125er für B196 Neuling mit großer Reichweite

Wenn ihr euch unschlüssig seid, welcher Roller zu euren Bedürfnissen am besten passt.
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Loehm
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Re: 125er für B196 Neuling mit großer Reichweite

Beitrag von Loehm »

Wanderer hat geschrieben:
Sa 6. Jul 2024, 08:47

[...]
Einen für mich ganz zentralen Satz hat Rainer geschrieben:
Du solltest die beiden halt mal Probefahren, falls möglich.
Das trifft es auf den Punkt. Ich muss mir einen eigenen Eindruck von den beiden Fahrzeugen verschaffen, und feststellen, wie ich mich darauf fühle.

[...]
An dieser Stelle gebe ich dir noch den Rat mit, die Probefahrt unbedingt ausführlich zu gestalten.

Ich bin/war in einer ähnlichen Situation wie du. Ich habe den B196 auf einer Vespa gemacht und bin danach auf meinen neu erworbenen Elektroroller umgestiegen.

Ich hatte die Probefahrt nur auf dem 45km/h Schwestermodell gemacht, um die Ergonomie zu testen, die "große" Variante bin ich dann tatsächlich das erste Mal gefahren, als ich meinen Roller abgeholt habe.

Ich habe wirklich zunächst gedacht, ich hätte einen Fehlkauf getätigt, da ich es nicht geschafft habe, sanft zu beschleunigen. Immer wenn ich meine Geschwindigkeit leicht nach oben korrigieren wollte, habe ich direkt einen Bocksprung nach vorne gemacht und es hat mich merklich nach hinten geworfen.
Es hat sicherlich eine halbe Stunde gedauert, bis ich das im Griff hatte, lass dich also nicht verunsichern, falls es dir auf der Probefahrt zunächst auch so geht; jetzt nach ein paar Wochen ist das zumindest bei mir kein Problem mehr.

Wanderer
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Re: 125er für B196 Neuling mit großer Reichweite

Beitrag von Wanderer »

Leider kommt manchmal etwas dazwischen: Meine Partnerin braucht überraschend ein neues Auto, weil es sich nicht mehr lohnt, ihr altes für den TÜV fit zu machen.
Damit wird mein Roller-Budget jetzt in das Auto investiert, und ich habe bis auf weiteres kein Budget mehr für einen Rollerkauf. Also bleibe ich bei meinem bisherigen Futura Classico Li.

Auch wenn es jetzt im Moment nichts wird, möchte ich mich bei Euch allen herzlich für die Informationen und den Rat bedanken.

Viele Grüße und vielen Dank
Rolf

Wanderer
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Geht so etwas auch stufenweise?

Beitrag von Wanderer »

Mittlerweile bin ich am überlegen, ob ich meine Anforderungen nicht auch nach und nach erfüllen könnte und dabei durch mehr eigene Arbeit auch Geld sparen könnte.

Dabei dachte ich zunächst daran, einen 70 oder 80km/h-Roller mit Bleiakkus zu kaufen und dann selbst auf Lithium-Akkus umzurüsten. Also vielleicht so einen Roller https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/ ... 6-305-9178 als Basis zu nehmen.
Allerdings sehe ich dabei ein Problem darin, dass man mit einem 125er Roller halt alle 2 Jahre zum TÜV muss. Demzufolge müsste der Umbau abgenommen und eingetragen werden. Hier ist ein Risiko, denn wenn ich den Umbau nicht abgenommen bekomme, habe ich am Ende Geld und Zeit in den Sand gesetzt. Während so ein Umbau bei einem 45er-Roller also eine gute und günstige Lösung ist, bin ich mir bei einem 125er da nicht so sicher.

