Erfahrung Lebenserwartung LI Akku

für alles über Litium Akkus (ohne LiFePo)
Karlchen
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Erfahrung Lebenserwartung LI Akku

Beitrag von Karlchen »

Hallo.
Hat jemand schon langzeiterfahrungen mit LI Akkus ? Wie viele Zyklen schaffe ich mit einem Akku , bevor er an Leistung verliert?
Ich kenne LI Akkus nur aus Smartphones und E Zigaretten. In letzterer ist auch ein 18650 er Akku drin. Von Samsung hatte ich ein und von Sony. Leider hat da auch nach Nicht mal ein Jahr die Leistung schon nachgelassen. Nach 2 Jahren war sie so gut wie fertig. Am Smartphone Akku sieht man es eigentlich auch ganz gut. Nach 2 Jahren sind die Akkus schon deutlich schlechter als bei einer neuen.

Wenn man zum Beispiel ein 72V 30ah Akku sich im Internet anschaut im Internet , steht meist 800-1000 Zyklen MÖGLICH .
Bei einer Zyklenfesten AGM Batterie steht ( Ective z.b. ) bei 50% Entladung 600-750 Ladezyklen. Bei 75% Entladung 400-600 Zyklen.
Soweit die nackten Zahlen. Unterschied ist natürlich der Preis. Das LI Akku kostet ca. doppelt so viel wie die AGM.
Da kann ich nach 2 Jahren mir nochmal n neuen Satz AGM holen. Halten die LI wirklich 4 Jahre und länger ohne nennenswerten Verlust ? Dann lohnt sich natürlich LI akku.
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didithekid
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Re: Erfahrung Lebenserwartung LI Akku

Beitrag von didithekid »

Hallo,

hier im NIU-Bereich schreiben die km-Könige ihre Daten auf:
viewtopic.php?f=63&t=5937&start=390
Die NIU-App rechnet wohl auch aus Teilentladungen die effektive Vollzyklenzahl zusammen.

Wenn bei einem Blei-Akku etwas von über 600 Zyklen bei Entladetiefe 50% steht, dann ist er im Labor 600 mal halb entladen worden.
Dann wären das aber eben nur 300 effektive Vollzyklen. Wenn die NIU-Kollegen hier nach 400 Zyklen und 20.000km noch eine Akku -Bewertung über 50% haben, dann halte ich über 30.000km für sehr wahrscheinlich ggf. auch 40.000 km noch für möglich, wenngleich die Neu-Reichweite eines N1S dann von ursprünglich 50-60 km auf vielleicht nur noch 30-40 km zurückgegangen sein mag, bevor wieder nachgeladen werden muss.
Im N1S sind Panasonic 18650PF- Zellen verbaut:https://www.omnitron.cz/download/datash ... 8650PF.pdf
Laut Labormessung bei 25°C vertragen die 500 Zyklen Vollentladung (100% auf 0%) mit 0,5C (1.375 mA) Entladestrom bei einer verbleibenden Restkapazität von etwa 80% des Neuwertes. In der Werbung werden für Akkus mit solchen NMC-Zellen 600 oder 700 Zyklen Lebensdauer angegeben, wobei dann die Restkapazität bzw. die Rest-Reichweite noch weiter runter geht. Für den Nutzer ist der Akku natürlich genau dann verschlissen, wenn die Akkureichweite für den Weg zur Arbeit nicht mehr ausreicht.
Der Verschleiß ist etwas höher, wenn der entnommene Strom höher ist. Mit voller Kraft Berghoch belastet der NIU N1S den Akku mit 1,5 C (4.000 mA je Zelle) dafür Bergrunter und beim gleichförmigen Rollen wieder viel weniger.
Auch Blei-Akkus können lange halten wenn sie immerfort in Nutzung sind. Li-Ion-Akkus überbieten deren Haltbarkeit aber in der Regel mindestens doppelt. Insbesondere deswegen, weil sie bei Nicht-Nutzung kaum verschleißen, während die Bleier dann (z. B. im Winter) von der eigenen Säure zerfressen werden, sofern sie keine dauerende Erhaltungsladung erhalten.
Im Smartphone sind meist LCO-LiPo-Akkus verbaut, die leichter sind, aber kürzer leben (Lithium-Kobald-Oxid mit Polymer-Elektrolyt.
Die 18650PF-Zellen von Panasonic haben Lithium und Nickel/Mangan/Kobalt-Mischoxid-Technologie mit Flüssigelektrolyt (andere Hresteller mengen ggf. auch Aluminium bei). Das sind die gleichen Zellen wie in den E-Zigaretten, aber nicht jeder Zelltyp ist gleich gut.
Die PF-Zellen sind bis 10 Ampere ausgelegt werden aber von NIU nur bis 4 A und im Schnitt nur halb so hoch belastet. SONY-Zellen können höhere Ströme ab und leben bei E-Zigarretten daher wohl etwas länger. Wenn jeder Tag ein Vollzyklus ist, dann ist aber eben nach zwei Jahren Feierabend.
Wenn Blei-Akkus da tatsächlich wirtschaftlicher wären, würden Raucher wohl eher auf Blei wechseln, oder? Na, Ja schwer sind die aber ja auch noch.

