ecoflash 2000 von Lidl (erste Erfahrungen)

Für Roller wie den Retro von Ugbest, Eznen, Cruiser, TD690Z
Antworten
hannes_suedpfalz

Re: ecoflash 2000 von Lidl (erste Erfahrungen)

Beitrag von hannes_suedpfalz »

Hallo!
Auch ich bin seit 3 Wochen ein glücklicher Ecoflash-Besitzer! Außer dass ein kleiner Riss in der Karosserie war, der bei der nächsten Inspektion kostenfrei repariert wird, war bisher alles bestens!
Mittlerweile habe ich aber ein paar Fragen, die ich noch nicht ganz beantworten konnte, obwohl ich alle 1000Seiten dieses und des alten Threads gelesen habe.

1. Wann genau ist eine Ladung "fertig"?
Ich habe beobachtet, dass der Ventilator des Ladegerätes irgendwann aufhört zu lüften. Dann fällt auch der Strom deutlich ab auf rund 50-100 Watt.
Dies bleibt dann jedoch noch einige Zeit auf diesem Level.
Was genau passiert in dieser Phase ? Wie lange dauert diese Phase? Ist es "schlimm", wenn man diese Phase nicht ganz ausnutzt und shcon vorher den Stecker zieht?
Endet diese Phase überhaupt irgednwann oder bleibt der Roller ewig mit dieser Wattzahl am Netz?
Ach ja: Die beiden LEDs leuchten zu diesem Zeitpunkt bereits, was ja bedeuten würde, dass alles fertig geladen ist und ich wüsste gar nicht, dass da überhaupt noch
etwas passiert, wenn ich nicht mal zum Spaß ein Energieverbrauchsgerät in die Netzzuleitung gebastelt hätte :-)

2. Ein paar Gedanken zum kommenden Winter :-(
Mein Roller wird in einer Garage stehen, also trocken, jedoch ohne Heizung.
a) Was ist für den Akku besser: Akkus im Roller in der Garage stehen lassen (auch bei Frostgraden) und von Zeit zu Zeit laden (wieoft?)?
oder
b) Akkus vor dem Frost ausbauen und im warmen Keller lagern. Wie oft müsste ich sie dann wieder zum Laden in den Roller einbauen?

Ach ja: Ich komme aus der Südpfalz ... wo kommt Ihr denn so her? Gibts mittlerweile eine kleine Datenbank, wer wo wohnt? So ne Art
"googlemaps"-Karte mit allen Ecoflash-Besitzern?

Danke vorab für Eure Hinweise und Erfahrungen!
Hannes

PS: Bei mir blinken vorne alle 4 Blinker serienmäßig ?! Gibts noch jemanden, bei dem das so verschaltet ist? Gas diesbezüglich schon mal Ärger?

CraXgt

Re: ecoflash 2000 von Lidl (erste Erfahrungen)

Beitrag von CraXgt »

hannes_suedpfalz hat geschrieben: PS: Bei mir blinken vorne alle 4 Blinker serienmäßig ?! Gibts noch jemanden, bei dem das so verschaltet ist? Gas diesbezüglich schon mal Ärger?
Oha, da hat wohl ein Chinese die Zange vergessen ;)
Ich hab die unteren extra abgebaut und die im Lenker reaktiviert. Der Grund für die nachträglich angebrachten ist der nicht eingehaltene Abstand vom Scheinwerfer von 10cm.

STW
Beiträge: 8286
Registriert: So 22. Feb 2009, 11:31
Roller: RGNT Classic NO. 1 SEL
PLZ: 14***
Wohnort: bei Berlin
Kontaktdaten:

Re: ecoflash 2000 von Lidl (erste Erfahrungen)

Beitrag von STW »

Mit "Ladung fertig" und dem Ladegerät ist das so eine Sache.

