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TC Max mit Michelin Pilot Street Reifen, anderer Lenker, Griffe, USB Buchse (sehr fest) nachgerüstet. 1300 km.

Bin etwas ratlos und bedanke mich schon jetzt, dass ihr diesen Roman lest. (hoffentlich)

Aus dem Bereich des Vorderrads oder der unteren vorderen Verkleidung tritt im Geschwindigkeitsbereich 25-70 km/h, besonders zwischen 30-55 km/h ein unregelmäßiges knacken und klappern.

Und zwar NUR in diesem Geschwindigkeitsbereich. Unter 25 km/h gar nichts und über 70 km/h nur gelegentliches leises Klicken.

Hört sich ungesund an. In etwa: Knick, Knack ... KLACK ... und ist auch von minimal bis deutlich am Lenker spürbar.
KEIN regelmäßiges Geräusch.

Es ist definitiv, 100%ig NICHT die Bremse, die Bremsscheibe, Bremsklötze oder deren Andruckblech.
Auch bei leicht gezogener Bremse, oder beim Runterbremsen treten im o.g. Geschwindigkeitsbereich die Geräusche auf.
Beim Beschleunigen und konstanter Fahrt (ohne Bremse natürlich) ebenso.

Definitiv NICHT das Radlager. Rad läuft frei. KEINE Geräusche beim Schieben oder bei Schrittgeschwindigkeit.

Lenkkopflager ist auch fest und spielfrei. Kein Knacken bei plötzlichem, ruckartigen Bremsen beim Schieben oder Schrittgeschwindigkeit.

Ich hab auch vorne KOMPLETT die Verkleidung(en) abgenommen und dort SÄMTLICHE Kabel oder lose liegenden Stecker fest getaped, kabelgebindert und mit Moosgummi abgeklebt. Auch hinter dem Lenkkopflager.
Erster Verdacht war, dass da ab eben 30 km/h der Fahrtwind irgendwo durchpfeift und ein Kabel oder Stecker gegen Rahmen oder Verkleidung schlägt. Kann ich mittlerweile komplett ausschließen.

Es liegt auch definitiv nichts in der unteren / Bodenverkleidung, was da rumfliegen könnte. Die Wanne hab ich komplett von Sand und Dreck ausgesaugt.

Bremskabel-Drahtbügel-Halterung mit Schrumpfschlauch überzogen.

Dann hatte ich evtl. lose Speichen in Verdacht. Alle fest, Klopfprobe, etwas dunkler klingende Speichen 1/4 Umdrehung fester gezogen.

Aber sowohl Speichen, Bremse und auch Radlager müssten dann ja auch bei Schrittgeschwindigkeit bzw. unter 20 km/h klappern/knacken, wenn ich über unebenen Boden fahre. Dort absolut ruhig.

Dann die ganz banale Idee, dass Rollsplitt, Steinchen etc. vom Vorderrad bzw. dem sehr griffigen Michelin hoch und innen gegen das Schutzblech und die untere Verkleidung geschleudert werden.
Ich hab dann das Schutzblech runter, innen gereinigt und dann dreifach Panzerband reingeklebt. Moosgummi Scheibchen als Unterlegringe zwischen Schutzblech und Gabel gestanzt.
Könnte minimal leiser geworden sein (Wunschdenken oder Gewöhnungseffekt?).
Aber die Symptomatik ist ansonsten gleich geblieben.

Vor ein paar Wochen, schon mit den neuen Reifen hatten wir das Problem überhaupt nicht.
Null. Absolut ruhig.
Das widerspricht dann auch der Rollsplitt-Theorie.

Das ist Klappern ist extrem spontan von einer zum anderen Stunde aufgetreten.
Sohn, kleine 40 km Ausfahrt, alles gut, bei Kumpel 1h abgestellt, danach das Klappern.

"Papa, da klappert doll was am Vorderrad!"
"Was soll denn da klappern, Sohn?"
Kurz geguckt, an Schutzblech und Bremse geklopft, alles fest, damit gefahren ...
GRUSELIG ... von leise Knick-Knack bis deutlich spürbares KNACK ... vorher nix.

Irgendeine IDEE oder hat jemand schon mal ähnliches gehabt und evtl. orten und lösen können?

Ich bin für alle Hinweise von Gremlins über Chemtrails bis "Danke Merkel!" dankbar!
Was übersehe ich?

Wenn es geschwindigkeitsabhängig und im Lenker spürbar ist, tippe ich dennoch auf das Radlager. Dass das Rad im Stand frei dreht und beim Schieben nichts zu merken ist, ist dabei ohne Bedeutung.

Gruß,
Achim

achim hat geschrieben: ↑

Do 4. Feb 2021, 15:31

Wenn es geschwindigkeitsabhängig und im Lenker spürbar ist, tippe ich dennoch auf das Radlager. Dass das Rad im Stand frei dreht und beim Schieben nichts zu merken ist, ist dabei ohne Bedeutung.

Gruß,
Achim

Erstmal vielen Dank für den sehr schnellen Tip.
Ja, es ist erst ab ca. 25 km/h überhaupt zu hören und zu spüren.
zwischen 30-50 km/h am deutlichsten.
Wie gesagt, ist da von leisem Knick-Knack bis zu einem deutlich spürbaren einzelnen KNACK alles mit dabei.

