Elektroroller-Forum.de

Hallo Rollerfreunde,
mein Akku ist noch ziemlich neu, es wurden erst 400 Kilometer mit der Super Soco Cux gefahren. Bei den letzten beiden Ladungen, hat das Ladegerät zwar bis zum Schluss geladen (schaltete dann ab), dennoch wurde am Roller nur jeweils 94 und dann 95 % angezeigt. Kann das schon mal vorkommen, das es nicht bis 100 % geht, oder muss ich mir da nun schon meine Gedanken machen?

Grüsse,
Axel

Hallo,

wenn das Fahrzeug wenig genutzt wird, kann das vorkommen. Das würde ich die kommeden warmen Sommertage mal beobachten, ob es sich wieder gibt, wenn wieder häufiger gefahren und geladen wird (bevor man sich mit seinen Sorgen an den Händler wendet). Machmal hilft es auch das Ladegerät (obwohl voll angezeigt wird) noch eine Zeit am Akku zu lassen, weil ggf noch ein kleiner Balancierungsstrom fließt um Zellunterschiede auszugleichen, die sonst gleichmäßiges Laden behindern. Ich weiß allerdings nicht, ob das bei SOCO auch so ist (bzw, auch nach erster Abschaltung noch passiert)

Viele Grüße
Didi

Bei der TC Max ist das originale Ladegerät mehr als schlecht. Anstatt eine CV Kurve zu machen wird die Ladung am Ende schlagartig heruntergesetzt an gewissem Punkt und ja, dort lädt er auch noch ein wenig mit grüner Anzeige.
Ob das bei den anderen Socos auch so ist weiß ich leider nicht. Mir war der Tausch des Laders jedoch in Sachen Akkupflege sehr wichtig, Reichweite hat sich auch etwas erhöht, wenn auch minimal.

Moin Moin,

ich würde hier auch gern mal ein Phänomen bei meinem Akku vorgestellten. Evtl. kann mir hier ja jemand das Phänomen erklären?

Also ich habe einen Yadea G5 Roller
mit einem 60V bei 32Ah Akku.
Sollten demnach so bummelige 1,92 kWh haben.
Mein Roller ist BJ 04/2020, EZ 07/2020 und hat nun 1.832 km auf der Uhr.
Rechnerisch ergeben sich daraus ca. 36 Vollladezyklen (100%-0% =50-55 km). Wobei ich schaue, dass ich möglichst immer zwischen 20%-80% bleibe. Also nicht immer auf 0% leerfahre und auch nicht immer auf 100% volllade.

Vor 4 Ladungen (ca.1.650 km) habe ich den Akku tatsächlich mal auf 0% leehrgefahren, da ich einen Umweg fahren musste. Ich hatte selber die Geschwindigkeit ab 30% auf 35-40 km/h per Gasgriff reduziert, um möglichst noch nach Hause zu kommen. Habe es auch ohne Liegenbleiben oder Zwangsabschaltung des Rollers (BMS) geschafft.
Der Yadea G5 drosseln auch bei unter 5% Akku nicht die Höchstgeschwindigkeit (Vmax 49 km/h)! Er ist gefühlt nicht mehr ganz so spritzig im Anzug, aber auch dass ist kaum spürbar. Ja, dieses Verhalten ist normal und bei allen Yadea G5 so vorhanden. NIUs Drosseln automatisch bei 15% oder weniger, die Yadea-Roller nicht!

Nun mein aktuelles Phänomen

Bisher hat der Akku, wenn von 0% auf 100% geladen wurde, 1,89 kWh aus der Steckdose gezogen. Ich habe bei allen Aufladungen immer ein Leistungsmessgerät dazwischen. Die Ladedauer lag dann immer bei ca. 8 Std.

