TINBOT RS 1

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Motek
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Re: TINBOT RS 1

Beitrag von Motek »

Liebe RS1-Fahrer,

ich liebäugle seit Monaten mit dem Fahrzeug. Ich komme vom Verbrenner und habe einige offene Fragen, die sich über die Datenblätter offenbar nicht klären lassen. Postet mal weiter eure Erfahrungen:

1. wie weit kommt ihr im Sportmodus? Bzw. gibt es neue Erfahrungen zu der Reichweite?
2. Ich kann überhaupt nicht einschätzen, wie die Kiste losgeht (Beschleunigung), aber mein lokaler Händler hat eine Probefahrt auf die Landstraße ausgeschlossen (verständlich, der wollte seine Fahrzeuge nicht zu Vorführmodellen mit Preisabschlag machen, zumal ich frühestens im Sommer 2024 genug Taschengeld zusammen haben werde, ernsthaft zu testen). Nun fahre ich bisher einen Verbrenner mit 1100er Motor und befürchte, im falschen Segment zu suchen. Hat einer von euch Erfahrungen mit einer großen Maschine (500er aufwärts) und ist auf eine 11kw-Elektro umgestiegen [an dieser Stelle habe ich Angst, mich mit dem 1. Post zum Deppen des Forums zu machen :oops: ]? Die Frage geht auch an die Zero-usw-Fahrer?

Vielen Dank! Matthias
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josch91
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Re: TINBOT RS 1

Beitrag von josch91 »

Die Tinbot RS1 ist im Anzug vergleichbar mit einem 250-300ccm Motorrad. Zumindest bis 80-90 km/h.

500ccm und aufwärts gibts es im 11kW Bereich nur die Zero. Die fährt im Anzug den meisten 500ccm Motorrädern mühelos davon.

STW
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Re: TINBOT RS 1

Beitrag von STW »

Eigentlich wäre der ducatodriver (ein Händler, der hier auch im Forum unterwegs ist) für Deine Fragen eine gute Anlaufstelle, da er auch größere Verbrenner fährt. Hilfreich wären für Dich aber auch Vergleichsfahrten auf ähnlich starken Maschinen wie Zero, Alrendo, RGNT, um ein Gefühl für den E-Antrieb zu bekommen, und vielleicht hat ja ein Forist mit entsprechender E-Maschine aus Deiner Gegend ein hilfreiches Herz. Elektro ist dank des Automatikfeelings und dem Drehmoment aus dem Drehzahlkeller heraus schon ein spezielles Fahrgefühl - da knallt auch eine 11KW-Maschine ordentlich rein.

Zur Reichweite (keine eigenen praktischen Erfahrungen mit der RS1, aber eigene Hochrechnungen :D ): mit dem Akku von etwas über 8KWh dürften bei Stadtfahrten 150km drin sein. Landstraße gut 100 - 120km, und wenn man die Kisten auf der Autobahn stumpf bei Vollstrom drischt, dann würde ich das Ende des Akkus zwischen 70-80km sehen, wenn vorher keine temperaturbedingte Drosselung zuschlägt. In kalten Jahreszeiten kann die Reichweite etwas schrumpfen.
Zum "Losgehen" gibt es ein paar YT-Videos zur Tinbot RS1, da schlägt die sich ganz ordentlich aus meiner Sicht - auch wenn eine Zero dank höherer Spitzenleistung mehr Druck machen wird, leider zum höheren Preis.

Bis Sommer 2024 wird hoffentlich noch ein Evolutionssprung bei der Software stattfinden sowie bei einigen technischen Merkwürdigkeiten, und mehr Erfahrungen vorliegen, bislang ist die RS1 ja eher in homöopathischen Dosen in den Verkauf gebracht worden, ist für uns also noch Neuland. In der Preisklasse gibt es derzeit wenig Mitbewerber, die Bonfire ist schwächer motorisiert (hat aber andere Vorzüge und ist definitiv einen Blick wert), alles andere in der Leistungsklasse kostet schon bald das doppelte (Zero, Ovaobike, RGNT), ist dafür aber technisch gegenwärtig m.E. ausgereifter.
RGNT V2 ab 01/23 > 13000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
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Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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MLD_Humi
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Re: TINBOT RS 1

Beitrag von MLD_Humi »

Hallo Matthias,

ich hab meine RS1 gerade nach meinen ersten 1200km eingewintert.
Was die Reichweite angeht:
Ich nutze die RS1 als Pendlerfahrzeug ins Büro und habe ca 20km Arbeitsweg pro Richtung. Davon ca 18km Landstraße oder Autobahn, aber dem Berufsverkehr geschuldet fahr ich im Schnitt zwischen 70 und 100km/h. Nach 2 Tagen Bürofahrt also knapp 80km stecke ich Sie dann i.d.R. mit ca 25-30% SOC an den Strom.
Also für mich eine rechnerische Reichweite von ca. 110km.
Wenn ich mal gemütlich durch die Stadt düse, merke ich aber dass die Reichweite deutlich hoch geht. Je nach Mix sind sicherlich die von STW angesprochenen 150km drinnen.

