Elektroroller-Forum.de

Ich erkläre mal meine Frage im Threadtitel. Aktuell beschäftige ich mit dem Kauf eines Elektrorollers. Vorteile und Nachteile brauche ich wohl nicht aufzählen, um die geht es mir auch nicht. Was mich die letzten Tage aber immer wieder beschäftigt ist die Frage, ob die aktuelle Forschungs- bzw. Entwicklungssituation für einen aktuell Kauf spricht.
Dabei geht es mir besonders um den Akku. Ich werde das Gefühl nicht los, dass die Entwicklung in der Elektromobilität gerade ins Rollen kommt und somit aktuell die Akkugeneration schnell von der nächsten langlebigeren, leichteren, kleineren, mit mehr Reichweite usw. Akkugeneration abgelöst wird. Natürlich ist das normal und das ist ja auch gut so. Allerdings stellt sich mir da schon die Frage, ob man sich nicht ärgert, wenn man aktuell ein Modell kauft und dann in wenigen Monaten/Jahren DEUTLICH besseres im Roller zum gleichen Geld oder evtl. billiger verbaut wird. Natürlich könnte man dann wieder argumentieren, dass man dann nie kaufen darf. So ist das für mich aber nicht richtig. Es geht dabei ja nicht um kleinere Fortschritte, sondern teilweise um wirklich große Veränderungen. Wenn ich mir vor zwei Jahren einen Flachbildschirm gekauft habe, dann kann der mit aktuellen Modell durchaus mithalten. Klar hat der auch etwas an Wert verloren, aber der hat im Normalfall schon HDMI Anschlüsse, ist eine HD Kiste usw.! Bei Handys ebenfalls. Die nächste Generation wird evtl. 12 Gramm weniger, hat 0,5 cm mehr Bildschirmdiagonale und die Kamera hat statt 10 nun 12 Megapixel. Alles in allem aber keine krassen Veränderungen.

Wenn ich mir aktuell aber einen Roller kaufe, dann kann es sein, dass in 2 Jahren der Akku nur noch 2 kg statt 12 kg wiegt, die Reichweite statt 50 km eben 130 km ist und der Roller obendrein sogar billiger ist, weil der Akku statt 700 € eben nur noch 250 € kostet. (Werte einfach mal frei erfunden!)
Und dann stellt sich natürlich auch die Frage: Wer kauft dann z.B. in 3 Jahren noch meinen aktuellen Roller, der zwar 3000 € gekostet hat, aber eben 30 kg mehr wiegt und 60 km weniger Reichweite hat.
Wenn ich mir mal nur betrachte, dass z.B. Unu vor knapp einen Jahr ins erste Modell einen Akku mit 13 oder 14 kg verbaut, dieser nun beim 2. Modell schon nur noch 8 kg wiegt und der nächste Akku für Sommer 2015 schon wieder als noch kleinere und leichtere Version in Planung ist, dann hoffe ich ihr wisst auf was ich heraus will.

Wenn ich den Roller natürlich unbedingt sofort brauche, weil ich sonst nicht in die Arbeit komme, dann stellt sich die Frage natürlich nicht, schon klar.

Der Zeitpunkt ist völlig okay. Vor 4 Jahren auch schon.
In der nächsten Zeit kommt nichts bahnbrechendes Neues.
Seit Jahren gibt es keine wesentlichen Verbesserungen so wie im Camera oder PC Markt.
Ich beobachte den Akkumarkt schon lange und es gibt immer wieder die tollsten Meldungen von neuer Chemie wie Lithium Luft Akkus und Wunderbatterien der Zukunft etc.
Bis die marktreif fertig und in in Produktion gehen dauert es noch viele Jahre.
Daher geht es ja leider so schleppend weiter mit der E-Mobilität. Erst wenn genügend Leute E-Mobile kaufen geht der Akkupreis produktionsbedingt auch runter

Ich stimme rollmops (wie eigentlich fast immer ) zu: Die Batterientwicklung zwecks SERIENFERTIGUNG geht nur in GANZ kleinen Schritten vorwärts. Beispiel gefällig?
40Ah GBS LiFeMnPO4 Zelle von vor 3 oder 4 Jahren: Innenwiderstand <2,4miliOhm
40Ah CALB CA Zelle von vor ca. zwei Jahren: Innenwiderstand <1miliOhm

Bei etwa gleichen Abmessungen und Gewichten. So richtig viel Fortschritt ist das nicht gerade. Und viele gehen zur Zeit Pleite bzw. geben das Geschäft auf: Das Thundersky-Konsortium ist zerbrochen in eine Flut von sich teils erbittert vor Gericht streitenden Einzelmarken. CHL hat wohl inzwischen aufgegeben...

Der Vorteil ist doch: Wenn Du in ein paar Jahren nicht mehr mit Deiner Batterie zufrieden bist kannst Du Dich der neuesten "superbilligen" Zellchemie bedienen und Dein Roller ist auf einmal wie neu geboren und kommt womöglich schon wieder ein paar km weiter

Naja ganz so einfach ists dann doch nicht. Neue Zellchemie bedeutet meist auch neues BMS und einiges an bastelei.

