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Mir kommen die Tränen ...
Ich habe meinen Führerschein selbst verdient, neben der Schule. Wenn jemand einen 450€-Job sucht, man muss auch nichts dafür gelernt haben: ich weiß von mehreren Stellen, bei denen sich niemand bewirbt. Denn da müßte man ja früh aufstehen ...
Seit zwei Jahren suche ich jemand, der bereit ist, für rund 50€ eine Stunde am Sonntag morgen die Orgel zu spielen, ich möchte es drangeben und brauche die Kohle auch nicht. Die Ansprüche sind gar nicht mal hoch. Mitten in Berlin, wo es von Musikstudenten nur so wimmelt. Man sollte meinen, mir würden die Türen eingerannt. Kommt es zu seltenen Kontaktaufnahmen und ich erzähle etwas von "Treffen um 8:15 Uhr am Eingang", dann reicht das als Abschreckung: "Ach nee, das ist mir zu früh ...".
Ich habe für 10DM damals ganz andere Zeiten in Kauf genommen.

Wer Geld verdienen will als 450€-Kraft, der hat dazu alle Chancen. Alles andere sind Ausreden, der eigenen Faulheit geschuldet.

Tja, da kann ich auch die Tränen nicht zurück halten. Ich bilde seit 40 Jahren Studenten aus. Früher hatten die alle Nebenjobs und das erste was sie wollten in ihrem jungen Leben war ein Führerschein. Party gemacht, Essen gegangen und in Urlaub geflogen sind da die wenigsten. Die meisten heute haben WESENTLICH mehr Geld zur Verfügung als damals- Eltern und Großeltern sei Dank. Mir ist schon klar dass das nicht für alle gilt, aber doch für sehr viel mehr als früher. Ich glaube eher dass das eine Frage der Prioritäten bin. Meine Generation war auf den Führeschein rattenscharf weil es für uns Unabhängigkeit bedeutete. Heute werden die Kinder und Jugendlichen von den Eltern kutschiert, der Füherschein spielt (noch) keine tragende Rolle in der Welt dieser Altersgrippe. Was sich mit zunehmendem Alter ändern wird.
Und in Lehrberufen wird heute bis zu 1000 Euro während der Ausbildung bezahlt wobei die die Jugendlichen da in der Regel zuhause wohnen. Soll mir keiner erzählen dass man sich da keinen Führerschein zusammensparen kann, zumal in den meisten die Eltern da eh mit einspringen.

Gruß,
Achim

"- die Jobs sind so assig (und körperlich zerschleisend) dass man die keinem mit gutem Gewissen machen lassen kann"

Und dann soll die wer machen? Ich habe ja eine Idee, auf wen das hinauslaufen soll, aber ich würde es gern von jemand anderem hören.

Und Nein, keine Heuchelei. Meine Kumpels haben überwiegend nach der 10. Klasse eine Ausbildung begonnen und sparten sich darüber den Führerschein zusammen, und ich habe neben der Schule mein Geld mit Nachhilfe, Klavierunterricht, und Orgelspielen verdient, in den Ferien Bauhelfer, Erntehelfer, Tankwart, Fabrik. Fünf Uhr aufstehen, mit dem Mofa 15 - 20km gefahren, gearbeitet, abends nach Hause, ..., sechs Wochen lang in den Sommerferien.
Und ja, das waren auch assig-Jobs. Aber die kleinen Sahneprinzen und die Prinzesschen von heute lassen sich lieber pampern und fühlen sich lieber ausgebeutet, noch bevor sie irgendwo arbeiten gehen.

achim hat geschrieben: ↑

Mo 30. Aug 2021, 12:37

Meine Aussage dass die 45km/ ein ko Kriterium sind, bezieht sich schlicht auf die Marktrelevanz.
Und dass ich damit Recht habe sieht man daran dass keiner die Dinger kauft

Wenn kaum jemand bisher ein Ding gekauft hat, heißt lange nicht, dass das Ding auch zukünftig nicht gekauft wird. Es gibt Umstände, die die Nachfrage erzeugen/verstärken.

achim hat geschrieben: ↑

Mo 30. Aug 2021, 12:37

Im übrigen ist mir unverständlich wo das Problem liegt einen vernünftigen Führerschein zu machen wenn man noch Jahrzehnte Lebenserwartung hat.

