Ladegerät Jupiter kaputt?

Boheme
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Ladegerät Jupiter kaputt?

Beitrag von Boheme »

Liebe Erollergemeinde,
habe mich hier lange nicht gemeldet. Ich habe einen Jupiter, Oktober 2017 erworben, inzwischen +100 000 km runter, noch 1. Akku. Heute Nacht hat sich offensichtlich das Ladegerät (2kW-Version) verabschiedet. Ich lasse meistens über eine Schaltuhr nachts je nach Akkustand bis +- 80% aufladen. Die Schaltuhr ist nach ca. 2 Stunden stehen geblieben, Sicherung war raus, offensichtlich also ein Kurzschluss. Seitdem tut sich nichts mehr, das Ladegerät scheint tot. Hat jemand von Euch sowas schon erlebt? Wo kriegt man ggf ein neues und zu welchem Preis? Evtl könnte es auch das Kabel sein, die äußere Isolierung ist teilweise zerbröselt, ich halte das aber eher für unwahrscheinlich. Ich hatte es vor Jahren schon mal ausgebaut, weil der Lüfter verdreckt war. Das Ausbauen ist Höchststrafe, das würde ich gerne erstmal vermeiden.

LG
Boheme

dominik
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Re: Ladegerät Jupiter kaputt?

Beitrag von dominik »

100tkm , das ist doch mal ein Wort, das wären grob 1000 Ladezyklen.

Als Ladegerät wird es wohl jedes 72V 20S Ladegerät mit 25A und 83-84V Ladeschlussspannung tun.
Der Verkleidungsstriptease ist etwas mühsam, aber ohne Ausbau wird da wohl nicht viel machbar sein, zudem muss auch geschaut werden ob es irgendeine Kommunikation zwischen Ladegerät und Akku oder Roller gibt, was ich zwar aufgrund des Baujahrs erstmal nicht glaube.
Ich hatte auch schon mal das die innere Isolierung der Leitung vor de äußeren gebrochen ist.
Das ist nur aufgefallen weil es mir beim einstecken des Steckers die Leitung mit einen lauten Knall vom Stecker getrennt hat.
Vorher war nichts davon sichtbar.
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Boheme
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Re: Ladegerät Jupiter kaputt?

Beitrag von Boheme »

Hab grad mal den Stecker getauscht, nutzt nix. Das Ladegerät hat keine extra Kommunikation zum Akku oder Controller, es hat nur AC Eingang und DC Ausgang. Ladeschlusspannung ist 84 Volt. Zum Gück gibt es noch einen 2. Jupiter hier im Haushalt, den kann ich erstmal mit Überbrückungskabel nutzen. Habe noch 2 Trafos mit 2 mal 18 Volt und 3,25 A, in Reihe macht das Rechnerisch 72 Volt, mal Wurzel 2 (nach Gleichrichtung) ca. 100 Volt. Wäre erstmal eine Notlösung, da die absolute Schnarchladung. Werde mal die nächsten Tage nach dem Ladegerät schauen, vllt ist es ja doch das Kabel, der Fehler war aber beim Laden nachts, da hat niemand am Kabel oder Stecker rumgefummelt. Dieses Ladegerät hatte sowieso den Fehler, dass es meistens bei 82,5 Volt Akkuspannung stehengeblieben ist, wahrscheinlich, da ich selten vollgeladen habe. Nur durch viel Überreden ließ es sich dazu bewegen, bis 84 Volt zu gehen.

dominik
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Re: Ladegerät Jupiter kaputt?

Beitrag von dominik »

Ist das Ladegerät nun im Roller eingebaut oder nicht und was meinst mit Überbrückungskabel?

Basteln mit Trafos würde ich da nix.
Es gibt bei Ali jede Menge Ladegeräte die dafür taugen und die sind in 10Tagen da.

Falls es schneller gehen muss ich habe kürzlich einstellbares mit 2-15A und 42-88V getestet, bin aber schon wieder etwas weiter. Das wäre gerade frei.
https://elektroroller-forum.de/viewtopi ... 33&t=40846 .
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Re: Ladegerät Jupiter kaputt?

Beitrag von Boheme »

Das Ladegerät ist im unterhalb des Durchstiegs Roller fest eingebaut und nur unter Schmerzen auszubauen. Wenn man unter der Sitzbank die Abdeckung über dem Drahtverhau um den Controller entfernt, kommt man an die Zuleitungen vom Akku zum Controller. Folgendes Vorgehen beim Laden vom 2. Roller: Besagte Abdeckungen entfernen, Starthilfekabel jeweils an die Zuleitungsklemmen des Controller anschließen. Wenn die beiden Akkus unterschiedliche Spannungen haben, kann es dabei etwas britzeln. Den Roller mit dem funktionierenden Ladegerät mit 230V Netz verbinden. Die Hauptsicherung zum Akku des Rollers mit dem funktionierenden Ladegerät ausschalten. Jetzt wird nur der Akku des anderen Rollers geladen. Es gäbe bei einem neuen Ladegerät evtl. ein Problem. Das original Ladegerät erkennt, wie auch immer, wahrscheinlich anhand der Ladespannung, den Ladezustand des Akkus. Eine extra Datenleitung gibt es bei diesem Ladegerät nicht, es gibt nur AC Eingang und DC Ausgang. Bei steigender Spannung zum Ladungsende hin wird die Leistung intern im Ladegerät stufenweise runtergeschaltet von anfangs knapp 2kW auf 500 W und dann bis 100 W zum Balancieren. Das dient der Schonung des Akkus, da hohe Ladeströme knapp vor der Ladeschlusspannung dem Akku schaden. Jetzt wäre die Frage, inwieweit ein neues Ladegerät ohne diese Fähigkeit dem Akku schaden würde.

dominik
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Re: Ladegerät Jupiter kaputt?

