den Lufttransport von komplett montierten Motorrädern.
Die Preise, die er mir nannte, sind durchaus attraktiv.
Man könnte somit quasi einen Roller durch eine eigene Endkontroller jagen, dann per DHL verfrachten und schon eine Woche später könnte der Roller in Europa fahren.

Auch die Ersatzteilversorgung könne über Zwischenlager abgesichert werden, etwa über ein Zwischenlager in Frankfurt.
Über dieses Zwischenlager könnte auch der Austausch defekter Teile erfolgen, etwa Gewährleistungsfälle.
Ein Austausch eines defekten Controllers könnte so binnen 24 Stunden abgewickelt werden und der DHL Bote nimmt den defekten Controller gleich wieder mit.

Nur GewährleistungsARBEITEN könnte man so nicht anbieten.

Ich werde dies mal mit meinem JONWAY/Shenke Shop hier in Xi'an diskutieren.
Dort arbeiten drei Roller-Fanatiker .... die vielleicht auch mal ein paar Roller nach Deutschland verkaufen wollen.

Ich halte das für ein spannendes Modell:

Käufer bestellt Roller - Roller wird im Werk abgerufen und geht durch die eigene Endkontrolle - es wird ein Bild vom Roller gemacht, auch von der Fahrgestellnummer pp. und an den Käufer verschickt - Käufer zahlt - Batterien werden geladen und ausbalanciert - Roller wird per versicherter Luftfracht verschickt - Käufer verfolgt per DHL Tracking Nummer den Weg des Scooters bis vor die eigene Haustür

Das Dienstleitungen im Rahmen der Gewährleistung nicht abgeboten werden können, wird durch den günstigen Kaufpreis wettgemacht.

In China gilt im allgemeinen eine Gewährleitung von 1 Jahr (6 Monate auf die Batterien).
Dies ist aber sicher verhandelbar.

Elbkieker

Re: Erfahrung mit dem China Selbstimport / GK183

Beitrag von Elbkieker »

:o
Zuletzt geändert von Elbkieker am Mo 12. Mär 2012, 17:40, insgesamt 1-mal geändert.

STW
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Re: Erfahrung mit dem China Selbstimport / GK183

Beitrag von STW »

Danke, ein toller Bericht. Es ist bedauerlich, dass Hersteller wie Zündapp, Kreidler usw. nicht mehr existieren, und wenn überhaupt dann nur als Handelsname. Bei den steigenden Benzinpreisen sind E-Roller künftig eine nicht nur brauchbare, sondern eine notwendige Alternative im Individualverkehr. Und die Chinesen sind die einzigen, die sich darauf vorbereiten. Das Butter- und Brotgeschäft im Inland, und die Entwicklung der Innovationen werden durch den Export vorangetrieben.
Da können die kleineren Rollerschmieden wie Govecs, Vectrix usw. nicht mithalten.
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Joehannes
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Re: Erfahrung mit dem China Selbstimport / GK183

Beitrag von Joehannes »

Liest sich eigentlich sehr einfach. Aber die vergangene Praxis sieht leider ganz Anders aus.
Der Markt in Deutschland ist zwar auch vorhanden, aber die Objekte sind entweder zu weit weg oder zu teuer.
Mal sehn was heuer der Benzinpreis dabei mitwirkt. Der Transfer muss halt besser abgesichert werden. Ich habe selbst
dabei bereits 2000 Euronen in den Sand gesetzt. :evil:

MFG
Joehannes

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MEroller
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Re: Erfahrung mit dem China Selbstimport / GK183

Beitrag von MEroller »

Danke für den sehr ausführlichen Bericht, Tom! Da geht ja doch was voran!
Ja, "DACH" ist bei denn Rollern eine kleine Leuchte, und eine höchst anspruchsvolle dazu. Hoffen wir, dass unsere Ansprüche tatsächlich zu den notwendigen "Innovationen" führen, wie z.B. ein Fahrlicht, bei dem man tatsächlich in stockdunkler Nacht weiter als 5 Meter sieht. Bei solchen Aussagen kommt bei mir der Verdacht auf, in China gäbe es an jeder Straße genügend Straßenlampen. Und ein falsch, weil zu tief eingestelltes Fernlicht nutzt genausowenig wie ein falsch eingestelltes Abblendlicht (eigene Erfahrung, denn auf DIE Idee bin ich anfangs auch schon gekommen :roll: ).

