GOVECS Go! S3.4. Batterie kaputt

[Annave]

Hallo liebes Forum,

ich habe vor 2 Jahren einen Govecs S3.4. von einem Freund gekauft. Baujahr 2012. Bis dieses Frühjahr hat er auch super funktioniert. Leider hat die Batterie den Winter wohl nicht überstanden, sie lässt sich nicht mehr laden. Laut meiner Werkstatt (Elektro-Erfahren) ist der Akku hinüber und kann auch nicht gerettet werden.
Nun streite ich seit Monaten mit Govecs, weil die einzige Lösung die sie mit bieten ist einen neuen Akku/Motor/etc. (also quasi alles) neu einzubauen was natürlich sau teuer ist, WEIL DIE original BATTERIE NICHT MEHR HERGESTELLT WIRD!!??!
Ich dachte ich hör nicht richtig...Ein Fahrzeug (ach ja, laut Govecs Werbung NACHHALTIG etc.) dass 8 Jahre alt ist, soll ich jetzt also wegschmeißen weil die Batterie nicht mehr hergestellt wird? Oder alles neu einbauen, was dann sozusagen ein neues Fahrzeug wäre...

Da ich bei Govecs nicht weiterkomme...und noch nicht bereit bin aufzugeben, hier meine Frage an euch: Hat irgendjemand eine Idee wo und wie ich an eine Batterie kommen könnte? Wie kann ich herausfinden, welcher Händler möglicherweise noch so eine Batterie herumliegen hat und gibt es evtl. die Möglichkeit eine andere Batterie einzubauen die nicht von Govecs ist?? (ich habe keine Ahnung von Batterien und kann mir keine selbst zusammen bauen....)

Danke für eure Ideen, falls ihr welche habt
LG

[didithekid]

Hallo,
unter der Annahme, dass die Ur-Version des Rollers auch eine 72 Volt Batterie hatte, würde ich für die Akku-Umrüstung mindestens 2.000 € für den Akku rechnen, plus die Arbeit.
Zwei parallele Packs von so etwas: https://www.tzipower.de/72V-40AH-Li-ion ... S-152.html wären dann diese Minimallösung. Bessere Lösungen gehen noch mehr ins Geld.
Mit defektem Akku ist der Restwert des Rollers nur wenige hundert Euro. Trotzdem lohnt sich der Umbau nur, wenn der Roller gut in Schuss ist und man ihn liebgewonnen hat. Neue weiterentwickelte Leichtkraft-Roller (L3e-B) gibt es ja immer mehr am Markt und wenn man kein Bastler ist, wird man vieleicht auch auf so etwas schielen: https://www.trankvile.de/epages/7972272 ... 595%5B1%5D bevor man mit Arbeitslohn 3,000 - 4.000 € in sein Altteil investieren müsste.

Viele Grüße
Didi

[Evolution]

Allgemein ist anzumerken, dass E-Roller mit herausnehmbarem Akku unter diesem Gesichtspunkt die einfachere Lösung sind, wenn es um die Akkuerneuerung geht. Kostspielig bleibt es bei den derzeitigen Akkupreisen immer.

[Peter51]

Zwei parallele Packs von so etwas: https://www.tzipower.de/72V-40AH-Li-ion ... S-152.html wären dann diese Minimallösung

Von diesem Pack würde einer reichen, denn der originale Akku hat auch 72V 40Ah. Für einen Laien wird so ein Umbau schwierig. Zudem wäre das 50A BMS knapp bemessen. Es gibt aber Firmen, die sich auf ein Akku-Refit spezialisiert haben. Würde aber, bestimmt nicht ganz billig werden - neben den Zellen ist ja auch noch das BMS im Gehäuse.

[Annave]

Oh je, das klingt ja alles nicht sehr vielversprechend
Ich kenn mich definitiv NICHT aus und bin eigentlich auch nicht bereit 2000,- € zu zahlen...(
Da ich auch nicht weiß, ob der Roller 100% fit ist, obwohl ich eigentlich schon denke. Er ist immer super gefahren (und hat viel Spaß gemacht).
Die Batterie ist hier ja leider nicht herausnehmbar.
D.h. wohl leider, falls Govecs mir keine Lösung anbietet, dass ich ihn verschrotten muss (

[Peter51]

Forumsmitglied Sentry 3 hat vielleicht eine Idee. Zum Schrottpreis nähme ich ihnen auch Die Batterie hat doch 2 große Abdeckungen. Wenn man will, kann man sie herausnehmen.

