Warum werden E-Roller / E-Motorräder nicht staatlich gefördert?

[MEroller]

Auch wenn ich schon ein Enkelkind habe.

Glückwunsch! Das gab es damals noch nicht, als wir unseren genialen gemeinsamen Tag und Abend in Berlin und Umland erlebten

[STW]

Das gab es da wohl schon, ich kannte es nur noch nicht. Seit August bin ich Opa einer Sechsjährigen, die war so quasi Beifang.

[MEroller]

Beifang

[steffhof]

Ah sehr cool, danke für euere Beiträge, hört sich alles plausibel an. Hier in D scheint die Zielgruppe für E-Roller/Bikes recht klein zu sein. Ich schau mir auch die wissenschaftliche Literatur an, in Asien scheint es vielerorts ganz anders zu sein, in Taiwan z.B. gehen die E-Roller komplett durch die Decke, auch v.a. wegen staatlichen Anreizen. Dort wird es wohl auch daran liegen, dass Leute eher schnell und unkompliziert von A nach B (und nicht bei Sonnenschein in die Eisdiele) kommen wollen und es in der Stadt keine Parkplätze gibt und wohl das Kleingeld für einen BMW fehlt. Aber ich sehe ehrlich gesagt viel Potential, dass es hier nochmal mehr wird als ein 1000 potentielle Wähler Thema.

Ich selbst bin auf E-Roller als Mittel für individuelle Mobilität erst gekommen, als ich mir einen dieser Emmy/Tier Dinger in München mit der app geschnappt hab, weil die U-bahn ausgefallen war. Seit dem habe ich in den letzten 2 Monaten ein par Fahrten gemacht und obwohl die Dinger super teuer sind (20 cent/minute) kommen die verglichen mit U-Bahn und Bus recht gut weg, man kommt einfach schneller an und vor die Tür. Seit dem steht für mich fest, dass ich mir nach Corona, wenn ich wieder über 4 Campuse verteilt bin, einen E-Roller hole weil's einfach super praktisch und spaßig ist. Und beim schlechtem Wetter (10% der Fälle) fahre ich halt wieder U-bahn und Bus, sehe da jetzt nicht so den Stress. Ich denke mal dass es durch dieses Roller Sharing noch populär werden könnte, weil sich da einfach viele Menschen spontan darauf einlassen und sehn wie praktisch sowas sein kann.

Ich wurde noch wo anders auf die Petition aufmerksam gemacht, die erst vor 2-3 Wochen gestartet ist:

https://www.openpetition.de/petition/on ... -e-rollern

Mal sehen, ob das was werden kann. Interessanterweise habe ich bei open Petition gesehen, dass es mal eine Aktion gab die 50er schneller als 45km/h zu machen:
https://www.openpetition.de/petition/on ... ition-main

Immerhin haben die über 25k Leute mobilisiern können. Habt ihr da eine Einschätzung, ob das was werden kann. Die Dinger sind echt ein Stück zu langsam um gut mitzuschwimmen. Und soweit ich weiß ist es so eine EU-Sache oder? Wenn, dann müsste man das in der ganzen EU ändern und dass kann dauern.

Grüße

[Gluehbert]

Ja, die Sache mit der Geschwindigkeit sollte eine EU-Sache sein. Da wird der Bundestag nichts beschließen können.

Und was die Förderung angeht: Da gibt es zwei Möglichkeiten, wie der Gesetzgeber Kleinkrafträder sieht. Zu beoachten daran, dass sie kein E-Kennzeichen bekommen:

Erste Möglichkeit: Absicht: Kleinkrafträder sollen keinesfalls zu brauchbar werden. Es könnte sonst noch jemand auf die Idee kommen, Autofahrten zu reduzieren. => Keine Förderung

Zweite Möglichkeit: Keine Absicht: Der Gesetzgeber hat die Kleinkrafträder einfach vergessen. => Die sind für ihn absolut irrelevant. => Es gibt auch in dem Fall kein Geld

Und Förderung für die schnelleren Mopeds: Vielleicht verliert die Partei, die sich für deren Förerung einsetzt, für jede Stimme, die sie von uns kriegen könnte, zwei Stimmen von Mopedhassern...

[Lofty]

Ja, in Österreich gibt es 700,- Förderung für ein E-Motorrad und 450,- für ein E-Moped, aber wenn ich es richtig verstehe nur dann, wenn man grünen Strom bezieht. Dh. evtl. muß man den Stromanbieter wechseln. Da Österreich sehr viel Wasserkraft hat ist das aber kein großes Problem.

In China haben sie Benzin-Motorräder in vielen Städten einfach verboten (wenn man damit erwischt wird, wird das Teil einfach konfisziert), dort geht Zweirad nur mehr elektrisch. Evtl. läuft das in Taiwan ja ähnlich? Und ja, in Asien haben einfach viele Leute nicht genug Geld für ein Auto bzw gibt es viele Orte wo man garnicht einfach so ein Auto anmelden kann, weil die Städte so voll und Anmeldungen daher beschränkt sind. Wenn die Teile dann auch noch lokal bei denen günstig hergestellt werden, dann sollte es niemanden wundern, wenn die Dinger sich dort verkaufen wie geschnitten Brot.

--Lofty

[STW]

Die wievielte Petition zu Tempo 45 ist das wohl ...?

Zu Taiwan lohnt auch durchaus mal die Forensuche, aber auch Internetrecherche Die waren schon vor über 15 Jahren fleißig dabei, deshalb sind Hersteller wie EVT und Ahamani (damals noch Shang Wei) und andere, hier weitgehend unbekannte, staatlich gefördert worden. Antriebe und Elektronik gab es z.B. von Adlee, ein Elektrotechnikhersteller. Nicht zu verwechsen mit Adly, die hatten durchaus niedliche Kleinroller wie den FC20.
Die hier so beliebten Gogoros sind dort weit verbreitet, mit öffentlichen Wechselstationen für Akkus.

In Europa reicht es gerade dazu, die EU-Normen fortzuschreiben, bis die Luft hinten aus dem Auspuff sauberer ist als die vorne eingesaugte. Aber dafür duldet man ein Chaos bei der Ladeinfrastruktur.

[Lofty]

Und was die Förderung angeht: Da gibt es zwei Möglichkeiten, wie der Gesetzgeber Kleinkrafträder sieht. Zu beoachten daran, dass sie kein E-Kennzeichen bekommen:

Oh, das habe ich vorhin überlesen. Bei Euch in D bekommen eRoller/eMotorräder kein E-Kennzeichen? Hier in Ö sehr wohl.

[Gluehbert]

Wenn ich mich recht erinnere, hatten wir hier mal so einen Fall im Forum: Kurzzeitig hatte der 50er Eroller ein E-Kennzeichen gehabt. Dann hat das Straßenverkehrsamt gemerkt, dass der keins kriegen darf und der Besitzer musste es zurückgeben.

L3e-Fahrzeuge bekommen hier aber schon ein E-Kennzeichen, wenn sie es verdienen

[MEroller]

L3e-Fahrzeuge bekommen hier aber schon ein E-Kennzeichen, wenn sie es verdienen