Und bein Thema Reku immer etwas weiter denken ...:
Ja, guten Akkus sollte 15A nix ausmachen. Aber wenn Akkus noch gut geladen sind, macht es denen etwas aus. Bei Lithiums haben wir darüber hinaus noch ein BMS. Und das kann nur einen gewissen Überstrom ableiten (=in Wärme umsetzen). Eine Reku, deren Strom über den Ableitstrom eines BMS hinausgehen könnte, würde ich nicht haben wollen.
Insofern erübrigt sich die Diskussion, ob 1KW oder 2KW möglich wären. Letztendlich ist, je nach BMS, alles über 300mA bis 2A schädlich für die Zellen, bei einem 48V-Roller sprechen wir also über 16-96W maximal vertretbare Rekuperation. Alles andere darüber hinaus wäre durch Zusatzelektronik (die den Akku abwirft, wenn er voll ist) zwar theoretisch machbar, aber kostet Geld, Gewicht, ..., ist daher wirtschaftlicher Unsinn. 2Ah mehr an Akkukapazität wäre da preiswerter und bringt im Zweifelsfall mehr Reichweite.
UNU: Leistung der Rekuperation
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Re: UNU: Leistung der Rekuperation
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Re: UNU: Leistung der Rekuperation
Moin, ich will mal meinen bescheidenen Senf dazu geben:
- Hier beschrieben und von allen bestätigt: die Reku funktioniert sehr (einigen hier fast zu) gut.
- Die Drehstromsynchronmaschine (manche nennen es auch Brushless DC) haben einen super Wirkungsgrad. Ich habe folgendes ausprobiert: den abgeklemmten Motor von Hand gedreht, man spürt ganz viele zarte "Rastpunkte" über die Umdrehung. Wenn man jetzt einfach 2 der 3 dicken Leitungen verbindet (Kurzschluss!), dann lässt das Rad sich praktisch gar nicht mehr von Hand drehen! Der Motor (jetzt Generator) will also SEHR viel Energie loswerden, sobald er aus dem Stillstand heraus ist.
- Die Reku-Energie muss ja irgendwohin; dazu gibt es 2 Möglichkeiten: in einen Bremswiderstand leiten (der wird dann recht schnell heiß), oder in die Batterie zurückspeisen (elegant, aber ein bisschen aufwendiger für den Regler).
- Ich habe übrigens gar keinen UNU, aber ein Hercules E1-Mofa mit Motor und Regler eines 3kW-UNUs modernisiert. Das Ding geht ganz gut
Gestern habe ich dann nach Lesen dieses Threads mal ein Zangenamperemeter benutzt und folgendes gemessen:
- Mofa aufgebockt, mit Vollgas beschleunigt: kurz ca. 15A...18A abgelesen, nach (ziemlich schnellem) Erreichen der Maximaldrehzahl praktisch null.
- Ganz zart die Bremse (Reku) betätigt: kurz ca. 8A...10A abgelesen, danach logischerweise Stillstand.
(Leider habe ich noch kein Nummernschild, daher die Versuche nur in der Werkstatt.)
Meine Schlussfolgerungen:
- Einen Bremswiderstand habe ich nirgends gesehen (im Reglergehäuse einen zu verstecken wäre geradezu grenzenlos blödsinnig wegen der Hitze!).
- Alles was an Reku spürbar ist, geht (abgesehen von den Verlusten!) zurück in die Batterie (wohin denn sonst).
- Die gemessenen Ströme sind GROBE Anhaltswerte, aber durchaus plausibel und erfreulich: der Teil der Energie, der zur Beschleunigung gedient hat, kann zu einem großen Teil zurückgewonnen werden, das gilt auch für die Energie die zum Überwinden von Steigungen verwandt wurde.
- Sicher machte es bei Glätte Sinn, die Reku auszuschalten: dazu einfach einen Schalter zwischen "+12V Bremslicht" und dem gelb/grünen Kabel (Pin15 am Stecker des Reglers) einschleifen; Schalter geöffnet = Reku aus
- Noch schöner wäre es, den Regler komplett anders zu programmieren, nämlich so dass er automatisch in die Reku geht, wenn das Rad schneller dreht als das Drehfeld (sprich: wenn der Roller schiebt), und zwar in Abhängigkeit vom Drehgriff: nur ein bisschen zurückgedreht = nur ein bisschen Reku, und wenn ganz zurückgedreht = volle Reku. Mein Eektroauto (von 1999!) kann das schon lange.
- Einen Schalter der die Reku aktiviert ohne Bremsenbetätigung (hier auch schon angesprochen) werde ich auf jeden Fall noch einbauen.