Beim Gewicht sehe ich ein Aufstocken auf 180 bis 200kg aber als totale Fehlentwicklung! Das kann ja wohl nicht war sein - BMW erfindet gerade das Auto neu mit Kohelfaserkarosse und so, um das Batteriegewicht ein wenig zu kompensieren, und Jonway sieht als Allheilmittel für gutes Fahrverhalten nur Gewicht draufpacken???!!! Das zeigt mir irgendwie, dass selbst so ein großer Zweiradladen wie Jonway von gescheiter Fahrwerksentwicklung noch meilenweit entfernt ist :shock: Progressive Federn, gescheite Stoßdämpfer (oder überhaupt mal Stoßdämper...), vielleicht noch nicht mal adaptiv, gescheite Passungen in allen beweglichen Fahrwerksteilen, und dann das ganze Paket feinabstimmen. Das macht mehr Arbeit als nochmals einen viererblock Lithiums einpflanzen und die Rahmenrohre dickwandiger zu machen, nur um statt 140 deren 180kg zustandezukriegen. Solche Monster müssen auch rangiert und aufgebockt werden können, und jedes kg, das unnötig durch die Lande kutschiert wird braucht mehr Bremsen, mehr Reifen und mehr Strom. EXTREM kontraproduktiv, sowas :evil:
TomChina hat geschrieben:Es war insgesamt ein interessanter Nachmittag und meine letzte Frage war "Was denken Sie über Ihre Mitbewerber in Europa wie e-sprit und all die anderen?"

"Das sind keine Mitbewerber" ... sagte Wang .... mit einem Lächeln.
Das war vermutlich nur ein Witz, oder? E-Sprit ist ein Importeur von Chinaware, wie viele andere auch. Die stellen doch nicht selbst die Roller her. Da hätte ich auch nur milde gelächelt als großer Zweiradhersteller :) Mit Vectrix und Govex ist das natürlich etwas anders, aber das sieht man auch am exorbitanten Preis, weshalb wiederum ein mildes Lächeln durch angebracht erscheint :D
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TomChina

Re: Erfahrung mit dem China Selbstimport / GK183

Beitrag von TomChina »

Bei solchen Aussagen kommt bei mir der Verdacht auf, in China gäbe es an jeder Straße genügend Straßenlampen.
Völlig richtig. In China sind alle Hauptstrassen und auch die Autobahnen beleuchtet.
Was aber einen Chinesen nicht daran hindert, bei stockdunkler Nacht mit einem völlig überladenen Chinaroller ohne jedwedes Licht in einer Einbahnstrasse in Gegenrichtung zu fahren.
Wer in China die Fahrprüfung besteht, kann überall auf der Welt fahren.
Das ist das absolut chaotischte, was ich jemals erlebt habe.
Viele Ausländer fahren in China nicht, weil sie um ihr Leben fürchten :-)
Beim Gewicht sehe ich ein Aufstocken auf 180 bis 200kg aber als totale Fehlentwicklung!
Etwas ähnliches habe ich auch gedacht, aber bei näherem Hinsehen wird deutlich, was gemeint war.
Immer an den Zielmarkt China denken!
Dort scheint man der Meinung zu sein, dass die Entwicklung in Richtung "Tourer" geht, also ein großes Bike, hoher Komfort, viele Ablagen.
Und da nimmt man eimfach die 500 ccm Maschinen aus eigenem Hause, die mit großem Aufwand entwickelt und abgestimmt werden, und baut die auf "e" um.

Die JONWAY GTS wiegt vollgetankt knapp 180kg .... da weiß man, woher der Wind weht.

Bild

Wie gesagt, die meisten im Export verkauften Maschinen sind benzingetrieben (im Gegensatz zum Binnenmarkt).
Ich denke, dass deshalb besonders dort entwickelt und investiert wird, um bei Vergleichstests etc. ein gutes Ergebnis zu erzielen.
Für die "e"-Modelle spart man so Entwicklungsaufwand und wer aus einem "Lego Baustein Kasten" heraus produziert, produziert auch preiswerter.