Dann kam mir ein anderer Gedanke. Eigentlich fing es damit an, dass ich eine Anzeige mit einem gebrauchten Futura Classico Highspeed sah (ich habe ja die 45km/Version Classico Li). Den Classico Highspeed hatte ich gebraucht so für 2200 bis 2500 Euro gesehen. Er hat allerdings nur zwei Akkus 72V je 20Ah. Das dürfte schon auf dem Weg zur Arbeit und zurück (45km zusammen) knapp werden.
Eigentlich wäre es aber kein so großes Problem, denn der Classico Highspeed scheint die gleichen Akkus wie der Classico zu benutzen. Wenn ich also eine Lösung finde, um meine schon vorhandenen 2 Akkus mitzunehmen, dann sähe es ganz anders aus: Dann hätte ich 4 Akkus zu je 20Ah, also insgesamt 80Ah, was für alle Wege hier in der Gegend dicke reichen würde. Da ich eh nur alleine fahre, könnte der Roller hinten auch ruhig breiter werden.
Nun gibt es ja Motorräder, an denen hinten seitlich so Plastikboxen oder -taschen angebracht sind (ich weiß nicht genau, wie die Dinger heißen, ich meine aber die aus festem Kunststoff). Wenn ich so etwas selbst für den Classico Highspeed bauen würde (mit Metallprofilen aus dem Baumarkt für die Festigkeit und einem 3D-gedruckten Plastikgehäuse zum seitlichen halten und als Deckel, oder auch aus einer passenden Alubox), dann könnte ich darin doch die beiden Akkus meines Classico zusätzlich mitnehmen (auf jeder Seite einen). Auf der Arbeit werden dann die Akkus getauscht, so dass es zunächst nicht mal eine Änderung an den Kabeln braucht.
Später, wenn ich wieder Geld gespart habe, könnte ich mir dann zwei 40Ah-Akkus kaufen (z.B. so etwas: https://www.akkushop-24.de/Lithium-Ione ... ke-Pedelec) und in 2 neue seitliche Boxen einbauen. Da diese Akkus nicht ins Akkufach des Rollers passen, braucht es dann auch Kabel bis in die Boxen. Dann hätte ich eine Gesamtkapazität von 2x20Ah+2x40Ah = 120Ah und könnte auch die 120km-Strecke fahren.
Für so eine Lösung sehe ich die folgenden Vorteile:
- niedriger Einstiegspreis
- keine TÜV-Probleme zu erwarten, da die zusätzlichen Akkus nur Gepäck darstellen und außerdem vor dem TÜV-Termin entfernt werden können
- im 45km/h-Roller und im schnellen Roller werden die gleichen Akkus verwendet
Nachteile sind aus meiner Sicht:
- es müssen immer 4 Akkus geladen werden; daher sind viele Ladegeräte erforderlich und die Verkabelung beim Laden ist aufwendig und unübersichtlich
- das Aussehen des Rollers mit den Boxen könnte gewöhnungsbedürftig sein

Was haltet Ihr davon? Ist das realistisch? Was übersehe ich oder wo denkt Ihr, dass ich es mir zu einfach vorstelle?

Viele Grüße
Rolf

STW
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Re: 125er für B196 Neuling mit großer Reichweite

Beitrag von STW »

So sehr Selbstbau auch Spaß machen kann, hier einige Dinge, die man prüfen oder beachten sollte:

