125er für B196 Neuling mit großer Reichweite

Wenn ihr euch unschlüssig seid, welcher Roller zu euren Bedürfnissen am besten passt.
Wanderer
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Re: 125er für B196 Neuling mit großer Reichweite

Beitrag von Wanderer »

Vielen Dank für Eure Einschätzungen!

Ich bin an der Sache dran. Es ist aber überraschend schwierig, sich bei der Firma für die Auktion zu registrieren. Zumindest habe ich bisher entgegen der Ankündigung keine Aktivierungsmail erhalten. Da muss ich nochmal nachfragen.

Zum Thema Ladegerät:
Das Ladegerät dürfte das Standard-Ladegerät sein, dass zu dem Roller gehört, da es die Stromstärke (18A) hat, die Tinbot auch angibt.
Für meinen jetzigen Roller hatte ich mir bereits ein zweites Ladegerät für 72V-Akkus gekauft, damit ich beide Akkus gleichzeitig laden kann. Dieses Gerät ist von 0 bis 10A einstellbar und wäre somit genau richtig. Da muss ich dann nur noch den passenden Stecker dranmachen.

Aber jetzt muss ich erstmal die Chance bekommen, überhaupt mein Gebot abgeben zu können.

Freundliche Grüße
Rolf

Wanderer
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Re: 125er für B196 Neuling mit großer Reichweite

Beitrag von Wanderer »

So, das Gebot ist abgegeben. Und ich hatte heute die letzte Fahrstunde und habe meine Bescheinigung bekommen.

Es geht also voran, aber es gibt im Moment wenig neues.

Viele Grüße
Rolf

Wanderer
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Re: 125er für B196 Neuling mit großer Reichweite

Beitrag von Wanderer »

Hallo in die Runde!

Ich habe den Roller aus der Auktion nicht gekriegt. Es war jemand anderes dabei, der entweder den Roller besser kannte oder aber bereit war, deutlich mehr Risiko einzugehen.

Dafür habe ich mittlerweile meinen Führerschein mit B196.

Also muss ich jetzt neu in die Suche einsteigen.

Freundliche Grüße
Rolf

Wanderer
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Neustart der Suche

Beitrag von Wanderer »

Hallo in die Runde!

Achtung, dies wird ein langer Beitrag, da ich meine Gedanken hier mal aufschreibe, und zwar auch, um sie für mich selbst zur ordnen. Eine neue Aussage und eine neue Erfahrung sind inzwischen bei mir dazugekommen:

- Zum einen hatten mich die beiden Fahrlehrer meiner Fahrschule mal gefragt, ob ich schon eine Idee hätte, welchen Elektroroller ich mir zulegen wollte. Ich erwähnte den Tinbot F8 und den Trinity Jupiter, woraufhin einer (nicht wörtlich, aber sinngemäß) so reagierte: "Moment mal, Jupiter? Wir hatten hier mal einen Fahrschüler, der wollte die Stunden auf seinem eigenen Fahrzeug machen, das hieß auch Jupiter. Es sah so etwa wie ein Reiseroller aus. Das war eine richtige Rakete! Nach zwei Straßen habe ich ihn anhalten lassen, und dann haben wir erstmal geschaut. Irgendwie konnte man da die Fahrstufe runterschalten, und dann kam ich mit dem Fahrschulauto auch hinterher. Bist Du sicher, dass Du so eine Rakete willst?"
Aufgrund der Beschreibung "sah etwa aus wie ein Reiseroller" tippe ich hier schon auf den Jupiter, den wir meinen. Und viel deutlicher geht eine Warnung nicht, oder?
Hier im Forum ist mir dann aufgefallen, dass die zufriedenen Jupiter-Fahrer erfahrene Motorradfahrer sind, die wissen, wie man Leistung handelt. (Und wenn ich mich richtig erinnere, ist auch einem von Euch anfangs mal der Roller wegen zuviel Drehmoment weggerutscht und umgekippt.) Nur: wie im Titel des Threads zu lesen, bin ich eben ein Neuling. Und das wird mein erstes Zweirad über 50km/h. Trotzdem Jupiter? Ich bin irgendwie unsicher.

