LiFePo4 72V Batterie einsetzen, Blei Akku raus.

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GecoV7
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LiFePo4 72V Batterie einsetzen, Blei Akku raus.

Beitrag von GecoV7 »

Liebe Gemeinde,

möchte euch gerne fragen, ob hier bereits jemand erfolgreich seinen Kabinenroller mit einem 72V LiFePo4 Akku versehen hat?
Fahre einen Geco Ole aus dem Jahr 2021.
Von den 6 Blei Akkus sind 4 OK, 2 nicht mehr über 13V.

Aber auch so bin ich von der Reichweite nicht überzeugt und möchte mehr Reichweite wie jeder hier.

Würde auch den Raum unter der Sitzbank dazu nutzen.
Aber nicht nur. Vor allen Dingen, den Bereich den die original Batterie eingenommen haben.

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didithekid
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Re: LiFePo4 72V Batterie einsetzen, Blei Akku raus.

Beitrag von didithekid »

Hallo,

hier rüsten ja Viele (früher oder später) ihre KaRo auf Lithium-Akkus um.
Da bei Dir sechs Blei-Blöcke 12Volt verbaut sind, wäre die beste Lithium-Alternative ein 24s LiFePO4-Akku (mit Ladegerät, das spätestens bei 87,6 Volt abschaltet). Es ginge aber auch ein 20s LiIon-Akku (dessen Ladegerät schon bei 84 Volt stoppen muss) , wenn das bisherige Blei-Ladegerät nie mehr genutzt wird.
Fertige Lithium-Akkus haben direkt die 72 Volt-Nennspannung (mittlere Entladespannung) mit einem Batteriemanagement-System (BMS) abgesichert. Wenn man mehrere baugleiche 72V-Akkus kauft(z. B. verteilt über das Fahrzeug), kann man die parallel schalten, wenn man (peinlichst) darauf achtet, dass im Moment des Zusammensschaltens die Blöcke auf das gleiche Spannungsniveau vollgeladen wurden. Sobald die parallel gekoppelt sind (und so bleiben), besteht dann keine Gefahr mehr. Da es am Markt auch 12,8 Volt-LiFePO4-Blockbatterieen (mit einzel-BMS) zu kaufen gibt - der Hinweis - dass diese nur maximal für 36 Volt-Systeme seriell verschaltet werden sollen. Die 12 Volt BMS in den Einzelblöcken schaffen die Abschaltung unter Last nicht mehr schadlos, wenn draußen ein 72 Volt Stromkreis dran hängt. Also lieber nicht so etwas einbauen, dass zunächst natürlich auch den Eindruck erwecken würde-> "Es funktioniert".
Ein 72 Volt LiFePO4-Akku ist zwar etwas schwerer als LiIon aber sicherer und haltbarer. Die Preisdifferenz ist auch nicht mehr so gravierend. Bei Kälte verhält sich der LiFePO4 etwas träger.

Viele Grüße

Didi
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GecoV7
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Re: LiFePo4 72V Batterie einsetzen, Blei Akku raus.

Beitrag von GecoV7 »

Hallo Didi,

danke für deine hilfreichen Empfehlung.

Was die Batterie Typen betrifft, da bin ich von Lithium Ion weg. Minimum LiFePo4 müsste es sein.
Die angebotenen 72V Batterie sind 24S und haben in real eigentlich eine höhere Leerlaufspannung?
Oder tatsächlich nur 72V? Das könnte dann tatsächlich Leistungsverlust bedeuten.

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Brot
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Re: LiFePo4 72V Batterie einsetzen, Blei Akku raus.

Beitrag von Brot »

Wenn du bisschen Know how hast, würde ich vorschlagen du baust ihn selber
ein 105 Ah 24s inkl ladegerät BMS und Gehäuse kostet dir ca. 1400 €.
24 Zellen Eve LF105 wären gerade günstig und sofort verfügbar bei Nkon.
https://www.nkon.nl/de/eve-lf105-prisma ... grade.html

passendes BMS mit bluetooth sowie Trennplatten bekommst du auf Aliexpress.

Für den bau des Gehäuses eignet sich siebdruckplatten vom Baumarkt und Gewindestangen zum verpressen,
um auf den Druck von 300 kg zu kommen. Sonst blähen die unter umständen auf.
Zwischen den Akkus immer 0,5mm trennplatten legen !!!
Die Zelle am Boden würde ich die auch einmal mit Panzertape abkleben um Kurzschlussgefahr auszuschließen

Aufpassen mit dem Gewicht. Das Gewicht der Akkus alleine sind schon 47 kg !!

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didithekid
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Re: LiFePo4 72V Batterie einsetzen, Blei Akku raus.

Beitrag von didithekid »

Hallo,

egal welcher Akku: Vollgeladen ist die Spannung am höchsten und leer niedrig. die Nennspannung ist die mittlere Entladespannung.
Dein Fahrzeug hat ein 72 Volt-System, dass also mit Spannungen von 88 Volt (Vermutlich sogar 90 Volt) bis hinunter auf 63 Volt läuft.
Einen 24s LiFePO4-Akku darf das Ladegerät mit bis zu 87,6 Volt laden, um ihn richtig voll zu bekommen. Trennt mann das Ladegerät wieder ab, geht die Leerlaufspannung auf ca. 83 Volt zurück (bei Blei etwas weniger). Der auf Blei eingestellt Motor-Controller schaltet um 63 Volt den Motor ab. Dann sind auch die 24 LiFePO4-Zellen leer mit durchschnittlich 2,63 Volt .
Ich würde die Fahrten so planen, dass die Akkuspannung nicht unter 70 Volt geht und die wenigen Kilometer die unter 70 Volt bis 63 Volt noch möglich sind als Notreservestrecke betrachten. Wenn der Controller bei 63 Volt den Motor abschaltet ist noch ein wenig Restenergie in den Zellen und das Licht sollte noch kurze Zeit Leuchten, bis das BMS den Akku zum Tiefentladeschutz sperrt. Mag sein, dass dies bei 60 Volt (24x 2,5 Volt) passiert. Der Akku müsste dann zügig an ein Ladegerät. Würde er ungeladen eine Zeit (Tage, Wochen) herumstehen, würde jede Zelle die unter 2,0 Volt Spannung gefallen ist (Schädigungsgrenze) zum Sicherheitsrisiko beim Wiederaufladen.
Ein 24s Akku mit Spannung von immerhin 5xVolt ist noch zu retten (durch schnelles Aufladen), leidet da aber schon recht stark.
Den Akku zum Ladegerät zu fahren, spätestens wenn die Spannungsanzeige von 7xVolt auf 6xVolt umgesprungen ist, erspart Sorgen.

Wenn die Entladung bei 83 Volt beginnt und bei 70 Volt enden soll, kommt es in etwa hin, dass zwischen 77 und 76 Volt der halb voll-Punkt liegt.
Bei den Blei-Akkus lag dieser um 72 Volt und mit LiFePO4-Akku fährt das Fahrzeug vermutlich etwas schneller, im Zustand Akku halb voll.

Viele Grüße
Didi
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