Reichweite

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ruppwf

Reichweite

Beitrag von ruppwf »

Da die Reichweite stark von der Belastung (Zuladung, Geschwindigkeit, Steigungen), aber auch von der Akkuqualität, die bekanntlich mit zunehmendem Alter nachlässt, abhängig ist, man deshalb meist nicht weiß, wie lange oder wieweit die Energie noch reicht, sofern man nicht ständig gleiche Fahrbedingungen hat, kann man ein Liegenbleiben nur dann sicher vermeiden, wenn man einen Ersatzakku mitführt oder irgendwo deponiert hat.
Ich habe mir deshalb einen Ersatzakku aus zwei 5S Lipo (18,5 Volt Nennspannung/ 5 Ah) gebaut, die hintereinander geschaltet, meinem Eco-fun 20 allein für sich bei steigungsreichem Straßen und 100 kg Zuladung zu 6 km Reichweite verhelfen. Die wiegen nur 1,1 Kilo und können deshalb leicht mitgenommen werden. Allerdings sind sie auch ca. 100 Euro teuer, aber sind mir das sichere Gefühl wert,l, nicht irgendwann liegen zu bleiben. Man braucht allerdings auch ein spezielles Balancer-Ladegerät dafür, damit alle Zellen gleich voll geladen werden. Dafür muss man noch ca. 25 Euro aufwenden und die Akkus einzeln laden. Mit teureren Ladegeräten kann man auch alle Akkus gleichzeitig laden.

Bei einer ersten Testfahrt über 4,6 km habe ich folgende Messwerte erhalten:
37,9 V
31,4 A
1164 W
118 Wh
3,1 Ah
Verdoppelt man diesen Akku (parallel geschaltet), kann man den normalen Bleiakku damit voll ersetzen. Zwar hat man dann nur 10 statt 12 Ah, die geringere Kapazität wird jedoch durch die etwas höhere Spannung des Lipo-Akku
und das um 11 kg geringere Fahrgewicht kompensiert. Wer noch einen Hunderter drauflegen will, ein dritter solcher Akkus hat auch noch Platz im Batteriekasten. Dann hätte man 15Ah und ca.18-20 km Reichweite. Ein weiterer Vorteil ist die schnellere Ladezeit und das geringere Gewicht beim Mitnehmen im Auto.

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Schmendrik
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Re: Reichweite

Beitrag von Schmendrik »

Schön. :)
Gibt es Bilder, Bauanleitung mit Bestellbezeichnungen?
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ruppwf

Re: Reichweite

Beitrag von ruppwf »

Ja. zunächst die Bilder.
k-IMG_20161123_165230_244.jpg
k-IMG_20161123_165230_244.jpg (30.16 KiB) 2552 mal betrachtet
Verwendungsfertiger Akku (37V 5Ah)
k-IMG_20161123_160838.jpg
Laden eines Einzellipo-

Die beiden Lipo (5000 mAh 5S)https://hobbyking.com/de_de/turnigy-500 ... -pack.html
werden hintereinandergeschaltet, d. h. Plus-Pol eines Lipo mit Minus-Pol des anderen Lipo verbinden. Lipo ist die umgangssprachliche Abkürzung von Lithium-Polymer-Akku. So entsteht ein Akku mit einer Nennspannungpannung von 37 Volt.

Zur Aufladung werden beide Lipos getrennt und einzeln mit einem preiswerten Balancer-Ladegerät http://www.ebay.de/itm/Neu-iMax-B6AC-Li ... SwYIxYBx8k nacheinander aufgeladen.

Hat man einen 48 V Akku, fügt man den beiden 5-zelligen Lipos noch einen 3-zelligen Lipo gleicher Kapazität hinzu (alle hintereinander geschaltet) und hat so einen 48 Volt Akku.
Durch Parallelschaltung zweier Lipoblocks verdoppelt man die Kapazität und damit die Reichweite.
Zwei Lipoblocks mit 37 V und 5 Ah wiegen nur 1,1 Kilo und sind in ca. 2 Stunden mit 5 A Ladestrom aufgeladen. Das gegenüber einem 36V Bleiakku um 11 Kilo geringere Gewicht erhöht ebenfalls noch die Reichweite.