- In der letzten Fahrstunde ging es mit der Vespa auch auf die Autobahn. Es waren etwa 10km Fahrt zur Autobahn und 10km auf der Autobahn, und die ganze Strecke war ich hinter einem Lkw - auf der Landstraße bei 80km/h und auf der Autobahn dann bei den üblichen 92km/h des Lkws. Das war für mich grenzwertig - im richtigen Abstand war ich genau in den Luftwirbeln des Lkws und war die ganze Zeit mit ausbalancieren beschäftigt. Nach den 20km war ich ziemlich fertig; zum Glück konnte ich mich in einer längeren Ortsdurchfahrt wieder sortieren.
Klar möchte ich möglichst keine Autobahn mehr fahren, und auf der Landstraße würde ich ohne Fahrlehrer hintendran bei Gelegenheit mal anhalten und den Lkw samt Autos dahinter ziehen lassen, aber das geht auch nicht immer sofort. Und da habe ich den Eindruck, dass so ein Roller wie der Jupiter noch deutlich mehr Seitenfläche hat wie die Fahrschul-Vespa. Behalte ich den dann noch unter Kontrolle? Kann von den erfahrenen Fahrern jemand was dazu sagen, wie kritisch er so etwas einschätzt?

Insbesondere, da die gebrauchten Jupiter preislich sehr attraktiv sind, würde mich hier Eure Erfahrung oder Einschätzung sehr interessieren.

Beides deutet für mich im Moment eher in Richtung schwächer motorisierter Roller, also Tinbot F8. Den gibt es zwar auch gebraucht, aber etwa 10 bis 12% unter Neupreis für einen 1 Jahr alten Roller finde ich jetzt nicht so wirklich attraktiv, zumal meist nur ein Akku dabei ist. Einen zweiten müsste ich also dazu besorgen.
Also kann ich ihn eigentlich auch hier beim Händler 3 Orte weiter neu kaufen. "Eigentlich", weil ich mittlerweile mit dem Händler gesprochen habe. Er hat den F8 nicht da und hat ihn auch noch nicht verkauft, kann ihn mir aber bestellen. Er meinte, ich könne eine Probefahrt auf dem FB10 machen (45km/-Roller), die beiden seien sehr ähnlich. Da er aber vorher sagte, dass er den F8 noch nicht verkauft hat, finde ich die Aussage problematisch. Für mich wäre schon wichtig, ob ich bequem sitze und wie gut ich (1,77m groß) mit der hohen Sitzbank des F8 klarkomme.
Einen Blindkauf würde ich bei einer Summe von etwa 5500 Euro eher ungern machen, auch wenn der Händler auf mich seriös und vertrauenswürdig wirkt.

Welche anderen Möglichkeiten gäbe es für mich bei meinen hohen Reichweitenwünschen (sichere 120km bei etwa 60 bis 70km/h Überland) noch? Folgende sehe ich:
- Einen Roller mit defektem Akku oder Bleiakkus kaufen, und für diesen einen Li-Akku kaufen oder bauen lassen und dann selbst einbauen. Das würde ich mir bastelmäßig zwar zutrauen, aber es wäre eine Menge Arbeit und ich habe keine Erfahrung mit der danach wohl erforderlichen TÜV-Abnahme.
- Nach einem gebrauchten Roller suchen, bei dem jemand anderes diese Arbeit schon gemacht hat. Es ist zugegebenermaßen schwer, bei Kleinanzeigen direkt danach zu suchen, aber einer ist mir durch einen Zufall untergekommen. Allerdings ist das wohl auch wieder ein Fahrzeug mit einer eher Jupiter-artigen Performance (wenn ich hier im Forum nach dem Typ schaue, scheint der Leistungswert von 5PS in der Anzeige eher nicht zu stimmen):
https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/ ... 4-305-3891
- Schließlich könnte ich das Projekt "schnellerer Roller" natürlich auch komplett zurückstellen und abwarten, ob nächstes oder übernächstes Jahr noch etwas für mich besser passendes auf den Markt kommt.

