Hallo!
Frage an die Experten:
Da eines meiner Hobby´s mit dem Modellbau zu tun hat, hätte ich einige 4s und auch ein einige 6s Akkus inkl. notwendiger Ladelelektronik zu hause rum liegen.
Nun ist mir die Idee gekommen, entweder aus 4 x 4s (=16s) oder aus 3 x 6s (=18s) einen "Notfall-Akku" als Reserve für das "Handschuhfach" zusammen zu stecken.
Ich müsste dann eigentlich nur noch einen "Akku-Stecker" kaufen, die 3 oder 4 Akkus in Serie Stecken und das wärs.
Die Akkus würde ich noch jeweils mit einem Lipo-Wächter ausstatten, damit sie nicht zu tief entladen werden.
Die Fragen die sich nun stellen:
1) Was macht die Soco, wenn sie keinen Kommunikation zum Akku hat, aber Spannung vom Akku da ist (und diese auch passt)? Lässt sie sich so fahren?
2) Was macht die Soco, wenn knapp 74 Volt anliegen (18s auf 4,1V geladen)? Der original-Akku hat ja weniger Spannung?
3) Was macht die Soco, wenn die Spannung unter 53V fällt (16s auf 3,3V entladen)? Schalter der Controller unter einer bestimmten Spannung aus?
Danke für die Infos!
sg
Andi
Notfall Akku für TS
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Re: Notfall Akku für TS
Hallo,
der originale Lithium-Ionen-Akku der TS wird bis knapp 70 Volt aufgeladen, was bei 17s dann 4,1 Volt je Zelle entspricht.
Leer wäre der originale Akku spätestens bei 3,0Volt je Zelle = 51Volt (Abschaltung BMS). Vermutlich wird aber schon bei höherer Spannungslage nach und nach abgeregelt.
Beim Anstecken eines Hilfs-Akkus (zusätzlich zum Haupt-Akku) sollte dessen Spannungslage keine großen Unterschiede zum Haupt-Akku haben, damit keine hohen Ausgleichsströme fließen. Das ist nicht ungefährlich.
Würde man voll an voll anschließen wäre dass eigentlich nur mit einem 17s LiPo möglich, der in der Volladespannung ja nur unwesentlich höher liegt.
Würde ein 16s Lipo voll ( 67-68 Volt) an einen halbleeren Original-Akku angeschlossen, wäre die Spannungsdifferenz um 5 Volt und der Anfangsstrom immens. Das würde ich nicht empfehlen.
Wird der originale Akku (bei leer) vom Fahrzeug abgesteckt und nur der LiPo-Hilfsakku angeschlossen, wirst Du vermutlich Glück haben und die Fuhre läuft noch; - aber ohne Akku-Anzeige. Der LiPo (egal ob 16s, 17s oder 18s) müsste aber für 50 Ampere Dauerstrom fähig sein. Die Tolleranzobergrenze der Spannung von den üblichen China-Controllern liegt bei 25-30% der Nennspannung. So lange der nach der Aufladung ruhende Akku nicht mehr als 75 Volt hat gibt es da in der Regel kein Überspannungsproblem. 18s sind OK. Mein 60Volt-Roller läuft mit 18s Li-Ion super. Unter Last wird die Spannung aber eh unter 70 Volt liegen. 16s sacken möglicherweise dann zu tief ab, wenn volle 40-50 A fließen. Restrisiko bleibt, dass es die TS irrgendwie merkt, wenn kein Original-Akku dran ist und die Funktion verweigert. Bei anderen Fahrzeugen werden aber die dünnen-Stecker-Pins meist nur für Ladezustand-Übertragung und Akku-BMS-"Aufschließ-Funktion" genutzt. (Der Hilfs-Akku muss nach Ende der Fahrt dann aber sofort wieder ab)
Stecker, Buchen und Ladegeräte gibt es hier (dauert aber):
https://de.aliexpress.com/item/10050022 ... 665axvgZ0m
PS: Es ging Dir ja um eine Notfall-Lösung, um im Falle des Falles kein Schieben zu riskieren. Die LiPo-Akkus werden (nach meinen Erfahrungen) jedoch im ständigen Betrieb schnell ruiniert, wenn kein BMS für die komplette Kette drangebaut ist.
Viele Grüße
Didi
der originale Lithium-Ionen-Akku der TS wird bis knapp 70 Volt aufgeladen, was bei 17s dann 4,1 Volt je Zelle entspricht.