Seit dem o.g. auf 0%-Fahren bzw. Vollladezyklus danach, zieht der Ladevorgang nur noch 1,71 kWh auf der Primäreseite des Ladegerätes aus der Steckdose
Ich habe daraufhin 3 weitere (fast-) Vollladezyklen durchgeführt
(8%-100% , 6%-100% , 10%-100%).
Und jedes mal, unter Berücksichtigung der Restkapazität, ca 1,71 kWh statt der anfänglichen 1,89 kWh.
Auch die Ladezeiten haben sich von ca. 8 Std auf gut 7-7,25 Std. reduziert!
Der Roller zeigt auch weiterhin im Tacho 100% nach einem Vollladezyklus an und die mögliche Reichweite von 50-55 km pro Vollladung hat sich auch nicht verschlechtert!

ABER wieso jetzt nur noch 1.71 kWh
Hat sich bei der 0%-Fahrt das BMS evtl. anders kalibriert oder ist womöglich doch eine Zelle defekt (gegangen)?

Hat dafür evtl. jemand von euch eine Idee oder Theorie


PS: mein Roller steht ganzjährig bei ca. 10-15 Grad in einer Garage und der Akku hat noch keinen Frost kennengelernt (wird immer aus dem Roller genommen und stets entweder im Gästezimmer oder auf Arbeit im Büro.) Im Dezember und Januar wurde der Akku bei 50% (3-2 grüne LEDs) gelagert, als keine Roller-Wetter war!


Mein Ladeaufbau seit Anbeginn des eRollers G5 im Gästezimmer:
Meine Lade- und Reichweitentabelle anhand von den ersten 12 Ladezyklen:
Akkuanzeige 5 LEDs (rot/grün/grün/grün/grün):

Mit Idee oder theorie eher schlecht - sorry, aber viel Erfolg

Beantec hat geschrieben: ↑

Sa 7. Aug 2021, 19:34

Mit Idee oder theorie eher schlecht - sorry, aber viel Erfolg

... danke!

Ja, das ist das mit dem realen Ladestand vs. dem was der Hersteller vorgibt. Statt 0 bis 100% mit einer niedrigen Cut-Off Spannung (wie bei NIU) schaltet Yadea bei einer höheren Spannung ab und skaliert von da von 0% bis 100%. Das heißt, damit es so aussieht als würde der Akku die volle Kapazität nutzen und erst kurz vor „0“ abschaltet, verarscht NIU seine Kunden nicht so sehr, nutzt eine niedrigere Cut-Off Spannung, und schützt den Akku vor einer Tiefentladung, indem der Entnahmestrom beim Fahren auf die Fahrstufe 1 gedrosselt wird.

Auch NIU nutzt nicht die volle Kapazität, die sich aus den Herstellerdatenblatt ergibt, geht aber durch die Drosselung näher an die mögliche untere Grenze. Bei Yadea wird man halt mehr verarscht, indem Fahrer denkt, er fährt den Roller bis „0“ womöglich schnell bis zur Letzt, schaltet aber halt keine „Reserve“ (vielleicht besser „Schleichreserve“ genannt) wie bei NIU frei und Du hast Yadea jetzt dabei rechnerisch erwischt.

Der Akku wird voll sein, das sollte man anhand der Ladeendspannung abschätzen können. Nur wenn die nicht erreicht wird würde ich von einem Akkudeekt ausgehen. Yadea reitzt wohl zum Akkuschutz den Akku nicht so weit aus wie NIU. Das macht NIU in China anfangs auch nicht, so kann man den NIU 60V 29Ah Panasonic Akku mit einem Chinesischen Ladegerät nicht ganz vollladen, weil die nur bis zu einer Ladeendspannung von max. 69,7V (4,1V pro Zelle) laden. Ausserhalb Chinas wurde die Ladeendspannung auf 4,2V pro Zelle (71,4V) festgelegt, was sehr nahe am (theoretischen) Maximum ist. Man konnte schon einiege Erfahrung sammeln (NIU ist seit 2014 auf dem Chinesischen Markt, International seit 2016) und man vertraut den Panasonic Akkuzellen, die in China nur als teure Option später auf den Markt kamen, dort nutzen sie primär EVE Zellen, die es inzwischen auch nach Europa geschafft haben.