[kabee]

sentry3 baut die Govecs alle auf sein 48V-System um, weil die originalen Akkus ein sehr stromhungriges BMS haben, welches längere Standzeiten ohne gelegentliche Erhaltungsladung mit Tiefentladung quittieren. Das eingebaute Ladegerät ist auch ein Design-fail... Naja, ich glaub er könnte ein Buch drüber schreiben (und sich damit sicherlich eine Verleumdungsklage einhandeln ). Selbst fabrikneue Govecs vom Importeur müssen penibel gepflegt werden. Ich habe schon Neufahrzeuge von Govecs gesehen, deren Akkus noch im Lager tot gegangen sind. Nicht umsonst hat sich auch unser Importeur dankbarst von sämtlichem Govecs-Bestand getrennt. Gelegentlich findet sich noch irgendwo in Kremser Garagen und Außenlägern was ein, was dann den Weg nach Kassel findet.
Man kann solche Akkus versuchen durch Laden am BMS vorbei, einzelne Zellbänke auf Spannung hochziehen, einzelne Zellen durchmessen und ggf. tauschen wieder zu reparieren. Wenn du das selbst nicht kannst und niemanden kennst, wird das keiner bei klarem Verstand machen, weil das Risiko am Ende mit abgefackelter Bude dazustehen auch immer noch da ist.

[sentry3]

Der Govecs Go!S 3.4 hat wie von Kabee richtig geschrieben ein stromhungriges BMS, welches innerhalb von 3 Monaten einen vollen Akku in einen leeren verwandelt und danach in Tiefentladung schickt. Die Kombination mit einem empfindlichen Ladegerät, welches eine hohe Ausfallrate hat (ich habe von 12 Rollern der Go!S-Serie bis 2016 8 defekte Lader entsorgt) führt dann schnell zu defekten Akkus - und zu defekten Fahrzeugen.
Es gibt Firmen, die den 72V/40Ah (44Ah nom.) Originalakku neu bestücken können, aber alleine der Zellenpreis von 20Sx20...21P = min. 400 Stck. x überschlagen 2,50€/Zelle beträgt für ein Retrofit 1000 Euro, zzgl. Nickelhochstromverbinder und vieler Stunden Demontage-, Montage- und Punktschweissarbeit.
Der Roller genehmigt sich unter Vollstrom 80A, das muß bei der Akku- und BMS-Auswahl berücksichtigt werden.
Ich selbst fahre den Go!S 3.4 unverändert bei 72V mit 2 parallelgeschalteten Originalakkus oder mit 3x 25V/75Ah Modulen in Reihe, also 20S 40P oder 21S 30P. (Das 48V-Projekt gibt es noch unvollendet nur für die kleineren Go!S 2.4 mit Letrika/Mahle-Motor und der Tacho beklagt sich zur Zeit noch mit einer ständigen Unterspannungmeldung...)
Der verbaute Sevcon-Controller beherrscht einige vom Hersteller nicht konfigurierte Features.
Mit aktivierter Rekuperation auf Bremshebeltaster und schaltbarem Speedlimiter gibt es für mich in der Klasse bis 6000 Euro zur Zeit noch kein Zweirad mit ähnlichem Spaßfaktor und Nutzwert in Stadt und auf Landstrasse. Es hat aber für mich 2 Jahre (Hobby-)Forschungsarbeit gebraucht, bis ich dahin gekommen bin.
@Annave: Schade, daß Du so weit weg wohnst. Dein 8 Jahre alter Akku im Roller wird vermutlich schon aufgrund des Alters defekt sein - und mit neuen Zellen aufgebaut wäre locker 30% mehr Kapazität im gleichen Gehäuse erreichbar, aber günstig würde das nicht werden. Verschrotten solltest Du den Roller nicht, ein paar Hunderter ist das Schätzchen noch Wert.

[Gerrit_Hauptmann]

Hallo Sentry3,

ich habe auch einen Go! T3.4. mit defekter Batterie. Bietest Du einen solchen Umbau an? Für eine Antwort wäre ich dankbar.

[sentry3]

Hallo Gerrit

Aus haftungsrechtlichen Gründen kann ich keinen Zellentausch für einen Defektakku anbieten.

Ich habe allerdings einen neuen originalen und für den Go! S/T 3.4 passenden 72V/53Ah Akku hier liegen.
Reparaturabstimmungen möchte ich hier nicht öffentlich diskutieren, bei Interesse bitte direkte P.N. an mich.