Wenn man nur kurze Strecken und nicht auf Autobahnen fahren will, warum soll man dafür 2K € ausgeben? Ok, wenn die AM-Fahrzeuge bisher so teuer waren, dass es rein finanziell sinnvoller war, in den B-Führerschein zu investieren, um dann ein günstigeres Fahrzeug kaufen/fahren zu können, kann man es verstehen. Wenn es aber ein 6K teures AM-Neufahrzeug von einem namhaften Hersteller gibt, geht die Rechnung nicht mehr auf.

achim hat geschrieben: ↑

Mo 30. Aug 2021, 12:37

Dass es so gut wie niemand macht liegt nicht an den Rahmenbedingungen sondern einfach daran dass keiner mit so was fahren mag.

Interessant, in Deutschland mag keiner mit so was fahren, in Frankreich schon. Warum denn?

achim hat geschrieben: ↑

Mo 30. Aug 2021, 17:02

Ich glaube eher dass das eine Frage der Prioritäten bin.

Volle Zustimmung.

achim hat geschrieben: ↑

Mo 30. Aug 2021, 17:02

Meine Generation war auf den Führeschein rattenscharf weil es für uns Unabhängigkeit bedeutete. Heute werden die Kinder und Jugendlichen von den Eltern kutschiert, der Füherschein spielt (noch) keine tragende Rolle in der Welt dieser Altersgrippe.

Das hat mit dem Taxi Mama nichts zu tun. In Zeiten von niedrigen Bahn- und Flugpreisen ist ein Auto keine exklusive Voraussetzung mehr für die Unabhängigkeit.

achim hat geschrieben: ↑

Mo 30. Aug 2021, 17:02

Was sich mit zunehmendem Alter ändern wird.

Richtig. Und da wird man gemütlich innerorts zum Arzt oder Bäcker fahren wollen und nicht über die Autobahn weite Strecken zurücklegen. Dafür reicht eben ein 45 km/h Fahrzeug, wofür man einen deutlich günstigen Führerschein braucht.

Dass die Hersteller auf die Jugendlichen als Zielgruppe abgesehen haben, ist verständlich, denn in dieser Gruppe hat erst mal niemand einen Führerschein und da will man sie abholen. Weitere Zielgruppen sind aber auch denkbar, z.B. verwitwete Frauen, die keinen Führerschein gemacht haben, weil der Ehemann ihn hatte und das erschien ihnen genug.

AndyAndy hat geschrieben: ↑

Mo 30. Aug 2021, 19:52

achim hat geschrieben: ↑

Mo 30. Aug 2021, 12:37

Dass es so gut wie niemand macht liegt nicht an den Rahmenbedingungen sondern einfach daran dass keiner mit so was fahren mag.

Interessant, in Deutschland mag keiner mit so was fahren, in Frankreich schon. Warum denn?

Weil man damit nicht "glänzen" kann. So ist er der Deutsche....

RaWe hat geschrieben: ↑

Mo 30. Aug 2021, 20:03

AndyAndy hat geschrieben: ↑

Mo 30. Aug 2021, 19:52

achim hat geschrieben: ↑

Mo 30. Aug 2021, 12:37

Dass es so gut wie niemand macht liegt nicht an den Rahmenbedingungen sondern einfach daran dass keiner mit so was fahren mag.

Interessant, in Deutschland mag keiner mit so was fahren, in Frankreich schon. Warum denn?

Weil man damit nicht "glänzen" kann. So ist er der Deutsche....

Der Deutsche kann aber auf den Glanz verzichten, wenn es ums Sparen und Bequemlichkeit geht. Siehe unsere Architektur und den deutschen Kleidungsstil.

AndyAndy hat geschrieben: ↑

Mo 30. Aug 2021, 20:04

RaWe hat geschrieben: ↑

Mo 30. Aug 2021, 20:03

AndyAndy hat geschrieben: ↑

Mo 30. Aug 2021, 19:52

achim hat geschrieben: ↑

Mo 30. Aug 2021, 12:37

Dass es so gut wie niemand macht liegt nicht an den Rahmenbedingungen sondern einfach daran dass keiner mit so was fahren mag.

Interessant, in Deutschland mag keiner mit so was fahren, in Frankreich schon. Warum denn?

Weil man damit nicht "glänzen" kann. So ist er der Deutsche....

Der Deutsche kann aber auf den Glanz verzichten, wenn es ums Sparen und Bequemlichkeit geht. Siehe unsere Architektur und den deutschen Kleidungsstil.

Tja, da habe ich wohl andere Lebenserfahrungen gesammelt. Aber sei es drum, man wird sehen....