Preisunterschiede bei Akkus von unu und niu

biggyfozz

Preisunterschiede bei Akkus von unu und niu

Beitrag von biggyfozz »

Hallo,

nach nun mehr als 28000 Km gibt meine Vespa langsam den Geist auf, deswegen bin ich auf der Suche nach etwas Neuem.

Elektroroller sind ja mittlerweile eine sehr interessante Alternative und bei meiner Suche bin ich bei unu und niu hängen geblieben. Was ich nicht verstehe, weshalb bei den Akkus so große Preisunterschiede bestehen (unu: 700€ / niu n1s: 1500€). Die Ladezyklen beim unu Akku sind laut Hersteller sogar höher wie beim niu.

Und da ich für meinen Arbeitsweg den Akku jeden Tag laden müsste, ist die Lebensdauer/der Preis des Akkus ein wichtiges Kriterium.

Könnt Ihr mir erklären, warum die Akkus preislich so weit auseinander liegen?
Vielen Dank für Eure Antworten!

gervais
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Re: Preisunterschiede bei Akkus von unu und niu

Beitrag von gervais »

Die Kalkulation kennen nur die Vertreiber alleine. Und die verraten Dir diese nicht. Was die Lebensdauer angeht, würde ich herstellerunabhängig nicht mit einer über die Garantiezeit hinausgehenden, stabilen Reichweite rechnen, selbst wenn das optimistische Zyklen Prognostik suggeriert.

Fakt ist: Wir wissen nichts über die Langzeitstabilität der NIU Batterie, ebensowenig über die der reformierten UNU Batterie. Könnten beide die Erwartungen übertreffen, oder recht schnell weich werden.

Wir wissen später mehr. Die Krux ist aber, dass es nach zwei Jahren wieder neue Batterien gibt, potentiell mit höherer Kapazität und billigeren Zellen, deren langfristige Haltbarkeit aber dann schon wieder in Frage steht.

Fazit: Geht es also alleine um die Kosten der Batterie,mußt Du natürlich den UNU kaufen, dessen Batterie selbst kapazitätsbereinigt, erheblich billiger ist. Persönlich erwarte ich auch, dass es den Vertreiber UNU in zwei Jahren noch gibt, auch ein wichtiger Punkt.

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anpan
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Re: Preisunterschiede bei Akkus von unu und niu

Beitrag von anpan »

Ich kann den Post von gervais soweit unterschreiben und noch hinzufügen, dass Akku und Controller bei meinen UNUs die mit Abstand zuverlässigsten Bauteile waren. Ich habe aber auch viele der Kinderkrankheiten bei Produktionsstart mitgemacht. Mein zweiter UNU ist in der Hinsicht viel, viel besser und hat bisher nicht rumgezickt.
Ich habe allerdings noch einen UNU mit Chinacontroller und -Motor. Die aktuellen haben jeweils welche von BOSCH. Ob die in der Zuverlässigkeit besser oder schlechter sind, wird sich zeigen, sie haben aber den Vorteil von stabiler Endgeschwindigkeit auch bei teilentladenem Akku.

UNU ist ein bisschen ein "rolling release". Leider sind die einzelnen Iterationen bei den technischen Änderungen nicht offensichtlich an Modellnamen o. Ä. zu erkennen.
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UNU Rebell-2 2kW / 2 Akkus --- Roller 1 stillgelegt nach ca. 12.500km / 2 Jahren --- Roller 2: >3000km (Akkus aus Roller 1)
LiPo ist keine Zellchemie und sagt fast nichts über die tatsächlichen Eigenschaften der Zelle aus.

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elektronaut
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Re: Preisunterschiede bei Akkus von unu und niu

Beitrag von elektronaut »

In allen unus sind seit Ende 2014 die LGZellen LGDBMG11865 verbaut. Hier im Forum gab es noch keinen Hinweis auf eine Akkuschwäche seit EInführung des unu vor 3 Jahren (auch meine Verhalten sich noch wie am 1.Tag, insofern stimme ich gervaisnur bedingt zu, da unus mit dem 1.Akku schon 14Tkm laufen Link ). Irgendwo hatte ich auch mal ein Datenblatt mit den Zuverlässigkeitsangaben zu diesen Zellen. Ich schau nochmal später, ob ich das irgendwo finde.

