e-sprit Fury ist wahnsinn

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Mokkito

Re: e-sprit Fury ist wahnsinn

Beitrag von Mokkito »

Haro hat geschrieben:
Mokkito hat geschrieben: Hat denn hier jemand schon mal behauptet, dass das schlecht wäre, oder wieso bist Du so vorsichtig in deiner Wortwahl?
Vorsichtige Wortwahl ist hier im Forum immer anzuraten, solange man selber keine zuverlässigen, eigenen, sich über einen längeren Zeitraum erstreckenden, Erfahrungen mit genau dieser Methode gesammelt hat.
Und vorsichtige Wortwahl auch deshalb, um nicht jene Kollegen vor den Kopf zu stoßen, welche viel Zeit und Energie in BMS- oder Balancerlösungen investiert haben und sicher nicht gern hören wollen, dass diese Zeit und Energie verschwendet gewesen seien.
Das kann man jetzt so und so interpretieren...
Wer für sich seine optimale Methode gefunden hat, dem möchte ich sie auch nicht absprechen.

gerri
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Re: e-sprit Fury ist wahnsinn

Beitrag von gerri »

ne ne Jungs.....mindestens Balancer müssen schon sein, angesichts der Tatsache das die Zellen nun mal auseinanderlaufen.
Da der Markt aber leider großteils nur Huckepack Balancer in SMD Bauweise hergibt sind Ausfälle durchaus möglich,wenn man sich vor Augen hält das diese doch einigen Widrigkeiten ausgesetzt sind,SMD Bauweise ist halt nun mal empfindlicher als Durchkontaktierung.
Und ich halte mich bezüglich Laden an die Vorgaben des Zellenbauers und auch wenn man ab und an liest, mit zb. 4Volt initialisieren usw. ist für mich Quatsch,kann man machen aber warum soll ich die Zellen unnötig streßen,also für die Calb die ich verbaut habe gibts 1x im Jahr 3,8V und alles ist gut.
Yoom Royal-Benzhou YY7QTD-25 - Contr. Emsiso 120 - 20 x Calb SE40AHA
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Solarscooter SCP 4040 - Contr. Emsiso edrive 250 - 24 x CHL 40A
2x KTM Traveller 250W Frontmotor und 36V10AH Headway´s

Mokkito

Re: e-sprit Fury ist wahnsinn

Beitrag von Mokkito »

Da gehe ich voll mit...
An die Grenzen der Belastbarkeit sollte man nicht gehen, wenn man noch lange mit seinem Akku Freude haben möchte.
Mich interessieren aber trotzdem, wo die Grenzen sind.

STW
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Re: e-sprit Fury ist wahnsinn

Beitrag von STW »

Haro hat geschrieben:Und vorsichtige Wortwahl auch deshalb, um nicht jene Kollegen vor den Kopf zu stoßen, welche viel Zeit und Energie in BMS- oder Balancerlösungen investiert haben und sicher nicht gern hören wollen, dass diese Zeit und Energie verschwendet gewesen seien.
Das Bottom-Up - Balancing war schon mal thematisiert worden (es dürfte Jahre her sein), u.a. hatte ich mich dagegen ausgesprochen. Aus der Erinnerung heraus habe ich folgende Probleme gesehen:

Ausgangspunkt ist, dass man alle Zellen bis auf eine definierte Spannung entlädt. Hier wären 2.5-3.0V Leerlaufspannung anzusetzen, also nach Datenblatt irgendwo auf den letzten 10% der Kapazität.
Wenn wir mit unseren regulären Ladegeräten arbeiten, die nur anhand der Strangspannungen arbeiten, und Herstellertoleranzen von ca. 3% bei den Zellen annehmen, dann kommt zwangsläufig die Situation, dass einige Zellen locker die 3.7V und mehr erreichen. Und damit beginnt das Auseinanderlaufen des Akkupacks beim ersten Ladevorgang und das Zellsterben durch Überladen.
"Bremst" man durch Balancer, provoziert man erst recht ein Auseinanderlaufen der Zellen.

Zu verhindern wären Dauerprobleme nur durch
a) regelmäßiges Bottom-Up - Nachbalancieren (manuell aufwändig, elektronisch automatisier jedoch machbar, würde aber regelmäßig den Roller für Stunden außer Gefecht setzen für einen Entladevorgang)
b) geänderte Ladetechnik, die nur die Ah in die Akkus pumpt, die vorher entnommen worden sind (also noch mehr Elektronik dauerhaft einzubauen)

Da ein elektronisches Top-Down-Balancing technisch simpel durchgeführt werden kann, ist das m.E. immer noch für unsere Anwendung ( = Low-Cost-Fahrzeug) die wirtschaftlichste Lösung.
RGNT V2 ab 01/23 > 10000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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Re: e-sprit Fury ist wahnsinn

Beitrag von MEroller »

Die Frage nach Quellenangaben ist an sich nichts Verwerfliches, aber die Art, wie sie vorgetragen wird kann einen unangenehmen Beigeschmack entwickeln.