Wie das Teil beschleunigt würde ich an deiner Stelle wirklich bei einer Probefahrt testen... Denke wenn man noch nie elektrisch gefahren ist, ist das nicht leicht zu beschreiben ;)
Ansonsten gibt es einige Videos auf YouTube die das zu genüge getestet haben (auch hier im Thread verlinkt - man muss sich nur durch zig Seiten Offtopic gefasel wühlen).

LG

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Motek
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Re: TINBOT RS 1

Beitrag von Motek »

Super,

Herzlichen Dank für die Antworten.

@josch Das habe ich eben befürchtet. Für sich gesehen hat die Tinbot auch im Anzug absolut ihren Platz am Markt. Aber ich kenne mich, ich pendle mit dem Motorrad pro Strecke 29 km, davon 20 Landstraße. In der Stadt kein Problem, hier stört mich das fette Gewicht und die Breite der meiner bt eher. Aber auf der Landstraße: Wenn ich an den Autos nicht vorbei komme, werde ich unglücklich. Das bedeutet: Beschleunigung einer 300er und 120 km/h Tacho wird mir da nicht reichen. Also müsste ich tatsächlich Verzicht üben und meine Ansprüche zurückstellen- zumal das Fahrzeug technisch gesehen dafür da wäre, mich von a nach b zu bringen, ohne Dreck in die Luft zu blasen und ohne ein Hindernis im Verkehr zu sein. Mir ist auch völlig klar, dass ein flotter Fahrstil selbst mit gröbsten Geschwindigkeits— und Regelverstössen auf meiner Strecke nicht mal 10 Minuten Unterschied macht. Bei quasi Gleitzeit, ich muss an 80% der Tage nicht zu einer festen Zeit im Büro ankommen. Es geht also nur ums Ego und Spaß— und Luxusfragen, völlig bescheuert. Aber: ich lese grad den Blog von MEroller mit seiner Zero, er schreibt da oft, wie er sich aufs Fahren freut. Das geht mir auch so, ich fahre gern auf Arbeit auch weil ich mich auf die Fahrt freue. 🤨 Vll bringt Tinbot nächstes Jahr eine offene Variante? Vll können Schweine fliegen? Wobei, man hat schon Pferde…..sehen, sagen die Leute.

@stw Ja, ich werde paar Leute anschreiben. Ich bin ja auch offen, paar € für eine Testfahrt zu geben, immerhin würde mich das gedanklich einige Schritte voran bringen. Die Reichweite der Tinbot wäre für mich absolut ausreichend, 1x hin und zurück mit qualmenden Reifen oder 1,5 Tage und halt auf Arbeit etwas nachladen. Oder entspannt mit dem Verkehr kullern, dann sollten 120 km im Sommer sogar gehen. Danke hier auch an Humi, auf eine solche Reichweiteneinschätzung aus der Praxis hatte ich gehofft.

Die Testvideos habe ich auch eine Weile verfolgt, irgendwann hatte ich aber den Eindruck, dass manche Tester schlicht grundsätzlich sehr begeisterungsfähig sind und andere Tester wahrscheinlich noch nie auf einem mittelgroßen bis großen Verbrenner saßen. Ich sag mal höflich: dann bringt mich der Test auch nicht weiter.
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Markus Sch.
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Re: TINBOT RS 1

Beitrag von Markus Sch. »

Ich würde sagen es ist doch nicht so schlimm wenn du mal hinter anderen Fahrzeugen herfahren musst. Viele Motorräder überholen eh haarsträubend und man hat den Eindruck das die etwas beweisen wollen. Aber ob das für die Fahrer wirklich schön ist... Es wäre bestimmt ein gutes Erlebnis für dich es unvoreingenommen zu wagen. Zurück kannst du ja immer noch.

STW
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Re: TINBOT RS 1

Beitrag von STW »

Motek hat geschrieben:
Fr 3. Nov 2023, 11:33
... Das bedeutet: Beschleunigung einer 300er und 120 km/h Tacho wird mir da nicht reichen. Also müsste ich tatsächlich Verzicht üben und meine Ansprüche zurückstellen ...
Darum unbedingt mal etwas in der 11KW-Klasse probefahren. Ich bin mir einigermaßen sicher, Du könntest damit doch glücklicher werden als gedacht. Bei Tempo 80km/h einmal am Gasgiff reißen und "sofort" sind sind die 100km/h da, oder aus der Erfahrung mit der RGNT: man überholt das Auto vor sich und beim Wiedereinscheren zeigt der Tacho über 110km/h an. Der Druck der Motoren ginge durchaus weiter als bis 120km/h, aber da sind die Maschinen abgeregelt.

