Ist der Eigenimport eines Elektrorollers aus China eine machbare Option?

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guewer
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Ist der Eigenimport eines Elektrorollers aus China eine machbare Option?

Beitrag von guewer »

Nachdem ich über Google auf folgendes Angebot gestoßen bin...

https://german.alibaba.com/product-deta ... 8cdc8F6jWe

... frage ich mich nun ernsthaft, ob der Eigenimport eines Rollers von China aus eine realistische Option wäre, oder ob das nicht an Frachtkosten sowie Zoll und fehlenden Zulassungspapieren (COC nur für chinesischen Markt gültig?) scheitern könnte.

Hat dazu jemand konkret etwas beizutragen bzw. hat das überhaupt schon einmal jemand aus diesem Forum gemacht?

Wo tauchen Probleme auf? - Ist es letztlich überhaupt aus finanzieller Sicht rentabel?

Ich meine 1.165 € (zzgl. MWSt. natürlich) ist schon ein sehr attraktiver Preis, zumal derselbe hier in D für 2.300 € (zugegeben brutto) vertrieben wird. Und ich *glaube* denselben E-Roller auch für etwas über 1.000 € mit Doppel-Akku gesehen zu haben (konnte das Angebot aber jetzt auf die schnelle nicht mehr finden).

Was meint ihr?
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acheron65
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Re: Ist der Eigenimport eines Elektrorollers aus China eine machbare Option?

Beitrag von acheron65 »

sich dort auseinanderzusetzen mit Sachmängelhaftung, der Sprache, den Zeichen sowie das Risiko für Ausfälle bei Vorkasse sowie Verschiffung ist schon extrem hoch.

Vielleicht kann man sich mit Jemandem zusammenschließen

Sonst gibt die IHK auch Tips:

https://www.pfalz.ihk24.de/internationa ... na-1286228

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Romiman
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Re: Ist der Eigenimport eines Elektrorollers aus China eine machbare Option?

Beitrag von Romiman »

Ich würde es nicht machen.
Ohne EU-COC läuft ja schonmal gar nichts.
Dann ist die Gefahr zu groß, keine Teile und keinen Service zu bekommen. Wer zieht Dir da einen neuen Hinterreifen drauf? Was machst Du, wenn der Roller im Winter kaum 20km weit kommt?
Da schlägt die Freude über ein paar gesparte Hunderter schnell in Frust um. Ein brauchbares Kraftfahrzeug kostet nunmal Geld. Dann lieber noch ein halbes Jahr sparen und was Vernünftiges (mit Servicemöglichkeit) kaufen. (Notfalls jung gebraucht.)

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didithekid
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Re: Ist der Eigenimport eines Elektrorollers aus China eine machbare Option?

Beitrag von didithekid »

Hallo,
von Eigenimporten vor gut zehn Jahren gibt es im Forum Berichte.
Ich glaube aber nicht, dass sich das heutzutage für Privatleute noch lohnt.
Inzwischen gibt es ja genug Importeure, die ganze Container-Ladungen ordern, die Zulassungspapiere beschaffen und an Endkunden verkaufen.
Neu am Markt ist z. B. die Firma E-Kuma, die günstige (aber z. T mager ausgestattete) Modelle importiert. Futura und Tisto gibt es schon länger.
Verkaufspreise in D sind üblicherweise doppelt so hoch, wie die Alibaba-Preise ab Werk China. Angebote gibt es ggf. auch.
Als NOVA SLi5 gab es die INOA-Export-Ausführung in diesem Maktsegmet ja auch im Herbst als ALDI-Angebot für knapp 1.900€ mit voller Garantie und mit Ersatzteilservice über NOVA-Motors. (Hast Du den nicht schon?)
Lies Dir auch die Berichte der Forumskollegen durch, die mit Umzug aus China importierte Fahrzeuge hier dem TÜV vorstellen wollten (Einzelzulassung) und am Zertifikat der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMC) nach EU-Zulassungsverodnung (für den Asien-Motor) gescheitert sind.

Bei Alibaba kann man sich z. B. einen Container voller Roller bestellen, die das vom Hersteller erwirkte EU-Zertifikat COC bereits beiliegen haben
und damit (nach Transport, Besteuerung, Verzollung) hierzulade zulassungsfähig wären. Das machen gemeinhin professionelle Importeure.
https://german.alibaba.com/product-deta ... cf7fUWWLbL
Die Preise für solch einen Import als Einzelstück nach Deutschland lohnen sich aber aus meiner Sicht nicht. Auch die Stückzahl-Importeure beklagen den drastischen Anstieg bei den Seefrachtkosten im letzten Jahr.
Wenn Du auf der Insel St. Helena wohnen würdest, hättest Du (mangels dortiger Anbieter) aber wenig Alternativen, als die Einzelbestellung über Alibaba. Glücklicherweise gibt es in D Profis, die das für die Endkunden bei ertäglichem Aufpreis erledigen.

Viele Grüße
Didi
Zuletzt geändert von didithekid am So 6. Feb 2022, 08:33, insgesamt 3-mal geändert.
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Fasemann
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Re: Ist der Eigenimport eines Elektrorollers aus China eine machbare Option?

