Selbstversuch im „Extrem-Rekuperiering“ ;)

Soconaut
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Selbstversuch im „Extrem-Rekuperiering“ ;)

Beitrag von Soconaut »

Hallo zusammen,
wie schon mal erwähnt, hab ich weder das Equipment noch den Elektrosachverstand, um (wie zB Vlong) Messungen und Analysen durchzuführen. Deshalb hab ich mich dem Thema Rekuperation heute mal ganz simpel experimentell gewidmet…

Versuchsaufbau: Ich bin exakt dieselbe Strecke gefahren, die ich sonst mehrfach wöchentlich zurücklege. Die Gesamtstrecke betrug also dieselben 32km (hin/rück je 16km) wie üblich, bei gleicher Zuladung (Fahrergewicht 91kg) sowie identischer Topografie und Verkehrsführung (Ampeln, Limits usw.). Einzige Änderung: ich habe rekuperiert, was das Zeug hält! ;-)

Nach der oft geposteten Faustregel „1km=2%“ wäre ein Verbrauch von ungefähr 64% der Ladung zu erwarten, bei Start mit durchgeladenem (Einzel-)Akku also ein Endstand von 36%. Allerdings fahre ich auch sonst schon relativ entspannt und löse gelegentlich die Reku aus, zB beim Zurollen auf rote Ampeln. Deshalb liegt mein üblicher Verbrauchswert auf der Strecke ziemlich exakt bei bei 50% - mal 1% mehr, mal 1% weniger, je nach Verkehrslage, Außentemperatur usw. Erwartbarer Endstand folglich: 49-51%.

Heute hab ich also den ruhigen Sonntagsverkehr und mein eigenes Zeitpolster genutzt, um bei jeder halbwegs passenden Gelegenheit den rechten Griff loszulassen und dann wieder leicht anzuziehen („erzwungene Reku“): beim Anrollen auf Ampeln oder Vorfahrtsschilder sowieso, aber auch bei jedem kleinen Gefälle oder sogar auf gerader Strecke, wenn kein Verkehr hinter mir war (Loslassen bei Vmax, Rekuperieren bis ca. 30km/h, dann wieder anziehen auf Vmax, Loslassen usw.)

Ergebnis: Nach 32km Fahrt kam ich mit einem Akkustand von 58%(!!) wieder zuhause an, habe also statt der üblichen 50% nur 42% verbraucht. Das sind im Vergleich zu meinem „basisrekuperierenden“ Fahrstil stolze 16% Einsparung, im Vergleich zur „Faustregel“ sogar sagenhafte 50%!

Fazit: Ich nehme hiermit alles zurück, was ich bisher über die beworbenen „bis zu 10%“ Rekuperation vermutet habe (dass sie wohl nur unter hypothetischen Idealbedingungen bzgl. Fahrergewicht, Aerodynamik usw. zu schaffen sind). Im Gegenteil, bei entsprechend optimiertem Fahrstil ist da mMn noch deutlich „Luft nach oben“ – auf der Rückfahrt war ich zum Beispiel längst nicht mehr so konsequent wie auf dem Hinweg.

Frage: Hat irgendwer Zeit und Nerv, das Experiment bei Gelegenheit mal nachzustellen? Ich fände es sehr spannend zu gucken, ob sich das Ergebnis reproduzieren lässt!

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VLong
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Re: Selbstversuch im „Extrem-Rekuperiering“ ;)

Beitrag von VLong »

Um das Expriment ein bischen genauer zu erfragen...
Benutzt Du bei den "normal" Fahrten oft deine Bremse?
Bist die beim Experiment langsamer gefahren als sonst?

Soconaut
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Re: Selbstversuch im „Extrem-Rekuperiering“ ;)

Beitrag von Soconaut »

VLong hat geschrieben:
So 28. Jul 2019, 14:23
Benutzt Du bei den "normal" Fahrten oft deine Bremse?
Die "Normalstrecke" teilt sich in 2 Abschnitte: die ersten 11km (ca.2/3) sind ländlich und können überwiegend runtergespult werden, da fallen mir auf Anhieb nur 4-5 Stellen ein, an denen ich regelmäßig bremse. Die letzten 5km (ca.1/3) sind typischer Stadtverkehr mit Ampeln, Stop&Go und entsprechend vielen (kleinen) Bremsmanövern.
VLong hat geschrieben:
So 28. Jul 2019, 14:23
Bist die beim Experiment langsamer gefahren als sonst?
Nicht in dem Sinne, dass ich geringere Fahrgeschwindigkeiten oder -stufen gewählt hätte. Aber durch das viele "aktive" Rekuperieren (und damit verbundenes Ausrollen) hatte ich natürlich eine geringere Durchschittsgeschwindigkeit, als wenn ich wie üblich einfach "durchgestromt" wäre. Pro Strecke (hin bzw rück) waren das in Summe dann vielleicht 5min mehr, also 30-35 statt 25-30min.

So oder so: ein ziemlicher Zugewinn, scheint mir - oder?

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Re: Selbstversuch im „Extrem-Rekuperiering“ ;)

Beitrag von felixyz »

Meine Beobachtung auf meiner täglichen Strecke (rot - Verbrauch, grün - Rekuperation)

In die andere Richtung ist es ähnlich, 0% Energierückgewinnung beim Ausrollen, das Ladesymbol blinkt dabei die ganze Zeit.