Von ein paar Freunden, die hier in Xi'an an der Uni arbeiten, weiß ich, dass China Anfang 2007 einige Milliarden Dollar bereitgestellt hat, um Antriebs- und Energiesysteme der Zukunft zu entwickeln.
In 2009 hat man sich dann für 2 Konzepte entschieden: Zum eine die "Lithium-Luft-Batterie" (ja, richtig gelesen), deren Energiedichte etwa beim 20fachen der heutigen LiFePo Akkus liegt.
Angeblich soll die Serienproduktion dieses Batterietyps schon in 2013 anlaufen. Dieser Batterietyp soll extreme Temperaturen aushalten und mit ungeheuren Strömen zu laden sein.

Zum anderen entwickelt man an der "reversiblen Brennstoffzelle".
Diese kann praktisch AUCH "aufgeladen" werden - wie ein Akku - und würde damit das Problem lösen, dass es noch kein Netz von Wasserstoff-Tankstellen gibt.
In 2014 sollen Autos mit dieser Zelle vom Band laufen.
Treffen wird es wohl wieder mal den Hersteller "BYD" ... der "VW" hier in China.

BYD produziert bereits in Großserie ein reines Elektroauto (seit Mai 2010) , als 5 Türer, 140 km/h Höchstgeschwindigkeit und mehr als 300 km Recihweite.
Die Lithium-Eisenphosphat Batterien lassen sich in 40 Minuten aufladen!
Damit der Verkauf anläuft, hat die Chinesische Regierung vor einem Jahr einfach angeordnet, dass neu zuzulassende TAXI in einigen Städten von diesem Typ sein MÜSSEN.
Der Mehrpreis gegenüber einem Benziner (es gibt in China fast keine Diesel-Taxi) wurde subventiioniert.
Allein das dürfte zu sechsstellingen Verkaufszahlen geführt haben.

http://www.byd.com/e6.html

Auf der Weltaustellung in Shanghai vor gut 2 Jahren waren übrigens ausschließlich Elektrofahrzeuge erlaubt, auch Busse und LKW!

Ich glaube nicht, dass die bundesdeutsche Automobilindustrie noch eine Chance hat.
Während China klotzt und Universiäten einfach anweist, hier zu entwickeln und die Ergebnisse den Betrieben zur Verfügung zu stellen, dauern solche Entwicklungen und deren Zulassung in DE etliche Jahre und Jahrzehnte. Und die Sesselfurzer in den deutschen Regierungen sind doch ohnehin nur noch dritte Wahl.

Vielleicht mal ein Satz zu China (auch wenn das nicht zum Foren Thema gehört):

Glaubt nicht, was die "Tagesschau" so berichtet. Ich habe mich bereits persönlich mit Christine Adelhardt (Leiterin ARD Studio in Peking) getritten, über ihre einseite und manipulierende Berichterstattung. Sicher passt es nicht ins das bundesdeutsche Bild ... im Fernsehsessel beim Bier um 20:00 Uhr ... zu erfahren, dass die Kaufkraft eines ordentlich ausgebildeten Durchschnitts-Chinesen inzwischen DEUTLICH oberhalb der Möglichkeiten eines Bundesbürgers liegt. Zumindest in den Großstäten.

Dies war auch nicht anders zu erwarten, stiegen doch die Löhne in den letzten 20 Jahren um 10-18%.
Nicht insgesamt, sondern JEDES Jahr.
So ist es auch kein Wunder, das 30% der gesamten europäischen Automobilproduktion von Chinesen gekauft wird.
Jeden Monat werden in China mehr neue Autos zugelassen, als in DE im gesamten Jahr.
Und dies nur aus einem einzigen Grunde: Chinesen haben inzwischen genügend Geld und Vermögen!
China ist nicht nur Exportweltmeister .... sondern auch Importweltmeister.
Man kann über die chineische Regierung sagen was man will, Ergebnisse zählen.
Die meisten Chinesen sind politisch völlig desinteressiert.
Auf meine Frage hin "Fühlt ihr euch unfrei" ernte ich meist nur ein Kopfschütteln ...

