e-sprit Fury ist wahnsinn

[MEroller]

Tja, nach anfänglich völlig abwesendem Streifen Rotor-Stator nach dem Umdrehen der Motorwelle ist inzwischen wieder der Punkt erreicht, wo ich fast täglich stärkere Schleifgeräusche habe. Außerdem sind einzelne Zellen inzwischen so aus dem Tritt, dass jetzt sogar 20Ah Entladung schon die äußerste Schmerzgrenze darstellen, und die brauche ich zur Zeit bei 2h autarker Batterieheizung am Spätnachmittag während der Arbeit, da werden aus sonst ca. 16Ah besagte 20Ah Entladung, bis ich wieder daheim bin.

Jetzt wird es also weit vor Weihnachten so richtig stressig:
- ContiMove 365 bestellen für den noch Cheng Shin-bereiften Motor vom Garagen-Fury (der Conti ist schon da, motorradreifen de war echst schnell diesmal!)
- Termin abmachen mit Reifenwechsler
- Darauf abgestimmt Platztausch von Garagen-Fury und E-Pferdchen, da sich beide ohne Hinterrad/Motor ganz extrem schlecht manövrieren lassen Und E-Pferdchen muss natürlich dank total-Striptease dringend vorher in die Garage, und Garagen-Fury kann ich erst auf dem Stellplatz seines Motors entledigen. Dankenswerterweise hat mir ja Joehannes den Garagen-Fury teil-entkleidet überlassen, und unter einer Ganzkörper-Abdeckplane ist dann auch das nackte Gerippe im Freien vor Niederschalg und Tau geschützt.
- Garagen-Fury Motor zum vereinbarten Termin samt Reifen zum Wechsler bringen und bei der Prozedur die Welle samt Kabel am Mitdrehen hindern
- E-Pferdchen zerpflücken, Motortausch zumindest vorbereiten (auch in der Garage muss ich den rangieren können...), Controller/Lader abbauen und die Batterie-Abdeckplane runterzupfen, um mit der Zellpflege zu beginnen. Erst bei Abschluss der selbigen (und womöglich Tausch einer weiteren völlig ausgenudelten Zelle, was ich aberr nicht hoffe...) kann dann der tatsächliche Motortausch stattfinden.
- Und zuguterletzt wieder alles zusammeklopfen, den alten Motor erst mal an den Garagenfury schrauben und wieder Platztausch machen. Danach aber erst mal lang verschnaufen, bevor ich versuche, zu den Lagern vorzudringen...

Mein Laden-fahren-laden-fahren Herz jubiliert natürlich in höchsten Tönen ob dieser Aussichten

[MEroller]

Morgen kommt der neuere Motor zum Reifenwechsel, und die ödeste und langweiligst-mögliche Tätigkeit im E-Rollerleben läuft schon seit einigen Tagen und Nächten: Einzelladung aller 24 Zellen. Zwar hatte ich die Batterie vor Beginn per Ladegerät vollständig (so vollständig es eben damit geht...) geladen, und doch gehen in die Zellen zwischen 5 und bisher rekordhaltigen 13 Ah zusätzlich rein. Jetzt muss man aber erst mal 1Ah rum abziehen, die einfach zum Anheben des Spannungsniveaus auf die "Laden"-Seite der Spannungshysterese benötigt werden. Ein weiteres Ah oder zwei gehen auf die Einzel-Ladeendspannung von 3,6 statt sonst 3,54V plus die diesmal ganz korrekt ablaufende Konstantspannungsphase am Ladeende. Der Bordlader kennt ja leider keine CV Phase mehr... Wahrscheinlich werde ich auch das Ladegerät tauschen, oder gleich beide in mein E-Pferdchen verfrachten zum parallel-Laden. Mal schauen...

Es vergehen pro Zelle so zwischen 2,5 und 9h für die Einzel-Nachladung bei Anfangs 5A, so dass die Aktion sicher noch bis Weihnachten weitergehen wird. Diesmal sitze ich allerdings nicht mehr danben in der kalten Garage, mein Einzellalder hat sich als höchst zuverlässiges Teil herausgestellt, so dass das jetzt auch unbeaufsichtigt laufen kann. Nur zur Doku und zum Umklemmen muss ich noch runter. Per Zeitschaltuhr wird auch zweimal täglich/nächtlich das Heizkabel im Batteriekasten für je 3h betrieben, um die Zelltemp. zwischen 14 und 20°C zu halten.

Klar ist jedoch inzwischen schon ein bisschen, wo die fehlenden 8Ah nutzbare Batteriekapa geblieben sind: in völlig unterschieldichen Zell-Ladungsständen. Klar ist somit: Das BMS kommt künftig ins Helmfach, und bei den künftig längeren Garagenstandzeiten werden sämtliche Kabelverbindungen in der vorgeschriebenen Reihenfolge ausgesteckt, und kommen nur wieder rein, wenn das E-Pferdchen wieder zum Dienst ausrückt. Denn außer zuverlässig vor Über- und Tiefentldung einzelner Zellen zu schützen entlädt das Teil im stillgelegten Roller sonst die Zellen extrem unterschiedlich. Vielleicht versuche ich das diesmal sogar mal richtig zu messen, zumindest punktuell. Da lauern sicher ganz nette Kriechströmchen...

[STW]

Kriechströme sollten bei Balancern eigentlich nicht vorkommen, und 8Ah ist, egal auf welche Zeit bezogen, eine Menge, auch wenn er nur im mA- uder uA-Bereich mehr saugt als die anderen Balancer. Hier würde ich tatsächlich mal mit dem Amperemeter dran um zu sehen, ob der Balancer nicht zuviel nuckelt und daher als defekt anzusehen ist.