Beitrag von dominik »

Geil, wirklich mit Überbrückungskabel.
Ich bin in der Hinsicht ja auch schmerbefreit ;) , würde das aber nicht jedem zur Nachahmung empfehlen.

Du weißt aber hoffentlich das da bei Spannungsunterschieden von 10V und mehr, je nach Querschnitt des Kabels, auch gerne mal Richtung 200A und mehr fließen können und das ggf das BMS zum abschalten bringen kann.

Wenn das Ladegerät fest eingebaut ist und ggf Feuchtigeit ausgesetzt ist, hilft nur ein neues IP67 Ladegerät, damit kann ich nicht dienen.

So was in der Art wird da wohl drin stecken.
Ob das jetzt Ladestufen zum Ende hin macht oder stumpf CC/CV Kennlinie fährt und damit zum Ladeschluss dadurch den Strom langsam gegen Null reduziert macht wenig Unterschied.
Screenshot_20241106_174322_AliExpress.jpg
Zuletzt geändert von dominik am Mi 6. Nov 2024, 19:32, insgesamt 3-mal geändert.
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Motek
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Re: Ladegerät Jupiter kaputt?

Beitrag von Motek »

Boheme hat geschrieben:
Mi 6. Nov 2024, 16:07
Folgendes Vorgehen beim Laden vom 2. Roller: Besagte Abdeckungen entfernen, Starthilfekabel jeweils an die Zuleitungsklemmen des Controller anschließen. Wenn die beiden Akkus unterschiedliche Spannungen haben, kann es dabei etwas britzeln.
Liebe Kinder, macht das zu Hause nicht nach. Ausser ihr habt einen Meisterbrief in einem Elektro-Beruf. :P

Du hast geschrieben, dass dein Roller schon über 100t km runter hat mit dem ersten Akku. Können wir den mit in die Langlaufleistungsliste schreiben? Und hat er auch noch den ersten Kontroller und wieviele km genau?

Viele Grüße Matthias
Jupiter SL zum Pendeln
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nie wieder Kette :twisted:

Boheme
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Re: Ladegerät Jupiter kaputt?

Beitrag von Boheme »

So liebe Gemeinde, habe jetzt das Ladegerät mal ausgebaut. Nervig, den gesamten vorderen Plastikplunder zu demontieren, mal wieder einige Plastiknippel und -nasen abgebrochen, im Plastik festgegammelte Schauben inclusive. Es sind jeweils ein Kontakt an den Eingangs und Ausgangssteckern verschmort. Die Elekrtonik innen ist mit irgendeiner Epoxi- oder Pu-Pampe vergossen und wohl nicht reperierbar. Es sind braune zu heiß gewordene Stellen in der Vergussmasse zu erkennen. Das Teil ist wohl hinüber. Es gibt entgegen meiner vorherigen Vermutung doch einen CAN-2 Stecker zur Kommunikation mit dem Controller zur Regelung der Ladekurve. Der Einsatz des Starthilfekabels ist ungeübten Personen nicht zu empfehlen, im Moment aber eine Notlösung. Wenn die beiden Akkus keinen allzu verschiedenen Ladezustand haben, britzelt es nur leicht beim Verbinden. Wichtig dabei für Nachahmer: Beide Akkus müssen über die jeweilige Hauptsicherung eingeschaltet sein, dann mit dem Starhilfekabel verbinden. Wenn das Fremdladegerät läuft, erst dann die Haupsicherung des Roller mit dem funktionierenden Ladegerät abschalten, wenn sie vorher aus ist, gibt es einen heftigen Funken beim Anschließen. Ein neues Ladegerät gleichen Typs gibt es hier:

https://www.evcomponents.com/elcon-tc-h ... arger.html für 225 $ plus Versand. Dort muss man Ladespannung etc. angeben. Allerdings hängt die Seite beim Abschicken. Andere Anbieter verlangen 419 € oder mehr.

Gerne in die Liste der Roller aufnehmen, der km-Stand ist jetzt ca. 103 000 km.
Fällt mir noch ein: Das inzwischen kaputte Ladegerät hatte ziemlich häufig den Fehler, dass es nicht bis auf 84 Volt geladen hat sondern meistens nur bis 82,5 Volt ging und dann mit grün "voll" meldete. Das funktionierende Ladegerät des anderen Rollers hat diesen Fehler gelegentlich auch, aber nicht so häufig.
Noch eine Frage: hat mal jemand in eines der orangenen Akkupacks geschaut, ob da wirklich (passive?) Balancer verbaut sind? habe den Verdacht, dass da keine sind.

ernst_m
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Re: Ladegerät Jupiter kaputt?

Beitrag von ernst_m »

Hallo
Ich habe mal in einen Grünen Akku geschaut und nur einen Blauen Akkublock gesehen . Aber das Balancing kann sehr lange dauern . Ich habe dazu den Roller an einen Solaranlage gehängt mit ca 200 W . Beim Passiven Balancing muss der Strom bei den Vollen Zellen verheitzt werden und das liegt im mA Bereich . Wenn es dan doch einer Zelle zuviell wird schalten das BMS ab . Hier das Bild
Jupiter_13.jpg
Ernst

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Re: Ladegerät Jupiter kaputt?

Beitrag von conny-r »

Die Ladung wird in den einzelnen Zellen verschoben, dabei entstehen geringe Wärmeverluste.
Gruß Conny

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