- Und sobald ich ein Nummernschild habe (muss erst mit dem TÜV sprechen wegen dem 10" Hinterrad, und Leistung und Geschwindigkeit runter programmieren), dann mache ich echte Versuche am Berg: was geht raus und beim Runterfahren wieder in den Akku rein? (beim Auto kann ich das übrigens schon jetzt sehen: 1/3 ist unten am Berg wieder zurück; für den Stand der 90er Jahre gar nicht mal so schlecht).
- und die Diskussion über Sinn oder Unsinn verstehe ich gar nicht: für mich ist das kinetische Energie, die wir UMSONST in den Akku zurückgeschenkt bekommen, anstatt sie an den Bremsen zu verheizen.
MfG
Markus
- Hier beschrieben und von allen bestätigt: die Reku funktioniert sehr (einigen hier fast zu) gut.
- Die Drehstromsynchronmaschine (manche nennen es auch Brushless DC) haben einen super Wirkungsgrad. Ich habe folgendes ausprobiert: den abgeklemmten Motor von Hand gedreht, man spürt ganz viele zarte "Rastpunkte" über die Umdrehung. Wenn man jetzt einfach 2 der 3 dicken Leitungen verbindet (Kurzschluss!), dann lässt das Rad sich praktisch gar nicht mehr von Hand drehen! Der Motor (jetzt Generator) will also SEHR viel Energie loswerden, sobald er aus dem Stillstand heraus ist.
- Die Reku-Energie muss ja irgendwohin; dazu gibt es 2 Möglichkeiten: in einen Bremswiderstand leiten (der wird dann recht schnell heiß), oder in die Batterie zurückspeisen (elegant, aber ein bisschen aufwendiger für den Regler).
- Ich habe übrigens gar keinen UNU, aber ein Hercules E1-Mofa mit Motor und Regler eines 3kW-UNUs modernisiert. Das Ding geht ganz gut

- Mofa aufgebockt, mit Vollgas beschleunigt: kurz ca. 15A...18A abgelesen, nach (ziemlich schnellem) Erreichen der Maximaldrehzahl praktisch null.
- Ganz zart die Bremse (Reku) betätigt: kurz ca. 8A...10A abgelesen, danach logischerweise Stillstand.
(Leider habe ich noch kein Nummernschild, daher die Versuche nur in der Werkstatt.)
Meine Schlussfolgerungen:
- Einen Bremswiderstand habe ich nirgends gesehen (im Reglergehäuse einen zu verstecken wäre geradezu grenzenlos blödsinnig wegen der Hitze!).
- Alles was an Reku spürbar ist, geht (abgesehen von den Verlusten!) zurück in die Batterie (wohin denn sonst).
- Die gemessenen Ströme sind GROBE Anhaltswerte, aber durchaus plausibel und erfreulich: der Teil der Energie, der zur Beschleunigung gedient hat, kann zu einem großen Teil zurückgewonnen werden, das gilt auch für die Energie die zum Überwinden von Steigungen verwandt wurde.
- Sicher machte es bei Glätte Sinn, die Reku auszuschalten: dazu einfach einen Schalter zwischen "+12V Bremslicht" und dem gelb/grünen Kabel (Pin15 am Stecker des Reglers) einschleifen; Schalter geöffnet = Reku aus
- Noch schöner wäre es, den Regler komplett anders zu programmieren, nämlich so dass er automatisch in die Reku geht, wenn das Rad schneller dreht als das Drehfeld (sprich: wenn der Roller schiebt), und zwar in Abhängigkeit vom Drehgriff: nur ein bisschen zurückgedreht = nur ein bisschen Reku, und wenn ganz zurückgedreht = volle Reku. Mein Eektroauto (von 1999!) kann das schon lange.
- Einen Schalter der die Reku aktiviert ohne Bremsenbetätigung (hier auch schon angesprochen) werde ich auf jeden Fall noch einbauen.
- Und sobald ich ein Nummernschild habe (muss erst mit dem TÜV sprechen wegen dem 10" Hinterrad, und Leistung und Geschwindigkeit runter programmieren), dann mache ich echte Versuche am Berg: was geht raus und beim Runterfahren wieder in den Akku rein? (beim Auto kann ich das übrigens schon jetzt sehen: 1/3 ist unten am Berg wieder zurück; für den Stand der 90er Jahre gar nicht mal so schlecht).
- und die Diskussion über Sinn oder Unsinn verstehe ich gar nicht: für mich ist das kinetische Energie, die wir UMSONST in den Akku zurückgeschenkt bekommen, anstatt sie an den Bremsen zu verheizen.
MfG
Markus
Re: UNU: Leistung der Rekuperation
Wichtiger Nachtrag:
meine Basteleien kann ich mir deshalb leisten, weil das Thema "Gewährleistung" für mich aus nachvollziehbaren Gründen gar keines ist.
Einen originalen Roller in irgendeiner Form zu verändern, u.A. wie z.B. hier beschrieben, wird vermutlich sofort jeden Gewährleistungsanspruch gegenüber dem Hersteller beenden.