Auch wenn Akkugehäuse gleich aussehen ist die unbekannte Größe, was tatsächlich drin steckt. Können die verbauten Zellen den Strom ab, ist das BMS dafür geeignet ....? Der Highspeed wird mehr Strom ziehen (können) als die 45er-Möhre.
Die Pedelec-Akkus sind für 60A "gut" laut Beschreibung. Was für ein Pedelec mehr als ausreichend ist, kann für einen fetteren Roller schnell zu schmalbrüstig sein, und falls die Zellen damit an der Grenze betrieben werden, weil 60A vielleicht nur der Wert für die kurze Spitzenlast ist, dann leben die nicht lange ...
Seitenkoffer im Selbstdruck: es geht ja nicht nur darum, dass die ein bestimmtes Gewicht dauerhaft tragen können, sondern die Dinger müssen auch alle Impulse und Massenträgheitsmomente mitmachen können, die Schlaglöcher verursachen. Mit Verlaub: solche stabilen Dinger würde ich nicht aus meinem Drucker bekommen, vielleicht geht es mit um Nylonfasern verstärktem Filament, aber das Experiment würde ich nicht angehen.
Der Nach- und Nach-Umbau wird irgendwann stoppen, weil die Kostenrechnerei einsetzt: lohnt sich das noch und soll es nicht gleich ein neuer Roller werden. Oder aber der Roller stirbt vorher, und dann kommt die Überlegung, ob neuer Controller und später noch zwei Akkus tatsächlich noch wirtschaftlich sind.
Mal abgesehen, dass die Fummelei beim Laden keine Freude machen wird.

Umbau Blei-Roller: die Bleikisten haben jetzt ein paar Jahre auf dem Buckel. Die Akkus sind hin (macht ja nichts), ob die Bremszangen schon gammelig sind kann man prüfen, aber man hat ja auch nocht Lenkkopflager, Radlager, und gealterte Kondensatoren in der Elektronik. Ist der Einstandspreis hinreichend klein (max. 500€), dann kann man das Wagnis eingehen, baut ordentliche Zellen mit ordentlich mechanischem Schutz ein und übt den unschuldigen Blick mit "das war schon so beim Kauf" für den TÜV-Termin.

Bei alldem sollte man natürlich das fachliche Know How sowie passendes Material und Werkzeug parat haben. Pfusch ist brandgefährlich und führt zu kürzerer Lebensdauer.

Jetzt komme ich mal mit einem Vorschlag, für den man im E-Rollerforum gerne mal gesteinigt wird ("er hat Verbrenner gesagt ..." :D ). Den jetzigen E-Roller behalten für alle Strecken bis ca. 20km einfache Entfernung. Dazu entweder eine neue 125er für < 2500€ neu oder als Bastelbude gebraucht für weniger Geld kaufen, das erspart dann auch die Pflichttermine für gewährleistungserhaltene Inspektionen, Ölwechsel kann man auch selbst machen. Die Gurke dann 2 - 4 Jahren abrocken und in der Zeit einen E-Roller ansparen. Ja, E-Roller ist genialer, zieht besser ab, macht einfach richtig Laune, solange die Selbstbaulösung funktioniert.
RGNT V2 ab 01/23 > 15000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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didithekid
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Re: 125er für B196 Neuling mit großer Reichweite

Beitrag von didithekid »

Hallo,

ich sehe keinen Grund hier aus Kostengründen Technik des letzten Jahrhunderts zu empfehlen. Wenn 70 km/h reichen, gibt es eine ausreichende Anzahl von zuverlässigen NIU N-GT der Jahre 2019-2021 zu kaufen: https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/ ... 3-305-8746,
die mit zwei Akkus 60V 35 Ah auch jetzt noch eine vernünftige Reichweite schaffen werden. Zumindest für die Standardstrecke 46 km, wäre ein N-GT das Richtige.
Die Umrüstung eines alten Rollers ist immer ein Risiko und kaum günstiger, bietet aber natürlich die Möglichkeit eines Riesen-Akkus.
Auch ich hätte noch einen solchen (Erider Thunder FURY) für 72 Volt mit 5kW/8kW (und eingetragen bis 100 km/h abzugeben), falls Jemand hier was basteln will. Ein 72 V 120Ah-Akku würde da hineinpassen, wie bei seinem Zwilling: https://de.aliexpress.com/item/10050072 ... pt=glo2deu. Für Reichweite gut 120 km reicht das aber nur, wenn die Höchstgeschwindigkeit unter 80 km/h bleibt.
(wäre abzugeben, für weniger Geld, als in obiger Anzeige verlangt und ggf. auch mit Lieferung - PN bei Interesse).
TÜV ist da eigentlich kein Problem solange die Spannung und Motorleistung nach der Akku-Umrüstung in der Zulassung bleibt. Bei der HU geprüft werden Fahrtüchtigkeit, Fahrwerk, Beleuchtung und Bremsen. Der Motor wird ja nicht geändert und wenn ein 72 Volt-Motor weiterhin mit 72 Volt gefüttert wird, geht das klar.
Viele Grüße
Didi
_______________________________________________________________________________________________________________________Thunder-Fury100/ MASINI Sportivo S (2010, 2011, 2012) 5kW, Innoscooter EM6000L 5kW (2011), ZERO SR/F 17.3 (2023)

