Elektroroller-Forum.de

Ich weiß nicht, ob es neben den zahlreichen Negativkommentaren hier auch Govecs-Fahrer gibt, die ihren Roller wirklich mögen.
Ich jedenfalls mag den Roller, habe auch ein paar davon und versuche ihn besser zu machen.

Die Schwachstellen Lader und Akku mit Ladungsfresser-BMS habe ich mit Komplettumbau von Akku und unter Verwendung von Modellbauladern behoben. Die sonstige Elektronik wie DCDC-Wandler und Sevcon Gen. 4-Controller sind robust, wenngleich eine Änderung am Sevcon-Controller vermutlich ein teures und sehr kompliziertes Vorhaben wird. Daran werde ich mich noch versuchen.

Was mich am 2.4er aber am meisten nervt ist der zu klein dimensionierte 25mm Riemen über dem ebenfalls zu klein dimensionierten 13Z Motortreibrad (in Fachjargon "Riemenscheibe"). Govecs hat schon den starken Supertorque-Riemen gewählt, trotzdem ist er zu schwach.
Spätestens alle 5000km soll er gewechselt werden, bei falscher, zu geringer Spannung schon eher. Bei zu starker Spannung zerbröselt es die Kugellager am Motor oder am HR. Das ist schlichtweg schlecht oder falsch dimensioniert und ich habe mich lange genug darüber geärgert.
(Am 3.6er ist am grossen Motor ein 22Z Treibrad unter Verwendung eines 30mm Riemens eine m.E. korrekte Auslegung gewählt worden - dort sind mir keine Riemenprobleme bekannt. Allerdings ist der 3.4er Leichtkraftroller selten anzutreffen und mein eigener hat erst 2500km drauf.)


Ich werde von einer auf Antriebstechnik spezialisierten deutschen Firma ein 16Z-Stahl-Treibrad und 30mm breite HTD 8M Riemen mit 140 Zähne für den Govecs Go S/T2.4 (mit 1,37kW Parker- oder 3,3kW Letrika/Mahle-Motor) anfertigen lassen. Der Preis für Treibrad und Riemen zusammen wird bei ca. 80 Euro liegen, ich muß und werde davon min. 10 Stück bestellen.

Der Motor wird im Govecs bei 2,6kW in der Leistung abgeregelt, so daß bis auf eine etwas höhere Motorerwärmung durch größere Phasenströme sich Beschleunigung und Steigfähigkeit nicht großartig verschlechtern dürften. Allerdings liegt die Endgeschwindigkeit dann aufgrund der geänderten Übersetzung anstelle 47 km/h bei 57km/h. Die Tachoanzeige verändert sich nicht, der Limiter setzt nach wie vor bei angezeigten 47km/h und tatsächlichen 57km/h ein. Es sind dann aber an der empfindlichen Stelle am Motor 1,5 Zähne mehr im Eingriff, der Riemen wird nicht so stark geknickt und die Last wird über 30mm anstelle 25mm breite Zahnschultern übertragen. (Die große Riemenscheibe am Hinterrad ist mit 29mm Breite auch für einen 30mm Riemen geeignet.)

Nach dem Austausch des Motortreibrads erlischt allerdings aufgrund geänderter Übersetzung die Betriebserlaubnis und der Versicherungsschutz, der geänderte Roller darf dann nur noch auf abgesperrtem Privatgelände betrieben werden.


Ich arbeite tatsächlich daran, daß nach Austausch des Treibrads der Controller und der Tacho korrekt angepasst werden können, aber so weit bin ich noch nicht.

Sollte jemand schon jetzt Interesse an einem für Haltbarkeit des Riemens optimierten Antrieb haben, so freue ich mich über eine PN.

Vielleicht ergibt sich sich ja hier auch eine faire und interessante Diskussion, die das Thema voranbringt. Auch darüber würde ich mich sehr freuen.

Gruß, Martin

Der HTD 8M Riemen verlangt nach mindestens 21 Zähnen am Motorritzel, wenn mich nicht alles irrt. vR one fährt auch mit einem solchen 30mm Riemen rum und hatte ursprünglich nur 19 Zähne vorn, was dem Riemenverschleiß durch mehr Walkarbeit nicht gerade gut tut. Du hast jetzt immerhin von 13 auf 16 Zähne aufgerüstet, aber auch das wird Deine Riemen relativ schnell schrotten. Die Lösung wäre auch hinten ein größeres Rad, dann könnten vorn auch 21 oder 22 Zähne zum Einsatz kommen, ohne dass die Kiste illegal schnell wird. Braucht natürlich Bauraum und einen noch längeren Riemen.
Das wären meine 2 konstruktiven Cent zum Thema

Vielen Dank für Deinen Beitrag.
Über eine größere Riemenscheibe am HR habe ich schon nachgedacht - aber bei einem Preis von 200 Euro für eine Standardlösung und sicherlich noch teurer mit der Anpassung an die Govecs HR-Aufnahme sowie erforderlicher Änderung an der Riemenabdeckung habe ich den Ansatz verworfen.
Wenn der Riemen nach meiner Änderung 10000km anstelle 5000km hält wäre der Kompromiss für mich gelungen. Es soll ja absichtlich ein Standard HTD Riemen zum Einsatz kommen und nicht die teurer und schwierig zu beschaffender Supertorque-Variante.