Leer wäre der originale Akku spätestens bei 3,0Volt je Zelle = 51Volt (Abschaltung BMS). Vermutlich wird aber schon bei höherer Spannungslage nach und nach abgeregelt.
Beim Anstecken eines Hilfs-Akkus (zusätzlich zum Haupt-Akku) sollte dessen Spannungslage keine großen Unterschiede zum Haupt-Akku haben, damit keine hohen Ausgleichsströme fließen. Das ist nicht ungefährlich.
Würde man voll an voll anschließen wäre dass eigentlich nur mit einem 17s LiPo möglich, der in der Volladespannung ja nur unwesentlich höher liegt.
Würde ein 16s Lipo voll ( 67-68 Volt) an einen halbleeren Original-Akku angeschlossen, wäre die Spannungsdifferenz um 5 Volt und der Anfangsstrom immens. Das würde ich nicht empfehlen.
Wird der originale Akku (bei leer) vom Fahrzeug abgesteckt und nur der LiPo-Hilfsakku angeschlossen, wirst Du vermutlich Glück haben und die Fuhre läuft noch; - aber ohne Akku-Anzeige. Der LiPo (egal ob 16s, 17s oder 18s) müsste aber für 50 Ampere Dauerstrom fähig sein. Die Tolleranzobergrenze der Spannung von den üblichen China-Controllern liegt bei 25-30% der Nennspannung. So lange der nach der Aufladung ruhende Akku nicht mehr als 75 Volt hat gibt es da in der Regel kein Überspannungsproblem. 18s sind OK. Mein 60Volt-Roller läuft mit 18s Li-Ion super. Unter Last wird die Spannung aber eh unter 70 Volt liegen. 16s sacken möglicherweise dann zu tief ab, wenn volle 40-50 A fließen. Restrisiko bleibt, dass es die TS irrgendwie merkt, wenn kein Original-Akku dran ist und die Funktion verweigert. Bei anderen Fahrzeugen werden aber die dünnen-Stecker-Pins meist nur für Ladezustand-Übertragung und Akku-BMS-"Aufschließ-Funktion" genutzt. (Der Hilfs-Akku muss nach Ende der Fahrt dann aber sofort wieder ab)
Stecker, Buchen und Ladegeräte gibt es hier (dauert aber):
https://de.aliexpress.com/item/10050022 ... 665axvgZ0m
PS: Es ging Dir ja um eine Notfall-Lösung, um im Falle des Falles kein Schieben zu riskieren. Die LiPo-Akkus werden (nach meinen Erfahrungen) jedoch im ständigen Betrieb schnell ruiniert, wenn kein BMS für die komplette Kette drangebaut ist.
Viele Grüße
Didi
_______________________________________________________________________________________________________________________Thunder-Fury100/ MASINI Sportivo S (2010, 2011, 2012) 5kW, Innoscooter EM6000L 5kW (2011), ZERO SR/F 17.3 (2023)
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Re: Notfall Akku für TS
Morgen!
Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Und ja, ich wollte den "Notfall-Akku" direkt an das Moped anschließen, wenn der Haupt-Akku aus ist, damit ich nicht schieben muss.
Bei den Akkus handelt es sich um sowas hier (habe ich jeweils in entsprechender Stückzahl zu hause):
6s:
https://www.lindinger.at/de/Flugzeuge/F ... KU/9758935
Der kann problemlos dauerhaft >200A liefern, kurzfristig über 400A,
der 4s kann sogar noch weit mehr ampere (450 dauerhaft, 900A kurzfristig):
https://www.chris-modellsport.at/shop/d ... c-60c.html
Diese Akkus sind extrem spannungsstabil da fällt nicht viel ab, die werden in meinen Modellautos mit bis zu 150 Ampere kurzfristig belastet,
Durchschnittliche Last 50 - 60 Ampere - die sind dann auch nach 7, 8 Minuten leer.
Die Akkus werden mit einem Modellbau Ladegerät geladen, was ein perfektes Balancing macht (ist sozusagen das BMS).
Damit sie nicht zu tief entladen werden, kommt an den Balancer-Stecker ein LiPo - Wächert dran, der Alarm schlägt, sobald eine Zelle unter z.b. 3.3 Volt fällt.
Von der Spannung her würde ich beim 18s auf 75,6 Volt kommen, wenn ich auf 4,2 Volt lade, aber ich kann ja auch nur auf 4,1 Volt aufladen.