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EEKFZ
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Re: Geht so etwas auch stufenweise?

Beitrag von EEKFZ »

Wanderer hat geschrieben:
Mi 24. Jul 2024, 11:06
Mittlerweile bin ich am überlegen, ob ich meine Anforderungen nicht auch nach und nach erfüllen könnte und dabei durch mehr eigene Arbeit auch Geld sparen könnte.

Dabei dachte ich zunächst daran, einen 70 oder 80km/h-Roller mit Bleiakkus zu kaufen und dann selbst auf Lithium-Akkus umzurüsten. ...

Nun gibt es ja Motorräder, an denen hinten seitlich so Plastikboxen oder -taschen angebracht sind ...

Was haltet Ihr davon? Ist das realistisch? Was übersehe ich oder wo denkt Ihr, dass ich es mir zu einfach vorstelle? ...
Hallo Wanderer,
ich habe die ausführliche Beschreibung Deiner Idee mit grosser Aufmerksamkeit gelesen und finde sie wirklich klasse!
motorradkoffer.png
Bevor ich dazu meinen eigenen Gedanken hier Raum gebe, möchte ich jedoch betonen, dass ich die Anmerkungen von @STW und @didithekid unterstütze - vielleicht mit der kleinen Einschränkung, dass ich das Ausweichen auf den Verbrenner ähnlich wie @didithekid sehe. Wenn es um die Möglichkeiten der Mobilität insgesamt geht, muss man natürlich auch diesen Gedanken immer zulassen. Solange ich mich jedoch hier im Elektroforum bewege, sind für mich Begriffe wie "Zündkerze" oder "Auspuff" völlig tabu.

Mit dem oben angehängten Bild möchte ich Deine Idee etwas veranschaulichen und natürlich wird dem E-Rollerfahrer, der mit entnehmbaren Akkus hantiert und seine Fahrten sorgfältig kalkuliert sofort klar, welchen Kapazitätsgewinn die Umsetzung Deiner Idee bedeuten würde. Selbstverständlich würde ich einen Beitrag hier im Forum, welcher sich dieser Umsetzung widmet, mit grossem Interesse verfolgen, da ich selbst zwar etwas von Akkus verstehe und sie selbst auch baue, jedoch auf mechanischer Seite eher so etwas wie "Praktikantenstatus" habe.

