Felix aus China hat geschrieben: ↑Di 11. Feb 2025, 01:05
Warum fahren die Deutschen nicht gerne Elektroroller?
Bei mir ist es das Preis-/Leistungsverhältnis. Ich probierte seit vielen Jahren Elektrofahrzeuge und war von der Qualität enttäuscht. Insbesondere der Chinaroller! Dann kommt noch hinzu, dass die nur in China repariert werden konnten. Und so fällt von den 5 baugleichen Elektro-Rollern einer nach dem anderen aus. Akku hin, Ladegerät hin, Rahmenbruch (!), ... Monatelages warten.
Boss verlangt schließlich, dass man mit seinem eigenem Privat-Lkw die Ware ausliefert. Ich lehne das ab, werde gekündigt, aber der Laden macht eh zu.
Letztes Jahr habe ich einen gebrauchten Kisbee für 500€ gekauft und bin mit dem bis nach Rumänien gefahren. Auf der Rückreise ein Rekordtag mit 900km innnerhalb 24 Stunden. Dessen Reichweite pro Tankfüllung beträgt offiziell 375km, realistisch sind eher 250km. Also tankt man schon bei 150km, spätestens 200km. Eine Zapfpistole an der Tankstelle kann rund 50 Liter pro Minute liefern, auftanken ist also eine Sache von Sekunden.
Mach das mal mit Elektro! Aber ohne Begleitfahrzeug mit dutzend vollgeladenen Austauschakkus dabei.
Kürzlich habe ich einen gebrauchten Unu für ebenfalls 500€ gekauft. Ich plane gar nicht, den für Urlaubsreisen ins Ausland einzusetzen, der ist nur für die Stadt. Von den angeblichen 100km Reichweite wird in der Praxis wohl eh nur die Hälfte übrig bleiben. Und das Aufladen dauert viele Stunden.
Nun bin ich aber sowieso zweiradaffin und somit gar kein "richtiger Deutscher".
Und nicht nur Kleider machen Leute, sondern auch Fahrzeuge. Der (scheinbare) soziale Status wird in Indien sehr nach dem äußeren Auftritt beurteilt. Wer da mit scooty oder auto (tuktuk) zum Vorstellungsgespräch kommt, ist schon durchgefallen.
Auch in Deutschland habe ich mir da schon öfters was anhören müssen!
Also: Deutsche fahren sowieso nicht gerne Roller. Und schon gar nicht aus (der Volksrepublik) China!
Kymco und Sym, TGB (aus der Republik China) haben dagegen einen passablen Ruf.