Grundsätzlich wird folgendermaßen geladen (sollte geladen werden):
1. Laden mit Konstantstrom (die Spannung an der Batterie steigt da langsam an) bis zu einem Schwellwert (ca. 4* 14.4 - 14.8V). Ich gehe davon aus, dass Du ein Energiemeßgerät zwischengeschaltet hast. Das sollte in dieser Zeit eine nahezu konstante Leistungsaufnahme zeigen.

2. Laden mit Konstantspannung (die Spannung an der Batterie bleibt konstant, die Stromstärke fällt mit zunehmender Zeit). Das Energiemeßgerät zeigt eine kontinuierlich nachlassende Leistungsaufnahme. Es gibt Ladegeräte, die in dieser Phase schon die LED auf grün schalten, die Batterie ist allerdings erst zu ca. 80% geladen. Je nach Ladegerät, Batteriezustand usw. kann die Phase 30-120 Minuten dauern. Die Wattzahl sollte auf unter 10W absinken (ggf. auch bis 1-2W). Die Batterie ist danach zu 100% voll.

3. Optional: Ladeerhaltungsphase. Es gibt Ladegeräte, die gelegentlich einen "Burst" auf die Batterien schicken, andere laden bei ganz kleiner Stromstärke weiter. Das Ladegerät kann (m.E. sollte) aber bedenkenlos entfernt werden.

Das Verhalten sollten aber mal die Eco-Fahrer hier bestätigen. Mit dem Ladegerät gab es schon min. 2 Fälle, dass es die Batterien zerkocht hat, weil z.B. die Spannung in Phase 2 bei 60V lag.

Akkus und Winter: den Bleiakkus machen tiefe Temperaturen nichts aus - die können also im Roller bleiben. Allerdings wollen Akkus gelegentlich benutzt werden, also ruhig bei Kälte, Sonnenschein und trockner Strasse das Rollerfahren genießen. Das macht sogar Spaß. Wenn man den Roller doch stehen läßt (weil man vielleicht keine langen Unterhosen anziehen will :twisted: ): alle 2-4 Wochen mal nachladen, nicht zulange, Phase 1 reicht dicke aus, also bis die LED angeht. Das sollte ein Akt von wenigen Minuten sein. Wenn es geht, bei höheren Temperaturen. Das Ladegerät sollte eigentlich bei Kälte mit ein paar Millivolt mehr laden, aber das tut es nicht mangels Temperaturfühler / Temperaturkompensation. Bei tiefen Temperaturen würden daher die Batterien nie ganz voll / ganz optimal geladen werden (ist aber kein großes Drama). Also wenn man es sich aussuchen kann, dann macht man das bei Temperaturen, bei denen man es selbst auch noch in der Garage gut aushält.
Steht der Roller länger, sollte man die Batterien erst wieder "einfahren". Die brauchen ggf. wieder ein paar Zyklen, bis sie wieder Leistungsfreude zeigen. Also nicht gleich nach dem Winter den ersten Reichweitentest machen, sondern erst mal ein paar kürzere Fahrten machen.
RGNT V2 ab 01/23 > 15000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

hannes_suedpfalz

Re: ecoflash 2000 von Lidl (erste Erfahrungen)

Beitrag von hannes_suedpfalz »

Herzlichen Dank für die ausführliche Erklärung! Einfach toll, auf die Erfahrungen von Euch schon zurück greifen zu können.
Bleibt die Frage nach einer "Landkarte mit E-Roller-Leuten" ... gibts so was schon, oder hätte jemand Interesse, dass wir so was basteln ?
Grüße
Hannes

CraXgt

Re: ecoflash 2000 von Lidl (erste Erfahrungen)

Beitrag von CraXgt »

hannes_suedpfalz hat geschrieben:Herzlichen Dank für die ausführliche Erklärung! Einfach toll, auf die Erfahrungen von Euch schon zurück greifen zu können.
Bleibt die Frage nach einer "Landkarte mit E-Roller-Leuten" ... gibts so was schon, oder hätte jemand Interesse, dass wir so was basteln ?
Grüße
Hannes
Ich find das 'ne gute Idee.
Da gibt's doch sonn Plugin für das Board hier... Wer ist denn der Admin? :roll:

hannes_suedpfalz

Re: ecoflash 2000 von Lidl (erste Erfahrungen)