Dann sind wir bei 73,8. Der 16s auf 4,2 geladen sind 67,2.
Und ich würde die Akkus sowieso nur voll aufladen und mit nehmen, wenn eine weitere Fahrt geplant ist, wo bei starkem Gegenwind z.b. ev. ein Reichweiten-Problem entstehen könnte.
Also von da her alles save glaube ich.
Die Frage die bleibt ist, ob jemand schon probiert hat, das Moped mit einem Akku ohne Kommunikation zu betreiben?
Aber da fällt mir gerade ein, eigenlich könnt ich ja einfach beim original-Akku den "Kommunikations-Stecker" ziehen.
Wenn das Moped dann fährt, dann wird es sicher klappen - wenn es nicht fährt ist dann halt die Frage, ob das BMS zu macht, weil es keine Kommunikation hat, oder ob das Moped zu macht. Dann bin ich wieder so schlau wie zuvor...
Wäre also schön, wenn jemand sowas schon probiert hätte...
Irgendwie blöd wenn ich die ganzen Stecker bestelle und zusammen-bastle, und es funktioniert dann nicht...
Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Und ja, ich wollte den "Notfall-Akku" direkt an das Moped anschließen, wenn der Haupt-Akku aus ist, damit ich nicht schieben muss.
Bei den Akkus handelt es sich um sowas hier (habe ich jeweils in entsprechender Stückzahl zu hause):
6s:
https://www.lindinger.at/de/Flugzeuge/F ... KU/9758935
Der kann problemlos dauerhaft >200A liefern, kurzfristig über 400A,
der 4s kann sogar noch weit mehr ampere (450 dauerhaft, 900A kurzfristig):
https://www.chris-modellsport.at/shop/d ... c-60c.html
Diese Akkus sind extrem spannungsstabil da fällt nicht viel ab, die werden in meinen Modellautos mit bis zu 150 Ampere kurzfristig belastet,
Durchschnittliche Last 50 - 60 Ampere - die sind dann auch nach 7, 8 Minuten leer.
Die Akkus werden mit einem Modellbau Ladegerät geladen, was ein perfektes Balancing macht (ist sozusagen das BMS).
Damit sie nicht zu tief entladen werden, kommt an den Balancer-Stecker ein LiPo - Wächert dran, der Alarm schlägt, sobald eine Zelle unter z.b. 3.3 Volt fällt.
Von der Spannung her würde ich beim 18s auf 75,6 Volt kommen, wenn ich auf 4,2 Volt lade, aber ich kann ja auch nur auf 4,1 Volt aufladen.
Dann sind wir bei 73,8. Der 16s auf 4,2 geladen sind 67,2.
Und ich würde die Akkus sowieso nur voll aufladen und mit nehmen, wenn eine weitere Fahrt geplant ist, wo bei starkem Gegenwind z.b. ev. ein Reichweiten-Problem entstehen könnte.
Also von da her alles save glaube ich.
Die Frage die bleibt ist, ob jemand schon probiert hat, das Moped mit einem Akku ohne Kommunikation zu betreiben?
Aber da fällt mir gerade ein, eigenlich könnt ich ja einfach beim original-Akku den "Kommunikations-Stecker" ziehen.
Wenn das Moped dann fährt, dann wird es sicher klappen - wenn es nicht fährt ist dann halt die Frage, ob das BMS zu macht, weil es keine Kommunikation hat, oder ob das Moped zu macht. Dann bin ich wieder so schlau wie zuvor...
Wäre also schön, wenn jemand sowas schon probiert hätte...
Irgendwie blöd wenn ich die ganzen Stecker bestelle und zusammen-bastle, und es funktioniert dann nicht...
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Re: Notfall Akku für TS
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Zuletzt geändert von techsoz am Fr 14. Jul 2023, 22:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Notfall Akku für TS
Hallo!
Ich hab die Akkus schon rum liegen, will und werde sie aber weiterhin primär für meine Modellautos benutzen.
Nur für Notfälle würde ich die gerne ohne großen Aufwand zusammen stecken und für Notfälle im Handschuhfach mit führen....
Da ich sowieso schon 2 Original-Akkus besitzte, bringt es nix noch einen 3. zu bauen, den kann ich sowieso nicht mit nehmen.