Ja ja .. ich höre ja schon auf :-)

Peter51
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Re: Erfahrung mit dem China Selbstimport / GK183

Beitrag von Peter51 »

Hallo Tom,
alles sehr interessant. Hab' gerade gehört, daß GM die Fertigung des Chevrolet Volt eingestellt hat. Grund zu teuer und schlechte km- Leistung im Winter und das obwohl der Volt ein Hybrid ist und der Benzingenerator ständig die Batterien laden kann. Also wer noch einen baugleichen Opel Ampera haben möchte, muß sich schnell entscheiden.....
Mit Gruß aus dem hohen Norden.
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Re: Erfahrung mit dem China Selbstimport / GK183

Beitrag von elfo27 »

TomChina hat geschrieben:"Lithium-Luft-Batterie"
So sehr ich auch glaube, daß in China alles etwas schneller geht, so ganz untätig war man zu diesem Thema anderswo auch nicht:
innovations-report
heise
Beide Links sind von 2009

Gruß

elfo27
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Re: Erfahrung mit dem China Selbstimport / GK183

Beitrag von elfo27 »

TomChina hat geschrieben:Ja ja .. ich höre ja schon auf :-)
Ganz im Gegenteil, das ist interessant, nur vielleicht im falschen Unterforum.

Evtl können wir hier weiterkommunizieren.

Gruß

TomChina

Re: Erfahrung mit dem China Selbstimport / GK183

Beitrag von TomChina »

elfo27 hat geschrieben:
TomChina hat geschrieben:"Lithium-Luft-Batterie"
So sehr ich auch glaube, daß in China alles etwas schneller geht, so ganz untätig war man zu diesem Thema anderswo auch nicht:
innovations-report
heise
Beide Links sind von 2009

Gruß
Es ist doch schön, wenn auch andere diese Idee aufgegriffen haben.

China ist da einfach pragmatischer.

Gehen wir zurück in das Jahr 2003. Ja ... 2003.

Im Jahre 2003 hat China in seine langfristigen Pläne das Ziel aufgenommen, binnen 10 Jahren Elektrofahrzeuge in Großserienproduktion zu bauen, die eine Reichweite von 400 km besitzen, binnen 2 Stunden vollständig geladen werden können und für eine 4-köpfige Familie reichen.
Der Kaufpreis solle den Preis eines benzingetriebenen Modells bezogen auf eine 4-jährige Nutzungsdauer (60.000 km) nicht überschreiten, die Batterien sollten eine 8 jährige Nutzungsdauer haben.

Damals ... reine Utopie.

Wahrscheinlich hat BMW zum gleichen Zeitpunkt den 760iL geplant, einen Zwölfzylinder mit 690 PS ...

Gut .. "laue Luft" ist man von der Politik in Europa gewohnt .... also werfen wir mal einen Blick darauf, was dann geschah:

China entschied noch im selben Jahr, den größten Batterie-Hersteller der Welt ... nämlich "BYD" mit der Umsetzung zu beauftragen.

Dazu ermöglichte man BYD ... die zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung vom Autobau hatten - den qualitativ besten chinesischen Autobauer zu kaufen.

Ferner bezahlte man den Aufbau einer Universität, die sich ausschließlich mit strombetriebenen Fahrzeugen beschäftigen sollte und unterstellte diese dem Unternehmen BYD.

Weiter wurden viele Millionen US Dollar bereitgestellt, um die "creme de la creme" der Wissenschaftler an diese Uni zu holen, was in Teilen auch gelang.

Ziel der ersten Jahre war, einen "konkurrenzfähiges" Auto zu entwickeln und parallel einen entsprechenden Antrieb.

Dieses konkurrenzfähige Auto ist der BYD "F3".

Um Erfahrungen in der Großserie zu erlangen, wurden nur noch "F3" als Taxis zugelassen, der öffentliche Dienst musste "F3" fahren.
Als Folge fahren Millionen (!) dieser Fahrzeuge in Asien herum.

Nach 2jähriger Vorbereitung wird der F3 nun auch nach Europa kommen. Erste Tests (unter anderem in der "AUTO BILD") bescheinigen dem Auto "europäische Qualitätsstandards".

Nach 5 Jahres Forschung und Entwicklung brachte dann BYD die (auch uns so) beliebten Lithium Batterien heraus, auch die LiFePo sind eine Entwicklung von BYD.

