Dass bei Nabenmotoren ein "Höhenschlag" öfters vorkommen soll, ist mir neu. Was jedoch häufig (auch hier beim E-Odin) vorkommt ist, dass die billigen chinesischen Hinterreifen durch den Transport (niedriger Luftdruck, im Transportrahmen festgezurrt) geschädigt werden und/oder bereits werksseitig einen "Höhenschlag" haben. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
Bei meinem Exemplar lief der Nabenmotor völlig rund (sieht man ja am Felgenrand beim Drehen auf dem Haupt- bzw. Montageständer), die Karkasse vom Billigreifen hatte jedoch solch einen Schlag, dass mir bei ca. 80 km/h die Brille fast von der Nase gerutscht ist. Das hat sich auch nicht wirklich nach mehreren Kilometern Fahrleistung gebessert.
Daher habe ich mir neue Reifen aufziehen lassen.
Generell ist dabei zu beachten, dass für das Reifenaufziehen der komplette Nabenmotor ausgebaut werden muss. Das bedingt beim E-Odin einen Ausbau das Akkus und das Lösen der elektrischen Verbindungen zum Controller, weil man sonst den Motor nicht raus bekommt. Für die "Montageleistung" muss man bei einer Werkstatt, die sich den Reifenwechsel zutraut, schon mal seine 200€ einkalkulieren. Der Preis für neue Reifen kommt dann noch hinzu.
Die "Endgeschwindigkeit" hängt bei Radnabenmotoren weniger von der Motorleistung als von der Spannung ab, mit der der Motor betrieben wird. Die Motoren können bei einer bestimmten Spannung X eine nominale RPM Drehzahl Y. Diese Drehzahl lässt sich nur mit "Tricks" überschreiten. Einer davon ist die viel zitierte Feldabschwächung (field weakening), die manche Controller, wie bspw. auch der im E-Odin verbaute Nanjing/FarDriver Controller unterstützen. Mit "field weakening" kann man bei normalen Radnabenmotoren i.d.R. eine 50% höhere Drehzahl erreichen als die Nenndrehzahl (bei Nominalspannung).
Natürlich muss der Motor bei der max. Geschwindigkeit die er erreichen kann (sei es nun mit oder ohne field weakening) noch genügend Leistung bringen um Luftwiderstand, Rollwiderstand, Beschleunigungswiderstand und Steigungswiderstand effektiv überwinden zu können. Da kommt dann natürlich die Leistung ins Spiel .
Auch gilt es zu bedenken, dass die Außentemperatur einen gewissen Einfluss auf die Endgeschwindigkeit hat, da nämlich die Lithium-Ionen Akkus bei Kälte nur ungern große Ströme abgeben.
Bei ca. 5°C bin ich vor 2 Wochen gerade mal so auf 85 - 87 km/h gekommen, letzten Mittwoch bei 11°C hab' ich dann sogar die 100km/h geschafft.
Wenn ich den E-Odin mit dem Leichtkraftrad vergleiche, auf dem ich meinen B196 gemacht habe (Yamaha DT 125), dann ist hinsichtlich Endgeschwindigkeit bei meinem Gewicht (ca. 95 kg) kein großer Unterschied zu spüren. Wahrscheinlich läuft der E-Odin aber bei wärmeren Temperaturen sogar einen Tick schneller.
Hinsichtlich Beschleunigung und Fahrverhalten liegt der chinesische E-Odin jedoch ganz klar vor dem japanischen Reiskocher .