Im Moment bin ich eher ratlos beziehungsweise unschlüssig.

Viele Grüße
Rolf

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didithekid
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Re: 125er für B196 Neuling mit großer Reichweite

Beitrag von didithekid »

Hallo Rolf,

sich "auf die Seite legen" kann man mit einem Roller mit 5 kW-Motor genau so, wie mit einem Jupiter mit 9 kW-Antriebsleistung.
Solte man aber nicht tun. Das Risiko besteht gerade für von einem Motorrad auf den Roller wechselnde Fahrer, die beim Abzweig auf nasser Straße gewohnt sind die linke Hand an der "Kupplung" zu haben (wo beim E-Roller aber die Bremse sitzt, die leucht berührt den den Motor sperrt). Am Ende der Kurve gibt man dann Gas und zunächst passiert nichts. Wenn die Linke Hand dann die Bremse aber los lässt, geht der Motor bereits mit vollem Gas (bzw. Strom) zur Sache und es wird kritisch, wenn die Straße nass oder verschmutzt ist. Wichtiges Training: erst Gas geben, wenn beide Hände die Bremshebel freigegeben haben.
Und natürlich (wie der Rat von der Fahrschule) zunächst in einer Fahrstufe (mit reduziertem Motordrehmoment) fahren, die zum Können des Fahrers passt. Normalerweise steigt das Können des Fahrers in den ersten Wochen mit dem Fahrzeug aber so schnell an, dass man sich eher ärgern wird, eine lahme Krücke gekauft zu haben, wenn man den Dreh raus hat und die für Personen ab 16 Jahren erlaubte Motorleistung beherrscht.
Trotzdem muss man dann aufpassen, wenn es plözlich mal nass ist, die Finger der linken Hand nur dann am Bremshebel zu lassen, wenn man tatsächlich auch bremsen will.
Die größere Sicherheit bringt da ein Fahrzeug, wie der Segway E300SE mit elektronischem ABS und TCS (Tracktionskontrolle verhindert das Durchrutschen des Rades beim zu starken Gas-geben). Deine Reichweiten anforderungen rücken aber die Fahrzeuge mit festem Akku in den Vordergrund (siehe meinen ersten Post in diesem thread). Wenn Dir Reichweite bis 100 km reicht (und Autobahn bis 50-60 km) wäre der Segway vermutlich eine gute Wahl. Der Dritte Akku für Reichweite schluckt aber Geld und Platz im Stauraum.
Richtwert: Bei Akkus mit 72 Volt verbraucht man etwa 1Ah je km bei zügiger Fahrt. Also: 72Volt 120 Ah => 120 km. 72 Volt und 3x 27Ah => 81 km.
Fährt der Roller nur um 60 km/h ist die Reichweite vielleicht 50% höher. Bei kühler Witterung wiederum 15% niedriger.

Viele Grüße

Didi
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rainer*
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Re: 125er für B196 Neuling mit großer Reichweite

Beitrag von rainer* »

Das mit den Luftwirbeln hinter dem LKW ist halt so, da gewöhnt man sich dran. Auf der einen Seite fahre ich deswegen nicht so gerne hinter einem LKW, aber man spart doch irgendwo 20% beim Verbrauch :roll: Näher ran als den normalen Abstand spart natürlich mehr Strom, ist aber nur zu empfehlen für Leute, denen dann auch das Essen im Krankenhaus schmeckt... :lol:

Die Dosierung der "Rakete" lernt man auch. Ich fahre mit meinen 5kW zwar ziemlich digital (Vollgas oder nix), aber bei nasser Straße oder unklarem Untergrund, Split, Glätte etc. geht das natürlich nicht. Die Motorleistung lässt sich jedenfalls mit dem "Gasgriff" dosieren. Das wäre für mich kein Ausschlusskriterium für den Jupiter, wenn er ansonsten besser passt. Der Jupiter ist halt 1/3 schneller, 1/3 teurer und 1/3 schwerer. Du solltest die beiden halt mal Probefahren, falls möglich.

