ich heiße Michael und werde demnächst Berlins Straßen mit einem funkelnagelneuen Emco Novantic unsicher machen

Ich lese hier schon länger mit und habe wertvolle Infos bekommen, erstmal vielen Dank dafür. Ich hoffe, mich dadurch revanchieren zu können, dass ich meine Erfahrungen mit dem neuen Roller mit den Mitlesern teile. Der Roller ist ja noch nicht sooo lange am Markt, Erfahrungsberichte sind seltener als bei Rollern, die es schon länger gibt.
Meine Novantic-Erfahrungen beschränken sich bisher auf den Vorführ-Novantic des Händlers. Mit dem habe ich eine Probefahrt über ca. 30 km im Berliner Stadtverkehr unternommen. Resultat war, dass ich unmittelbar danach einen Kaufvertrag für einen neuen Novantic unterschrieben habe. Damit sollte klar sein, dass mein Eindruck von dem Roller nicht der schlechteste war

Aufgefallen ist mir folgendes:
1. Ich sitze auch mit meinen 1,90m Körpergröße komfortabel. Der Sitz hat für mich genau die richtige Härte (nicht zu hart, nicht zu weich).
2. Die Straßenlage auf ebenem Asphalt ist gut, der Roller läuft ruhig und stabil. Auf unebener Fahrbahn (z. B. Kopfsteinpflaster) wird man aber etwas durchgeschüttelt. Das Fahrwerk und die kleinen Räder scheinen damit nicht so gut klarzukommen. Auch der Umstand, dass der Roller relativ leicht ist, dürfte seinen Teil zu der Rüttelei beitragen. Wirklich unterträglich wird's aber nicht, es lässt sich aushalten. Man ist ja auch nicht ständig auf schlechten Straßen unterwegs. Auf normalem Straßenbelag wird man dann wieder durch Laufruhe entschädigt.
3. Auch am Ende der Probefahrt hatte der Motor noch ausreichend Power, und das obwohl der Roller mit nur einem Akku bestückt war und die Außentemperatur nur bei ca. 5° lag. Die Akku-Anzeige im Armaturenbrett hatte sich allerdings kaum aus der "Voll"-Position herausbewegt. Das interpretiere ich so, dass die Anzeige nicht sonderlich genau ist und man sich nicht wirklich darauf verlassen kann. Nach 30 km kann es eigentlich nicht sein, dass der Akku noch fast ganz voll ist. Das dürfte auch dann gelten, wenn sich der Roller mangels wirklicher Bergstrecken (die in Berlin sowieso nicht sonderlich häufig sind) nicht so sehr anstrengen muss.
4. Die 2 kW reichen zumindest für meine Bedürfnisse aus. Der Roller beschleunigt zügig und wirkt auch bei nicht mehr ganz voller Batterie nicht kraftlos, zumindest nicht, solange nur eine Person draufsitzt. Auch an Steigungen hält der Roller seine Geschwindigkeit, solange es nicht allzu steil wird. Bei größeren Neigungen geht die Geschwindigkeit etwas zurück, aber unter 40 km/h fiel die Tachonadel zumindest bei der Probefahrt nur dann, wenn man "Gas" weggenommen hat. Wirklich sportliche Beschleunigung ist aber natürlich nicht drin. Ob das daran liegt, dass der Motor tatsächlich irgendwann an seine Grenzen stößt oder die Anfahr-Leistung durch den Controller begrenzt wird, kann ich nicht sagen. Mir reicht die Power aber, ich will ja keine Rennen fahren.
5. Die Verarbeitung ist nicht unbedingt erstklassig, aber ganz ordentlich und dem Preis angemessen. Der Deckel des Topcases klappert auf unebenen Strecken etwas, das sollte sich aber mit etwas Filz beheben lassen. Man hört das Geklapper sowieso nur dann, wenn es in der Umgebung leise ist. Die Plastik-Karosserie ist natürlich nachgiebiger als eine Blechkarosse, damit muss man sich wohl abfinden. Dafür muss man zumindest beim Gehäuse nicht befürchten, dass es irgendwo rostet

Weitere Erfahrungen mit dem Novantic kann ich natürlich erst dann schildern, wenn ich meinen eigenen Roller abgeholt habe. Das wird übermorgen der Fall sein. Mein Roller hat auch nur einen Akku. Wenn ich feststelle, dass der nicht reicht, werde ich einen zweiten nachrüsten. Der Akku ist mit über 900 Euro zwar heftig teuer, aber es wäre auch dann nicht wesentlich billiger geworden, wenn ich gleich einen Roller mit 2 Akkus gekauft hätte. Auch der wäre um 900 Euro teurer gewesen als das Modell mit einem Akku. Außerdem werde ich in den nächsten Tagen vermutlich nicht viel mit dem neuen Roller fahren. Grund: das Wetter

Gruß
Michael