Beitrag von hannes_suedpfalz »

Ich stell mir so was ähnliches wie hier vor:
http://www.terracaching.com/gmap.cgi#ce ... select=all

Halt nur mit den (ungefähren! wegen möglichkeit der Identifikation/Diebstahl) Wohnorten der ERollerfahrer.
Ziel: Erfahrungsaustausch, Vorort-Hilfe etc.

Wie viele Leute sind wir hier denn so ungefähr?
Es gibt Plugins, über die sich die Nutzer selbst eintragen können,
oder einer erklärt sich bereit, die Karte quasi "händisch" zu pflegen (solange es sich nur um ein paar (hundert) Fahrer handelt.)
Hannes

Akkustik

Ein fahrender Tintenstrahldrucker

Beitrag von Akkustik »

Hallo,

mir ist heute beim Diskutieren mit Kollegen klar geworden wie China einen Elektro-Roller für unter 1000 Euro liefern kann.
Das funktioniert wie bei den Tintenstrahldruckern. Günstiger Einstiegspreis und dann hohe laufende Kosten. Der günstige Strom kommt von hier, die teuren Ersatzakku aus China.
Dank dem Erfahrungsaustausch hier, steigt mein Ehrgeiz die 5000km Marke zu erreichen.
Manche Verkäufer listen ja ganz ruhig 350x50km=17000km Reichweite. Hier habe ich über die realistische Reichweite von ca. 4000km gelesen.
Was mir jetzt auch klar wurde: nachdem der Roller die Batterien während der Fahrt nachlädt, verbrauchen wir hier schon Ladezyklen, oder anders gesagt, die Reichweite ohne Nachladen wär nur ca. 30km (bei hügeligem Gelände) und die 350 Zyklen sind wohl eher 200.

Also nochmals vielen Dank für die bisherigen Infos. Bis in einem Jahr wird es ja vernünftige Alternativen geben. Also wie beim Tinten-Refill-Shop. Den zeigen wir's, den Chinesen.

STW
Beiträge: 8286
Registriert: So 22. Feb 2009, 11:31
Roller: RGNT Classic NO. 1 SEL
PLZ: 14***
Wohnort: bei Berlin
Kontaktdaten:

Re: ecoflash 2000 von Lidl (erste Erfahrungen)

Beitrag von STW »

Dem Re-Fill - Verdacht würde ich mich nicht anschließen. Tatsache ist leider, dass der Bedarf an Blei am Weltmarkt recht hoch ist - nicht zuletzt aufgrund der Zunahme der Elektromobilität in China. Und dann kommen noch die Spekulanten hinzu, der Bleipreis war vor 1-2 Jahren astronomisch, da habe ich am Wertstoffhof sogar noch Gegenleistungen für die Abgabe der verbrauchten Akkus bekommen.
Außerdem haben die Druckerhersteller ihre Patronen mittlerweile "verdongelt" - das ist bei Bleiakkus aufgrund der Normmaße unmöglich.

Ladezyklen: die Angabe von 350 Ladezyklen bezieht sich auf "Vollzyklen", also vollständige Entladung. Das ist natürlich ein Laborwert. Nutzt man die Zyklen nicht voll aus und entlädt z.B. nur zu 50%, dann erhöht sich die Anzahl möglicher Ladezyklen beträchtlich. Die Datenblätter von CBS-Akkus sind da recht aufschlußreich. Also tut man den Akkus etwas gutes, wenn man sie auch nach recht kurzen Strecken wieder auflädt.
Nicht vergessen darf man, wie die Anzahl der Ladezyklen ermittelt wird: im Labor unter kontrollierten Bedingungen, konstanter und damit praxisferner Belastung, mit optimaler Ladetechnik, und eben nicht 4 Akkus hintereinandergeschaltet bei allen möglichen Temperaturen und quälenden Stromentnahmen. Insofern sind die 350 Zyklen im Real-Life ein Ammenmärchen. Von daher geh mal lieber von maximal 50-80 Vollzyklen im Roller aus oder deutlich mehr "kleinen" Zyklen. Die Reku würde ich dabei nicht zu den Zyklen rechnen, da die Batterie ja nicht durch die Reku vollgeladen wird, sondern nur ein kleiner Anteil der verbrauchten Kapazität zurück geladen wird.
RGNT V2 ab 01/23 > 15000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