Das sollte man immer bedenken...
MfG
Markus
meine Basteleien kann ich mir deshalb leisten, weil das Thema "Gewährleistung" für mich aus nachvollziehbaren Gründen gar keines ist.
Einen originalen Roller in irgendeiner Form zu verändern, u.A. wie z.B. hier beschrieben, wird vermutlich sofort jeden Gewährleistungsanspruch gegenüber dem Hersteller beenden.
Das sollte man immer bedenken...
MfG
Markus
- MEroller
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Re: UNU: Leistung der Rekuperation
Markus, die Wirkungsgradkette schlägt bei der batterigestützten Rekupertion ganz nett zu. Und die ganze Kette muss man miteinander - gemäß Pipi Langstrumpf - "plutimizieren"
Aaaalso, zuerst die Generatorverluste, dann Leitungs- und Controllerverluste, dann der Coulombsche Wirkungsgrad der Batterie (den zwei mal, einmal für das Laden und einmal für das Entladen), dann wieder Leitungs- und Controllerverluste beim Beschleunigen, und der motorische Wirkungsgrad.
Nehmen wir z.B. 0,95 x 0,95 x 0,98² x 0,95 x 0,95, dann bleiben gerade mal 73.51% von der ursprünglich rekuperierten Energie als zurückgewonnene Vortriebsenergie übrig. Und sowohl die Generator- als auch die motorischen Verluste sind in weiten Leistungs- und Drehzahlbereichen weitaus schlechter vom Wirkungsgrad her als 95%...

Aaaalso, zuerst die Generatorverluste, dann Leitungs- und Controllerverluste, dann der Coulombsche Wirkungsgrad der Batterie (den zwei mal, einmal für das Laden und einmal für das Entladen), dann wieder Leitungs- und Controllerverluste beim Beschleunigen, und der motorische Wirkungsgrad.
Nehmen wir z.B. 0,95 x 0,95 x 0,98² x 0,95 x 0,95, dann bleiben gerade mal 73.51% von der ursprünglich rekuperierten Energie als zurückgewonnene Vortriebsenergie übrig. Und sowohl die Generator- als auch die motorischen Verluste sind in weiten Leistungs- und Drehzahlbereichen weitaus schlechter vom Wirkungsgrad her als 95%...
Zero S 11kWZF10.5
e-rider Thunder 5000: Ruht in Frieden
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Re: UNU: Leistung der Rekuperation
Hi MEroller, alles richtig.
Ich bin heute mal einen schönen langen Berg hoch und wieder runtergefahren, mit angehängtem Zangenampèremeter dran:
- Berg hoch mit ca. 19,5A gefahren (mehr geben meine alten Bleibatterien (aus einer USV) nicht mehr her)
- Berg runter mit >9A!
Abgelesen an der Leitung zur Batterie, das heißt da sind alle mechanischen sowie Generator- und Controllverluste schon drin. Lediglich die Coulomb'schen Verluste muss man noch (jawohl: 2 mal) berücksichtigen.
Aber was soll's? Die Energie kriegen wir geschenkt! Und wir schonen Umwelt und Bremsbeläge und fühlen uns wohl dabei (ich jedenfalls).
Hier noch ein Bild von meinem Hercules-UNU-Hybriden. Läuft übrigens mit den knapp 20A schon >45km/h auf der Geraden. Ich freu' mich tierisch auf ein paar Lithium-Akkus, die ich demnächst bekomme, da will ich 100A rausholen...
MfG
Markus
Ich bin heute mal einen schönen langen Berg hoch und wieder runtergefahren, mit angehängtem Zangenampèremeter dran:
- Berg hoch mit ca. 19,5A gefahren (mehr geben meine alten Bleibatterien (aus einer USV) nicht mehr her)
- Berg runter mit >9A!
Abgelesen an der Leitung zur Batterie, das heißt da sind alle mechanischen sowie Generator- und Controllverluste schon drin. Lediglich die Coulomb'schen Verluste muss man noch (jawohl: 2 mal) berücksichtigen.
Aber was soll's? Die Energie kriegen wir geschenkt! Und wir schonen Umwelt und Bremsbeläge und fühlen uns wohl dabei (ich jedenfalls).
Hier noch ein Bild von meinem Hercules-UNU-Hybriden. Läuft übrigens mit den knapp 20A schon >45km/h auf der Geraden. Ich freu' mich tierisch auf ein paar Lithium-Akkus, die ich demnächst bekomme, da will ich 100A rausholen...
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Markus
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Re: UNU: Leistung der Rekuperation
Nein, die haben wir berghoch überreichlich verloren bzw. verbraten.schelle63 hat geschrieben: Aber was soll's? Die Energie kriegen wir geschenkt!

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