Auf die Schnelle fällt mir ein Artikel in der MTZ (Motortechnische Zeitschrift) 01/2013 ein. In jener Zeit hatte die MTZ in 18 Folgen diverse Themen der Elektromobilität detailliert beleuchtet. In Folge 8 ging es um die Batterietechnik.
Bei Tiefentladung (<2V) kann es zur Auflösung der metallischen Elektrodenträger kommen, wobei sich das aufgelöste Metall (Kupfer bzw. Aluminium) dann verästelt auf den Elektroden abscheidet. Man nennt diese Strukturen Dendriten. Sie können den Separator durchstoßen und somit interne Kurzschlüsse verursachen. Das ist DIE EINE wirkliche relevante Form von Selbstentladung von z.B. LiFePO4 Zellen. Joehannes hat uns ein Lied davon gesungen, über die tiefstentladenen CHL Zellen im Fury / Thunder von Redwhale, der mir inzwischen als Ersatzteillager dient. Vor genau einem Jahr hat er sich leidlich abgemüht, die Zellen wieder zum Leben zu erwecken. Einige (wenn ich mich recht entsinne die meisten) davon zeigten just diese Selbstentladung, z.T. mit entsprechender Wärmentwicklung. Nachzulesen im Thread Wiederbelebung Erider Thunder Fury von e-sprit 72V Bj. 2010.

Beim Überladen wird einerseits der Elektrolyt angegriffen und dabei zersetzt, was auch zur Gasbildung führen kann. Der zersetzte Elektrolyt steht dann natürlich nicht mehr zur Verfügung, um den Li-Ionen die Wanderung zwischen Kathode und Anode zu ermöglichen. Er ist weg.

Eine weitere dauerhafte Folge von Überladung kann die metallische Ablagerung von Lithium an einer Elektrode sein. Dieses Lithium ist somit dauerhaft der Ionenwanderung entzogen und bedeutet Kapazitätsverlust. Darauf ist auch die Warnung vor Laden bei Zelltemp. < 0°C zurückzuführen. Der Ladestrom sollte bei solchen Temp. massiv zurückgefahren werden, um dieser Gefahr vorzubeugen. Ich selbst bevorzuge die Batterieheizung als Lösung diese Problems :D

STWs Hinweis auf erhöhten Innwiderstand bei Dauerberieselung mit wenig Strom beruht darauf, dass dabei immer mehr Lithium sich in der "Solid Electrolyte Interface" (SEI) Schicht ablagert, die sich auf der Oberfläche der Graphitanode bildet. Auch dieses Lithium ist dauerhaft der Ionenwanderung entzogen (also Kapaverlust) , und diese Schicht hindert mit zunehmender Dicke die Lithium-ionen am Durchkommen. Das bedeutet immer mehr Innenwiderstand und ist auch das Haupt-Alterungsphänomen bei Lithium-Akkus.

Leider ist dieser Artikel (entstanden in der RWTH Aachen) nur Abonennten der superteuren MTZ vorbehalten (hatte also nur auf der Arbeit Zugang zu diesem Artikel) und dürfte daher nicht frei im Internet verfügbar sein...
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Re: e-sprit Fury ist wahnsinn

Beitrag von elfo27 »

STW hat geschrieben:Das Bottom-Up - Balancing war schon mal thematisiert worden (es dürfte Jahre her sein), u.a. hatte ich mich dagegen ausgesprochen. Aus der Erinnerung heraus habe ich folgende Probleme gesehen:

Ausgangspunkt ist, dass man alle Zellen bis auf eine definierte Spannung entlädt. Hier wären 2.5-3.0V Leerlaufspannung anzusetzen, also nach Datenblatt irgendwo auf den letzten 10% der Kapazität.
Wenn wir mit unseren regulären Ladegeräten arbeiten, die nur anhand der Strangspannungen arbeiten, und Herstellertoleranzen von ca. 3% bei den Zellen annehmen, dann kommt zwangsläufig die Situation, dass einige Zellen locker die 3.7V und mehr erreichen.
Ja.


Und deswegen gehört ja zur Bottom-Up-Balancing-Strategie (BUBS :lol: ) auch, daß man nicht 'voll' lädt, sondern früher abbricht, man also auf die letzten mögliche Ah an Kapazität verzichtet. Dadurch sollte dann keine Zelle in die Situation kommen, wo die Spannung steil steigt und ein BMS oder Balancer eingreifen müßten. Man kann also nicht die Standard-Ladegeräte verwenden, bzw muß diese manipulieren, damit sie früher abregeln.