Warten bringt m.E. nicht viel. Außer eventuell besser verfügbares ABS bei Neufahrzeugen und ein minimal größerer Gebrauchtmarkt.

STW
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Re: 125er für B196 Neuling mit großer Reichweite

Beitrag von STW »

Ich kenne den Jupiter nicht, aber wenn der Fahrstufen hat, dann kann man sich den angenehm drosseln, und wenn es dann nach 200 - 500km doch juckt die höhere Fahrstufe nehmen. Wenn man mal ein Fahrzeugwechsel hatte, und das ist egal ob Auto oder Zweirad, dann dauert es eh diverse Kilometer, bis man sich sicher fühlt und alles bis hin zur Dosierung der Bremse gut im Griff hat.
Selbst der Umstieg auf ein baugleiches Auto (bis auf die Reifenbreite) hat mich ein paar Hundert Kilometer Eingewöhnung gekostet, und sei es nur, dass die Bremsen weniger abgenutzt waren.
Also keine Angst vor Leistung haben, da kommt man mit klar, und man muss sie ja auch nicht nutzen.

Von LKWs hält man sich wie auch von Autobahnen fern, es sei denn, man ist ausgeschlafen und hat eine fixe Reaktionszeit, dann hängt man sich nah in den Windschatten, und ansonsten hält man fetten Abstand. An Seitenwindeinflüsse gewöhnt man sich genauso wie an die Leistung, das mutiert zu einem Automatismus bei der Bedienung.
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eDevil
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Re: 125er für B196 Neuling mit großer Reichweite

Beitrag von eDevil »

Den fahrschul seat mo bin ich bisher nur in eco und stadtmodus gefahren.

Man kann ja auch einen roller mit mehr leistung etwas drosseln durch den passenden fahrmodis.

In der letzten stunde werd ich dann mal sport probieren.

Bei unsicherheit ist eher abs wichtig als eine geringe max Leistung

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Motek
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Re: Neustart der Suche

Beitrag von Motek »

Wanderer hat geschrieben:
So 30. Jun 2024, 22:19
Hallo in die Runde!
Hier im Forum ist mir dann aufgefallen, dass die zufriedenen Jupiter-Fahrer erfahrene Motorradfahrer sind, die wissen, wie man Leistung handelt. (Und wenn ich mich richtig erinnere, ist auch einem von Euch anfangs mal der Roller wegen zuviel Drehmoment weggerutscht und umgekippt.) Nur: wie im Titel des Threads zu lesen, bin ich eben ein Neuling. Und das wird mein erstes Zweirad über 50km/h. Trotzdem Jupiter? Ich bin irgendwie unsicher.
hallo Rolf,

Ich war einer von denen. Das war auf der Wiese im Schritttempo, 1. Tag mit dem Roller. Ich hatte vergessen, dass ich auf einem kleinen Motorrad sitze, nicht auf einem 50er Benziner. Daher hat mein Primatenhirn intuitiv in der Kurve schon Gas geben wollen, weil es beim Benziner einen kleinen Moment dauert, bis der Befehl in Umsetzung gebracht wird. Das war schlicht Dummheit, in der Kurve auf rutschigem Untergrund Gas geben kann nur in dem einem Ergebnis enden (außer auf einem 50er Benziner, da passiert nix).