Wenn ein NIU N1S jeden tag 50 km fährt und nachts lädt, kommt er theoretisch nach zwei Jahren auf 36.500 km. Der Roller hätte sich doch gelohnt. Aber selbst unsere km-Könige brauchen vier oder mehr Jahre um den Li-Ion-Akku zu verschleißen.
Mein LiFePO4-Akku im Roller ist jetzt neun Jahre alt, hat aber auch erst 200 Zyklen.
Mein E-Bike-Li-Ion-Akku ist jetzt sechs Jahre alt.

PS: Passt so etwas in den Hawk?:https://www.akkushop-24.de/Lithium-Ione ... 0Ah-Mass-A

Viele Grüße

Didi
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Karlchen
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Re: Erfahrung Lebenserwartung LI Akku

Beitrag von Karlchen »

Problem ist halt , das ich mindestens 30 km Reichweite brauche. Noch sind meine Bleier im Hawk ziemlich neu. Hoffe wenn es soweit ist , gibt es mehr langzeiterfahrungen. Aber man wird wohl nur schlauer sein wenn man es selber ausprobiert.
Ich lade circa 150 mal im Jahr. Wenn die Blei Eimer ungefähr 400 mal halten , sind es ja mehr als 2,5 Jahre. ( im Winter nehme ich den Aprilia Benzin Roller ). Beim halben Preis zum LI Akku , kann ich also noch ein Pack kaufen. Und dann sind 5 Jahre um. Ob die LI 800 Zyklen halten ( in meinem Fall dann über 5 Jahre ) kann auch keiner Garantieren. Leider.
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STW
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Re: Erfahrung Lebenserwartung LI Akku

Beitrag von STW »

Die schönen Laborwerte für Bleier helfen Dir nichts. Du hast mehrere davon im seriellen Verbund, und damit ist ein gleichmäßiges Laden auf Dauer nicht drin. Ebenso hast Du nicht die schönen Laborbedingungen mit konstanter Temperatur, gleichbleibend (geringer) Belastung usw.. Sei froh, wenn Du nach 100 Zyklen noch die benötigte Reichweite hast. Bleiakkus und ich sind nie gute Freunde gewesen, nach 6-9 Monaten haben sich immer wieder unsere Wege getrennt, weil mal wieder ein Satz verschlissen war trotz intakter Ladetechnik.

Lithium: hier gibt es jede Menge Chemien, Packungsdichten, ... Ein Handyakku ist darauf ausgelegt, auf kleinstem Raum mglichst viel Kapazität für moderate Belastungen bereitzustellen. Die 18650er bekommst Du als Markenprodukt von ca. 1800mAh über 3000mAh (LG HG2) bis hin zu 3500mAh. Und wiederum: die unterscheiden sich erheblich in ihren Datenblättern, was maximale Lade- und Entladeströme angeht.

Die Zellen werden aus 2-3 Gründen schlechter:
a) kalendarische Lebensdauer - irgendwann werden die Dinger hochohmiger oder verlieren Kapazität
b) Stress beim Laden (zu hoher Ladestrom, zu tiefe Temperaturen, zu hohe Ladeendspannung)
c) Stress beim Entladen (zu hoher Strom, zu tief entladen)

Ich habe LiFePO4-Chemie im Einsatz, 13 voon 16 Zellen stammen aus 2008 und sind immer noch für 70% der Kapazität gut bei mittlerweile wahrnehmbar gestiegenem Innenwiderstand, Ich habe für das Hobby LiPos, die rund 20 Mal im Jahr hoch beansprucht werden und den Rest des Jahres bei 60% Ladezustand gelagert werden. Die Dinger sind auch schon über 5 Jahre alt und tun noch ihren Zweck.