2009 veröffentlichte BYD, es könne nunmehr einen Akku mit 60kw Leistung produzieren, der weniger als 800 kg wiege.
Gleichzeitig war der Batteriehersteller BYD zum sechstgrößten Automobilproduzenten der Welt aufgestiegen.
In 6 Jahren!

Im Verlauf des Jahres 2009 wurden die ersten 5 Prototypen des "e6" vorgestellt, einem Mittelklassewagen, der bei einer Reichweite von (angeblich) 400km eine Spitzengeschwindigkeit von 160 km/h erreicht, bei einem Fahrzeuggewicht von 2,3 Tonnen.

in 2010 begann eine kleine Serienproduktion von 100 Fahrzeugen, von denen 10 Modelle international herumgereicht wurden, die anderen 90 Fahrzeuge wurden ab April 2010 als Taxis eingesetzt und legten bis Jahresende mehrere Millionen km zurück.

Aus diesen Fahrzeuge wurde nun die Großserienproduktion abgeleitet.
Nur noch 140 km/h, nur noch 330 km Reichweite ... aber auch "nur" noch 2,14 Tonnen Gewicht.

BYD will dieses Jahr davon "einige tausend", ab 2013 dann 250.000 jährlich produzieren.
Der Preis in China liegt bei knapp 20.000 Euro und ist damit 4x so teuer wie ein "F3".
Da aber auch in China die Benzinpreise happig sind (etwa die Hälfte wie in Europa und das ist für Chinesen "richtig" teuer), dürfte sich der Preis nach 4-5 Betriebsjahren rechnen, zumal China hier auch subventioniert.
In Europa soll der e6 angeblich knapp 27000 Euro kosten.

BYD sagt selbst, dass damit ein Modell auf den Markt kommt mit einem Technologiestand von 2007.
Es wird von Fachleuten hier erwartet, dass die "zweite Generation" erst in 2015 mit ersten Prototypen zu sehen sein wird (und wahrscheinlich den "luftigen" Akkus).

Da aber inzwischen bekannt wurde, das BYD seinen Schwerpunkt auf die "reversible Brennstoffzelle" verlagert, kann dies auch länger dauern.

Mit der Brennstoffzelle soll im ersten Schritt auch kein Mittelklassewagen angeboten werden, sondern ein Wagen der Luxusklasse.

Was ich damit sagen will:

Die arbeiten schon seit fast 10 Jahren an der Umsetzung eines echten Elektroautos, BYD hat inwzischen 70.000 Mitarbeiter, eigene Forschungszentren und eine eigene Uni, an denen insgesamt 1800 Wissenschaftler arbeiten, es bestehen weltweite Kooperationen - etwa mit der Uni in Berkeley, USA - und dies seit vielen Jahren.

Die "Business Week" führt BYD seit drei Jahren unter den TOP 7 der innovativsten Unternehmen der Welt .... weit vor BMW, VW und wie sie alle heissen.

------------

Es ist einfach zu spät für die Europäer.

Das gilt auch in anderen Bereichen.

China hat in diesen Wochen sein erstes, eigenes Mittelstreckenflugzeug auf den Weg gebracht, Zulassungen für EU und USA sind schon da.
In 2 Jahren kommt dann der Konkurrent zur AIRBUS 320/321 Reihe.
BOEING und AIRBUS werden massiv einbrechen ... auch deshalb, weil die chinesischen Airlines dann dort nicht mehr kaufen werden.

Dasgleiche im Anlagenbau (auch Kraftwerke), Chemie und Medizintechnik.

Alles Bereiche, in denen deutsche Unternehmen noch in der Premium-Klasse spielen und sich dumm und dämlich verdienen.

Aus meiner ganz persönlichen Sicht (ich mag falsch liegen) wird sich Europa und - allen voran - Deutschland "warm" anziehen müssen, wenn aus dem Importeur China auf einmal ein Wettbewrber wird.
Die BRIC Staaten führen dazu schon Gespräche und schließen Vereinbarungen.

Und in (B)rasilien, (R)ussland, (I)ndien und (C)hina wohnt die Häflte der Weltbevölkerung!

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