Du brauchst auf Asphalt aber keine Angst vor durchdrehendem Rad haben, der Jupiter mit dem Nabenmotor bringt dafür beim Anfahren nicht genug Beschleunigungsleistung. Das geht erst richtig los, wenn man schon Schritttempo überschreitet. Ich fahre fast immer Vollgas, wenn der Verkehr das zulässt. Das Rad hab ich nur noch einmal zum Durchdrehen gebracht, da lag Schnee... [ich fahre den SL, zum Vorgänger kann ich nicht viel sagen]
Wanderer hat geschrieben:
So 30. Jun 2024, 22:19
- In der letzten Fahrstunde ging es mit der Vespa auch auf die Autobahn. Es waren etwa 10km Fahrt zur Autobahn und 10km auf der Autobahn, und die ganze Strecke war ich hinter einem Lkw - auf der Landstraße bei 80km/h und auf der Autobahn dann bei den üblichen 92km/h des Lkws. Das war für mich grenzwertig - im richtigen Abstand war ich genau in den Luftwirbeln des Lkws und war die ganze Zeit mit ausbalancieren beschäftigt.
(...) Und da habe ich den Eindruck, dass so ein Roller wie der Jupiter noch deutlich mehr Seitenfläche hat wie die Fahrschul-Vespa. Behalte ich den dann noch unter Kontrolle? Kann von den erfahrenen Fahrern jemand was dazu sagen, wie kritisch er so etwas einschätzt?
Wie rainer* schreibt, die Luftwirbel bleiben unabhängig vom Fahrzeug. Mit dem Jupiter kannst du LKW überholen. Dann aber gedanklich damit rechnen, dass du von der Seite manchmal eine Böe/einen Hieb bekommst, wenn du vor den LKW kommst / der Windschatten für Seitenwind plötzlich weg ist. Oder du lässt halt etwas mehr Abstand und bleibst dahinter.

Mit starkem Seitenwind muss man beim Jupiter gucken, dass man keinen Quatsch macht. Ich fahre dann nicht mehr schneller als 60 oder 70 km/h, mit dem Motorrad wären da vll 90 möglich. Mein Eindruck: beim Benziner-Motorrad hab ich vor Allem bei Seitenwind weniger Probleme. Aber das wiegt auch 100kg mehr, hat ein deutlich hochwertigeres Fahrwerk und den Schwerpunkt kurz hinter dem Vorderrad. Hier reden wir allerdings über Tage, an denen die bevorzugte Wetterseite Warndreiecke wegen Sturm oder stürmischen Böen anzeigt. Die Lösung: einfach langsamer fahren.
STW hat geschrieben:
Mo 1. Jul 2024, 14:42
Ich kenne den Jupiter nicht, aber wenn der Fahrstufen hat, dann kann man sich den angenehm drosseln, und wenn es dann nach 200 - 500km doch juckt die höhere Fahrstufe nehmen.

(...)

Von LKWs hält man sich wie auch von Autobahnen fern, es sei denn, man ist ausgeschlafen und hat eine fixe Reaktionszeit, dann hängt man sich nah in den Windschatten, und ansonsten hält man fetten Abstand. An Seitenwindeinflüsse gewöhnt man sich genauso wie an die Leistung, das mutiert zu einem Automatismus bei der Bedienung.
Ja zu den Fahrstufen und zu den Argumenten über die mögliche Mehrleistung. Die 1. Stufe ist im Grunde für die Stadt gedacht, die 2. Stufe geht bis 100km/h. Niedrigere Stufe heißt auch weniger Beschleunigungsleistung.

Zu den LKW und Windschatten-Fahren, vor allem auf Landstraßen: ihr solltet euch darüber im Klaren sein, dass Motorradfahrer im Windschatten eines LKW oft nicht von PKW gesehen werden, die aus Seitenstraßen auf die Hauptstraße wollen. Wenn das einer ist, der es eilig hat, der schnell hinter dem LKW rausschnippeln will, kann das Krankenhaus ggf nicht mehr helfen. So geschehen mit einem 19jährigen aus dem Nachbardorf, der hatte vermutlich nicht mal mehr Zeit, zu realisieren, was da grad passiert. Da war nichts zu retten- glücklicherweise hab ich das nicht gesehen. Das ist schon fast 30 Jahre her, ich muss da aber immer dran denken, wenn ich hinter einem LKW bei mäßigen Sichtverhältnissen auf der Landstraße fahre. Ich lasse sehr viel Platz oder überhole zügig.