Beitrag von Fasemann »

Das Thema liest man alle Jahre mal wieder, da nach C die Frachtkosten ca. um das 8 fache gestiegen sind, ist das ganze nur brauchbar durchzuführen, wenn man mehr als 59 Roller bestellt.
Das die verbauten Teile irgendeiner Norm/ Prüfung unterliegen müssen ( bei schneller wie 45 km/ h greift Euro 5), ist immer noch eine Hürde , oder bist du chinesischer Sprachwissenschaftler?
COC oder Einzelnachweis......

Das ist ein Fass mit doppelt tiefen Boden.
Von 2017 an 2x GoE zusammen mit 25 Tkm verkauft 4/24.
Nova E-Retro Star exBlei aus 2020, ab 02/24 und ab1000 km mit Lithium.
4/24 Tisto Luna mit 700 km eingezogen
3/25 UNU aus 2016 mit 1960 km und kleinem Diebstahlschaden.

Evolution
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Re: Ist der Eigenimport eines Elektrorollers aus China eine machbare Option?

Beitrag von Evolution »

Das Thema hatten wir wie gesagt im Forum schon öfters. Wenn du Speditionskaufmann bist und dich mit der Verzollung auskennst, kannst du es wagen. Wundere dich aber nicht, wenn du einiges an dem Roller nacharbeiten musst. Achte auch auf die Papiere wie COC.

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guewer
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Re: Ist der Eigenimport eines Elektrorollers aus China eine machbare Option?

Beitrag von guewer »

didithekid hat geschrieben:
So 6. Feb 2022, 08:01
Als NOVA SLi5 gab es die INOA-Export-Ausführung in diesem Maktsegmet ja auch im Herbst als ALDI-Angebot für knapp 1.900€ mit voller Garantie und mit Ersatzteilservice über NOVA-Motors. (Hast Du den nicht schon?)
Ja, ich besitze diesen INOA-E-Roller S5 Li schon. Der chinesische Lvneng LX05 ist mit ihm absolut baugleich. Deshalb ja auch meine Frage, wie ein Import vonstatten gehen könnte, da eben nur der halbe Preis aufgerufen wird. Das schwierige - und worauf man wirklich achten muß - wäre für ihn ein europäisches COC-Zertifikat mitgeschickt zu bekommen.

Wegen der Ersatzteile könnte man sich dann ja im Zweifelsfall bei Nova-Motors bedienen.
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didithekid
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Re: Ist der Eigenimport eines Elektrorollers aus China eine machbare Option?

Beitrag von didithekid »

Hallo,
ich hatte Dir ja den Link zum (teureren) Alibaba-Angebot inklusive der EU-COC schon angehängt.
Du müsstest (bei Eigenimport) vermutlich organisieren, dass nach Ankunft des SeeContainers im Hafen, auch die originalen (zur Fahrgestell-Nummer passenden) Papiere dem Zoll beim Import-/Verzollungs-Vorgang vorgelegt werden, die meines Wissens dort zum Abgleich (und als Besitznachweis) erforderlich sind, um ein Fahrzeug/oder die Kiste aus dem Freihafengelände heraus zu bekommen.
Ob bei einem Importfahrzeug mit EU-COC, welche ja in einem EU-Land den Zulassungsprozess durchlaufen haben muss, der Import-Hafen auch in diesem Zertifizierungs-Land liegen muss, kann ich Dir nicht sagen. Viele Fahrzeuge haben jedenfalls ihre type-approval-Nr. aus den Niederlanden (e4), was bei Import über Rotterdam Sinn macht.

Falls Du das Erlebnis wagen willst, sind wir interessiert, welche Netto-Ersparnis erzielbar ist - oder auch, ob man als Einzelimporteur Gefahr läuft draufzuzahlen.

Viele Grüße
Didi
Zuletzt geändert von didithekid am So 6. Feb 2022, 15:42, insgesamt 3-mal geändert.
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Peter51
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Re: Ist der Eigenimport eines Elektrorollers aus China eine machbare Option?

Beitrag von Peter51 »

Ich schaltete einen Makler in Bremen - Fairtrade - ein. Der kümmert sich um den Papierkram und stellt einen Transport door to door sicher.
Als Privatmann könnte es passieren, dass du den Roller bezahlt hast, aber keinen bekommst :o
E-Max 90s von 2012 - Vmax>46km/h - km-Stand >5150 - 16x Littokala 51,2V 105Ah = 5kWh. JK-B1A24S15P - Sevcon Gen4
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E-Max 120s von 2015 - Vmax 80km/h - TÜV 03.2026 - 72V100Ah LFP-Akku - JK-B2A24S15P Balancer BT - MQ Controller BT

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Re: Ist der Eigenimport eines Elektrorollers aus China eine machbare Option?

Beitrag von achim »

Gegen die Schwierigkeiten die beim Eigenimport auftreten können, sind das Aufziehen von Reifen und fehlender Service, reine Lappalien.

Gruß,
Achim

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