Alpen-Uranus

Lautenist

Alpen-Uranus

Beitrag von Lautenist »

Seit Dienstag hat es in der wunderschönen Innerschweiz einen Uranus.
Lange musste ich auch ihn warten und wurde immer nervöser. Zuerst wurde er mir für KW13 angekündigt. Nun ist er 9 Wochen verspätet in weiss statt dem bestellten schwarz bei mir eingetroffen.
Natürlich bin ich gleich eine Runde gefahren, um die "Alpentauglichkeit" zu testen. Eine deftige Steigung im Ort nahm er problemlos und weil das so schön war bin ich einfach immer weiter den Berg hinauf gefahren - keine Probleme. Wunderbar, so geräuchlos den Berg hinauf zu summen.
Das macht mich mutig und am nächsten Tag benutzte ich den steileren (und darum nahezu verkehrsfreien) Weg zur Arbeit (ca. 13km einfach, dafür knapp 500 Meter Höhendifferenz auf knapp 4 km (12%). Hinzus kein Problem und ehrlich! Absolut geil, dem See entlang durch einen stillen Wald am frühen Morgen zu summsen und dann mit etwas Bammel von oben hinab ins Tal zu schauen. Dort runterzurutschen war eher ein Test für die Bremsen und die Nerven. Hat aber Spass gemacht und der Ausblick über die Seen hin zum Vierwaldstättersee ist einfach grandios.
Dummerweise war ich mutig und bin abends den gleichen Weg wieder hoch - und trotz recht gutem und vielversprechenden Starts auf der steilen Bergaufstrecke: Irgendwann wollte er nicht mehr :cry: und ich musste ein paar hundert Meter schieben. Bei den aktuellen Temperaturen schon eine sportliche Herausforderung. Dazu die Peinlichkeit, wenn Radler an Dir vorbeiziehen und Dir schadenfroh zulächeln!
Gestern dann bin ich die flachere, aber vielbefahrene Strecke gefahren - dass das Rollerchen nicht mit 45 hochkommt sei ihm verziehen - die 35 tun's auch und somit ist die Alltagstauglichkeit gewährleistet und ich freue mich auf die Zeit mit dem Roller.
Aber irgendwie fuchst mich doch, dass der Roller wegen ein paar hundert Metern die schönere und ruhigere Strecke nicht geschafft hat. Ausserdem ist sie für mich sicherer und erspart dem ein oder anderen Autofahrer Anfälle von hohem Blutdruck. Ich hätte gedacht, die Leistung müsse bei konstanter (von mir aus niedriger) Geschwindigkeit bei gleicher Steigung auch gleich bleiben. Ist der wirklich überhitzt (wie ein Kollege meinte)?
Hat irgend jemand vielleicht eine Idee, wie man den Controller einstellen kann? Und dort, wie ich den Roller auf Leistung optimieren kann, so dass er Steigungen besser bewältigt?

Fotos liefere ich nach

gervais
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Re: Alpen-Uranus

Beitrag von gervais »

Dummerweise war ich mutig und bin abends den gleichen Weg wieder hoch
Also nicht vollständig erneut geladen ? Das könnte es erklären.Und je nach Batteriegröße z.B. L2 statt L3 kann es natürlich auch sein,dass das BMS abschaltet (die Verbindung zum Controller kappt) oder das ein thermisches Problem unter starker Last auftritt.

Lautenist

Re: Alpen-Uranus

Beitrag von Lautenist »

Danke!
Dass zuwenig Saft zur Verfügung stand ist eher unwahrscheinlich. Dann oben konnte ich gemütlich und uneingeschränkt weiter fahren.
Also wohl ein thermisches Problem - wobei mich wundert: Bei gleicher Steigung, gleicher Last und gleicher Geschwindigkeit müsste sich ein Motor doch auch gleich verhalten. Dass ihm die Puste ausgeht wie einem Radfahrer sollte ja eher nicht passieren, oder?

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dirk74
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Re: Alpen-Uranus

Beitrag von dirk74 »

Lautenist hat geschrieben:
Fr 2. Jun 2017, 16:07
Dass zuwenig Saft zur Verfügung stand ist eher unwahrscheinlich. Dann oben konnte ich gemütlich und uneingeschränkt weiter fahren. [...]
Hallo,
das ist kein Widerspruch.
Die Fragen von gervais sind berechtigt:
- Welchen Akku hast Du?
- Hast Du vor der vorherigen Tour nachgeladen?
und
Wo stand die Spannungsanzeige an der missglückten Bergfahrt?
Die Anzeige entspricht nicht der Ladung, sondern ist nur Spannung. Ein schwacher Akku zeigt unter Last 50% oder weniger an (zumindest beim L2).
Du kannst einiges am Controller einstellen. Etwas mehr Leistung ist wohl möglich, da die meist konservativ eingestellt sind. Das geht aber zu Lasten der Reichweite.