Luft nach oben beim Jupiter (die Frage ist hier, ob das andere in der Preisklasse besser lösen):
- die Bremsen gehören nicht zu den herausragenden Merkmalen des Modells. Ich bin den Winter durchgefahren, die Sattel waren im Februar/März so festgesifft, dass die Werkstatt die einfach getauscht hat. Ich bin in der Vergangenheit mit verschiedenen Motorrädern im Winter gefahren (MZ, Honda, Suzuki), schleifende Bremsen vom Streusalz-Dreck hab ich da nie gehabt. Fairerweise: außerhalb der Matschsaison keine Probleme mehr. Und: der Einsatz bei Minusgraden ist nicht unbedingt der durchschnittliche Verwendungszweck auf alle Fahrer gesehen.
- die Kenda-Reifen sind ok, aber nicht 'gut'. Hier lohnt sich, einen Umstieg auf Pirelli oder Heidenau einzuplanen.
- bei dauerhaft feuchten Konditionen kann bei meinem Exemplar Wasser in die linke Bedieneinheit am Lenker kommen. Dadurch blinkt er manchmal nicht links, wenn ich das will.

Henne68 fährt seinen jetzt 40000km ohne Probleme, lässt ihn aber unter 6°C in der Garage.
Jupiter SL zum Pendeln
Tourer: Yamaha BT1100 Bulldog (Verbrenner)
nie wieder Kette :twisted:

Wanderer
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Re: 125er für B196 Neuling mit großer Reichweite

Beitrag von Wanderer »

Vielen lieben Dank Euch allen für die ausführlichen und netten Antworten und Erklärungen!

Einen für mich ganz zentralen Satz hat Rainer geschrieben:
Du solltest die beiden halt mal Probefahren, falls möglich.
Das trifft es auf den Punkt. Ich muss mir einen eigenen Eindruck von den beiden Fahrzeugen verschaffen, und feststellen, wie ich mich darauf fühle.

Das wird zwar sicher nicht so einfach (Händler, die den Jupiter beziehungsweise den F8 da haben, sind wohl rund 100km weg) und es wird mein Rollerprojekt auch etwas verzögern, weil ich im Moment nicht soviel Zeit habe, dass ich problemlos zwei halbe Tage investieren kann, aber dann ist das eben so.
Besser jetzt noch ein paar Wochen abgewartet als schnell den falschen Roller gekauft.

@Motek: Mein neuer Roller soll ein Schönwetterfahrzeug werden. Bei Regen werde ich weiterhin mit dem 45er fahren. So ist zumindest mein Plan. Von daher ist die Schlechtwettertauglichkeit für mich kein so ganz zentraler Punkt. Aber ich habe bei meinem Clasico auch schon gemerkt, dass Abdichten nicht so die Kernkompetenz der Rollerhersteller ist (hab es bei meinem Akkufach ja selbst nachgeholt).

Dass die E-Roller das Gas viel spontaner annehmen als Benziner habe ich mit meinem 45er E-Roller gemerkt. Früher, mit der Vespa ET2, konnte ich nach dem Aufdrehen des Gasgriffs zählen "einundzwanzig zwei-" und dann kam der Schub. Beim meinem Classico kommt der Schub mit dem Dreh des Gasgriffs. Bei engen Kurven innerorts macht das unheimlich Spaß, weil man wunderbar aus der Kurve herausbeschleunigen kann (natürlich nur, wenn alles übersichtlich ist - nur damit mich niemand falsch versteht).

Viele Grüße
Rolf

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