Möchte ich weniger verbrauchen, schalte ich in Stufe 2 beim Berg erklimmen, so verbrauche ich 20% statt 25%, das sind dann 20% "Ersparnis" auf diesem Abschnitt, mit freiem Kopf, dauert 5 Minuten länger ungefähr ;-)

Das Turboloch in der Stadt reist ständig mit, SW 2.Halbjahr2018
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Soconaut
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Re: Selbstversuch im „Extrem-Rekuperiering“ ;)

Beitrag von Soconaut »

felixyz hat geschrieben:
So 28. Jul 2019, 15:35
Meine Beobachtung auf meiner täglichen Strecke (rot - Verbrauch, grün - Rekuperation)
Hi felixyz,
irgendwas an Deiner Grafik versteh ich noch nicht ganz. Wenn Du nur die ersten 6-7km "verbrauchst" und anschließend rund 14-15km (more or less) rekuperierst, also rollen lässt, ohne Gas/Strom zu geben -- dann kannst Du doch nie und nimmer auf die angegebene Durchschnittsgeschwindigkeit von >40km/h kommen. Selbst wenn die Reku bei Dir komplett dysfunktional wäre und somit die Bremswirkung wegfällt. Ich würde sogar sagen: selbst wenn Du entdrosselt fährst (was Du ja, wie Du sagst, nicht tust).

24 km in nur 36 min mit gedrosselter Soco und durchgängig blinkendem Ladesymbol? Mindestens einen Parameter davon kann ich mir nicht erklären... :o *kratzamkopf*

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Re: Selbstversuch im „Extrem-Rekuperiering“ ;)

Beitrag von felixyz »

Soconaut hat geschrieben:
So 28. Jul 2019, 16:03
felixyz hat geschrieben:
So 28. Jul 2019, 15:35
Meine Beobachtung auf meiner täglichen Strecke (rot - Verbrauch, grün - Rekuperation)
Hi felixyz,
irgendwas an Deiner Grafik versteh ich noch nicht ganz. Wenn Du nur die ersten 6-7km "verbrauchst" und anschließend rund 14-15km (more or less) rekuperierst, also rollen lässt, ohne Gas/Strom zu geben -- dann kannst Du doch nie und nimmer auf die angegebene Durchschnittsgeschwindigkeit von >40km/h kommen. Selbst wenn die Reku bei Dir komplett dysfunktional wäre und somit die Bremswirkung wegfällt. Ich würde sogar sagen: selbst wenn Du entdrosselt fährst (was Du ja, wie Du sagst, nicht tust).

24 km in nur 36 min mit gedrosselter Soco und durchgängig blinkendem Ladesymbol? Mindestens einen Parameter davon kann ich mir nicht erklären... :o *kratzamkopf*
bergab fahre ich mit bis zu 80 km/h, die Strecke mit dem grünen Pfeil ist ca. 5 km lang, ja, gedrosselt (unter Eides statt)
Zuletzt geändert von felixyz am So 28. Jul 2019, 16:44, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Selbstversuch im „Extrem-Rekuperiering“ ;)

Beitrag von felixyz »

Die komoot-App misst reine Zeit in Bewegung (Netto-Fahrtzeit), sobald man anhält, stoppt die Uhr, könnte noch an 3 Ampeln stehen geblieben sein, wer weiß, weil meistens bin ich ca. 50 Minuten unterwegs (Brutto)

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Re: Selbstversuch im „Extrem-Rekuperiering“ ;)

Beitrag von felixyz »

Soconaut, bremst deine Soco beim bergab Fahren etwa von allein (mit dem Motor)? Meine hat das nie getan, ist dort etwas defekt, was meinst du?.. :idea: :?:

Soconaut
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Re: Selbstversuch im „Extrem-Rekuperiering“ ;)

Beitrag von Soconaut »

Du meinst, Du erreichst 80km/h auf einer Strecke mit nur 6% Gefälle (ca. 300Hm auf 5000m)? Sogar ohne "Zustromen", also rollend/rekuperierend? Im Ernst? Das würd ich zu gern sehen, ich meinesteils werd das in meinem irdischen Dasein wohl nicht mehr schaffen...….. :lol:
Aber selbst wenn: Du hast ja nicht sofort 80 Sachen drauf, sobald Du nach 7km über die Kuppe kommst, sondern musst sie Dir erst "errollen". Somit brauchst Du für die 5km also gut 5-6 Minuten. Dann bleiben für die übrigen 19,4km noch 30-31min "Netto-Fahrzeit", also ein Schnitt von 38-39km/h. Dabei geht lt. Grafik über die Hälfte (etwa 10km) bergauf - gedrosselt, nota bene… also wenn ich es wäre, würd ich diesen Eid jeden Morgen vor dem Spiegel üben. 8-) Nix für ungut! (Außerdem war ich immer nur gut in Mathe, nicht in Physik, also hab ich bestimmt nen physikalischen Denkfehler.)

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Re: Selbstversuch im „Extrem-Rekuperiering“ ;)

Beitrag von Soconaut »

felixyz hat geschrieben:
So 28. Jul 2019, 17:12
Soconaut, bremst deine Soco beim bergab Fahren etwa von allein (mit dem Motor)? Meine hat das nie getan, ist dort etwas defekt, was meinst du?.. :idea: :?:
Das hab ich mich auch grad gefragt: ob einfach Deine Reku nicht funzt. Denn, JA, die Motorbremse ist vorhanden! Allerdings "schleicht" sie sich langsam rein, so dass man nicht sofort merkt, dass sie zugreift. (Anders als bei meinem Speedbike, wo ich sie deaktiviert habe, weil sie sich jedes Mal mit nervigem Bremsruck zuschaltet...) Aber bei dem Abhang direkt am Haus sehe ich deutlich an der Endgeschwindigkeit, ob ich nur rollen lasse oder die Reku aktiviere (ca. 25km/h mit Reku, >30km/h ohne).

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