Bigbolla

Re: Reichweite

Beitrag von Bigbolla »

Bis zur welcher Größe Ah kann man theoretisch die Lipos aus dem Modellbau nehmen ? Könnte man auch einen 20 Ah zusammenfassen ?

ruppwf

Re: Reichweite

Beitrag von ruppwf »

Ja. Die beiden hier erwähnten Lipo haben bei Nacheinanderschaltung 37 Volt Nennspannung (42 Volt bei voller Ladung) und 5000 mAh = 5 Ah Kapazität.
Wenn man 4 solcher Akkublocks parallel schaltet, erhält man 20 Ah Kapazität. Der Vorteil gegenüber den angebotenen 36 Volt Lithium-Ionenakkus ist der, dass man klein anfangen kann.
2 Akkus = 5 Ah. Nach den finanziellen Möglichkeiten kann man nach und nach die Kapazität durch hinzufügen eines Akkublocks erweitern. In den Batteriekasten des Eco-fun 20 passen z.B.
6 solcher Akku Blocks = 30 Ah . Allerding ist es dann empfehlenswert, ein besseres Ladegerät zum gleichzeitigen Laden aller Akkus zu erwerben. Einen Akkublock sollte man besser als Reserve
mitführen, falls der Hauptakku mal leer ist. Das ist so ähnlich, wie ein Reservebenzinkanister beim Auto.
Bei einem 1000 W Motor, 100 kg Zuladung und bergigem Gelände reicht ein Akku-Block ( 5 Ah) für 6 km, bei ebenem Gelände und weniger Zuladung entsprechend mehr.

Ein weiterer Vorteil der zusammengesetzten Lipo-Akkus ist der, dass wenn ein Lipo defekt sein sollte, nur dieser eine ausgetauscht werden muß. Außerdem ist die Ladezeit erheblich geringer als bei Bleiakkus. Bei lipos sind auch ca. 1000 - 1500 Ladezyclen möglich, bei Bleiakkus nur ca. 200 -300, bevor die Akkus aufgebraucht sind.

Nacheinanderschaltung von 2 Akkus verdoppelt die Spannung
Parallelschaltung von 2 Akkus verdoppelt die Kapazität
Zuletzt geändert von ruppwf am So 11. Dez 2016, 17:02, insgesamt 2-mal geändert.

ruppwf

Re: Reichweite

Beitrag von ruppwf »

Nachtrag zu den Vorteilen von Lithium-Ionen-Akkus gegenüber Blei-Akkus.
Bei Testfahrten wurden beim Bleiakku 26 kmh max. Geschwindigkeit gemessen, beim Lithium-Polymerakku (wie vorher beschrieben) 31 kmh. Messung unmittelbar nacheinander, gleiche Teststrecke, mit GPS gemessen. Ursache ist die höhere Volladespannung beim Lithium-Ionenakku (42 V) gegenüber dem Bleiakku (39 V).

ruppwf

Re: Reichweite

Beitrag von ruppwf »

Leider kann man bei meinem neuen E-Scooter SXT H800EEC nicht alternativ von Blei- auf Lithiumakku wechseln. Ich habe mir deshalb kleinerer 12V-Bleiakkushttp://www.ebay.de/itm/262723291519?_tr ... EBIDX%3AIT bestellt, um daraus Notfallakkus (wenn Hauptakku alle) zu machen.
Die Akkus sind sehr günstig, aber gebraucht. Mal sehen, was diese leisten. Werde darüber berichten.

ruppwf

Re: Reichweite

Beitrag von ruppwf »