Verglichen mit unseren ersten eigenen "Gehversuchen" bei der Ausstattung von E-Rollern mit Lithiumakkus, selbst ausgeguckten BMS-Lösungen usw. hat die Technik am Markt enorme Fortschritte gemacht. NIU hat m.E. wirklich gute Zellen verbaut, eventuelle Probleme traten bislang wohl nur gelegentlich an den BMS-Platinen auf. Die ersten NIUs sind drei Jahre alt und die allermeisten laufen immer noch auf erster Akkuaustattung. Im Moment gehe ich davon aus, dass die Akkus mindestens 5 Jahre halten werden, eher mehr.
RGNT V2 ab 01/23 > 15000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

achim
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Re: Erfahrung Lebenserwartung LI Akku

Beitrag von achim »

Aus ewig langer Erfahrung kann ich nur sagen dass Bleiakkus letztlich immer unbefriedigend sind. Nicht nur als Fahrakku, auch als Bereitschaftsakku. Sie sind einfach immer hinüber wenn man sie braucht und auch im regelmäßigen, zyklischen Betrieb als Fahrakku ist nach spätestens zwei Jahren Feierabend.
Die Reichweite lässt aber schon viel früher nach.
In meinen Rollern hat noch kein Blei mehr als 5000km geschafft.
Und auch das nur bei einer Restreichweite zum Schluss von knapp 10 km.
Für Bleiakkus in Fahrzeugen spricht eigentlich gar nichts mehr, für andere Einsatzbereiche allenfalls der Preis, die einfache Ladetechnik und die standardisierten Spannungen.
Bei meinen Verbrennern ist spätestens alle 2 Jahre ein neuer Starterakku fällig. Kosten um die 30 Euro.

Probeweise werde ich mal testen ob ein Akku aus 4 Konion Zellen als 4s eine Alternative wäre.

Gruß,
Achim

Lugi III
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Re: Erfahrung Lebenserwartung LI Akku

Beitrag von Lugi III »

4 Jahre kein Eintrag hier! Müsste ja mittlerweile schon langjährige Erfahrungen geben.
Also ich hab vor ziemlich genau 3 Jahren einen E.F.O 2000er Roller bei einem Preisausschreiben gewonnen und war fast immer sehr glücklich über diesen sehr nützlichen Gewinn. Leider hatte ich nach ca. 1 1/2 Jahren eine selbstverschuldete Kollision mit einem PKW (Vorrang wurde dort geändert) und seither sind Lenker und Gabel leicht verbogen. Prüfplakette läuft jetzt ab und keine Werkstätt od. Bastler wollte das richten (zahlt sich nicht aus).

Außerdem - jetzt kommts - sind die Akkus nach etwa 12.400 km schon ziemlich ausgelutscht. Haben schon ein paar mal bei 3 v. 5 Ladepunkten bei einem etwas kräftigeren Beschleunigungsversuch ganz auf Dunkel geschaltet. Gott sei dank hatte ich dann fast immer den 2. Akku drinnen.
Für die Experten: auf den beiden Akkus steht: 17S7P 60V/22,4Ah 1344 Wh - 210630 - CELL: LG3200mAh WDD/C 0041

Bei uns in der Nähe gäbe es einen Betrieb, der verschieden Akkus, va. Fahrrad-Akkus wieder "ausbessert". Ich schätze ja, dass auch nur eine gewisse kleinere Anzahl von Zellen ziemlich schwach geworden sind. Da ich haber wohl kein Pickerl mehr bekomme, zahlt sich hier eine Investition auch nicht mehr aus. D.h. ich schaue mich seit geraumer Zeit schon um einen neuen Roller um (sollte unbedingt 125er Klasse sein, um doch auch hin und wieder Ziele in 20-40 km Entfernung zu einem Auto ähnlichem Tempo zu erreichen. Meine große Frage ist da natürlich die Akku-Lebenserwartung. Wenn die auch nach 3 Jahren wieder nur mehr für Fahrten in der Stadt zu gebrauchen sind, ist das doch teuer. Wenn ich den Kilometer-Preis berechne, ist der Strom fast vernachlässigbar, bei 14.000 km Lebenserwartung würde der Akkunachkauf (2x 1000€) gut 14€/100 km kosten, der Strom höchstens 3 €.

Meine Vermutung, dass diese Akkus im Vergleich zu Auto-Akkus so wenig lang halten: Da Steuergerät ist zu grobschlachtig. Am Anfang war es toll, immer die volle Beschleunigung auzunützen. Wenn hier die Steuerung vielleicht nur max 80% der höchstmöglichen Spitzenleistung abrufen würde, würden vermutlich die Akkus um ein vielfaches länger halten? Was meinen die Experten? Welche Roller gehen möglicherweise bzw. erfahrungsgemäß schonender mit den Akkus um?