Akkustik

Wie jetzt

Beitrag von Akkustik »

@ STW,
das mit dem Unterschied Vollzyklen und Teilzyklen meinte ich bereits verstanden zu haben.
Also ging ich von einem 'Lieferpotential' aus, das quasi unabhängig vom Ladeverhalten stattfindet (wenn man Tiefentladungen vermeidet), also z.B. 1x30km = 3x10km.
Soll ich deinen Beitrag so verstehen, dass 3x10km besser ist als 1x30 (und dazwischen immer vollladen, klar)?
Wäre dem so, dann wäre also 10x3km noch besser, und Reku ist quasi ein Jungbrunnen für Bleiakkus?

Dass die Rekuperation nichts von der erreichbaren Reichweite nimmt, ist schon klar, denn Nachladen muss man eh.
Nachdem ich auf dem Berg wohne, denke ich auch eher darüber nach, ob die bei Start vollen Batterien nicht durch bergabfahren quasi überladen werden.

Irgendwie tu ich mich schwer mit dem Gedanken, dass die Akkukosten pro km höher sind als die Verbrauchskosten von Benzin eines entsprechenden Verbrennungsmotor. Das schränkt den Kreis der künftigen Nutzer erheblich ein, und das wär schade.

tom

Re: Wie jetzt

Beitrag von tom »

Akkustik hat geschrieben:Wäre dem so, dann wäre also 10x3km noch besser, und Reku ist quasi ein Jungbrunnen für Bleiakkus?
Ja, Bleiakkus mögen es voll. 30x1km und immer nachladen gefällt denen besser als 1x30km.
Die Bleier halten in Pkws auch erstaunlich lange (solange nicht die Gattin 1x pro Monat vergisst, das Licht auszuschalten), wenn man sich den "Gesamt-Stromumsatz" anschaut. Steuergerät und Licht saugt ja doch rund 300W kontinuierlich raus (und die LiMa pumpt gleichzeitig wieder rein). Bei Oberklassefahrzeugen mit elektrischer Servopumpe/Kima etc. kann der "ganz normale Stromverbrauch" 1kW betragen. Aber 10 Jahre und 200000km sind für den Bleiakku ohne weiteres drin.
Lediglich ein hoher Ruhestrom eines "schlafwandelnden" Steuergerätes kann den Akku doch nach ein paar Tagen killen.
Irgendwie tu ich mich schwer mit dem Gedanken, dass die Akkukosten pro km höher sind als die Verbrauchskosten von Benzin eines entsprechenden Verbrennungsmotor.
Das ist aber nun mal meistens der Fall.
Aber nicht so schlimm, weil irrelevanter Vergleich. Beim Verbrenner ist der Sprit auch nur ein kleiner Teil der Gesamtkosten, regelmäßig höher sind Abschreibung und Wartung.
Die Gesamtkosten sind wichtig, nicht Strom - Sprit oder Akku - Sprit.

Je kürzer die Strecken, desto schlechter für den Verbrennungsmotor (der nicht auf Betriebstemperatur kommt) und desto besser für die Akkus.
Das schränkt den Kreis der künftigen Nutzer erheblich ein, und das wär schade.
Man müsste die Strassen mit Oberleitungen versehen, wie für O-Bus und Bahn. :D

Antworten

Zurück zu „Retro“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 7 Gäste