Und hiermit bin ich bei den Punkten, die ich selbst hier einbringen möchte - wie gesagt als "Praktikant": Gewicht, Gewichtsverteilung und Kräfte: Ich glaube es macht einen grossen Unterschied, ob das Gesamtgewicht durch eine zweite Person oder eben durch bauliche Veränderung am Fahrzeug erreicht wird. Während man wohl völlig zurecht geneigt ist zu denken, dass aufgrund der Unberechenbarkeit der Bewegungen der zweiten Person diese Variante die grössere Herausforderung im Fahrbetrieb darstellt, sollte man im anderen Fall bedenken, dass bei einer festen Verbindung des zusätzlichen Gewichts mit dem Fahrzeug in Form der Akku-Koffer sich jegliche Kräfte, die von aussen einwirken, direkt auf das Fahrzeug übertragen. Beim Durchfahren eines Schlagloches oder einer Bodenwelle zum Beispiel würde ein menschlicher Sozi einen erheblichen Teil dieser Kräfte mit seinem Körper (wie auch der Fahrer selbst) absorbieren. Schwere, mit dem Fahrzeug fest verbundene Akkus, geben die Kräfte 1 zu 1 weiter. Ähnliche "Sorgen" hätte ich bei der Gewichtsverteilung: zwar sorgt ein Beifahrer für einen deutlich höheren Fahrzeuggesamtschwerpunkt, jedoch befindet sich der Sozi mit dem Hauptteil seines Gewichts direkt über den "Rädern". Die Akkus - sicher zwar etwas leichter als ein Mensch - befinden sich jedoch jeweils ausserhalb dieser Linie, so dass kleinste Strauchler beispielsweise im Langsamverkehr eventuell potenzierte Folgen haben könnten - auch dann, wenn beide Akkus (also links und rechts) gleich schwer sind. Das "ungünstige" Design der Rollerflügel dürfte dabei vielleicht sogar - anders als beim klassischen Motorrad - für noch mehr Abweichung zur "Räderlinie" sorgen und somit das Problem vermutlich verstärken.

Natürlich dennoch alles eine Frage der konkreten Gewichte, Abstände und Höhen ...
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Wanderer
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Re: 125er für B196 Neuling mit großer Reichweite

Beitrag von Wanderer »

Vielen lieben Dank für Eure fachkundige Einschätzung meiner Ideen! Genau so etwas habe ich gebraucht. Ich werde wohl doch Abstand von meinem Vorhaben nehmen.

Im einzelnen habe ich dazu noch folgende Anmerkungen:
@STW: Die Strombelastbarkeit der Akkus hatte ich bedacht. Die 45er-"Möhre" hat keine Akkuweiche, sondern es wird immer nur ein Akku angeschlossen, so dass dieser Akku die Leistung alleine aufbringen muss. Die Highspeed-Version entlädt beide Akkus gleichzeitig (und zwar nicht über eine Weiche, sondern wenn ich es richtig verstanden habe über einen E-Motor mit 2 Wicklungssystemen und einen dazu passenden Controller), so dass ich davon ausgegangen bin, dass die Last halbwegs gleichmäßig aufgeteilt wird.
Zur mechanischen Festigkeit: Mir ist aus meiner früheren beruflichen Tätigkeit bekannt, dass für Anbauteile an den Rahmen von Nutzfahrzeugen (Busse und LKWs) 5 g Festigkeit gefordert und geprüft werden. 5g heißt, wenn so ein Teil mich mit meinen 75kg im Stand trägt, dann dürfte ich es während der Fahrt maximal mit 15kg belasten. Für unsere Zweiräder dürften die Beschleunigungen eher noch höher anzusetzen sein. Mir ist auch klar, dass das nur mit 3D-Druck nichts wird, sondern dass es eine Kombination aus einem Tragrahmen aus Metallprofilen und eine Verkleidung aus 3D-gedrucktem Kunststoff sein müsste. So etwas ist möglich, aber es ist aufwendig zu konstruieren.

@didithekid: Vielen Dank für die Alternativvorschläge! Die schaue ich mir nochmal genau an.

@EEKFZ: Danke für den Hinweis mit der Fahrdynamik! Daran hatte ich ehrlicherweise nicht gedacht. Aber genau da könnte ein Knackpunkt liegen. Denn es muss ja eigentlich schon einen Grund geben, warum bei ausladenden Karosserien wie z.B. dem Classico der Raum unter den beiden "Buckeln" nicht für Akkus genutzt wird. Wenn man es sich genau überlegt, sind bei allen Rollern die ich bisher auf Bildern gesehen habe die Akkus nicht breiter als die Sitzbank, und in Längsrichtung sind sie stets zwischen den beiden Rädern untergebracht. Dafür gibt es sicherlich Gründe - und wahrscheinlich liegen die im Bereich der Fahrdynamik.
Und ehrlicherweise möchte ich nicht derjenige sein, der wortwörtlich "mit der Nase darauf gestoßen ist", weil er dann im Chaussegraben liegt.
Wahrscheinlich geht es hier auch nichtmal nur um Trägheitsmomente sondern auch noch um das Schwingungsverhalten des Rahmens, das sich dadurch sicherlich auch ändern kann.
Ich meine mich auch zu erinnern irgendwo gelesen zu haben, dass man sich bei den alten Vespas mit dem Verbrennermotor auf einer Seite an das Fahrverhalten erst gewöhnen müsse. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass Gewichte weitab von der Mittellinie fahrdynamische Probleme verursachen.