[MEroller]

Recht hast Du, STW. Jetzt ist das BMS erst mal komplett abgeklemmt, nicht dass es die vordersten Zellen schon wieder ein bisschen bluten lässt, bis ich mit den hinteren fertig bin. Mein Multimeter zeigt aber nur 3 Stellen hinter dem Komma an, was im 200mA Messbereich vielleicht noch nicht ausreicht, unterschiedlich hohe Kriechströme zu detektieren. Schau'n mer mal...

Noch ein kleiner Hinweis zu Aufwand und Kosten eines Reifenwechsels am (ausgebauten) Radnabenmotor: Inklusive neuem Ventil €14 Und beim Reifenfuzzi ca. 10 Minuten Aufenthalt.

Er musste seine höheren Spannbacken aufsetzten auf den Reifentisch, was er in ca. 30 Sekunden (inklusive holen) gemacht hatte.
Wichtig! Zum zuverlässigen Festhalten des Stators samt Kabel (muss oben sein!!!) sollte man einen passenden Gabelschlüssel dabei haben für den Wellen-Zweiflach, da der Stator mit Abstand das schwerste Bestandteil des Hinterrads ist und die Radlager und insbesondere deren Dichtungen schon ein gewisses Losbrechmoment brauchen. Also, am Besten dabeibleiben zum Motorwelle festhalten und dem Monteur dabei möglichst wenig in die Quere kommen beim Reifen ab- und wieder draufmachen. 14€!!!

[Mokkito]

Hallo MEroller,

hast Du zufällig mal beim TÜV nachgefragt, ob man beim Fury einen anderen Hinterreifen eingetragen bekommt? Ich hatte da so an einen 150/70-13 gedacht, wie ihn z.B. auch der Suzuki Burgman 400 drauf hat. (wegen Optik und leichter Erhöhung des Radumfangs)
Zu Deiner Akku-Ladung:
Warum nimmst Du nicht einfach ein kleines Ladegerät und lädst alle Zellen insgesamt mit einem kleinen Strom nach? Das geht viel schneller. Das habe ich jetzt auch im Einsatz und es funktioniert prima.
Und noch was: Du hattest mal geschrieben, dass bei Deinem aktuellen Controller der Akkustrom auf 35% begrenzt ist. Hast Du mal probiert, was der Fury bei dem Regler macht, wenn 100% eingetragen sind?

[STW]

...Warum nimmst Du nicht einfach ein kleines Ladegerät und lädst alle Zellen insgesamt mit einem kleinen Strom nach? Das geht viel schneller. Das habe ich jetzt auch im Einsatz und es funktioniert prima.

Das bekommt auf Dauer nicht dem Innenwiderstand der Zellen.

[Mokkito]

...Warum nimmst Du nicht einfach ein kleines Ladegerät und lädst alle Zellen insgesamt mit einem kleinen Strom nach? Das geht viel schneller. Das habe ich jetzt auch im Einsatz und es funktioniert prima.

Das bekommt auf Dauer nicht dem Innenwiderstand der Zellen.

Das hat mit dem Innenwiderstand der Zellen nichts zu tun!
Das BMS des Fury verbrennt die Ströme bei Zellspannungen oberhalb von ca. 3,6 Volt. Jetzt muss man nur aufpassen, dass man den kleinen Platinchen nicht zu viel Wärme verpasst.
Bei meinem Zusatzlader fließen im oberen Spannungsbereich noch 0,3A, was einer maximalen Wärmeleistung von ca. 1 Watt pro Platine entspricht. Das können die kleinen Platinchen locker vertragen.
In 10 Stunden (über Nacht) hat er also mindestens 3Ah ausbalanciert. Nebeneffekt: die gesamte Wärmeleistung (ca. max. 25 Watt) erwärmen den Raum zusätzlich.

[STW]

Nochmals und gleichzeitige letzte Wiederholung: Das bekommt auf Dauer nicht dem Innenwiderstand der Zellen.

Du hälst die Zellen dauerhaft auf 3.6V, und ein Teil des Stroms geht immer noch in die Zellen. Und 3.6V ist mehr als die "chemische Ruhespannung" der Zellen. Da fängt bei Lithiumchemie der Alterungsprozeß an.

So etwas kann man 1-2 mal im Jahr machen, und dann auch nur, wenn die Zellen kaum auseinandergedriftet sind. Ansonsten ist man mit Einzelladung per Laborlader besser dran.

[MEroller]

@Mokkito: da ich bislang keinerlei Balancing-Tätigkeit des Emsiso BMS entdecken konnte und ich massiv unbalancierete Zellen habe, und diese aufwändige Aktion letzte Weihnachtspause meiner Batterie schon einmal kräftig auf die Sprünge geholfen hat lasse ich ich mich da auf keinerlei Experimente mehr ein. Bis zu 8Ah und mehr bei gut 70% aller Zellen über ein BMS abbrennen lassen kann aus meiner Sicht nicht zielführend sein.

[Mokkito]

Nochmals und gleichzeitige letzte Wiederholung: Das bekommt auf Dauer nicht dem Innenwiderstand der Zellen.

Du hälst die Zellen dauerhaft auf 3.6V, und ein Teil des Stroms geht immer noch in die Zellen. Und 3.6V ist mehr als die "chemische Ruhespannung" der Zellen. Da fängt bei Lithiumchemie der Alterungsprozeß an.

So etwas kann man 1-2 mal im Jahr machen, und dann auch nur, wenn die Zellen kaum auseinandergedriftet sind. Ansonsten ist man mit Einzelladung per Laborlader besser dran.

Hallo STW,

kannst Du mir das mit der "chemischen Ruhespannung" mal genauer erklären?
Da habe ich während meines Studiums wohl nicht richtig aufgepasst. Ich habe das jedenfalls anders in Erinnerung...