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rainer*
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Re: Erfahrung Lebenserwartung LI Akku

Beitrag von rainer* »

Ich habe folgende Erfahrung mit den Akkus meiner TCmax: Ich nutze möglichst immer den gleichen. Derzeit hat der ungefähr 57tkm runter und mittlerweile die dritte Anschlussbuchse. Reichweite mit einer Akkufüllung sind zwischen 50 und 60km rechnerisch von 100% bis 0% bei meinen Stecken (viel Dauervollgas über Land und ca. 10% Innerorts). Also hat der ungefähr 1.000 Zyklen weg. Ich merke zu dem geschonten Akku kaum einen Unterschied, vielleicht 5 oder maximal 10%. Ich lade den meist auf 80 bis 85% auf, so ein bis zweimal die Woche auch bis 100%. Das gleiche mit dem unteren Punkt, da lande ich meist bei 20%, ein bis zwei Mal pro Monat fahre ich auch bis in den unteren einstelligen Prozentebereich. Geladen und benutzen erfolgt nur bei 5°C und wärmer, allerdings habe ich die Batterie auch schon mehrfach so warm gefahren und geladen, das das BMS nur noch eine deutlich langsamere Ladung und auch langsamere Stromentnahme zugelassen hat. Abends nehme ich die Batterie mit in die Wohnung, bei kalten Temperaturen mit rein ins Büro.

Warum halten die Zweiradbatterien nicht so lange wie PKW-Batterien? Im Vergleich zu den PKW-Akkus ist die Akkutemperatur unschöner (weil nicht gesteuert). Die Entladung ist erheblich höher als beim Auto - die TCmax in einer Dreiviertelstunde leer gefahren, also Entladung oberhalb 1C. Die Ladezyklen sind auch mehr pro Zeiteinheit, wer fährt denn einen PKW-Akku im Mittel zweimal pro Tag von 80% auf 20% runter, wie ich es mit der Moppedbatterie treibe? Klar, das da der Verschleiß so sein wird, das die keine 10 Jahre halten wird. Aber gegenüber Benzin sehen die Kosten nicht so schlecht aus - mit einem Benziner wäre ich jetzt bei 1.400l Gesamtbenzinverbrauch (gerechnet mit 2,5l/100km).

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Re: Erfahrung Lebenserwartung LI Akku

Beitrag von Schnabelwesen »