Für so umfangreiche Versuche, wie sie nötig wären, um all diese Probleme zu lösen, fehlt mir dann doch die Zeit und die Energie.
Gerade deshalb nochmal vielen Dank an Euch alle fürs mitdenken und Ideen/Erfahrungen einbringen.

Viele Grüße
Rolf

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Re: 125er für B196 Neuling mit großer Reichweite

Beitrag von EEKFZ »

Wanderer hat geschrieben:
So 28. Jul 2024, 21:34
...
Und ehrlicherweise möchte ich nicht derjenige sein, der wortwörtlich "mit der Nase darauf gestoßen ist", weil er dann im Chaussegraben liegt.
...
Das war auch meine Befürchtung. Schliesslich sollten hier all Jene, von welchen ich zukünftig noch lernen möchte, heil bleiben.

Ich denke, dass das Ganze funktionieren könnte, wenn das Grundgewicht des Rollers deutlich höher wäre. Schliesslich sehen wir ja alle gerade jetzt zur Saison viele Harley-Piloten mit breiten Maschinen und viel seitlichem "Auswuchs".

Das Gewicht insgesamt so niedrig wie möglich zu halten, ist jedoch gerade für E-Rollerfahrer völlig zurecht ein wesentliches Kriterium. Ein typischer Zielkonflikt eben, der - wie ich denke - nur durch Hinzunahme des ganz persönlichen Fahrprofils gelöst werden kann: je länger die einzelnen Touren werden, desto mehr rückt die Inkaaufnahme von mehr Gesamtgewicht in den Mittelpunkt.

Vielen Dank dennoch Rolf, für Deine Anregungen!
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guewer
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Re: 125er für B196 Neuling mit großer Reichweite

Beitrag von guewer »

Loehm hat geschrieben:
Mi 10. Jul 2024, 09:45
Ich hatte die Probefahrt nur auf dem 45km/h Schwestermodell gemacht, um die Ergonomie zu testen, die "große" Variante bin ich dann tatsächlich das erste Mal gefahren, als ich meinen Roller abgeholt habe.

Ich habe wirklich zunächst gedacht, ich hätte einen Fehlkauf getätigt, da ich es nicht geschafft habe, sanft zu beschleunigen. Immer wenn ich meine Geschwindigkeit leicht nach oben korrigieren wollte, habe ich direkt einen Bocksprung nach vorne gemacht und es hat mich merklich nach hinten geworfen.

Es hat sicherlich eine halbe Stunde gedauert, bis ich das im Griff hatte, lass dich also nicht verunsichern, falls es dir auf der Probefahrt zunächst auch so geht; jetzt nach ein paar Wochen ist das zumindest bei mir kein Problem mehr.
Das wirft aber trotzdem ein schlechtes Licht auf die Steuerung des Elektromotors durch die Software. Es ist nämlich ein leichtes für den/die Programmierer, die Beschleunigung auch einigermaßen sanft und dosiert einzuprogrammieren. Selbst dann, wenn man am Gasgriff versehentlich "reisst". Der sanfte Anlauf ist bei Elektromotoren mit deren hohem Drehmoment ab Drehzahl Null sogar dringend geboten und nötig.
Inoa S5-Li + 2. Akku + 2 Ladegeräte mit je 7A => Original 4A-Lader verkauft. 11/2023 12A China-Ladegerät gekauft und umgebaut. Seit 11/2022 Tuning-Controller verbaut. Windschild (empfehlenswert) seit 03/2022. Gesamtpreis per 01/2022: 2.930 €.