Ja, aber wenn ich mir nur den Gewichtsunterschied bei Unu innerhalb eines Jahres anschaue, dann reden wir hier über knapp 40% Einsparung des Gewichts. Wenn ich mir also vor einem 3/4 Jahr den Roller von Unu geholt hätte, dann müsste ich nun täglich 14 Kilo in die Wohnung oder Arbeit rumschleppen und nun wären es schon nur 8 Kilo. Finde ich schon einen enormen Unterschied.
Wie ist es mit den Reichweiten. Gab es da die letzten Jahre deutliche Erhöhungen mit neuen Akkus?

MEroller hat geschrieben:Ich stimme rollmops (wie eigentlich fast immer ) zu: Die Batterientwicklung zwecks SERIENFERTIGUNG geht nur in GANZ kleinen Schritten vorwärts. Beispiel gefällig?
40Ah GBS LiFeMnPO4 Zelle von vor 3 oder 4 Jahren: Innenwiderstand <2,4miliOhm
40Ah CALB CA Zelle von vor ca. zwei Jahren: Innenwiderstand <1miliOhm

Bei etwa gleichen Abmessungen und Gewichten. So richtig viel Fortschritt ist das nicht gerade. Und viele gehen zur Zeit Pleite bzw. geben das Geschäft auf: Das Thundersky-Konsortium ist zerbrochen in eine Flut von sich teils erbittert vor Gericht streitenden Einzelmarken. CHL hat wohl inzwischen aufgegeben...

Der Vorteil ist doch: Wenn Du in ein paar Jahren nicht mehr mit Deiner Batterie zufrieden bist kannst Du Dich der neuesten "superbilligen" Zellchemie bedienen und Dein Roller ist auf einmal wie neu geboren und kommt womöglich schon wieder ein paar km weiter

Aber ist das wirklich so? Oder sind die Akkus nicht eher Fahrzeuggebunden und die Gefahr groß, dass ich eben in 3 Jahren nicht die neuesten Akkus in meinen Roller bekomme. Ein wirklicher Bastler bin ich da nämlich nicht

Die leichteren unu-Akkus haben sicherlich schon einige Zeit existiert. Man hat sich vermutlich erst nach den ersten Prototypen dazu entschieden.

Gruss
Dirk

Tja, MStrom, ohne guten Händler oder kein Bastler zu sein wird das natürlich schon schwieriger mit einem richtigen Batterie-Upgrade nach ein paar Jahren...

MEroller hat geschrieben:Tja, MStrom, ohne guten Händler oder kein Bastler zu sein wird das natürlich schon schwieriger mit einem richtigen Batterie-Upgrade nach ein paar Jahren...

Stimmt, deshalb auch meine Bedenken

Die Fortschritte bei den Akkus sehe ich mit gemischten Gefühlen und Erwartungen. Nicht umsonst hat in einem anderen Beitrag gerade ein Hersteller die Lebenserwartung von 45.000km und 80% Restreichweite wieder aus dem Text gestrichen.

Ein paar kleine Beispiele:
Meine ersten Thunderskys habe ich 2008 verbaut, noch ohne "Y". Später sind die dann in den Zweitroller verbannt worden, wo sie heute noch laufen (ca. 6 Jahre später), aber hinsichtlich der Zellenbalancierung etwas "anspruchsvoller" geworden sind. Nach einem Jahr ohne Pflege und nur grenzwertig geeigneten Balancern finde ich tw. 6-8Ah Schwund bei einzelnen Zellen, die manuell nachgeladen werden müssen.

Von den 2011 eingebauten Calbs habe ich dagegen jetzt 2 Stück ersetzen müssen. Letztes Jahr habe ich schon einen Kapazitätsverlust dieser Zellen auf ca. 50Ah feststellen müssen, nunmehr hatten sie nach ein paar Stunden dem Laden lediglich 3.29V anstelle von mehr als 3.40V. Also nach ca. 2 Jahren 2 Zellen geschädigt.

Im Gegensatz dazu steht ein Roller mit 60Ah Thundersky-Zellen von ca. 2009 / 2010, der bis heute über 20TKm ohne jegliches BMS und manuelles Nachbalancieren gefahren wird und noch deutlich über 60% seiner Anfangsreichweite hat - vielleicht auch mehr, aber der Besitzer provoziert keine Reichweitentests.. Ich habe die Zellen gecheckt, es fehlten 2 Zellen max. 0.2Ah im Vergleich zu den anderen Zellen. Ich habe dem Besitzer empfohlen, auch künftig auf BMS und Balancer zu verzichten.

Also ist die Beobachtung: je älter das Produktionsdatum der Zellen, desto weniger anfällig. Dann kommen noch die Erfahrungswerte von MEroller und anderen hinzu und es kann daher die Befürchtung auftreten, dass der Sparfuchs bei der Zellenproduktion zugeschlagen hat. Von daher halte ich es für egal, ob man jetzt oder erst nächstes Jahr einen Roller kauft. Für nicht egal halte ich die Frage, ob dann noch der Gewährleistungsgeber existiert. Und da habe ich hier im Forum derart viele gesehen, die gekommen sind und in die prophezeite Geschäftsschließung gegangen sind (üblich sind 3 - 12 Monate), ein paar ohne dass es vorhersehbar war trotz Kompetenz und Herzblut, und nur wenige sind noch am Markt.