Gruß
Dirk
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Re: Alpen-Uranus

Beitrag von HELIX »

Lautenist hat geschrieben:
Fr 2. Jun 2017, 16:07
Bei gleicher Steigung, gleicher Last und gleicher Geschwindigkeit müsste sich ein Motor doch auch gleich verhalten. Dass ihm die Puste ausgeht wie einem Radfahrer sollte ja eher nicht passieren, oder?
Wen dem Motor dauerhaft die gleiche Leistung abverlangt wird, erwärmt er sich bis er den stationären Zustand erreicht hat.

Das gleihe gilt für den Umrichter, nur das hier die thermischen Zeitkonstanten kleiner sind.

Wenn du nun den Antrieb, den Berg hinauf, volle Leitung abverlangst und das auf Dauer, kann es schon sein, dass der Controller abschaltet, entweder weil die Motorwicklungen zu (falls bei deinem Roller ein Themp.-Sensor im Motor sitzt) heiß werden oder eben der Controller-Kühlkörper/ -Gehäuse.

gervais
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Re: Alpen-Uranus

Beitrag von gervais »

Lautenist hat geschrieben:
Fr 2. Jun 2017, 16:07
Dass zuwenig Saft zur Verfügung stand ist eher unwahrscheinlich.
Dann oben konnte ich gemütlich und uneingeschränkt weiter fahren.
Na so was und bergab auch,gell. :lol: Manche BMS bzw. auch Controller schalten auch bei kurzfristiger Unterspannung bzw. Überstrom ab. Und das tritt natürlich vorzugsweise nur bergauf statt. Ersteres auch bei zu kleiner, bzw. teilgeladener Batterie. Und ist die Batterie zu klein, bzw. teilentladen, dann nützt es auch nichts, an den Controller Parametern zu drehen. Also vor so einer Tour voll laden und "Tankanzeige" beobachten, besser noch Spannungseinbrüche mit einem echten Voltmeter analysieren. Noch besser, max. Ströme / min. Spannung mit einem Leistungsmessgerät ala Turnigy checken. Das ist zwar kein Präzisionsinstrument, zeigt aber deutlich, wie und wann die Batterie sehr hoch belastet wird.

Bild

Beispiel: max. Last E-Vivacity (Wp/Ap), min. Spannung (Vm) ,

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Re: Alpen-Uranus

Beitrag von Auggie Wren »

Ich denke, dass beim Drehmoment im Controller noch nachreguliert werden kann, weil dieser bei Auslieferung meistens nicht auf 100% gesetzt ist.
Ist zumindest bei meinem Neptun so gewesen.

Für den Uranus kann das etwas anders aussehen, als im Screenshot, weil dieser meistens nur den 2-fach-Eco-Schalter besitzt, wenn er denn einen hat.
ice_screenshot_20170603-052254.jpg
Abgesehen davon wäre der Neptun wahrscheinlich auf Grund seiner größeren Leistungsreserven (bis zu maximal 4kw) wahrscheinlich der sinnvollere Roller für die Berge gewesen.

Auggie

Lautenist

Re: Alpen-Uranus

Beitrag von Lautenist »

Danke nochmal für die vielen konstruktiven Vorschläge und Antworten.
Der Akku ist ein L2, die Spannungsanzeige lag oben bei etwa 7/8, am Berg selbst bei etwa 50%
Ich denke, ich verstehe das Problem nun - es scheint wirklich thermisch gewesen zu sein. Es ist ja auch nicht wirklich ein Problem 12% Steigung oder mehr sind auf normalen Strassen eher selten und der Uranus kommt ansonsten ja ganz gut zurecht. Ich hatte mich nur gewundert, weil 12% sind nun auch wieder nicht so viel (wenn auch auf diese Länge gesehen wohl nicht so häufig).
Danke nochmal - ich schaue mir dann nochmal an, wie der Controller eingestellt ist (falls ich herausfinde, wie das geht)
Roller1.jpg

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Re: Alpen-Uranus

Beitrag von MEroller »

Das ist wirklich eine sehr schöne Gegend - wenn es keinen Nebel hat.
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Re: Alpen-Uranus

Beitrag von dirk74 »

Lautenist hat geschrieben:
Sa 3. Jun 2017, 10:23
Danke nochmal für die vielen konstruktiven Vorschläge und Antworten.
Der Akku ist ein L2, die Spannungsanzeige lag oben bei etwa 7/8, am Berg selbst bei etwa 50%
Dann dürfte das von der Ladung ok sein für diese Steigung. Hast Du einen ECO-Schalter? Damit ist der Uranus leistungs- und geschwindigkeitsreduziert. Wenn es ein thermisches Problem ist, dann fährst Du zwar noch etwas langsamer, kommst aber vielleicht nicht in den kritischen Bereich.
Und wenn es passiert, absteigen und mit gefühlvoller Drehung am Griff den Roller sich selbst ziehen lassen.

Gruß
Dirk
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