@Markus Sch.: ja, es ist für die Fahrer schön. Insbesondere, wenn eine Asphaltblase vor einem den Verkehrsfluss behindert.
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Re: TINBOT RS 1

Beitrag von Motek »

Hmmm. Ich war eben nochmal beim Händler meines Vertrauens, der vermittelt mir auch mal einen Kontakt. Und der hat grad ein unschlagbares Vernunftangebot für den Trinity Roller von Jupiter. Noch etwas weniger Leistung auf dem Papier, aber irre vernünftig :( Das ist jetzt keine Ironie, vll sollte ich wirklich mal vernünftig sein. So wie die Liefersituation aussieht und die Gebrauchtpreise, kann ich den Roller in 2 Jahren mit Gewinn verkaufen, wenn ich dann doch unbedingt auf etwas Potenteres wechseln will. Das würde bedeuten: BT behalten, Winter-verbrenner-motorrad weg, Roller fahren und paar Jahre Geld sparen damit, bis es etwas Großes werden kann. :shock: Sorry, ich schweif grad ab, hier geht es um die RS-1.
Zuletzt geändert von Motek am Fr 3. Nov 2023, 14:42, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: TINBOT RS 1

Beitrag von Afunker »

Motek hat geschrieben:
Do 2. Nov 2023, 18:34
Nun fahre ich bisher einen Verbrenner mit 1100er Motor und befürchte, im falschen Segment zu suchen. Hat einer von euch Erfahrungen mit einer großen Maschine (500er aufwärts) und ist auf eine 11kw-Elektro umgestiegen [an dieser Stelle habe ich Angst, mich mit dem 1. Post zum Deppen des Forums zu machen :oops: ]? Die Frage geht auch an die Zero-usw-Fahrer?

Vielen Dank! Matthias
Matthias, es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten....
Frage mal PaddyLectric auf Youtube bzw. sehe dir seine Videos zu seinen E-Bikes an.
Das sind ausnahmslos welche von Zero und ich meine eine davon ist schon in der 1100er Klasse....?!
Beachte auch das Video wo Paddy im Schwarzwald war (wie unser MERoller glaube ich auch...) und jemand mit einer geliehenen Zero DS gefahren ist.

Manche der Zero E-Bikes sind echt eine Kanone was Beschleunigung und Dauertempo angeht.
Scooterhelden in Berlin hat mal einen Fahrtest mit der Zero SR/SRS gemacht und die war von 0 bis 100Km/h so schnell wie eine Suzuki 1200 Hayabusa....
Aber auch dann, was die Reichweite angeht (mit Charge Tank) sind die gut.

Da muss man sich nicht mit solchen Problemen wie Laden an Ladesäulen über Typ 2 lahm wie eine Schnecke (Tinbot RS1),
oder Abschalten wegen Überhitzung des Akkus und Controller (E-Fieber kann ein Lied von seinem Dayi Clone singen)....
Oder andere Fehler (Zahnkette die rasselt manchmal schlimmer als wie eine Zahnkette auf dem Verbrenner),
schlechte Schweissnähte wo der HU-Prüfer in 2 Jahren sagt, "nee keine Plakette, Stilllegung aufgrund gravierender Mängel..." usw......

Ich bin ganz bei dir. Wenn schon ein E-Motorrad welches bis 200 Km/h auf der BAB bringen soll
und eine Reichweite im Normalverkehr von Stadt und Umland so 250 Km haben sollte, dann gibt es nur noch das Limit beim Neupreis.
Noch ein Tip: Marc Travels auch auf Youtube, hat bisher 40000 Km mit seiner "Eve" zurückgelegt und fährt momentan im Iran.
Ist eine Zero SRF ? und schon 3 Jahre? alt. Vorher war er jahrelang in halb Europa mit einem Verbrenner Motorrad (Honda) unterwegs.
Schau dir mal seine "Erfahrungen" mit seiner "Eve" an. Ich glaube der will die nicht mehr missen....
Gruss Helmut

Ranis 2000 seit 08.2019 ca.15000 Km gefahren :mrgreen:
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E-Bik Andi
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Re: TINBOT RS 1

Beitrag von E-Bik Andi »

@Afunker
saubere Darstellung der Situation :idea:
Man sollte sich als ehemaliger Fahrer der 1-Liter Klasse auch bewusst sein, dass es ab da wo der Motor seine volle Leistung abgibt nicht mehr gnadenlos bis über 300 Sachen anschiebt. Der Bereich ist bis 150km/h bei aktuellen Modellen gegeben. Ferner kostet das eben Reichweite und die damit verbundene Ladepause.
Man muss sich im Vorfeld Gedanken über den Einsatzzweck machen- auf Landstraßen ist der E-Antrieb eindeutig überlegen was die spontane Kraftentfaltung anbelangt- Fahrwerkstechnisch ist die Liga der bekannten Verbrenner eine andere. Ich fuhr die Zero auch schon Probe in meiner Ex-Heimat München- aber so wie mit einem Supersportler kann man damit nicht fahren- ist einfach (noch) so.
Sonst ist es eine wahre Freude wenn man am Hahn zupft- hat mich überzeugt.
Wen der Geldbeutel "ja" sagt und man eh nicht mit der alten Gang auf Verbrennern die großen Touren fahren will- genial :D
Liebe Grüße
Andi

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