Haben die Rad-Kugellager etwa noch Metallkäfige?
Ich kenne das nur von primitivst Billiglagern beim Skateboard früher. Da konnten sich durch seitlich auftretende Kräfte und Korrosion (Regenfahrten) die Käfige zerlegen und letztlich das Lager blockieren.
Wenn da jetzt irgend ein kleiner Metallschnippel drin rumschwimmt, könnte das die Erklärung sein.
Aber ich hätte da auf ein regelmäßigeres Geräusch getippt.
Werde das definitiv überprüfen! Danke!

Also meines Wissens hat jedes Radialkugellager einen Kugelkäfig. Irgendwie müssen die Kugeln ja im richtigen Abstand gehalten.werden. Käfigfrei kenne ich nur von geteilten Axiallagern die hier aber nicht zum Einsatz kommen da Radlager immer radial belastet werden.

Ich hatte vor Jahrzehnten genau diese Symptomatik bei einer Suzuki GT 250. Da war genau so ein winziger Metallschnipsel die Ursache.

Gruß,
Achim

Also meines Wissens hat jedes Radialkugellager einen Kugelkäfig.

Käfig ja, Metallkäfig eher nein. Moderne, schnelle Lager haben einen Nylonkäfig.


Kenn mich zumindest bei 608 (Skate-) Kugellagern ganz gut aus, da ich früher unter eigener Marke Downhill Skate bearings hab produzieren lassen.
Bild-google mal wefunk longboards!

Ich hatte vor Jahrzehnten genau diese Symptomatik bei einer Suzuki GT 250. Da war genau so ein winziger Metallschnipsel die Ursache.

Ich hatte grad mal das Vorderrad runter. Bremssattel vorher abmontiert und mal vorne aufgebockt.
Das Vorderrrad drehte absolut geräuschfrei.

Überraschung, hatte ich nie genau drauf geachtet: Nicht wie erwartet zwei Kugellager mit Spacer dazwischen, sondern eine lange durchgehende Innenhülse. Die ließ sich auch per Finger frei in der Nabe drehen, ohne dass sich da irgendein Widerstand ertasten ließ. Das Lager hab ich aber jetzt erstmal nicht weiter geöffnet, weil ich mit dieser Bauart nicht vertraut bin.

Was aber komisch war und so bestimmt nicht soll: Die Achse hatte einseitig umlaufend leichte Schleifspuren, bzw. dort war das Metall nicht mehr blank sondern schwärzlich abgeschliffen.

Evtl. ist da ja auch beim Zusammenbau, nach Reifenwechsel, etwas Dreck mit eingeschoben worden.
Jedenfalls alles mal gereinigt, die Außenseiten der Lagerschale, wo die Außenspacer sitzen und den Achsstift gut mit Galli Weißfett abgeschmiert.

Morgen dann (vorsichtig) zur Arbeit und wenn das immer noch nicht weg ist, Motorradwerkstatt. Ich bin mit meinem Latein am Ende.
Der einzelne Metallschnippel im Lager erscheint mir langsam am wahrscheinlichsten.
Alles andere hab ich ja abklären bzw. ausschließen können.
Gabel oder lose Feder innen isses auch nicht, das würde deutlich metallischer klingen.

Termin für Mittwoch zum Lagerwechsel.
Nach Besprechung mit Mechaniker und Erläuterung der Symptomatik auch hier die o.g. Vermutung, Lagerkäfig kaputt.
Ich lass das jetzt nicht nur nachsehen, sodern direkt wechseln auf Qualität vom Yamaha Zulieferer.
Auf Garantieabwicklung und dann wieder ein Lager gleicher Qualität zu warten hab ich so gar keinen Bock.
Vermutlich ist ein Lagerschaden nicht mal von der Garantie gedeckt, oder?

achim hat geschrieben: ↑

Do 4. Feb 2021, 15:31

Wenn es geschwindigkeitsabhängig und im Lenker spürbar ist, tippe ich dennoch auf das Radlager. Dass das Rad im Stand frei dreht und beim Schieben nichts zu merken ist, ist dabei ohne Bedeutung.

Gruß,
Achim

Nochmals vielen Dank, Achim!
- Ja, es war das Radlager.
- Ein Lager lief hakelig bis regelrecht blockiert, je nach Kugelstellung, wenn man per Hand drehte.
- Tatsächlich Metallkäfig, hätte ich nicht gedacht.
- Vorderrad, Speichenspannung, alles 1A
- Urteil: Mangelhaftes und meiner Meinung nach auch minderwertiges Lager. Sowas hatte man in den 70ern und 80ern in Skateboardrollen. Jedes 1€ Skatelager hat heute einen Nylonkäfig. Für 2€ gibt's dann vernünftigen Stahl, perfekte Toleranzen und spezielles druckstabiles Lageröl statt Fett.

Nun wieder herrlich ruhiger Lauf, keinerlei Klappergeräusche und Schläge mehr. Wir haben jetzt vermutlich die am konsequentesten Kabelbinder-festgezurrte, Isolierband-abgeklebte und Moosgummi-gedämpfte TC Max.
Wenn ich da außer dem Riemensurren jemals wieder was höre, dann flipp ich aus. Aber sowas von!!!11

Ich würde das nicht an dem Metallkäfig festmachen. In den 70ern und 80ern hatten alle Lager Metallkäfige und es kam gaaaaanz selten vor dass die japanischen Lager mal kaputt gingen.
Wenn ich ehrlich bin und im nachhinein betrachtet haben wir als überengagierte Jungspunde mehr kaputtrepariert als instand gesetzt.
Lager werden in erster Linie durch schlampige Montage defekt.
Es reichen schon minimale Kräfte die auf den Innenring einwirken dass das Lager einen Treffer bekommt und vorzeitig ausfällt.

Gruß,
Achim