So wie es in dem Beispiel eine maximale Spannungsgrenze gibt, gibt es auch eine Minimale (Cut-Off) und die wird bei Yadea wohl höher sein als bei NIU um vor für den Akku gefährlichen Tiefentladungen zu schützen. NIU schaltet knapp unter 3V je Zelle ab (bzw. setzt dort die „0%“ Grenze in der Ladestandsanzeige, Yadea wird wohl eine höhere Spannung wählen - wenn sie Schnellfahren bis zum Schluß erlauben wohl bis um 3,2V oder 3,1V je Zelle (da kommt dann ein „Leistungsknick“ in den Entladekurven der Zellen, je nach Hersteller und Substrat etwas eher oder etwas später) so das Yadea wohl in dem Spannungsbereich die „0%“ Grenze setzt. Die Hersteller geben üblicherweise eine Grenze von um 2,7 bis 2,8V in ihren Datenblättern für ihre „Leer“berechnungen ein und wenn Lade- und Entladestrom begrenzt wird könnte man die auch im Prinzip nutzen, dann hätte man aber keine Sicherheitsreserve mehr, bei niedrigen Temperaturen oder wenn der Kunde nicht direkt wieder ausflädt und so der Akku tiefentladen werden könnte. Die „Bschei$$erei“ dient also der Langlebigkeit des Akkus und beugt bis zu einem gewissen Grad den „DAU“ (Dümmst anzunehmenden User) vor, der ggf. nicht bei erreichen der 0% Grenze den Akku gleich wieder auflädt. Auch der NIU Akku wird nicht die vom Hersteller vorgegebene (theoretische) Kapazität ausreizen, durch die Herabsetzung deer Fahrstroms bei 20 bis 10% Ladestand (je nach Modell und Firmware), nutzt er diese wahrscheinlich weiter aus als Yadea, die dafür bis zu 0% durchgehend mit Maximalgeschwindigkeit fahren können (zum Schluß wahrscheinlich mit weniger Beschleunigung - das würde ins Gesamtbild passen).

chrispiac hat geschrieben: ↑

So 8. Aug 2021, 23:56

Die „Bschei$$erei“ dient also der Langlebigkeit des Akkus und beugt bis zu einem gewissen Grad den „DAU“ (Dümmst anzunehmenden User) vor.....

Yadea ... (zum Schluß wahrscheinlich mit weniger Beschleunigung - das würde ins Gesamtbild passen).

Erstmal vielen Dank für die super Erklärung und Einschätzung bzgl. meines Yadea-Akkus.

Ja, der Yadea G5 fährt bis weit unter 0% mit fast gleichbleibender Geschwindigkeit von um die 46 km/h weiter, nur die Beschleunigung wird ab 5% langsam und ab 0% spürbar träger.

Ich vermeide tunlichst unter 20% zu kommen - muss den Akku ja nicht absichtlich stressen! Zumal mein Fahrprofil dies gar nicht nötig macht.

Nach nun 230 km mit den letzten sechs "100%-Aufladungen" von jeweils um die 35-40%, hat der Akku sich scheinbar wieder etwas anderes/besser Kalibriert. Auch die Zeit ab 100% Vollladung (alle Akku-LEDs leuchten) bis zur automatischen Lade-Abschaltung hat sich auf ca. 10 Minuten verkürzt.
Nun komme ich rechnerisch wieder auf um die 1,89 kWh pro Vollladezyklus.
Auch der Energieverbrauch pro 5 km (meine einfache Pendelnstrecke) hat sich auf 8,8% Akkukapazität pro 5 km verbessert, was eine theoretische Reichweite von 57km ergibt.

Ich bin mit meinem Yadea G5 nach nun gut 2100 km sehr zufrieden. Er ist jetzt genau 12 Monate alt (07/2020) und es gab noch keine Beanstandungen oder Reparaturen...

Mein alter VerbrennerRoller war dagegen eine echte Diva