Aber wenn die Akkus mal kaputt sind; kann man auch in diese Richtung überlegen, die gehäuse weiter zu verwenden.
Da sollten eigentlich günstige Modellbau Akkus mehr als ausreichend sein - man braucht da keine 200 Ampere Entladestrom.
Mit diesem Akku hier (Entladestrom 120A dauerhaft, 240 kurzzeitig):
https://hobbyking.com/de_de/turnigy-hig ... oup_0_desc
Könnte man dann einen 18s 30Ah Akku für 750 Euro (reine Akku-Kosten) bauen.
Aber ich glaub da sind einzel-Zellen günstiger, aber weniger Arbeit wär´s wahrscheinlich und man braucht kein Punktschweißgerät anzuschaffen....
Ach ja, und die Soco fährt anscheinend auch ohne kommunikation mit dem BMS.
Habe grad eben den Akku ab gesteckt, das Ladegerät aber dran gelassen. Somit kann ich die Soco starten.
Dann habe ich sie angehoben und wenn man vorsichtig gas gibt, dann "fährt" sie auch - gibt man zu viel gas und das Ladegerät kann die Spannung nicht aufrecht halten, dann blinkt kurz ein Fehler auf (wohl unterspannung), dann läuft sie aber weiter...
Sollte also klappen.....
Ich denke ich werde ein Akku-Anschluß-Kabel bestellen und dann berichten, wie weit ich mit dem "Notfall-Pack" komme...
Ich hab die Akkus schon rum liegen, will und werde sie aber weiterhin primär für meine Modellautos benutzen.
Nur für Notfälle würde ich die gerne ohne großen Aufwand zusammen stecken und für Notfälle im Handschuhfach mit führen....
Da ich sowieso schon 2 Original-Akkus besitzte, bringt es nix noch einen 3. zu bauen, den kann ich sowieso nicht mit nehmen.
Aber wenn die Akkus mal kaputt sind; kann man auch in diese Richtung überlegen, die gehäuse weiter zu verwenden.
Da sollten eigentlich günstige Modellbau Akkus mehr als ausreichend sein - man braucht da keine 200 Ampere Entladestrom.
Mit diesem Akku hier (Entladestrom 120A dauerhaft, 240 kurzzeitig):
https://hobbyking.com/de_de/turnigy-hig ... oup_0_desc
Könnte man dann einen 18s 30Ah Akku für 750 Euro (reine Akku-Kosten) bauen.
Aber ich glaub da sind einzel-Zellen günstiger, aber weniger Arbeit wär´s wahrscheinlich und man braucht kein Punktschweißgerät anzuschaffen....
Ach ja, und die Soco fährt anscheinend auch ohne kommunikation mit dem BMS.
Habe grad eben den Akku ab gesteckt, das Ladegerät aber dran gelassen. Somit kann ich die Soco starten.
Dann habe ich sie angehoben und wenn man vorsichtig gas gibt, dann "fährt" sie auch - gibt man zu viel gas und das Ladegerät kann die Spannung nicht aufrecht halten, dann blinkt kurz ein Fehler auf (wohl unterspannung), dann läuft sie aber weiter...
Sollte also klappen.....
Ich denke ich werde ein Akku-Anschluß-Kabel bestellen und dann berichten, wie weit ich mit dem "Notfall-Pack" komme...
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Re: Notfall Akku für TS
So, nun habe ich tatsächlich das erste mal meinen "Notfall-Akku" gebraucht.
4 x 4s 7000mAh Lipo Akku haben micht (bzw. meine Tochter) bei sparsamer Fahrweise lt. Tacho-Anzeige 15 km bis nach hause gebracht.
Eine Bergfahrt mit Beifahrer hat soviel akku gebraucht, dass sie mit 2% Restakku im eigentlichen Fahrakku keine chance mehr gesehen hat nach hause zu kommen.
Hat sich das Kabel bestellen also voll ausgezahlt, hat nämlich klaglos funkioniert
4 x 4s 7000mAh Lipo Akku haben micht (bzw. meine Tochter) bei sparsamer Fahrweise lt. Tacho-Anzeige 15 km bis nach hause gebracht.
Eine Bergfahrt mit Beifahrer hat soviel akku gebraucht, dass sie mit 2% Restakku im eigentlichen Fahrakku keine chance mehr gesehen hat nach hause zu kommen.
Hat sich das Kabel bestellen also voll ausgezahlt, hat nämlich klaglos funkioniert
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