Welche Zellen verbaut den NIU (Hersteller, Typ)?

Wie meine Verredner schon schrieben, wenn der Akkupreis für den Kauf ausschlaggebend ist, ist wohl unu vorn.
Zuletzt geändert von elektronaut am So 15. Okt 2017, 10:26, insgesamt 2-mal geändert.
Aktueller unu-Kilometerstand: >23000km (ab 07/2015)

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Re: Preisunterschiede bei Akkus von unu und niu

Beitrag von elektronaut »

Die LGDBMG11865 zählen wohl zur LG MG1 18650 Reihe: Link

Den entsprechenden Bericht findest Du hier: Link (die letzten Seiten in dem Dokument beachten), weiteres hier: Link oder z.B. hier im Forum: Link

Ich denke beim unu weiss man damit, was man kauft.

Der unu Akku wird ldt.Hersteller angegeben mit 28.5Ah@50.4V, der NIU-Akku mit 29Ah@60V .
Kannst ja mal posten, zu welcher Erkenntnis Du bei den NIU-Zellen kommst... (Der doppelte Preis des NIU-Akkus erklärt sich aktuell nicht).
Aktueller unu-Kilometerstand: >23000km (ab 07/2015)

gervais
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Re: Preisunterschiede bei Akkus von unu und niu

Beitrag von gervais »

elektronaut hat geschrieben:
So 15. Okt 2017, 09:39
Irgendwo hatte ich auch mal ein Datenblatt mit den Zuverlässigkeitsangaben zu diesen Zellen.
Wäre ja schön, wenn es Datenblattangaben zu Zellen gäbe, die verraten würden, wie zuverlässig eine untemperierte Zelle innerhalb einer eng gepackten Rollerbatterie z.B. in einem 3kW UNU langfristig ist..

Gibt es aber nicht. Ihr könnt Datenblätter mit ihren STC Angaben (idealtyp.) wälzen wie Ihr wollt.

Wesentliches zu unserer Anwendung ergibt sich daraus nicht. Herstellerunabhängig bringt es nur die Praxis an den Tag.

Und für diese habt Ihr ja schon eine kleine Datenbasis: viewtopic.php?t=4484&postdays=0&postorder=asc&start=40

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elektronaut
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Re: Preisunterschiede bei Akkus von unu und niu

Beitrag von elektronaut »

gervais hat geschrieben:
So 15. Okt 2017, 10:30
elektronaut hat geschrieben:
So 15. Okt 2017, 09:39
Irgendwo hatte ich auch mal ein Datenblatt mit den Zuverlässigkeitsangaben zu diesen Zellen.
Wäre ja schön, wenn es Datenblattangaben zu Zellen gäbe, die verraten würden, wie zuverlässig eine untemperierte Zelle innerhalb einer eng gepackten Rollerbatterie z.B. in einem 3kW UNU langfristig ist..

Gibt es aber nicht. Ihr könnt Datenblätter mit ihren STC Angaben (idealtyp.) wälzen wie Ihr wollt.

Wesentliches zu unserer Anwendung ergibt sich daraus nicht. Herstellerunabhängig bringt es nur die Praxis an den Tag.
Wenn ich sehe, dass der Zellhersteller im Rahmen der Produktentwicklung vor Sereineinführung ein Qualifikation gemacht hat, um so Zuverlässigkeitsaussagen zu treffen (LG Chem Bericht), zeugt das zumindest von professioneller Arbeitsweise. Welchen Stressbedingungen die Zellen dann eng gepackt im Akku ausgesetzt sind, z.B. Temperatur, definert der Akkuhersteller und übernimmt dann natürlich die Verantwortung dafür (im unu z.B. FORSEE) -> da hast Du recht, dass wir diese Umgebungs-/Stress-bedingungen im Akku kaum erfahren werden (über z.B. den Entladestrom kann man aber vielleicht die Zelltemperatur abschätzen, aber im unbelüfteten Gehäuse schwierg zu sagen, welche sich einstellt). Wenn ich mir allerdinges viele NoName-Akkus anschaue z.B. aus China, erfährt mal so gut wie nix über Zuverlässigkeitsangaben der Einzelzellen und man sieht es z.B. bei vielen Ausfällen nach rel. kurzer Zeit (z.B. in den grünen EMCO-Akkus, Michael hat da einiges berichtet...).
Sind die NIU-Zellen hinsichtlich Zuverlässigkeit getestet? In ersten Schritt müssen die Einzelzellen qualifiziert sein (was die unu-Akkus sind), damit bekannt ist, welche Leistungsfähigkeit die an den Tag legen, damit der Akkuhersteller (z.B. FORSEE) im zweiten Schritt ein vernünftiges Akkudesign aufsetzen kann... (bei vielen hapert es wie gesagt schon beim 1.Schritt...)
Aktueller unu-Kilometerstand: >23000km (ab 07/2015)

