Probleme mit Leistungsabgabe unter 60% Akkufüllung

[Peaceful Warrior]

Hallo zusammen,

hab etwas rumgewühlt im Forum, aber nichts wirklich Passendes gefunden.

Seit gut 1 1/2 Jahren habe ich eine Eva Ribelle RS, also mit dem neuen Motor. und seit einem Jahr habe ich, erst sporadisch, dann immer häufiger, Probleme mit der Leistungsabgabe.
Wenn der Akkustand unter 60-65% fällt, geht es irgendwann los, daß sie nicht mehr richtig beschleunigt. Dumm beim Überholen, wenn sie plötzlich bei 110km/h hängen bleibt. 140km/h ist auch so eine Marke. Wie bei einem alten Vergasermopped, wo der Vergaser verdreckt ist, ruckelt se dann rum. Ab und zu geht es nach etlichen Sekunden dann weiter, oft fahre ich frustriert wieder Richtung Heimat.

Es passiert jetzt eigentlich immer, die Frage ist nur, wann genau. Mal bei 60%, mal erst bei 40%, mal läuft sie nach dem Abstellen bei der nächsten Fahrt auch wieder 10-20 km normal. Und es ist keine Frage der Überhitzung...

Kann ja nicht sein, daß das ein Einzelfehler ist.

Mopped steht jetzt seit 6 Wochen beim Händler, und heut bekommt er Besuch aus Italien. Bin gespannt, was da rauskommt.

Mich würd nur interessieren, ob es mehr Leute mit dieser Erfahrung gibt.

PW

PS: hab auch hier gelesen, daß es Probleme wegen einer "unsensiblen" Federung hinten gibt. Da kann ich nur sagen, ein halbes Bar weniger hinten, und es ist ein anderes Bike, mit dem man auch richtig Kurven räubern kann...

[most]

Moin - da ist mir nix in deinem beschriebenen Ausmaß bekannt.
Meine Ribelle und auch jetzt die Experia ziehen beide nicht sauber hoch bis 180/200, da gibt es tatsächlich kleinste Leistungslöcher. Aber wirklich FERNAB davon, dass es beim Überholen gefährlich werden könnte. Hatte ich nie angezeigt, da für mich unterhalb der „Relevanz-Schwelle“.
Hat übrigens auch Jens Kuck bei seinem Test der Experia bemängelt…

[Peaceful Warrior]

Hi, es war ein Serienfehler...

Angeblich ein ganzer Batch von Batterien betroffen. Die im Inneren verbauten Brücken zwischen den Zellen waren zu weich und haben sich mit der Zeit gesetzt. Zu wenig Saft, der dann bereitgestellt werden konnte, weil im Inneren die Brücken sich bewegen konnten, und es kam zu diesen seltsamen Aussetzern. Neue Brücken aus Edelstahl (der Kollege aus Modena hatte sie schon im Handgepäck dabei) haben das Problem beseitigt, bis vor 3 Wochen dauerhaft.

Nu sagt sie gar nix mehr, reagiert weder auf Schlüssel noch auf Ladekabel. Auch hier vermute ich wieder einen Serienfehler in Batterienähe. Leider ist mein Mechaniker, der auch damals schon nicht mit Schulterzucken reagiert hat, sondern Energica gegenüber hartnäckig blieb, derzeit im Urlaub. für mich entweder die Steuerelektronik selbst oder ein kleines Vorschaltgerät, welches den Speicher überhaupt frei gibt. einziger "Warnhinweis", wenn es denn einer war, vorher: das Ballancing hat immer früher eingesetzt, das letzte schon bei 94% Ladezustand.

[MEroller]

"Brücken zwischen den Zellen" und "Edelstahl" passen irgendwie nicht zusammen.
Erstere nennt man Zellverbinder, und sollten aufgrund guter Stromleitung aus Silber (zu teuer...), Kupfer oder Aluminium sein. Edelstahl wäre hier vollkommen fehl am Platz! Häufig wird das Kupfer auch verzinnt oder vernickelt, was es dann ähnlich Edelstahl aussehen lässt.

Wenn es ums mechanische Zusammenhalten von Zellen geht, da könnte Edelstahl tatsächlich um Einsatz kommen, aber das sollte mit elektrischen Ausfällen nichts zu tun haben.

Du scheinst wirklich eine "Montags"-Ribelle zu haben, wirklich schade, dass das ausgerechnet im Sommer passiert

[most]

In der Tat is es bekannt, dass es ein Problem mit den Zellverbindern gibt. Es äußert sich so, dass das Drehmoment bei Nachkontrolle dann erheblich zu gering ist. Dazu wurden die Zellverbinder dann auch mal konstruktiv geändert. Leider weiß ich nicht, ob das nur die Ribelle/SS9/Ego-Plattform betrifft, oder auch die Experia.

Bei meiner Experia hatte ich bei Kilometer 1.500 im Frühjahr 2023 einen Totalaussetzer während der Fahrt (Landstraße, gleichmäßiges Fahren bei um die 90km/h). Fehler U0112 "Lost Communication with Battery Energy Control Module". In der Folge wurde der Akku komplett getauscht. Was ich mitbekommen habe, ist, dass die dazu extra aus Modena angereisten Techniker das Problem eigentlich „durch Nachziehen von Verbindungen im Akku“ hätten vor Ort lösen können, da sie aber nicht wußten, ob das nicht ganz unten im Modul ist und meine Werkstatt halt nicht die Bedingungen bietet, um den Akku zu zerlegen, haben sie einfach getauscht. Das klingt ziemlich eindeutig auch nach Zellverbindern, aber mein Werkststattmeister konnte es nicht mit Bestimmtheit sagen.