letzten Sommer habe ich meinen alten Traum erfüllt und mir eine kleine Balkonanlage zusammengeschraubt (280Wp aus drei 12V Modulen parallel geschaltet). Dabei war auch das Laden unseren Trinity Uranus 2017 als Use Case angedacht. Ich habe damals in diesem Unterforum viele relevanten Beiträge gelesen, aber leider keinen direkten Hinweis finden, wie man sowas einfach und bezahlbar bewerkstelligen könnte. Deswegen schreibe ich jetzt diesen Beitrag, den ich vor einem Jahr selbst gerne gelesen hätte

Nach etwas googlen und youtuben, bin ich dann auf das folgende Gerät gestoßen (gibt es unter vielen Namen, wie bei Chinesen so üblich ist):
https://www.amazon.de/FITYLE-MPPT-Solar ... 07BLTDKTV/
Für 30-40 Euro bekommt man also einen 300W MPPT Laderegler mit step-up DC-DC Wandler (Batteriespannung einstellbar 24V-72V), der anscheinend fürs Solarladen direkt beim Fahren konzipiert wurde. Das klang fast zu schön um wahr zu sein, aber was hat man zu verlieren? Ich habe das Teil bestellt. Leider hat die Lieferung (inklusive Paketverlust und Ersatzsendung) mehrere Monate gedauert, sodass die sonnenreichsten Tagen schon vorbei waren - also vorerst nix mit Roller laden

Deswegen habe ich erstmals die Ausgangsspannung auf 42V gesetzt und über Herbst- und Wintermonate meinen E-Bike Akku (36V, 400Wh) geladen. Wäre auch etwas günstiger gewesen, falls etwas passieren sollte

Diese Woche gab es aber wieder reichlich Sonnenschein, und ich habe mich endlich an den großen Uranus-Akku getraut. Der Akku hat 2400Wh, 40Ah x 60V nominal (71.4V Ladeschlussspannung), geladen wird zum Glück über die "handelsübliche" C13 Kaltgerätedose (bei E-Bike-Stecker musste ich erfinderisch werden...).
Erste Erkenntnisse nach zwei Ladevorgängen:
- Es lädt!
- Ich komme auf max. 170-180W Leistung (Ausrichtung auf dem Balkon nicht optimal)
- Wegen Verschattung bekomme ich momentan lediglich 400-500Wh pro Tag, was 10-15km Reichweite entspricht. Das sollte sich aber in 1-2 Wochen, wenn die Sonne höher über dem Baum steht, wesentlich bessern.
- Vorteile: leise, akkuschonend (im Vergleich zu 500W Schnellladegerät), grüner gehts wohl kaum
- Nachteile: beim schönen Wetter hat man die Qual der Wahl zwischen Fahren und Laden

Kosten: ca 50 Euro für Ladevorrichtung (MPPT, C13 Stecker, Kabel, XT60 Stecker). Meine Module waren ganz schön teuer (da leicht und flexibel), aber wenn man stattdessen ein "normales" 300W Glasmodul nimmt, dann kommt man vielleicht auf 200-250 Euro Systemkosten. Ich habe das Ganze eher aus Überzeugung und auch als Hobby gemacht, deswegen spielte bei mir die Wirtschaftlichkeit eine untergeordnete Rolle (ich wollte eher möglichst wenig Stress mit Vermieter/Hausmeister haben

Also ich freue mich schon auf die sommerliche Solarerträge und hoffe, dass diese Infos jemandem weiterhelfen!
MfG Alexey