Wie schnell hat der VR one mit 19Z Treibrad denn jeweils einen neuen Riemen benötigt und was wurde später geändert/verbessert ?

Ich habe mir schlicht den Optibelt Katalog vorgenommen und war überrascht zu entdecken, dass die kleinsten dort erhältlichen Zahnscheiben für die Profilgröße 8M generell und ausnahmslos 22 Zähne haben. Nicht die original bei meinem vR one montierten 19 Zähne.

Ich konnte meinen vR one noch nicht bis zu einem Riemenwechsel fahren, da es sich um eine Garagenqueen handelt. Gemäß vR one Wartungstabelle soll der Riemen auch mit 19Z Zahnscheibe nicht zwingend gewechselt werden, sondern nach 1000km und danach alle 3000km nur geprüft werden.

Was allerdings beim vR one hinzukommt ist ein Querrohr zwischen der Schwinge, das direkt hinter dem Motor durch die Trum-Mitte verläuft. Mit dem originalen 19er Ritzel streift der Riemen mit den Zähnen des Lasttrums oben auf dem Rohr, was weder der Riemen-Lebensdauer noch der Pulverbeschichtung des Querrohres gut tat. Erst mit dem 22er Ritzel läuft der Riemen meist am Rohr vorbei.
Ich werde meinen Riemen tauschen, wenn von den ursprünglich 30mm Breite nur noch 25 übrig sind, denn dank kleinster Ausrichtprobleme zwischen Motor und Hinterachse schabt sich der Riemen leicht an der inneren Deckscheibe ab.

Da haben die Schweizer am VR one in Bezug auf Fahrwerks- und Antriebsauslegung anscheinend auch nicht alles richtig gemacht. Da kann ich ja froh sein, daß der Riemen am Govecs unbehindert von Rahmen- oder Schwingenteilen verändert oder auf- und abgezogen werden kann. Solange der unterdimensionierte 25mm Originalriemen am S2.4 drauf ist habe ich immer einen (gebrauchten) Ersatzriemen dabei und vorsorglich meine Lebensgefährtin instruiert, wie dieser bei einem evtl. plötzlichen Defekt auch von ihr gewechselt werden kann. Das geht tatsächlich recht einfach.

Der VR one zupft ja mit seinen 8,5kW nomineller und sicherlich noch höherer Peakleistung ganz ordentlich am Riemen. Der Govecs 2.4 wird am üppig überdimensionierten Sevcon Gen.4 size 4 oder 6 (!) nur mit maximal 2,6kW Leistung gefahren. Es ist zu erwarten, daß bei 25-33% der Leistung des VR one der bestellte breite Riemen die von mir erwartete Lebensdauer von 10tkm erreichen sollte. Ich werde wenn ich den Sevcon-Konfigurator habe und einigermaßen beherrsche (Jahre später...) eine über Bremslicht-tasterrelais schaltbare Rekuperationsbremse aktivieren.
(Es kann nicht sein, daß bei einem Elektrofahrzeug diese Funktion nicht aktiviert wurde!) Der dann schiebende Riemen über der kleinen Motorriemenscheibe hat im Bremsbetrieb allerdings die Eigenschaft, die Zahnrastungen verlassen und überrutschen zu wollen. Ein Bekannter hat aber mit viel Programmieraufwand eine leichte Rekuperationsbremse mit dem originalen 13Z/25mm Setup aktiviert, dann sollten mit 16Z/30mm am Motor die Rahmenbedingungen besser passen.

Hallo!
Ich habe den Govecs 1.2 . Sind die Riemen identisch? Wenn ja hätte ich Intresse an einem Ersatzriemen und Treibrad.
Danke!

Ich kenne nur die Go! S2.4 und 3.4, daher kann ich über den Riementrieb des 1.2 leider nichts beitragen.

Hallo!
Ich habe mal denRiementyp abgelesen
S8m1080
Laut Internet 135 Zähne und 30mm breit
www.keilriemenexpress.de/s-8m-1080-lw-breite-30-mm.html

Was würdest Du für den Fall, dass ich Deine Konfiguration nutzen kann für beides ( Rad und Riemen ) haben wollen?

Was willst Du für Riemen und Zahnrad haben?