Hallo @Lugi III,
Lugi III hat geschrieben:
Di 15. Apr 2025, 13:27
Also ich hab vor ziemlich genau 3 Jahren einen E.F.O 2000er Roller bei einem Preisausschreiben gewonnen
Das ist auf jeden Fall ein toller Gewinn. Allerdings weiß man nicht unbedingt etwas von der Geschichte - war es ein Ladenhüter, hat er länger gestanden? Ich hatte neulich einen gewonnenen Yadea G5 in der Werkstatt. Der ansich gute Akku war nach zwei Jahren mit einem eigentümlichen Fehlerbild kaputt gegangen...
Lugi III hat geschrieben:
Di 15. Apr 2025, 13:27
Welche Roller gehen möglicherweise bzw. erfahrungsgemäß schonender mit den Akkus um?
Große Akkus bzw. Systeme mit zwei Akkus, die im Fahrbetrieb gleichzeitig entladen werden. Die kleinen Akkus um die 20Ah aus den "Kaufhaus-Rollern" (z.B. ATU E-Cruzer oder Econelo DTR) gehen recht regelmäßig nach fünf Jahren kaputt bzw. verlieren dramatisch an Kapazität.
Ich habe und hatte immer wieder mit dem Trinity Jupiter zu tun. Einer von 2015 fährt noch mit den ersten Zellen. Bei zwei Fahrzeugen von 2018 war es unterschiedlich: Einer (4x20Ah - 5.000km) hatte frühzeitig Probleme, die nicht richtig erkannt und behoben wurden. Die Batterie war Schrott. Der andere (6x20Ah - 20.000km) hat gute Batterien.
Lugi III hat geschrieben:
Di 15. Apr 2025, 13:27
Für die Experten: auf den beiden Akkus steht: 17S7P 60V/22,4Ah 1344 Wh - 210630 - CELL: LG3200mAh WDD/C 0041
17s heißt 17 Zellen in Reihe (=seriell). Das sind die "besseren" 60v-Akkus, weil eine höhere Spannung anliegt als bei 16s.
7p ist eher ungewöhnlich wenig. Meistens haben die 60v-Akkus 8 (oder 10) parallele Zellen in jedem seriellen Strang. Das wirkt sich auf die Kapazität (in Ah) und auf die Stromlieferfähigkeit (in A) aus. Allerdings sollten die recht guten LG-Zellen reichen, um den recht schwachen 2.000-Watt-Motor mit Vollgas zu betreiben (7px7A=49 Ampere x 3,67V(pro Zelle nominal)x17s=3.057Watt).
Dein individueller Fall lässt sich nicht unbedingt verallgemeinern.
Lugi III hat geschrieben:
Di 15. Apr 2025, 13:27
Bei uns in der Nähe gäbe es einen Betrieb, der verschieden Akkus, va. Fahrrad-Akkus wieder "ausbessert".
Das Vergnügen währt meistens nicht lange. Dann ist es hinausgeworfenes Geld. Besser ist es, das Innenleben zu erneuern und mit einem Bluetooth-BMS (Batterie-Management-System) auszustatten. Dafür sollten eher 600 als über 1.000€ anfallen. Gute Erfahrungen gibt es wohl mit dem Akkuwerk in Heilbronn, also in Deutschland.
Lugi III hat geschrieben:
Di 15. Apr 2025, 13:27
keine Werkstätt od. Bastler wollte das richten (zahlt sich nicht aus).
Meistens ist "nur" die Gabel krumm. Wenn man davon ausgeht, dass der Rahmen keinen Schaden hat, hält sich der Aufwand in Grenzen. Die Gabel gibt es (in etwas unterschiedlichen Ausführungen) in zahllosen Rollern, auch bei Verbrennern. Die kostet vielleicht 70-80€. Der Einbau ist recht aufwendig und kostet vielleicht 300€. Wegwerfen wäre schade. So ein Roller kann 10 Jahre und mehr laufen.
Lugi III hat geschrieben:
Di 15. Apr 2025, 13:27
ich schaue mich seit geraumer Zeit schon um einen neuen Roller um (sollte unbedingt 125er Klasse sein
Das ist natürlich auch eine gute Idee. Mein 75-km/h-Roller ist gut drei Jahre alt und zeigt keinerlei Schwächen (E-Kuma Sun-S mit 40Ah-Akku - Reichweite 60-70km). Der hat bestimmt keine Luxuszellen. Die Kaufberatung wäre dann ein anderes Thema, das dort vielleicht diskutiert wird.
Und zu guter Letzt: der Austausch von Zellen ist heute gut und preiswert möglich. Die Überwachung mittels App ist viel besser geworden. So kann man Fehler frühzeitig erkennen und ggfs. gegensteuern.
Schöne Grüße, Bertolt
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Re: Erfahrung Lebenserwartung LI Akku

Beitrag von Lugi III »

Noch fahr ich mit meinem alten Roller u da wundere ich mich grad über Folgendes: output bei beiden Ladegeräten steht: 71,4 V ; ein Ladegerät mit 4A und eines mit 8 A (da geht der Lüfter auch noch lauter). Schadet diese Spannung nicht der 60 V Batterie?

Ich habe vor, dass ich mir am Mi. den Ecooter E2R mit 2 Akkus kaufe, der ist jetzt im Angebot und kostet mit beiden Akkus nur 3.100 €. (mit 1 Akku nur 2.500€); die beiden Akkus sind unterschiedlich groß: 64V 42Ah u. 64V 28Ah; angebelich zieht er bei Fahren von beiden gleichzeitig.
Genauer auf meine Ladegeräte geschaut habe ich mit dem Gedanken, ob ich das schnellere nicht auch für die neuen Akkus nehmen könnte, weil jenes das dabei ist, lädt mit 6,5 A glaub ich. - Braucht man da nicht mindestens 10 Stunden für Vollladung?

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Re: Erfahrung Lebenserwartung LI Akku

Beitrag von Schnabelwesen »

Lugi III hat geschrieben:
Fr 9. Mai 2025, 14:03
Schadet diese Spannung nicht der 60 V Batterie?
Nein, das ist genau richtig.
Du hast 17 Zellen in Reihe. Nominell sind das 17x3,7=62,9V
Eine vollgeladene Lithiumionen-Zelle hat 4,2 Volt, also 17x4,2=71,4V. Ein Ladegerät mit weniger Spannung würde die Batterie nie vollladen und daher die Zellen nie ausbalancieren.
Was nun beim neuen Roller "64V" heißen soll, muss man erstmal herausfinden. Wenn es Lithiumionen ist, kommt es mit 17S nicht hin. Das muss geklärt werden, bevor du da irgendwas dranstöpselst. Das gleiche gilt für die Steckerbelegung. Selbst wenn es der selbe Stecker ist, muss die Belegung der Pins nicht gleich sein. Wenn du ein Ladegerät verpolt anschließt, haut es dir mindestens das Ladegerät sofort kaputt.
Schöne Grüße, Bertolt
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