Das alles aber auch nur aus meiner Erinnnerung

Der Thread heißt ja nun "e-sprit Fury ist wahnsinn" - und das ist er auch in vielerlei Hinsicht*

Vielleicht sollte man die Ladeproblematik, die ja auch andere Roller betrift, in einem separaten Thread noch mal ausdiskutieren. Ja, ich weiß, das würde sich dann teilweise wiederholen, aber man hätte dann eine Stelle, auf die man immer wieder verweisen könnte, die auch auffindbar wäre für Neu-Einsteiger. Dann würde ich auch den ganzen JR Sch... noch mal suchen und verlinken, und Ihr könntet sagen, warum das Blödsinn ist und/oder so gar keine Relevanz für Roller** hat.


Gruß

* für mich im Hinblick auf die 'Frühjahrsaktion'
** Ich hätte ja an dieser Stelle gerne 'für unsere Roller' geschrieben. Naja, vielleicht irgendwann wieder.

Mokkito

Re: e-sprit Fury ist wahnsinn

Beitrag von Mokkito »

So, noch mal fettes Lob an elfo..

Dafür, dass Du angeblich keine Erfahrung hast, kennst Du Dich aber ziemlich gut aus. :D
Zur Vorweihnachtszeit wünsche ich übrigens allen* Elektrorollerschraubern alles Gute.


* wirklich allen

KilianU
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Re: e-sprit Fury ist wahnsinn

Beitrag von KilianU »

Hallo ihr Fury und LiFePo04 Zellen Fahrer,

ich möchte und werde mich nicht in die Diskussion einmischen, aber stehen gerne bei Fragen mit Lösungen für verschiedene Zellen Typen zur Verfügung.
Für die von euch verwendeten LiFePo04 Zellen (gleich welchen Herstellers (2X M6 Anschluß oder 2X M4 Anschluß)haben wir einen Baustein je Zelle, der zum einen den Einzelzellenschutz bei Unterladung, sowie bei Überladung gewährleistet und natürlich auch jede einzelne Zelle balanced.

Info zum BMS / Balancer System in Stichpunkten:
-          Mikroprozessor gesteuerter Balancer
-          Dreistufig arbeitender Balancer
-          Aktiver Mikroprozessor gesteuerter Balancer
-          Deutsche Entwicklung
-          Deutsche Fertigung
-          Deutscher Vertrieb
-          Balancer und damit BMS frei programmierbar
-          Permanente Spannungsüberwachung & Datenübermittlung
-          Optimaler Wirkungsgrad
-          Optische Anzeige für Unterladung
-          Optische Anzeige für Überladung
-          Optische Anzeige des Arbeitszyclus
-          Optische Anzeige bei Fehlfunktion
-          Verpolsicher
-          Kompakte Bauform
-          Für verschiedenste Zellentypen lieferbar
-          Für verschiedenste Zellenstärken / Zellenblockstärken lieferbar
RIMG0496k.JPG
BMS
RIMG0493k.JPG
Balancer HV Kilian
RIMG0494k.JPG
Balancer B HV Kilian
Auch für LiPo Zellen, bieten wir verschiedene Lösungsvorschläge an:
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LiPo1
VR1_EPS02k.JPG
LiPo2
Gruß
Uwe Kilian
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Re: e-sprit Fury ist wahnsinn

Beitrag von MEroller »

KilianU hat geschrieben:-          Permanente Spannungsüberwachung & Datenübermittlung
Das heißt auch permanente Zell- bzw. Batterientladung, auch wenn Zündung und Laden aus? Ein BMS muss in so einem Fall absolut Kriechstrom-frei abschaltbar sein, 0µA!
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Re: e-sprit Fury ist wahnsinn

Beitrag von KilianU »

Stimmt, aber der Stromverbrauch ist so gering das dies mehrer Monate dauern würden den Akku zu entladen UND wir schalten ab der Unterschwelle der Zellen die Balancer und BMS ab. Auch die Verbraucher wie Licht u.ä. können nicht mehr genutzt werden (DC/DC Wandler Abschaltung) um ein versehentliches Entladen durch Vergessen das Zündschloss abzuschalten zu verhindern.

Wir arbeiten bei unserem BMS mehrstufig, so das der Nutzer über drei Stufen gewarnt wird, in der vierten Stufe wird der Motor abgeschaltet und in der letzten Stufe wird dann auch noch der DC / DC Wandler abgeschaltet.

Gruß
Uwe Kilian
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