Wechselrichter für Motoren?

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Gluehbert
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Wechselrichter für Motoren?

Beitrag von Gluehbert »

Moin,

ich brauche an einem Ort ohne Stromanschluss 230 V für einen Rasenmäher (P = 1,5 kW) bzw. eine Motorsense (P = 1,2 kW). Ich habe noch einen LiFePO4-Akku mit 24 V / 250 Ah. Hat jemand Erfahrung, ob ein einfacher Wechselrichter, z.B. sowas hier:

https://www.ebay.de/itm/166400079134?_t ... G8K91E8Q6Q

mit dem Anlaufstrom der Motoren klarkommt?

dominik
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Re: Wechselrichter für Motoren?

Beitrag von dominik »

Mit 4000W Spitzenleistung könnte es gerade so klappen, kommt aber auf die Auslegung der Motoren und drauf an ob Sanftanlauf oder Strombegrenzung integriert wurde.

Ich hab zwei 600W Wechsrichter einer Inverter der andere mit Trafo. Beides eher im hochpreissegment angesiedelt, da Industrieprodukte für 24/7 Anwendungen explizit vorgesehen.
Der mit Trafo schafft einen großen Standgefrierschrank, der Inverter welcher mit 1500W für 5 Sekunden angegeben ist, schafft es nicht immer. Der Kompressor hat nur 180W, dafür einen riesigen Anlaufstrom.
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rainer*
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Re: Wechselrichter für Motoren?

Beitrag von rainer* »

Ich denke auch, das es eben so klappen könnte. Die Kompressoren im Kühlschrank sind wirklich sehr hungrig beim Anlaufstrom (das 10fache der Nennleistung), da habe ich auch schon meine Erfahrungen mit gemacht. Reine Motoren die lastfrei anfahren sind m.E. nicht ganz so extrem.

Gluehbert
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Re: Wechselrichter für Motoren?

Beitrag von Gluehbert »

OK, danke schonmal für die Einschätzung.

Der Rasenmäher hat einen 1~Asynchronmotor (also mit Betriebskondensator). Der wird wahrscheinlich einfach ans Netz geklemmt, ohne irgendwelche Anlassverfahren.
Wenn der Hersteller da schmerzfrei ist und sich sagt: "Vor der Steckdose ist ein B16 A LS-Schalter", dann könnte er ihm im schlimmsten Fall bis 48 A Anlasstrom erlauben, ohne Angst zu haben, dass die Kunden sich beschweren, weil beim Starten immer die Sicherung auslöst...

Die Sense läuft in zwei Stufen an. Die hohe Drehzahl kommt erst, wenn man sie einmal belastet hat. Das könnte unproblematischer sein. Den Motor würde ich sonst einer Flex zuordnen.

Vielleicht nehme ich doch etwas Leistungsstärkeres? Kaufe ich zu billig, kaufe ich womöglich zweimal...

Gluehbert
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Re: Wechselrichter für Motoren?

Beitrag von Gluehbert »

Hab mir gebraucht einen Wechselrichter mit 3000 W, kurzzeitig (wie lange? keine Ahnung) 6000 W geholt. Selbst der schafft es nicht, den Rasenmäher anlaufen zu lassen. Sobald der Mäher ein paar 1/min macht, geht der Wechselrichter auf Störung. Immerhin funktioniert die Motorsense relativ problemlos.

Macht es wohl noch Sinn, einen 10-Ohm-Widerstand beim Anlauf in Reihe zu schalten?

dominik
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Re: Wechselrichter für Motoren?

Beitrag von dominik »

Der 10Ohm Widerstand müsste dann kurzfristig größer 16A verkraften, wird also kein wirklich kleiner werden.

Es gibt sogenannte Anlauftrombegrennzer, das wäre wohl die bessere Alternative.

Das Problem beim Rasenmäher wird die Schwungmasse und der Windflügel vom Messer sein, das wird ja normalerweise in den ersten 2 Sekunden auf Drehzahl gebracht und da zieht der Motor was das Netz hergibt.
Zuletzt geändert von dominik am Sa 22. Mär 2025, 18:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Gluehbert
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Re: Wechselrichter für Motoren?

Beitrag von Gluehbert »

Also, an einen 1/2-W-Widerstand von einer Platine hatte ich auch nicht gedacht, eher an zwei parallele Heizlüfter oder ähnliches. Aber dass es fertige Anlaufstrombegrenzer gibt, ist natürlich auch praktisch.

Ja, der Anlauf wird zu lange dauern, das Massenträgheitsmoment vom Messerbalken ist zu groß.

dominik
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Re: Wechselrichter für Motoren?

Beitrag von dominik »

Musst mal schauen ob du 13A oder 10A Versionen findest.
Früher waren die immer mit 16A.
13er sollte es aber heute auch geben.
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gbecker.wb
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Re: Wechselrichter für Motoren?

Beitrag von gbecker.wb »

Hallo ich denke das diese Wechselrichter nicht mit einem Stromnetz zu vergleichen sind. Der Wechselrichter begrenzt den Ausgangstrom auf einen Maximal Wert im Gegensatz zum Netz. Die Anlaufkurve gleicht ungefähr einen Kamelhöcker der auf der rechten Seite gegen null geht. Der Anlaufstrom beträgt minimal Faktor 4-5 vom Nennstrom.
Das Netz kann das kurzzeitig bis der Sicherungautomat auslöst. Der Wechselrichter begrenzt den Anlaufstrom auf das 2 Fache. Der Widerstand begrenzt zwar den Anlaufstrom, aber verändert auch die Drehmonentkurve auf kleinere Werte. Leider arbeitet der Asynchronmotor nur bei Nenndrehzahl optimal. Wenn das Lastmoment bis zur Kippmoment zu groß ist läuft der Motor nicht an. Was hilft wäre eine andre Motorenart Wechselstrom Nebenschluss oder Reihenschluss. Das sind Motoren mit Schleifringen (Bohrmaschine mit Kohlen) usw.
G. Becker

Gluehbert
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Re: Wechselrichter für Motoren?

Beitrag von Gluehbert »

Wenn ich bei Reichelt oder eBay einen Anlaufstrombegrenzer suche, steht da meist gar nichts dabei außer "16 A". Das wird wohl der dauerhaft zulässige Strom sein. Aber auf was der beim Anlauf begrenzt? Keine Ahnung.

"Die Anlaufkurve gleicht ungefähr einen Kamelhöcker der auf der rechten Seite gegen null geht": Du meinst die M-n-Kennlinie bei konstanter Frequenz? Die kenne ich und mir ist auch bekannt, dass halbe Spannung nur noch ein Viertel des Drehmoments bedeutet. Aber der Mäher kann ja leer hochlaufen, er muss nur die Massen in Bewegung setzen. D.h. solange ein Moment da ist, das auch nur geringfügig über der Reibung liegt, wird die Maschine immerhin schneller.

Der Wechselrichter müsste die Frequenz langsam hochfahren...

Wie arbeiten diese Anlaufstrombegrenzer eigentlich? Mit einer Phasenanschnittsteuerung? Hoffentlich zickt dann nicht wieder der Wechselrichter rum.
So einer z.B.? https://www.reichelt.de/de/de/shop/prod ... gLU9fD_BwE

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