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Wie es weiterging

Beitrag von Wanderer »

Nachdem sich einige finanzielle Dinge geklärt hatten, habe ich das Projekt Anfang August wieder aufgenommen.

Mittlerweile hatte ich einen Jupiter in echt gesehen und gemerkt, dass mir der Roller rein optisch einfach nicht gefällt. Es klingt vielleicht komisch, aber ich habe bei meinem Classico Li gemerkt, wie motivierend es gerade bei schlechtem Wetter ist, wenn ich einen Roller fahre, der mir gefällt. Daher ist der Jupiter für mich dann rausgefallen.

Somit war klar, dass es ein Tinbot F8 wird. Da es zu der Zeit keine gebrauchten mit 2 Akkus gab, wurde es ein Neukauf, für den ich 2 Möglichkeiten hatte:
- In etwa 150km Entfernung gab es damals einen Händler, der einen Tinbot F8 mit 2 Batterien da hatte.
- Oder beim Händler in 15km Entfernung bestellen.
Ich habe mich dann für letzteres entschieden, weil es sicher angenehm ist, eine kompetente Werkstatt im Rücken zu haben - gerade bei einem Roller, der auch zum TÜV muss.
Also habe ich dort bestellt. Leider hat es sich dann aber nicht wie erwartet entwickelt:
Zunächst hieß es, ich könne den Roller mit einem Akku nächste Woche haben oder mit 2 Akkus Mitte September. Das sei dann eine neue Lieferung und das 2024er Modell. Da ich ja 2 Akkus brauche, habe ich mich für letzteres entschieden.
Mitte September war dann der für Roller zuständige Mitarbeiter in Urlaub. Als ich ihn Ende September wieder erreichte, meinte er, ja, ihm sei nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub auch aufgefallen, dass der Roller nicht da ist. Er werde also nachfragen.
Dann war ich eine Woche im Urlaub, und am 7.10. rief ich ihn wieder an. Er meinte, dass er nachgefragt hätte, und die Lieferung würde sich um 2 Wochen verzögern. Ich wollte gerade antworten "Prima, dann ist der Roller ja jetzt da!" (Mitte September plus 2 Wochen lag ja bereits in der Vergangenheit), als mir klar wurde, dass er das sicher anders ausgedrückt hätte. Auf Nachfrage bestätigte er mir dann, dass die 2 Wochen ab jetzt gelten und setzte hinzu: "Am 21.10. wollen die mit der Auslieferung beginnen."

Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich enttäuscht bin. Natürlich weiß ich, dass der Händler wenig dazu kann und auch der Importeur keinen Einfluss darauf hat, wenn sich der Container verzögert. Trotzdem mag ich diese Salamitaktik nicht.
Und ich denke, dass es weitere Verzögerungen geben wird. Denn mich interessiert doch, wann ich den Roller beim Händler abholen kann (ziemlich sicher nicht am 21.10.) und nicht, wann der Importeur mit seinen Lieferungen an die Händler beginnt - und ich weiß ja auch nicht, an welcher Stelle mein Händler beim Importeur an die Reihe kommt. Aber vielleicht weiß mein Händler das auch nicht.

Ärgerlich ist es trotzdem. Hätte ich von Anfang an gewusst, dass es 3 Monate dauert, hätte ich mir für die Zeit vielleicht einen Roller in Langzeitmiete genommen. Der hätte dann zwar nicht die große Reichweite gehabt, aber für den flotten Weg zur Arbeit gereicht.

Nun bin ich jedenfalls gespannt, wie es weitergeht.

Viele Grüße
Rolf

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