vsm hat geschrieben: ↑Mi 26. Sep 2018, 11:02
Finde ich allerdings auch. Liegt halt voll im Trend, der Politik für alles die Schuld zu geben, per se davon auszugehen, dass sie einem Böses wollen und sowieso immer nur die Interessen der anderen vertreten...
Politik ist immer Schuld, zumindest wenn es um Gesetze geht, Statistisch sind 100% der Gesetze von Politikern erlassen.

Ob sie immer Böses wollen, sei dahingestellt, ich würde eher das Motto vertreten "Das Gegenteil von Gut ist Gut gemeint".
Politiker neigen nun mal zu "popo"listischen oder lobbyistischen Entscheidungen. Anders kann ich mir viele Gesetze nicht erklären.
Aber zurück zum Thema, es geht um die leidigen 45 km/h.
Die von mir eingangs zitierte Herleitung von EU Harmonisierung und 50km/h Grenze für Kraftfahrstraßen in den meisten EU Ländern, scheint zumindest plausibel. Ich denke die praktischen Folgen für uns Rollerfahrer, dass wir damit nicht mehr "stadtverkehrskompatibel" sind wurden da schlicht nicht bedacht.
Dennoch denke ich, dass damit nationale Abweichungen und Ausnahmen nicht ausgeschlossen sind, in anderen EU-Ländern gibt es auch andere Regeln für Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen und Autobahnen, deswegen verliert ja meine Fahrerlaubnis auch nicht ihre Gültigkeit, wenn ich z.B. die Grenze nach Frankreich überfahre.
Genauso könnte ich mir auch Vorstellen, dass ich mit AM oder B eben einen Roller in D mit 55km/h fahren darf in anderen EU-Ländern aber eben nur mit 45hm/h, oder das alle 55km/h fahren dürfen aber eben mit 50cm³-Klasse und e-Rollern eben nicht auf Kraftfahrstraßen. Wenn man will, kann man alles Regeln, unser Job wäre es halt, für den entsprechenden politischen Willen zu sorgen.
Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast
vsm hat geschrieben: ↑Mi 26. Sep 2018, 11:02
Ich sehe es ähnlich wie Lasser und bin der festen Überzeugung, dass der "Sicherheitsaspekt" in einer solchen Petition eher wenig zu suchen hat. Die Statistiken sprechen einfach eine andere Sprache. Gleiches gilt für das "Feindbild PKW". Laut Verkehrsunfallstatistik (hier 2016) war jeder vierte Verkehrsunfall mit Personenschaden, in den ein Kraftrad mit Versicherungskennzeichen involviert war, ein Alleinunfall, also ohne jede Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer.
Nun die Statistik hat keine Aussage für mich. Wieviel % Verkehrsunfälle mit Personenschaden im PKW werden von PKW-Fahrer allein verursacht (z.B. Besoffen um nen Baum gewickelt)? Ob der Rollerfahrer hier gefährdeter ist oder nicht, sieht man doch nur im Vergleich zu anderen Klassen.
vsm hat geschrieben: ↑Mi 26. Sep 2018, 11:02
Insgesamt wurden mehr als die Hälfte (52%) aller Unfalle mit genannten Krafträdern von deren Fahrern verursacht. Als häufigstes Fehlverhalten (13 %) wurde eine "nicht angepasste Geschwindigkeit" festgestellt
Nun wenn ich unterstelle das i.d.R. zwei Verkehrsteilnehmer beteiligt waren, sind also gerade mal 2% mehr (der statistisch erfassten Unfälle! – siehe nächster Absatz). Und was ist eine „nicht angepasste Geschwindigkeit“ wenn ich eh nur 45 darf (und kann)? Oder heißt das 13% aller Roller waren frisiert?
Da ich als Rollerfahrer der schwächste Verkehrsteilnehmer im „fließenden“ Straßenverkehr bin (Fußgänger und Radfahrer mal nicht mitgerechnet, da die ihre eigenen Wege haben), bin ich natürlich -wenn mir an meiner Gesundheit was liegt- selbst dran interessiert einem Unfall aus dem Weg zu rollern.
Da ich mit dem Roller auch wendiger und flexibler bin, dürfte also die überwiegende Zahl der „Unfälle“ mit Rollern in der Statistik garnicht auftauchen, da sie von Rollerfahrer selbst durch ausweichen vermieden werden oder so glimpflich abgehen, dass sie sich mit hupen und fluchen beilegen lassen. (das ist allerdings eher eine gefühlte Wahrnehmung, die sich statistisch wohl kaum abbilden lässt).
