guewer hat geschrieben: ↑Fr 13. Jun 2025, 00:30
Gang ehrlich. Ganz, ganz ehrlich: 100 km jeden Tag mit einem motorisierten Zweirad zu fahren, noch dazu teilweise auf Autobahnen, wäre mir einfach
zu gefährlich.
Man darf einfach den Fakt nicht ausblenden, dass man mit einem Motorrad ein 20-fach höheres Sterberisiko und immer noch ein
5-fach höheres Verletzungsrisiko je zurückgelegtem Kilometer damit in Kauf nimmt. Und das ist durch nichts wegzudiskutieren.
Für Kurzstrecken bis 20 km (einfach) ist das Risiko in meinen Augen gerade noch so kalkulierbar, aber nicht für alles was darüber hinaus geht. Da kann man dann fast darauf warten (auch wenn 's vielleicht einige Jahre gutgehen mag), bis einem ein mehr oder weniger schwerer Unfall ereilt.
Dazu vll einschränkend: laut meinem Freundlichen passieren die meisten Motorradunfälle auf dem Weg zum Bäcker, also auf den ersten 3km. Die Aussage passt zu Artikeln über Unfallwahrscheinlichkeiten, die abgesehen von Geschwindigkeitsübertretungen vor allem Vorfahrtsfehler als Unfallursache ausmachen- die Gefahr ist also da pro km größer, wo es viele Kreuzungen gibt. Also in der Stadt, Thema "auf dem Weg zum Bäcker".
Klar ist: wenn man keine Metallkiste um sich rum hat, aber gegen eine solche Metallkiste fährt, ist die Chancenverteilung ungünstig. Und viele gefahrene Kilometer steigern natürlich die Wahrscheinlichkeit.
Ich bin mir des Risikos bewußt, fahre in Summe trotzdem 65km/Arbeitstag (bin Winterfahrer, allerdings im Flachland)- weil mir der Arbeitsweg dadurch statt Nerv-Belastung zur Erholung für den Kopf wird. Es ist immer die Frage, welche Schwerpunkte man sich setzt. Steht die Sicherheit vorne dran, hast du (guewer) Recht.
Zum Thema:
m04 hat geschrieben: ↑Do 12. Jun 2025, 07:55
Hallo zusammen,
Ich fahre als Berufspendler täglich 50km einfach zur Arbeit und frage mich aus verschiedenen Gründen, ob ich das nicht auch mit kleineren, energiesparenderen Verkehrsmitteln als einem viersitzigen (E-)Pkw schaffe, wenigstens anteilig.
Was ist denn das kleinste Fahrzeug, mit dem ein erwachsener 2 Meter großer Mann 50 km in vertretbarer Zeit pendeln kann?
Finanziell kommst du vermutlich auch nur auf einen grünen Zweig, wenn der Vergleich ein Verbrenner ist. Gegen ein (vorhandenes) E-Auto wird es schwierig. Die Frage steht und fällt mit der voraussichtlichen Lebensleistung des Motorrads/Rollers und des Autos in km. Wenn man hier begründete Annahmen hat, kann man den Kaufpreis auf die km runterbrechen. Dann die variablen Kosten drauf (Strom, Wartung). Wenn mein Jupiter morgen nach 25000km die Grätsche macht und einen Restwert null hätte, bin ich mit 32ct/km gefahren. Läuft er über 60000km werden es vll unter 20ct sein. CE04 und Wildfire und ähnliche 10000€+ Fahrzeuge müsste man dafür weit über 100000km fahren.
Mit deiner BMW-Affinität (bei der du bestimmte Qualitätslevels gewöhnt sein wirst) bleibt unter den Rollern vermutlich nur der CE04. Mein Jupiter spielt in der Verarbeitung nicht in dieser Liga, auch nicht in der Leistung (Beschleunigung), dafür auch nicht im Preis. Beim Jupiter solltest du eine Werkstatt bei der Hand haben und 2-3x im Jahr eine gute Wartung einplanen, dann macht er Spass. Und er kommt auch bei Minus 5 noch 120km weit (der mit dem 200er Akku, der GT300 sollte eher 170km schaffen).
Platzfrage: die großen Roller sind ausladend, der Jupiter braucht ähnlich viel Platz wie meine 1100er Tourer. Die Maße (Thema wohin in der Garage) kannst du sicher in den technischen Daten der Fahrzeuge finden. Allerdings solltest du probesitzen, um zu schauen, ob deine Beine eine bequeme Haltung bekommen, da kann dir das Netz nur begrenzt weiterhelfen.
Was mich sehr reizt: die Stille beim Fahren. Und als 2Radfahrer: man kommt in der Stadt an Engstellen einfach besser durch oder kann sich mal langmogeln. Außerdem parke ich außerhalb der Innenstädte immer genau da, wo ich hin will, ohne Parkplatzsuche.