Funny hat geschrieben:Das hört sich ja gar nicht gut an, dass die Akkus alle zwischen 3000-4000 km kaputt gehen und einer schon nach 4 Wochen?! Also, was ist denn da los?
Es scheinen bei den grünen Emco-Akkus ein paar faule Eier darunter zu sein.
Funny hat geschrieben:Ich glaube manchmal, dass es wirklich auch falsches Ladeverhalten sein kann. Ich habe festgestellt, dass es ganz wichtig ist, dass man das Ladegerät tatsächlich nicht viel länger am Akku belässt, als er laden muss.
Das erledigt das Ladegerät von alleine. Wenn der Akku voll ist, wird der Ladestrom per Relais unterbrochen. D. h. es ist dann egal, ob das Ladegerät noch am Stromnetz hängt oder nicht, in den Akku fließt dann kein Strom mehr.
Funny hat geschrieben:Einmal habe ich ihn über Nacht dran gelassen und dann hat das Ladegerät rot/grün geblinkt. Ich habe dann nochmals nachladen müssen, da die Akkus nicht mehr voll waren, anscheinend hat das Ladegerät wieder Strom aus den Akkus gezogen. Das ist aber schon ein paar Wochen her, das Problem gab es seither nicht mehr.
Das Problem liegt ganz anders als du vermutest. Das Ladegerät hat deshalb rot-grün geblinkt, weil das BMS im Akku die Ladung unterbrochen hat, bevor der Akku voll war. Dass der Akku nicht voll war, liegt also nicht daran, dass das Ladegerät Strom gezogen hat, sondern es liegt daran, dass die Ladung vorzeitig abgebrochen wurde.
Die Unterbrechung erfolgte höchstwahrscheinlich deshalb, weil eine oder mehrere Zellen aufgrund eines erhöhten Innenwiderstands auf eine zu hohe Spannung aufgeladen wurden. Das BMS zieht dann die Notbremse, um die Zellen vor Überspannung zu schützen. Passiert das, bevor der Akku voll ist, wertet das Ladegerät das als Fehler und zeigt diesen durch rot-grünes Blinken an (das rot-grüne Blinken kann man auch dadurch provozieren, dass man während des Ladens den Stecker am Akku abzieht). Es schaltet dann außerdem den Ladestrom ab, weswegen der Akku dann nicht voll geladen ist. Das Ladegerät versucht zwar in regelmäßigen Abständen, die Ladung fortzusetzen, aber wenn das BMS dann gleich wieder abschaltet, endet jeder dieser Versuche wieder mit rot-grünem Blinken. Es kann allerdings passieren, dass die Spannung der betroffenen Zellen einige Zeit nach der Unterbrechung der Ladung so weit absinkt, dass das BMS das Laden wieder zulässt. Es besteht dann eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die Ladung ohne Fehler beendet wird (grünes Dauerlicht). Man kann die Zellspannung auch dadurch absenken, indem man den betroffenen Akku in den Roller einsetzt und ein paar Meter damit fährt. Auch dann hat man eine Chance, den Akku doch noch voll zu bekommen. Unabhängig davon ist aber rot-grünes Blinken des Ladegeräts nach meiner Erfahrung ein sicheres Zeichen dafür, dass der Akku dabei ist, sich zu verabschieden. Die Ladefehler traten auch bei mir erst sporadisch auf und wurden dann immer häufiger. Ende vom Lied ist dann, dass das BMS auch beim Fahren abschaltet, und zwar lange bevor der Akku tatsächlich leer ist. Auch dafür ist der erhöhte Innenwiderstand von defekten Zellen verantwortlich, denn der sorgt dann dafür, dass bei den betroffenen Zellen die Spannung unter Belastung unter den zulässigen Mindestwert sinkt und das BMS deswegen die Notbremse zieht. Dann ist der Akku wirklich platt und muss ausgetauscht werden.
Ich empfehle dir, den Akku sofort zu reklamieren, denn die Fehlermeldungen werden sich häufen. Ich gehe auch bei deinem Akku davon aus, dass er schon mehr als einmal fehlerhaft geladen wurde. Du hast den Fehler nur nicht bemerkt, weil du beim Ende der ersten, fehlgeschlagenen Ladungen nicht dabei warst, einer der folgenden Ladeversuche des Ladegeräts dann aber geklappt und das Ladegerät daraufhin "ok" gemeldet hat. Dann bekommst du natürlich nur die "ok"-Meldung mit. Aber auch dann kann man durch eine schlichte Messung der Akku-Leerlaufspannung feststellen, dass etwas nicht stimmt. Bei einem intakten Akku muss die Leerlaufspannung unmittelbar nach dem Laden zwischen 58,3 und 58,5 Volt liegen. Ist sie auch nur um ein Zehntel Volt niedriger, ist auch dann etwas faul, wenn das Ladegerät "ok" gemeldet hat. Achtung: für die Messung ein möglichst genaues Multimeter verwenden. Die billigen Baumarkt-Multimeter sind oft zu ungenau. Ich benutze ein Multimeter von Fluke. Das hat aber nicht jeder, denn es kostet dreistellig und damit deutlich mehr als die Baumarktgeräte.
Mein Akku war jedenfalls ca. 2 Monate nach dem ersten Auftreten der Fehlermeldung unbrauchbar. Man sollte mit der Reklamation nicht warten, bis es so weit gekommen ist, vor allem dann nicht, wenn es dann für einen Garantie-Austausch zu spät ist. Weiterhin empfehle ich dir, die Akkus wirklich nicht mehr als bis zur Hälfte leerzufahren, d. h. mit einem Akku nicht weiter als 25 km und mit 2 Akkus nicht weiter als 50 km mit einer Akkuladung zu fahren.
Gruß
Michael
Emco Novantic C2000 25.11.2013 - 24.10.2017 R. I. P.
Emco Nova R2000 seit 28.12.2023 2 kW - 48 V / 2 x 37 Ah (=3,552 kWh) Cleantron Li(NiCoMn)O2