gervais
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Re: Preisunterschiede bei Akkus von unu und niu

Beitrag von gervais »

Das hat nichts mit UNU oder NIU im Speziellen zu tun. Niemand kann die Haltbarkeit von untemperierten Zellverbünden im Alltag seriös hochrechnen.

Mein persönlich erfahrenes Beispiel sind immer BOSCH Pedelec Batterien (288-500Wh / 18650 Zellen ), bei denen unerklärlicherweise, trotz hohem BMS Aufwand , erstklassige Markenzellen lange vor Ihrer Datenblatt Zeit sterben*. Mit der Garantie gab es innerhalb der zwei Jahre aber nie ein Problem. Govecs Batterien wären ein anderes Beispiel, ebenso wie diese von EMCO.

Der einzige relevante Maßstab abseits werblich idealtypischer Datenblatt Aussagen sind daher User Erfahrungen,wie die Meilen König Angaben mit erster Batterie.

*Ich kaufe die dennoch weiterhin, weil der Antrieb erstklassig funktioniert und es mir nicht um Ersparnis, sondern um Fahrspaß geht.

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Re: Preisunterschiede bei Akkus von unu und niu

Beitrag von elektronaut »

gervais hat geschrieben:
So 15. Okt 2017, 11:45
Niemand kann die Haltbarkeit von untemperierten Zellverbünden im Alltag seriös hochrechnen.
Der Akkuproduzenz schon, wenn er eine ordentlich Qualifikation auf Akkulevel gemacht hat. Und ich denke FORSEE hat dies vor Serieneintritt getan (u.a. Test auf definierte Anzahl von Lade-& Entladezyklen bei erhöhter Umgebungstemperatur (Beschleunigung)). Das die Aktivierungsenergie des Fehlermechanismus bei unterschiedlichen Zellprozessen anders ist, sollte klar sein (damit kann man sehr wohl eine Lebensdauerprognose abgeben). In deinem Beispiel scheint dann wohl kein beschleunigter Lebensdauertest stattgefunden zu haben bzw. BOSCH akzeptierte die dort erreichten Werte (gab BOSCH eine Garantie für die Anzahl der Lade-/Entladezyklen ab und verletzt diese oder sollten vielleicht absichtlich mehr Akkus umgesetzt werden?).
Der reale Einsatz im Feld liefert natürlich die verlässlichsten Daten (unu km-Thread). Im Vorfeld kalkuliert ein guter Hersteller immer die Lebensdauer (oft mit dem Arrhenius Modell, die Aktivierungsenergie ist hier aber der Knackpunkt), damit die Erfüllung des Mission Profil geprüft wird. In der Praxis prüft er diese theoretische Kalkulation der Lebensdauer mit beschleunigten Stresstest vor Serieneintritt...

Welche Zellen sind nun im NIU?
Aktueller unu-Kilometerstand: >23000km (ab 07/2015)

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Re: Preisunterschiede bei Akkus von unu und niu

Beitrag von chrispiac »

elektronaut hat geschrieben:
So 15. Okt 2017, 12:00
…Welche Zellen sind nun im NIU?
Laut NIU in Europa: Panasonic. Es müßten sich um Panasonic NCR18650PF Zellen (LiNiCoAlO2) handeln.
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