Ursache ist der fehlende Peukert-Effekt bei der Lithiumchemie!
Die Erklärung für den Geschwindigkeitsunterschied zwischen Blei- und Li-Ion-Akku durch den Peukert-Effekt ist falsch. Durch den Peukert-Effekt, der bei Li-Ion-Akkus keineswegs fehlt, sondern nur geringer ist, als bei Bleiakkus, wird nicht die Spannung, sondern die Restkapazität gegenüber der nominellen Kapazität verringert.
Die Motordrehzahl und damit die Geschwindigkeit ist von der Spannung und dem Strom abhängig , nicht von der Restkapazität eines fast vollen Akkus. Schon die Erwähnung der für den Test vollgeladenen Akkus hätte jemand mit einiger Erfahrung zu denken geben müssen.
Im vorliegenden Fall kann deshalb bei einer kurzen Testfahrstrecke keine große Abnahme der Akkukapazität auftreten.. Tatsächlich betrug der ( gemessene) Kapazitätsverlust durch die Probefahrt 0,315 Ah, das sind 2,7 % der nominalen Akkukapazität von 12 Ah.
Selbst neu sind die Accus für Deine Zwecke unbrauchbar.
Diese Behauptung ist unbegründet und außerdem falsch. Warum sollte ein neuer Bleiakku geringerer Kapazität (2,2 Ah)
nicht als Reserveakku brauchbar sein? Wenn ein solcher Akku voll geladen die nominelle Kapazität hat, reicht er theoretisch für eine Fahrstrecke von 7 km in der Ebene.

Weiter finde ich es überheblich, andere wegen des Kaufs billiger Akkus als Sondermüllkäufer zu bezeichnen und durch weitere Bemerkungen
Kommt davon wenn man sich hier im Forum nicht einliest.
als doof darzustellen. Natürlich sind gebrauchte Akkus nicht mehr vollwertig, schon gar nicht, wenn sie so billig angeboten werden. Dennoch ist es bei diesem Preis einen Versuch wert, daraus einen bzw. zwei Reserveakkus zu machen. Wenn der Verkäufer Schrottakkus (Sondermüll), also unbrauchbare Akkus verkaufen würde, hätte er nicht 100% positive Bewertungen ( seit 2010). Was diese Akkus beim Test ergeben werden, darüber werde ich berichten.
Zuletzt geändert von ruppwf am Mo 12. Dez 2016, 15:27, insgesamt 1-mal geändert.

achim
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Re: Reichweite

Beitrag von achim »

Gemeint war hier vermutlich, dass Akkus die in Notstromversorgungen eingesetzt sind nicht für zyklische Belastungen taugen. Das ist bis zu einem gewissen Grad richtig.
Beim Einsatz als Notakku dürfte das aber eine untergeordnete Rolle spielen da der Akku ja nicht regelmäßig benutzt wird. Meines Wissens müssen Bleiakkus in Notstromversorgungen nach zwei Jahren getauscht werden. Im Idealfall wurden die nicht ein einziges Mal entladen und immer schön auf Ladeschlußspannung gehalten.
Von daher KÖNNEN die durchaus noch tauglich sein. Man weiß es nicht. Aber die Investition war ja nun nicht hoch und jeder Wertstoffhof nimmt Akkus umsonst an.

Gruß,
Achim

ruppwf

Re: Reichweite

Beitrag von ruppwf »

Hallo Achim
ich stimme Deinen Ausführungen voll zu. Allerdings hat der Anbieter keinen vorherigen Gebrauch als Notstromakkus angegeben, sondern u.a. auf diese Verwendungsmöglichkeit hingewiesen.
Darüber hinaus sind auf dem Akku Aufladeanweisungen aufgedruckt, die auch zyklischen Gebrauch (cyclic use) betreffen. Hierfür wird eine höhere Ladespannung angegeben, als für nichtzyklischen Gebrauch (stand-by use).

Viele Grüße
Rupp

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